• heoretisch wäre ein Brief mit ihr nach Frankreich außerhalb der Gültigkeit denkbar, ich kenne jedoch keinen. Da Auslandsbriefe wegen der für den Privatkunden nicht wiegbaren 10g Gewichtseinteilung fast ausnahmslos bei der Post am Schalter aufgegeben wurden, fielen auch die sog. Portemonnaiemarken weg, denn die Post hätte die Marke abnehmen lassen und eine gültige 9x Marke aufkleben lassen müssen.

    Im Gegenteil - die Kundschaft, die überhaupt noch solche Marken nach der Außerkurssetzung zu Hause hatte, und das werden nur ganz, ganz wenige gewesen sein, dürfte sie schnell der Post zum Umtausch gegeben haben, denn 9x war viel Geld und wenn die Marken wert- und nutzlos zu Hause herum lagen, machte das den Leuten auch keine große Freude.


    Lieber Ralph,

    dann ist mir nun auch klarer, warum ich keinen finden kann und freue mich bis zu dem Tage wo einer Auftaucht über meine 9xr gezähnt, die so oder so eine tolle Seite mit der 18xr Wappen geschnitten gibt... :P:thumbup:

    Danke Dir für die hilfreichen Ausführungen.

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • Lieber bayern klassisch!
    :thumbup: :thumbup: :thumbup: für diese Deine Ausführungen!

    Liebe Grüße von maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Hallo Sammlerfreunde,

    bislang gänzlich im Schatten des offensichtlich in Norwegen liegenden Monopols von Belegen der Mi-Nr. 17 stehend, darf nun auch einmal die Pfalz etwas dazu beitragen. ^^

    Dem Gaumengenuss von Gänseleberpastete ist es zu verdanken, dass es zur Geschäftskorrespondenz zwischen dem einschlägigen Hersteller Georg Brück / Landau i.d.Pf. und der Berliner Delicateß-Handlung Hermann Hallich / Berlin gekommen ist.

    Georg Brück, der in seinem schönen Rechnungskopf auf Internationalität seiner Handelsbeziehungen verweist, war später u.a. Königlich Bayerischer Hoflieferant für Gänseleber.

    Da - wenn ich`s richtig verstanden habe - innerhalb des (ehem.) Postvereinsgebiets ab 01.01.1868 praktisch bedeutungslos geworden, ist die hier belegte Verwendung der Mi-Nr. 17 Mitte Dezember 1867 schon eine nette Geschichte.

    Und wenn es einen Wettbewerb für`s beste Camourflage auf Beleg geben würden, dann dürfte die hier ganz vorne mitmischen, schön geschnitten noch dazu.

    + Gruß

    vom Pälzer

  • Hallo Pälzer,

    herzlichen Glückwunsch zu dieser Pfalz - Rosine, denn diese Marke wurde dort kaum einmal von den Expeditoren geordert. Ich kenne nur eine Handvoll Briefe mit ihr aus der Pfalz und da ist deiner schon dabei. ^^

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bk,

    vielen Dank und nebenbei gefragt: Wie war das eigentlich genau mit den Folgen der Auflösung des DÖPV ? Ich hab` bzgl. der Auflösung mal irgendwas notiert mit 01.08.1867, aber dann lese ich hier wiederum das sich erst ab 01.01.1868 etwas geändert hat und die Mi-Nr. 17 ab da bis Ablauf ihrer Gültigkeit am 30.10.1868 nur noch für Auslandsbriefe als EZF in Betracht kam.

    + Gruß !

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Sammlerfreunde,

    bislang gänzlich im Schatten des offensichtlich in Norwegen liegenden Monopols von Belegen der Mi-Nr. 17 stehend, darf nun auch einmal die Pfalz etwas dazu beitragen. ^^

    Hallo Pälzer

    Mein Monopol ist endgültig gebrochen :) Glückwünsche !!

    Viele Grüsse
    Nils

  • vielen Dank und nebenbei gefragt: Wie war das eigentlich genau mit den Folgen der Auflösung des DÖPV ? Ich hab` bzgl. der Auflösung mal irgendwas notiert mit 01.08.1867, aber dann lese ich hier wiederum das sich erst ab 01.01.1868 etwas geändert hat und die Mi-Nr. 17 ab da bis Ablauf ihrer Gültigkeit am 30.10.1868 nur noch für Auslandsbriefe als EZF in Betracht kam.

