MiNr. 1 - 1 Kreuzer schwarz

  • Hallo Jörg,

    ich fürchte, du hast in allem Recht.

    Lieber Peter,

    die Grenzen sind fließend und es gibt halt Sammler, dir für wenig Euro halt auch mal einen echten Schwarzen Einser haben wollen, aber nicht Tausend oder mehr Euro investieren können. An die müssen wir ja auch denken, auch wenn sie mit ihren Geboten keine Marktführerschaft bewirken können ...

    Wer Qualität kauft, kann gute Preise beim Verkauf erzielen.

    Wer miese Qualität "günstig" in seinem Sammlerleben gekauft hat, wird beim Verkauf feststellen, dass der potentielle Käuferkreis auch nur über "günstige" Preise die Sachen zurück kaufen möchte - und wer dann nur mit dem Preis und nicht der Seltenheit bzw. Qualität verkauft, legt nochmals drauf. Teures wird teurer, Schrott wird günstiger. Nur weiß das noch nicht jeder.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Ich würde dieses „Prachtexemplar“ diagonal durchschneiden und dann als Halbierung deklarieren… 😂😂😂

    ... und da wärst du nicht der Erste, denn das gibt es tatsächlich schon, sogar mit übergehendem Mühlradstempel (wobei es nie halbe Kreuzer bei der Briefpost gab). ;)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Ich fürchte, die geneigten Sammler im Forum haben nicht mit der gebotenen Aufmerksamkeit den Stempel des Stückes geprüft. Tatsächlich handelt es sich um einen Stempel aus der Umtauschzeit, nämlich Euro gegen Illusion. Diese Besonderheit rechtfertigt ungeachtet des schlechten Zustands den Preis! 😀

  • ... ich fürchte, die Illusion um den Euro wird bald verschwunden sein ... dann bleiben nur noch dauerhafte Werte: Michel Nr. 1-75 bei Bayern z. B..

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo,
    da ich bereits eine Bogenecke an gleicher Position aus dem D-Bogen in der Sammlung habe,
    hätte ich gerne gewußt, aus welchem Bogen diese Ecke stammt?
    Dieses Wissen übersteigt meines leider und da ich keinen PF erkennen kann, hilft mir der Vogel/Peindl hier auch nicht weiter.

    (Die Drucksache hat 2 Atteste. Die Marke soll zwecks Entfernung des Federzugs gelöst gewesen sein, sonst bis auf eine Verkürzung der DS oben alles tadellos laut Stegmüller..)
    MfG

  • Kurze Anmerkung: Im anderen Forum wurde das Stück als im D-Bogen befindlich identifiziert.

    Im Gärtner-Archiv, welches online ist, kann man den Bogen als Bild herunterladen und man findet tatsächlich ein Feldmerkmal (PF nicht im Handbuch Vogel)), was die Sache eindeutig macht.

    Das war für mich insofern wichtig, da ich nicht 2 Einser aus dem identischen Feld in meiner Sammlung benötige und ich das lose Stück dann wieder abstossen werde.

    Am losen Stück ist das Feldmerkmal durch den Stempel überdeckt und ich konnte das jetzt mit einer extremen Vergrößerung ebenfalls nachvollziehen, dass dort derselbe PF vorliegt.

    Kurz geschrieben: Das linke untere Wertkästchen hat rechts unten eine offene Einkerbung, die so wohl nur auf diesem Feld vorkommt.

    Damit wir hier nicht über böhmische Dörfer reden, hänge ich mein loses Stück an diesen Post.

    MfG Ludger

  • ... und jetzt ist schon das dritte Unikat auf der Bildfläche erschienen:

    Bei diesem Exemplar handelt es sich um »1 Kr. tiefschwarz auf weißem, weichen Papier, vermutlich Probedruck, mit Buchdruck-Aufdruck ›München‹ in Frakturschrift«. Jetzt steht es schon 2:1 für Probedruck gegen Normalmarke bzw. Aufdruck gegen »Entwertung durch Einzeiler«.

    Viele Grüße aus Erding!

    Achter Kontich wonen er ook mensen!

  • . . . oder auch 3 : 1 für die 3 Prüfer, die sich nicht im Stande sahen bzw. sehen, so ein Stück zu prüfen, gegen einen, der das sehr wohl kann, aber binnen kurzem in einem 2. Attest zu einem ganz anderen Ergebnis gekommen ist als in seinem ersten.

    Mehr zu diesem rätselhaften Einzeiler im September-Rundbrief 81 der Arbeitsgemeinschaft Bayern (klassisch), wegen Manuskriptschluss leider noch ohne Berücksichtigung des nun hier gezeigten 3. Belegstücks.

