Oldenburg Plattenfehler

  • Im Attest steht Einbuchtung lang, eigentlich ist gemeint, dass die runde Einfassunglinie der rechten Einbuchtung im Normalfall auf 3II dünn / schmal ausfällt und nicht lang. Das ist leider vom Prüfer mißveständlich ausgedrückt. Herr Stegmüller hat in meinem Fall im Befund nicht auf den PF hingewiesen. Ich meine beobachtet zu haben, dass Herr Berger so etwas häufiger als Herr Stegmüller gemacht hat.

    Ich kann diesen Plattenfehler in Euren Fotos nicht finden. Geht es um das Hauswappen (das ja eigentlich keine Einbuchtungen hat), oder um das Wertschild? Das Wertschild hat zwei Einbuchtungen, aber keine dünne Linie, zumindest nicht in dem Exemplar, welches Bernd mit Attest des PF als #15 eingestellt hat. Allerdings kann ich in Ludger's Post #19 eine unterschiedliche Linienstärke der rechten Wertschildeinbuchtung erkennen. Geht es hier vielleicht um zwei unterschiedliche Plattenfehler?

  • Und hier noch einmal der bereits vorgestellte PF II der MiNr 2 (hier Type I) auf Brief. Interessanterweise wurde der Plattenfehler in einem früheren Attest von Herrn Berger aus dem Jahr 1987 nicht erwähnt. Zu gerne wüsste ich daher, ob Herr Boker den Brief nur wegen des schönen Stempels gekauft hat. Aber das werde ich wohl nie erfahren...

    Einmal editiert, zuletzt von Papiertiger (29. Mai 2022 um 17:57)

  • Ich habe die letzten beiden Bilder einmal zusammenkopiert und die jeweils markanten Linien eingekringelt. Bei 3II ist die Linie am rechten Zapfen üblicherweise oben dünn, auf 3I wieder dick. Es gibt halt auch die 3II, die Herr Berger mit dicker Randlinie als PF bezeichnet.

    Ich kann diesen Plattenfehler in Euren Fotos nicht finden. Geht es um das Hauswappen (das ja eigentlich keine Einbuchtungen hat), oder um das Wertschild? Das Wertschild hat zwei Einbuchtungen, aber keine dünne Linie, zumindest nicht in dem Exemplar, welches Bernd mit Attest des PF als #15 eingestellt hat. Allerdings kann ich in Ludger's Post #19 eine unterschiedliche Linienstärke der rechten Wertschildeinbuchtung erkennen. Geht es hier vielleicht um zwei unterschiedliche Plattenfehler?

    Es geht hier um den Plattenfehler, wie von Ludger im Nachtrag beschrieben.

    Die linke Marke ist eine normale Oldenburg 3 II (Stempel Lohne).

    Die rechte Marke Oldenburg 3 II hat den Plattenfehler mit der dickeren Einbuchtung. (Stempel Hooksiel).

    Der BPP-Prüfung weist darauf hin, dass die "dicke und auch längere Einbuchtung" bei der Oldenburg Type 3 I zu finden ist. (Diese dicke und längere Einbuchtung ist wiederum bei der Oldenburg 3 I der "Normalfall".)

  • Ja, danke, Ludger's Nachtrag (#23) bestätigte meine Vermutung, dass der Plattenfehler im Wertschild (und nicht im Wappen) ist. Ich verstehe dann allerdings immer noch nicht ganz, von welcher "Abart" Herr Berger in seinem Attest im Post #15 spricht. Hat er sich verschrieben, als er "Wappenschild" schrieb?

    Im übrigen haben alle meine Exemplare der MiNr 3 über alle Typen hinweg eine dicke Linie in der rechten Ausbuchtung; ich vermutete daher, dass die hier gezeigte dünne Linie die Ausnahme ist. Aber anscheinend ist dem nicht so und ich hatte wohl einfach Glück beim Kauf meiner beiden 3II Exemplare...

  • Hallo Oldenburgsammler,

    Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, die 2 I DG war auf der Boker-Versteigerung in den 80-er Jahren...

    Nee, die 1. bis 8. Boker-Auktionen, in denen Oldenburg mitversteigert wurde, habe ich hier alle im Schrank stehen. Da war die 2 DG nicht dabei. Das wüsste ich.

