in ehemaligen Taxis-Gebieten

  • Hier habe ich einen Brief von 1867 von Gera (Reuß j.L.) nach Greiz (Reuß ä.L.).

    Frankiert mit 6 Pfg. was dem von Preußen übernommenen T&T-Tarif für die Entfernungsstufe bis 3 Meilen entsprach.

    Bei der Nachmessung (Luftlinie) wie auch bei der Berechnung nach Tax-Quadraten ergibt sich aber eine Entfernung von fast 4,5 Meilen. Dementsprechend wäre hier ein Franko von 1 Sgr. nötig gewesen. In T&T-Tabellen zu besonderen Nahbereichstarifen für bestimmte Ortspaare taucht dieses hier auch nicht auf.

    Eine durchgerutschte Unterfrankatur? Oder hat jemand eine andere Erklärung?

    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Hier ein Brief aus Sachsen-Weimar-Eisenach, aus Berka a.d. Ilm (heute Bad Berka) ins nahe gelegene Weimar.

    Frankiert mit 2x 3 Pfg. für den übernommenen Nahbereichstarif von T&T.

    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Danke!

    Lieber Erwin,

    das erinnert mich daran, dass ich den Brief mal prüfen lassen wollte. :/

    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Liebe Freunde,

    hier eine preußische 1 Kr.-Ganzsache, verwendet für einen Ortsbrief in Frankfurt am 5.1.1868.

    Der Wertstempel wurde nicht entwertet und 1 Kr. mit Blaustift taxiert. Wenn ich die Gebührentabellen von Michel richtig interpretiere, war der 1 Kr.-Tarif für Ortsbriefe weiterhin gültig. Allerdings vermisse ich einen Porto-Zuschlag.

    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Lieber Michael,

    eine Oberrosine - aber vlt. galt der eine Kreuzer gleich der Beförderungsgebühr am Ort = Bestellgeld und bei Bestellgeldern gab es ja keinen Zuschlag?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    das ist sehr gut möglich. Aus diesem Grund suche ich schon längere Zeit einen nicht frankierten Ortsbrief aus Frankfurt - zumindest mal sehen würde ich so was gerne. Wer also einen hat, bitte zeigen - werde auch nicht mit Kaufangeboten lästig fallen. :)

    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Lieber Michael,

    war die Ganzsache überhaupt noch gültig? Ab dem 1. Januar 1868 waren doch nur noch die Marken vom NDP gültig (mit Ausnahme der Innendienstmarken von Preußen).

    Beste Grüße

    Peter

  • Lieber Peter,

    richtig, die Ganzsache war nicht mehr gültig. Deshalb wurde der Wertstempel auch nicht gestempelt und der Aufgabestempel weit entfernt abgeschlagen. Ganz ordentlich wäre es gewesen, "ungültig" daneben zu notieren.

    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Lieber Michael,

    ich sehe es so. Die preußische Ganzsache war am 5. Januar 1868 ungültig. Dementsprechend war es nur ein Formular, das unfrankiert als Ortsbrief aufgegeben wurde. Ortsbestellgebühren gab es im ehemaligen Thurn und Taxisschen Postgebiet zu diesen Zeitpunkt nicht mehr. Dementsprechend sind die 1 Kreuzer, das Porto als Ortsbrief in Frankfurt am Main.

    Liebe Grüße,

    Hermann

  • Hallo zusammen,

    die preußische Post hatte die Tax-Regelungen der T&T-Post übernommen, wie die sehr interessanten Belege von Altsax zeigen.

    Der 1 Kreuzer war zur T&T-Zeit die vollständige Gebühr für Ortsbriefe, es fiel kein weiteres Bestellgeld an. Auch in NDP-Tabellen finde ich diesen Betrag für frankierte Ortsbriefe im Kreuzer-Bereich.

    Meine Ganzsache war aber zur NDP-Zeit aufgegeben worden, der Wertstempel war ungültig, daher wurde mit 1 Kr. nachtaxiert. Die NDP-Tarife hatten die Eigenheit, dass Porto-Versand in der Regel teurer als Franko-Versand war. Die Nachtaxierung meines Beleges spiegelt dies nicht wieder, es sei denn, dass Ortsbriefe auch bei der NDP-Post Porto wie Franko den gleichen Tarif hatten.

    Wenn dies nicht der Fall war, Porto-Ortsbriefe im NDP teurer als Franko-Ortsbriefe waren, handelt es sich um eine Kulanzregelung (erst 5 Tage nach Umstellung) oder schlicht einen Fehler.

    Daher meine Frage: Wie teuer waren Porto-Ortsbriefe im NDP? (oder waren diese gar nicht zugelassen?)

    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Daher meine Frage: Wie teuer waren Porto-Ortsbriefe im NDP? (oder waren diese gar nicht zugelassen?)

    Lieber Michael,

    einen Porto-Stadtbrief aus dem ehemals preußischen (und zuvor taxisschen) Postgebiet kann ich zur NDP-Zeit leider nicht zeigen, wohl aber einen aus Sachsen, der durch den Portostempel sogar eindeutig als solcher erkennbar ist:

    Da nicht anzunehmen ist, daß in den Taxbestimmungen zwischen den Herkunftsstaaten unterschieden wurde, galt wohl ausnahmslos die Regelung, daß die Ursprungstaxen für den Lokal- und Lokallandverkehr beibehalten worden sind.

    Diese Regelung galt weit über das Ende der NDP-Zeit hinaus. Mein letzter Beleg dieser Art datiert vom 7.11.1874.

    Liebe Grüße

    Jürgen

  • Lieber Jürgen,

    vielen Dank für diesen seltenen Beleg!

    Deine Schlussfolgerung teile ich. Womit mein weiter oben gezeigter Beleg korrekt behandelt wurde (wenn man von dem fehlenden "ungültig"-Vermerk absieht).

    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Lieber Jürgen,

    Klasse belege die du hier zeigst.

    Lieber Michael, ich finde die Bemerkung von Dieter Klesammler im Post 33 jedoch nicht abwegig. Folgender BS -Brief wurde auch einige Tage nach Ablauf der Gültigkeit in Frankfurt noch ohne Beanstandung durchgewunken, dazu noch in Groschenwährung. Die Frankfurter sahen doch einiges lockerer wie mir scheint

    Liebe Grüße von der Pappnase Andreas