K.G.E.-Stempel

Lieber Dieter,

ich weiß - es gab Fabriken, Groß- und Einzelhändler, Verbraucher sowieso - so klein war der Bedarf nicht. Auf Pfälzisch heißt/hieß das glaube ich "Muckefuck" (bitte nicht englisch aussprechen, danke), oder so ähnlich. Da ich aber nie Kaffee getrunken habe, ist das die Meinung eines Laien.

Hallo zusammen!

Muckefuck ist meines Erachtens Getreidekaffee aus gerösteter Gerste oder Weizen. Zichorie wird als Färbemittel eingesetzt... die geröstete Wurzel wird gemahlen und gibt dem Gebräu (Muckefuck oder echter dünner Kaffee) eine tolle dunkle Farbe.

Schmeckt trotzdem nicht....

So, jetzt frische arabica-Bohnen in die Maschine....

Grüße

Andreas

Danke, lieber Andreas, kannte nur Muckefuck von alten Leuten her - da ich gelernter Teetrinker bin, ist mir alles um das Thema Kaffee unbekannt bzw. suspekt.

Lieber Ralph,

ich trinke auch gerne Ostfriesentee, Thiele Silber, oder Original britischen Typhoo-Tee.

Aber Lindes „Kaffee“ schmeckt mir auch, allerdings nicht als Kaffee, sondern als Getränk.

Liebe Freunde,

den Erklärungen von KlangRausch in #82 kann ich mich nur anschließen.

Getreidekaffee (»Spitzbohnenkaffee«) ist etwas völlig anderes als das Färbemittel Zichorie. Wobei manchmal beides eine unheilige Allianz eingehen musste, um ein halbwegs befriedigendes Gesamtergebnis zu erzielen.

Das Aroma von gerösteter Zichorie erinnert an verbranntes Brot. Den Geruch kenne ich sehr gut aus der Küche einer meiner (inzwischen längst verstorbenen) belgischen Tanten und aus den Straßen meiner zweiten Heimat Antwerpen. Dort war er früher allgegenwärtig. Er verband sich mit abgestandenem Zigarrenrauch, dem aus den Eingängen strömenden Geruch von Häusern, die auf feuchtem Sandboden ohne Keller errichtet wurden, und Pommes frites zum typischen olfaktorischen Gesamteindruck der Stadt an der Schelde. Tempi passati.

@Erdinger

Hallo Dietmar,

Schön von Dir wieder etwas zu lesen. Der Reihe nach:

A. Alles Gute für 2021

B. In den 50er- und 60er Jahren gab es in den Jugendherbergen eine weitere Bezeihnung für Muckefuck;

Blümchenkaffee.

C. Kathreiners Malzkaffee fällt mir auch noch ein.

Hallo abrixas,

unter Blümchenkaffee versteht man hier am Niederrhein einen Kaffee der so dünn ist, daß man die aufgemalten Blümchen am Boden der Tasse erkennen kann.

Dieter

PS: Wir sollten das off topic zur Zichorie beenden.

Liebe Sammlerfreunde,

nachdem nun am Samstag mein zweiter KGE-Beleg eingetroffen ist, möchte ich beide Belege kurz hier vorstellen.

Frankobrief von Nördlingen nach Parsberg. Der Halbkreiser der KGE hier als Aufgabestempel. Entfernung Luftlinie 96km, somit recht knapp in der 2. innerbayerischen Entfernungszone, für das 1. Gewicht korrekt mit 6Xer frei gemacht. Revers keine Stempel / Vermerke.

Portofreie Regierungssache von Eltmann nach Zeil. Der Halbkreiser der KGE hier als Ankunftstempel.

Mir persönlich sagt die Vermutung, dass hier auf dem kleinen Dienstwege ein Ersatzstempel bei Reparatur des normalen Stempelgerätes beschafft wurde, am meisten zu. Die KGE-Stempel tragen ja quasi die gleichen Informationen wie die postalischen Stempel.

Bedeutet dies aber nicht auch, dass die KGEs mit mehr Stempelmaterial ausgestattet waren als die Postexpeditionen? Oder vielleicht gab's den Stempel ja auch nur stundenweise geliehen .

Ich arbeite gerade an eine Zeitmaschine, um dies vor Ort und Zeit zu klären. Hat gerade jemand von euch einen Fluxkompensator über?

Gruß, und bleibt immer schön negativ!

Andreas

Lieber Andreas,

2 interessante und wahrlich nicht häufige Briefe - Glückwunsch dazu.