    Aber trotzdem danke für den Tipp…

  • Und hier noch einmal der bereits vorgestellte PF II der MiNr 2 (hier Type I) auf Brief. Interessanterweise wurde der Plattenfehler in einem früheren Attest von Herrn Berger aus dem Jahr 1987 nicht erwähnt. Zu gerne wüsste ich daher, ob Herr Boker den Brief nur wegen des schönen Stempels gekauft hat. Aber das werde ich wohl nie erfahren...

    Herr Boker hat nach Seltenheit und Optik gekauft. Er wollte das Schönste und Seltenste von Altdeutschland in seine Sammlung aufnehmen. Den 2 I Plattenfehler II kannte er auch. Dafür brauchte er kein BPP-Attest. Diese Oldenburg 2I PF II hat überdies die helle Markenfarbe der (grünlich) graublauen Papierlieferung E, die nach Krötsch, S. 27 ab September 1858 verwendet wurde. Auf Brief ist das eine recht seltene Papierfarbe der Nr. 2.

  • Ein kleiner Nachtrag von mir.

    30.05.1857 von BPP Stegmüller stimmt ganz sicher. Daher hat Krötsch-Ohrt nicht Recht, mit seiner Datumsangabe zur Papierlieferung E.

    Diese Marke ist aber E und eindeutig graublau. Denn die vorherige Papierfarbe D war dunkelblau. Und graublau kann man von dunkelblau sehr deutlich unterscheiden.

  • Ein kleiner Nachtrag von mir.

    30.05.1857 von BPP Stegmüller stimmt ganz sicher. Daher hat Krötsch-Ohrt nicht Recht, mit seiner Datumsangabe zur Papierlieferung E.

    Diese Marke ist aber E und eindeutig graublau. Denn die vorherige Papierfarbe D war dunkelblau. Und graublau kann man von dunkelblau sehr deutlich unterscheiden.

    Danke für die Erläuterungen zur Papierfarbe, Bernd! Ich muss zugeben, ich habe mich bisher eher auf die Typen und nicht die Farben konzentriert. Da muss ich was nachholen.

    Ach, wie schön wäre es, wenn es ein neueres Werk zum Thema Oldenburg gäbe! In über 100 Jahren (seit Ohrt's zweitem Buch) gab es doch bestimmt jede Menge neue Erkenntnisse...

  • Hallo,

    ich habe hier auch so eine Marke, die es aufgrund ihrer Erhaltung wohl nicht in meine Sammlung schafft, die mir Kopfzerbrechen bereitet. Die Marke zeigt eindeutig eine "8" als rechte Wertziffer. Keine Ahnung 8)!!!! Fälschung!!!! PF 14II sagt ja linke Wertzieffer "8" anstatt "3".

    Gruß

    DSBerlin

    "Wer von Nichts eine Ahnung hat, kann wenigstens überall mitreden!"

  • Danke für die Erläuterungen zur Papierfarbe, Bernd! Ich muss zugeben, ich habe mich bisher eher auf die Typen und nicht die Farben konzentriert. Da muss ich was nachholen.

    Ach, wie schön wäre es, wenn es ein neueres Werk zum Thema Oldenburg gäbe! In über 100 Jahren (seit Ohrt's zweitem Buch) gab es doch bestimmt jede Menge neue Erkenntnisse...

    Bis jetzt haben sich nicht sehr viele Sammler intensiver mit Oldenburg beschäftigt.

    Das liegt auch daran, dass Oldenburg um ein Vielfaches seltener ist als z.B. Bayern. Es gibt hier ganz viel Neues zu entdecken.

    Der Begriff „selten“ hat daher bei Oldenburg eine ganz andere Dimension als bei Bayern.

    Ich bin z.B. davon überzeugt, dass es von der Oldenburg Nr. 7 PF II aktuell weltweit nicht mehr als 10 Exemplare gibt. Diese Marke ist extremst selten. Ich hatte hier ja bereits einen kleinen Artikel geschrieben. Selbst der BPP-Prüfer hatte bisher wahrscheinlich nur ein einziges Exemplar gesehen. Ich habe das Attest dort mit eingestellt.Ansonsten wüsste er, dass der Plattenfehler, den er als „Schmitzdruck“ bezeichnet, exakt und genau gleich auf jeder 7 II zu sehen ist.