    Hallo Pälzer,

    der 1.8.1867 war ein unwichtiger Tag. Der 1.1.1868 ist das entscheidende Datum. Ab dann gab es nur 3 und 7x Briefe, 9x waren überflüssig und konnten nur auf Auslandsbriefen oder Besonderheiten (Express in Bayern 3 + 9x bzw. 7 + 9x) sinnvoll verklebt werden.

    Weil das schon lange zuvor absehbar war, dürften die allermeisten Expeditoren bereits Wochen und Monate vor dem 1.1.1868 kaum haben nachliefern lassen und dafür lieber 3 + 6x bzw. 3 mal 3x frankieren lassen.

    Sinnvoll war sie auf Briefen in die Schweiz und als Paar nach GB, das war es dann aber auch schon.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bk,

    alles klar, der Eintrag ist korrigiert.

    + Gruß !

    vom Pälzer...auch ans Monopol, denn soviele Belege wird`s für uns Linksrheinsche kaum geben, oder ? 8o

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo liebe Freunde

    der Brief hier sieht zwar schön aus, aber in die Mühlradstempelsammlung kommt er nicht.

    Schöne Grüße
    Bayern-Nerv Volker

    Bilder

    Nimm dir im Leben ruhig die Zeit zum Sammeln und genieße einen guten Wein, denn die gesammelte Zeit nimmt dir irgendwann das Leben und dann wird man um dich weinen. (V.R.)

    Bayernfarbenvielfaltverrückt - warum nicht?

  • ... aber eine schöne 24x Variante nach Preussen, die man erst einmal finden muss.

    Der Absender ist prominent!

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Stone,

    dein Brief stammt ausweislich der letzten Stelle des Jahres im Aufgabestempel aus 1868.

    Ab 1.1.1868 kosteten Briefe von und nach den sog. Vertragsstaaten 3x bis 1 Loth und 7x über 1 - 15 Loth frankiert. Links neben der 6x Marke fehlt also eine 1x Marke.

    Du schreibst, dass es Einzelfrankaturen diese Marke eigentlich nur nach Frankreich gäbe - das sehr ich ganz anders. EF dieser Marke ins Ausland waren nur im Lokalbereich bis 30 km Pfalz - Frankreich möglich, da sind sie selten und auf Briefen in die Schweiz.

    Standard aber waren sie als innerbayerische Briefe über 1 - 15 Loth und als DÖPV - Briefe über 10 - 20 Meilen (oder bis 10 Meilen im 2. Gewicht).

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Sammlerfreunde,

    ich sehe eine Mi.17, 9 Kreuzer braun. Der Zweikreiser von Regensburg zeigt das Jahr 1868.

    Im Jahr 1868 kostete ein Brief in den Postverein 3 Kreuzer bzw. 7 Kreuzer bei höherem Gewicht.

    Entweder war der Brief überfrankiert, oder, und das ist eher anzunehmen, klebt die 9 Kreuzer Marke nicht original auf den Brief.

    Gruss Kilian

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Lieber Kilian,

    ach herrje - ich hatte ungeprüft wegen gleicher Farbe auf die Nr. 20 getippt, aber du hast natürlich Recht - 1868 gab es kein 9x Franko mehr.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • ...moment. 2. Januar 1868 !

    Man hat die neu gültigen Portosätze ab dem 1.1.1868 nicht berücksichtigt.

    Es wurden 9 Kreuzer für über 20 Meilen in den Postverein geklebt.

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • ... stimmt, wäre auch möglich. Ein Attest wäre hierfür die logischste Konsequenz.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Oh weh, wie peinlich, da habe ich doch glatt die Marken verwechselt - sorry, aber für Eure aufschlussreichen Ausführungen möchte ich mich recht herzlich bedanken

    Vielleicht kann das ein Admin in die richtige Rubrik verschieben - vielen Dank

    Viele Grüße

    Stone