KGE und Postexpedition lagen hin und wieder örtlich kaum getrennt zusammen, so dass es Briefe mit wechselseitiger Stempelung (es gibt auch KGE - Vordrucke, die mit Halbkreisern der Briefpost gestempelt wurden!!) gibt.

Bei deinem 1. Brief dürfte/könnte es so gewesen sein, dass ein Kunde sowohl für die KGE, als auch für die Brief- oder Fahrpost Aufgaben zu erledigen hatte und er einfach alles bei der KGE aufgab. wo man dann Aufgabe stempelte, aber die Entwertung der Marke(n) natürlich der Briefpost überließ, weil man ja keine Mühlradstempel hatte.

Eine Erklärung für KGE - Stempel bei der Ankunft ist schon ein bisserl schwieriger - da könnte es zu einer Aushilfe gekommen sein.

Es gibt auch, um die 3. und letzte Variante vorzustellen, KGE - Stempel als Transitstempel, was aber sehr selten ist - das dürften dann auch Aushilfsstempel der Briefpost gewesen sein.

In jedem Fall ein spannendes Thema - mit meiner Mini - Sammlung KGE könnte ich nur ein 1 - 2 Rahmenobjekt geben, mehr nicht. Ich denke, das sagt schon alles ...

Hallo Sammlerfreunde,

eben in einer Kiste bei mir gefunden.

Gruß

bayernjäger

Lieber Franz,

Glückwunsch zu dieser Pretiose - habe ich übersehen, sonst hätte er sicher 2 Pizzen gekostet !

Lieber Franz,

ich "wildere" nur ab und zu, wenn es mich magisch im Fernsehsessel erfaßt, wenn ich gute Sachen aus der Pfennigzeit sehe, die ich ungern ziehen lassen möchte und, ja, 2 Pizzen sind ja auch nur Portokasse, dafür bekäme man den auf einer Auktion niemals.

Liebe Freunde,

heute zeige ich einen Brief der Königlichen Güter - Expedition Starnberg (K.G.E.) vom ?? über die Postexpedition Starnberg an das Königliche Oberpost- und Bahnamt München.

Die Absenderbehörde verwendete ein Trockensiegel, auf das sie ihren Halbkreisstempel der KGE abschlug, was wir von anderen KGE kennen - sicher ist sicher. Die Postexpedition Starnberg stempelte am selben Tage Aufgabe und zeigte durch das liegende Rötelkreuz an, dass der Brief und die Beilage gebührenfrei waren.

München verzichtete großzügig auf einen Ankunftsstempel - warum auch immer.

Offenbar war der Brief mit Beilage sehr wichtig, denn er wurde unter Chargé versandt, obwohl dergleichen vom Absender gar nicht vorgesehen und nominiert worden war! Da KGE keine Chargéstempel hatten, müssen wir diesen der Aufgabepost zuschreiben.

Aber lt. Sem kennen wir gar keine KGE Starnberg und folglich auch keinen Halbkreisstempel dieser KGE..

Kann jemand Erhellendes zu dieser Stelle und ihrem Stempel sagen?

Liebe Sammlerfreunde,

ich kann mich nicht erinnern, bisher einen bayerischen K.G.E. Stempel auf einen Postaufgabeschein gesehen zu haben. Hier ein Aufgabeschein für eine Postanweisung aus Öttingen mit Aufgabestempel "K.G.E.OETTINGEN" vom 30. März 1878.

Beste Grüße,

Hermann

Lieber Hermann,

KGE-Stempel auf Postanweisungen bzw. deren Formulare sind größte Seltenheiten - wohl dem, der solch eine Oberrosine zeigen kann, ich kann es nicht.

Lieber Hermann,

es ist immer wieder erstaunlich, was sich im Laufe der Zeit bei dir eingefunden hat. Viele werden dich um solche Pretiosen beneiden (sofern sie die verstehen).

liebe Grüße

Dieter

Hallo Hermann,

auch 8 Jahre früher am 12. MÄR. 1870 stempelte man in Öttingen schon mit dem KGE-Stempel, hier wohl die Vorgängertype.

Gruß

Udo

Hallo Udo,

herzlichen Dank.

Liebe Sammlerfreunde,

könnte vielleicht bei beiden Belegen der "K.G.E." Stempel von Öttingen als Aushilfsstempel bei der Postexpedition Öttingen eingesetzt worden sein, wenn der Stempel der Postexpedition Öttingen zur Reperatur eingesandt wurde ? Gibt es da vergleichbare Fälle ?

Beste Grüße,

Hermann