    Viele Grüße von maunzerle

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

    Einmal editiert, zuletzt von maunzerle (20. August 2023 um 11:44)

  • Liebe Freunde,

    ich bin ja nur ein Laie, aber welchen Sinn sollte es machen, Probedrucke zu stempeln?

    Wenn man hätte tesen wollen, wie ein schwarzer Stempel auf einer schwarzen Marke hinsichtlich der Lesbarkeit und Dokumentation (Datum) rüberkommt, hätte man doch einfach nur eine Etage nach unten gehen können und einen Zweizeiler nehmen und die Marke(n) damit bedrucken können.

    Da jede Stempelart anders rüber kommt, wäre mit der Entwertung von Marken durch andere Stempel, als die, die der Postverwaltung am Briefpostschalter zur Verfügung stehen, doch kaum eine Sinnhaftigkeit erzielt worden.

    Darüber hinaus mutet es gelinde gesagt sonderbar an, dass Probedrucke von 1849 jetzt "gehäuft" auftauchen und auch prompt attestiert werden, ohne dass eine Basis für ihre Existenz bekannt geworden wäre. Bisher galten Einser mit Seidenfaden als Probedrucke, von denen es einen Bogen gegeben haben soll, aber keine gestempelten Exemplare je aufgetaucht sind.

    Ich bin nicht nur auf den Artikel im neuen Rundbrief gespannt, sondern auch auf die Argumentation des/der Prüfer, denn gestempelte Probedrucke Bayern hat es m. W. nie gegeben.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Kann mir jemand diese Frage beantworten:

    Wann ist das bislang früheste Auftreten der 1 Kreuzer schwarz Platte II verzeichnet?

    Bei Sem steht Mai 1850 ohne Angabe eines Ersttages...

  • Lieber Francesco,

    ich meine ganz spät im Mai 1850 gab es die ersten Marken - da es kaum Ortsstempel auf der 1II gibt, dürften nur die Monate Mai bis Juli 1850 relevant für eine Suche sein.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    der ominöse Probedruck (oder auch nicht Probedruck) mit Münchener Phantasiestempel ist bei Köhler im Angebot - die Beschreibung ist butterweich, wie nicht anders zu erwarten. Mal sehen, ob und wenn, wie teuer die Marke verkauft wird.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • die Beschreibung ist butterweich...

    Herr Stegmüller schreibt das was in einem Befund doch wichtig ist: "die Marke ist echt ... mangels Vergleichmöglichkeiten kann ich insbesondere die zeitgerechte Verwendung des Aufdruckes auf einem vermeintlichen Probedruck nicht bestätigen".

    Unklar ist demnach, ob es sich um einen Probdruck handelt, der Stempelaufdruck echt und wenn ja zeitgerecht verwendet wurde.

    Frage: was bedeutet der Hinweis "auf weißem, weichem Papier"?

    Und Köhler schreibt daher klar "Der Verkauf erfolgt wie besehen". Also eine Lotterie, wenn echt sind 500 ein Schnäppchen, wenn nicht ... war ja aus der Portokasse :D

    Das sind doch Fakten (sozusagen 'nichts genaues weiß man nicht, außer es ist ein echter Schwarzer Einser', "butterhart" :) meint Luitpold

  • Lieber Werner,

    wenn bei einem Einlieferer wie Köhler, also nicht du, nicht ich, solch ein Attest erstellt wird, sagt das zwischen den Zeilen vlt. mehr aus, als mancher denkt.

    Wenn die Marke echt ist, muss es auch andere Marken auf diesem Papier geben. Probedrucke der Nr. 1 gibt es a) mit alternativen Farben (blau, lila z. B.) bzw. b) mit Seidenfaden, also auf Seidenfaden-Papier, aber wohl nicht weiß und weich genug (wie dann?).

    Dazu ein Stempel von München, den noch nie einer zuvor gesehen hat, weder ein Brief-, noch ein Fahrpostsammler. Auch als Innendienststempel Münchens ist er den Fiskalmarkensammlern nicht geläufig. Frage: Wer soll mit welchem Stempel Probedrucke warum probeentwerten, wenn dieser Stempel in seiner Art nie an einem Schalter in Bayern war?

    Wenn es viele Fragen ohne eine einzige Antwort gibt, ist die Sache für mich ziemlich dubios und ob der Zuschlag (ich gehe mal davon aus, dass die Marke verkauft werden wird) einen Hinweis auf echt/falsch geben kann, ist auch noch fraglich.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Sammlerfreunde,

    trotz der ungeklärten Herkunft des Aufdruckes München wurde die Marke aus post 410 für 2600,- Euro verkauft. Mit Gebühren und Auslagen ca. 3500,- Euro.

    Anbei nochmal die drei bisher bekannten Marken.

    Gruß

    bayernjäger