    Ich denke, dass ich hier noch den einen oder anderen Artikel über Oldenburg-Stücke einstellen werde, die garantiert noch nicht jeder kennt.

  • Hallo Oldenburg-Sammler,

    du kannst gar nicht genug Dinge hier einstellen. Ich finde die Beiträge interessant, auch wenn weit außerhalb meiner Interessen. Irgendwann wird vielleicht ein Punkt erreicht, der dieses Forum zu DEM Forum für Oldenburg-Sammler macht.

    viele Grüße

    Dieter

  • Hallo,

    ich habe hier auch so eine Marke, die es aufgrund ihrer Erhaltung wohl nicht in meine Sammlung schafft, die mir Kopfzerbrechen bereitet. Die Marke zeigt eindeutig eine "8" als rechte Wertziffer. Keine Ahnung 8)!!!! Fälschung!!!! PF 14II sagt ja linke Wertzieffer "8" anstatt "3".

    Gruß

    DSBerlin

    Hallo,

    zunächst kann ich Dich beruhigen.

    Deine Marke Oldenburg Nr. 14 ist aus meiner Sicht echt. Zwar nicht mehr ganz so gut erhalten, aber echt.

    Deine Marke ist eine Nr. 14 dunkel(ocker)gelb mit leichter Farbübersättigung des Druckes.

    Die Farbe dieser Marke wird im Michel Spezial nur mit (dunkel) graugelb angegeben.

    Zutreffender ist hier die Angabe von Krötsch-Ohrt in Krötsch, Handbuch der Postfreimarkenkunde, Abschnitt Oldenburg, 1894, der hier zwischen 2 Auflagen differenziert: 1. Auflage hellzitronengelb und 2. Auflage dunkel(ocker)gelb.

    Die genaue Auflagenhöhe der Nr. 14 ist unbekannt und wird von Ohrt auf 120.000 bis 140.000 Stücke geschätzt. Davon dürfte heute nur noch ein winziger Bruchteil erhalten geblieben sein.

    Die 2. Auflage "dunkel(ocker)gelb ist m.E. deutlich seltener als die 1. Auflage. Ich schätze das Verhältnis niedriger als 1 zu 3, d.h. auf 3 Marken in hellzitronengelb kommt im Verhältnis vielleicht 1 Marke in dunkel(ocker)gelb.

    Es gibt bei der Nr. 14 häufig leicht farbübersättigte Drucke, wie bei Deiner Marke. Und dass die rechte Wertziffer 3 hier als "8" erscheint, das sieht man auf dieser Marke häufiger. Und das ist keineswegs sehr selten. Das liegt an der Farbübersättigung des Druckes. Wenn die Druckfarbe im Steindruck zerfließt, bilden sich verschwommene Markenbilder.

    Der Plattenfehler "8" auf der linken Wertziffer, statt 3 (Oldenburg Nr. 14 PF II) taucht hingegen auch dann auf, wenn KEIN FARBÜBERSÄTTIGTER Druck vorliegt und ist daher als echter Plattenfehler identifizierbar.

    Bild 1: Oldenburg Nr. 14 hellzitronengelb

    Bild 2: Oldenburg Nr. 14 in der Farbe dunkel(ocker)gelb

    Bild 3: Oldenburg Nr. 14 mit dem PF II "linke Wertziffer 8 statt 3"

  • Hallo Oldenburg-Sammler,

    vielen Dank für deinen ausführlichen Beitrag.

    Gruß

    DSBerlin

    "Wer von Nichts eine Ahnung hat, kann wenigstens überall mitreden!"

    Einmal editiert, zuletzt von DSBerlin (3. Juni 2022 um 09:10)

  • Hallo allen,

    Obwohl man sich abfragen konnte beim Oldenburg was ein Plattenfehler ist und was einfach ein Feldmerkmal. Ich habe diese Abweichung zweimal auf eine 12a die nach meiner Meinung als Plattenfehler gesehen wurden kann. Beide Marken sind meiner und ich habe in jedem Fall eine dritte Marke mal gesehen. Auf Nummer 6 nicht, aber ich muss sagen das ich da auch nicht nach suche, also gibt es die vielleicht auch.


    Ist diese PF oder abart wie man das nennen will bekannt?

    Grusse,

    Jean-Paul