• Hallo Sammlerfreunde,

    hat jemand eine Erklärung für alle diese postalischen Vermerke auf diesem unzureichend frankierten Brief? Irgendwie blicke ich da überhaupt nicht durch.

    Gruß

    bayernjäger

  • Hallo in die Runde,

    nachfolgenden Brief möchte ich gerne zeigen, der mir noch Rätsel aufgibt:
    Brief ab Landshut am 29. März 1916, adressiert nach Washington USA.
    Vorderseitig ist der rote Zensurstempel der Auslandsstelle Cöln-Deutz zu sehen, über welche Post u.a. in die USA abgefertigt wurde. Normalerweise ging es dann weiter über die neutralen Niederlande und über ebenfalls neutrale Seepost Richtung USA.
    So wie es sich mir im Moment darstellt, wurde das befördernde Schiff auf dem Seeweg von den Franzosen angehalten und die Post beschlagnahmt "Siasi par L'Autorite Miliaire" (Übersetzung: von der Militärbehörde beschlagnahmt) und entsprechend bearbeitet ausweislich des Verschlusstreifens der franz. Zensurstelle.
    Offensichtlich wurde der Brief anschließend - zwar mit erheblicher Verzögerung - wieder in die USA weiterbefördert, wozu der handschriftliche Vermerk Auskunft gibt: "Received Febr. the 14th 1917" , also fast ein Jahr später.

    Nun meine Frage: Kann jemand die französische Zensurstelle "20" lokalisieren?
    Für Hinweise/Korrekturen bin ich dankbar.

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser

  • Morschn Schorsch,

    schöner Fang, das müsste nach der Quelle anbei Dieppe in der Normandie gewesen sein, das bekanntlich am Atlantik liegt.

    Le contrôle postal de l’intérieur à partir de juillet 1915
    La zone de l’intérieur est la partie du territoire restée sous le contrôle des autorités civiles (par opposition à la zone des armées). Dès juillet 1915 de…
    semeuse25cbleu.net

    Die Commission Dieppe führte demach die Kontrolleurs-Nummern 1 - 50. Passt also exakt.

    Schönen Gruß

    Tim

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Guten Morgen in die Runde,

    nachfolgenden Brief möchte ich gerne zeigen. Auf den ersten Blick recht unscheinbar, aber...

    ...wenn ich richtig recherchiert habe, so gab es für Briefe in die USA die 7 Kreuzer-Rate für die erste Gewichtsstufe nur vom 1. Juli bis 31. Dezember 1875.

    Am 23. August 1875 in Zweibrücken aufgegeben, erreichte der Brief Philadelphia am 8. September 1875.

    Nun war das Postaufkommen nach USA sicherlich alles andere als gering, aber offensichtlich sind Briefe mit der 7-Kr-Rate aus diesem halben Jahr schwer zu finden. Eine Nr. 34 wäre sicherlich der Knaller, aber in diesem Falle tut es auch eine Nr. 25 (Ya) ....

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser

  • Morsche Schorsch,

    praktisch alle 7x Auslandsbriefe Bayerns sind selten - sogar die in die Schweiz, nach Frankreich, nach Italien und die USA, von daher hast du sicher einen guten Brief geangelt. Vor allem kann man oft gar nicht erkennen, ob sie aus 1875 sind, oder von früher datieren, wenn es kein sicheres Datum gibt bzw. die 7x Rate schon zuvor galt (gilt nicht für die USA, aber sehrwohl für die CH zum Beispiel).

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • ... klar, habe ich ja auch geschrieben (wie auch nach Italien, GB usw.), wo es zuvor keine 7x Frankobriefe gab.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen,

    folgender Brief gibt mir Rätsel auf. Sicher kann mir jemand helfen.

    Scott GA-Umschlag Nr. 6, Jahresdatum nicht zu entnehmen, mit der PCM in die Pfalz; Porto 45 Kreuzer; haben die 3 Cents des GA-Umschlags eine Bedeutung oder wurde der Umschlag nur verwendet, weil kein anderes Kuvert vorhanden war Und die 3 Cents waren verloren?

    Ich danke für eure Hinweise.

    Viele Grüße HOS

  • oder wurde der Umschlag nur verwendet, weil kein anderes Kuvert vorhanden war Und die 3 Cents waren verloren?

    Lieber Hans Otto,

    1. Frage: Ja.

    2. Frage: Ja.

    Wie man anhand des Stempels 23 US-Cents sieht, fand keine Anrechnung statt (Teilfranko nicht gestattet) und der Empfänger musste den vollen Betrag von 45 Kr. bezahlen (3 US-Cents hätten 4,5 Kr. entsprochen).

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    auch wenn meine postgeschichtlichen Kenntnisse der Pfennigzeit, insbesonders bei Auslandsstücken, eher dünn sind, fiel mir bei dieser Postkarte aus Kaiserslautern vom 25.8.1905 nach Chicago/USA auf, dass sie mit 10 Pfg. eigentlich korrekt frankiert gewesen sein sollte - und doch bekam sie vorne einen "T"-Stempel, wie ich ihn nur auf unterfrankierten Poststücken kenne. Aber es gibt auch 2 Abgabestempel von Chicago - nur sehe ich keinen Nachtaxvermerk und auch keine Portomarke. Wo liegt mein Fehler?

  • ....man könnte sich vorstellen, dass hier irgendein Griffelspitzer die UPU-Versandform nicht gewahrt sah, was in Zeiten der längst und gerade auch im internationelen Verkehr üblichen Ansichtspokas schon leicht hirnrissig war, aber wo keine konkrete Forderung, da dann eben auch keine Nachforderung.

    LG

    Tim

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Lieber Ralph,

    bei dieser Ansichtskarte fehlt: "Carte postale". Es mußte daher die Briefgebühr von 20 Pfg. bezahlt werden. Es fehlten dementsprechend 10 Pfg. Vom 1.1.1899 bis 30.9.1907 kam daher das doppelte Fehl zum Zuge. Die Nachgebühr betrug demnach 20 Pfg., so steht es im Buch "Die Berechnungsarten der Nachgebühren seit 1875" von Harald Warming aus dem Jahr 1993.

    Liebe Grüße,

    Hermann

  • Liebe Freunde,

    habt vielen Dank - auf der Karte gedruckt steht ja nur der Text, dass über diese Linie hinaus nicht geschrieben werden durfte, woran man sich ja gehalten hat. Aber wenn der Kartenhersteller in Kaiserslautern wegen der Vermutung, dass seine Karten nur im Inlandsverkehr gebraucht wurden, den Vermerk Carte Postale nicht hat anbringen lassen und dann wurde mal eine in die USA verschickt, dann wäre wohl tatsächlich deutungsbedingt eine Unterfrankatur vorgelegen, die Bayern bemerkt, aber die USA (wie großzügig damals gegenüber ihren Leuten!) nicht geahndet hatte.

    Wenn ich euch nicht hätte ... :thumbup: :thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    2. Gewichtsstufe aus München vom 4.11.1884 an Fräulein Rebecca Joslin in Boston. Ganz hübsch.

    Aber es wird noch viel hübscher, wenn man sich die Siegelseite ansieht, denn dort zeigt man uns eine Hofcarosse 17. Jahrhundert und das ist doch mal was.

  • Lieber Franz,

    was man halt für 1 BP$ mit Kaltgetränk so bekommt ... ^^ ^^

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.