Hilfe bei schwer lesbarer Handschrift erbeten

  • Hallo zusammen!

    Bei dem folgenden Charge-Brief aus Heilbronn Brief komme ich leider beim Entziffern der Handschrift nicht weiter, insbesondere was den Nachnamen des Empfängers ("Freiherrn Karl von ?") und die Ortsnamen angeht. Der Brief soll nach Böhmen gelaufen sein.

    Was den Tarif angeht: Ich vermute mal franko (4+8 Kreuzer) von Württemberg bis zur bayerisch-österreichischen Grenze und dann 10 Kreuzer CM erhoben vom Empfänger? Die Charge-Gebühr sollte vom Absender separat beglichen worden sein.

    Vielen Dank schon mal,

    Papiertiger

  • Herzlichen Dank, lieber Ralph!

    Die von Sturmfeder hatten eine bewegte Geschichte! Nach Deinem Tip habe ich heute noch viel gegoogelt, konnte aber die Adresse in Böhmen bisher noch nicht identifizieren. Vor allem interessieren mich die beiden letzten Zeilen: wir hier ein "Leitweg" oder ein Herrschaftsbereich angezeigt?

  • Lieber Dieter,

    ich lese über Regensburg, Klentsch und ???

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Ein Teil der Familie von Sturmfeder wurde auch in diesem Buch über den böhmischen Adel beschreiben. Ich vermute, dass es sich bei dem Freiherrn Karl von Sturmfeder um den dort beschriebenen 1795 geborenen und 1867 verstorbenen Karl handelt. Ich erkenne allerdings weder die Ortsnamen Schütthofen, Hradek, oder Zbynic in der Adresse.

    Klesammler, wir brauchen Deine Hilfe! ;)

  • Mit etwas gutem Willen lese ich Hradeck in Böhmen. Beim letzten Ort des Leitweges bin ich noch am rätseln. Sollte aber auf .....schwitz enden.

    Liebe Grüße

    Harald

    Wein- und Sektstadt Hochheim am Main


  • Das Schloß in Hradek beherbegt heute ein Hotel sowie eine Galerie. Den gesuchten Adressaten habe ich ab und an bei Google auch als Karel gefunden.

    Die Bahnstrecke war 1825 natürlich noch nicht eröffnet, aber sehr hilfreich bei der Suche.

    Liebe Grüße

    Harald

    Wein- und Sektstadt Hochheim am Main


  • Danke für die Klarstellung! Bei Orten mit heute nichtdeutschen Namen vergesse ich leider allzuoft, dass die Welt ja mal anders aussah. Anbei dann der resultierende Leitweg, wie er auf dem Brief gewünscht wird (alles Luftlinie): Heilbronn, Regensburg, Klentsch, Horaschdowitz, Hradek.

    Klentsch lag ja kurz hinter der bayerischen Grenze, ich frage mich, ob dort der Postaustausch zwischen Bayern und Österreich stattfand?

  • Hallo aus Jagsthem,

    war gestern in der Post - 3-2-1 meins bei Derichs !

    Frage:

    Was heißt das Wort nach retour? Evtl Adressat und wie heißt der Schumacher mit Nachnamen?

    Den Rest kann ich lesen.

    Ist übrigens der späteste registrierte Brief mit dem kleinen Chargestempel von Crailsheim.

    Gruß

    Manne

  • Zur Frage von Papiertiger in Abschnitt 4.172: ja, im Postvertrag Bayern - Österreich von 1819 wurde unter Artikel 2 d) festgelegt: "Die Briefpost betreffend: von Klentsch nach Waldmünchen et v.v. eine wöchentlich zweimal reitende Post. Also von Bayern aus ritt der Postreiter über Waldmünchen bis Klentsch und von Österreich aus über Klentsch bis Waldmünchen.

    Beste Grüße,

    Hermann

  • Zur Frage von Papiertiger in Abschnitt 4.172: ja, im Postvertrag Bayern - Österreich von 1819 wurde unter Artikel 2 d) festgelegt: "Die Briefpost betreffend: von Klentsch nach Waldmünchen et v.v. eine wöchentlich zweimal reitende Post. Also von Bayern aus ritt der Postreiter über Waldmünchen bis Klentsch und von Österreich aus über Klentsch bis Waldmünchen.

    Beste Grüße,

    Hermann

    Vielen Dank für die Info, VorphilaBayern! Ich hatte von Klentsch bis vor zwei Wochen noch nichts gehört. Interessant auch, dass der Absender mit den Postrouten so vertraut war. Das war wohl jemand, der regelmässig Briefe nach Österreich/Böhmen schickte und vielleicht auch auf diesem Weg reiste.

    Ich habe hier übrigens im Forum irgendwo gelesen, dass man den österreichischen. Portoanteil bis in die 1830er Jahre nicht vorausbezahlen konnte. Falls jemand das genaue Datum kennt, bitte melden - Danke!

  • Hallo zusammen! Hier ist ein weiterer Chargé-Brief aus Heilbronn, aber diesmal aus dem Jahr 1797 und damit vor der Zeit der Verwendung des Chargé-Stempels.

    Die Anschrift mit Instruktion lautet:

    "An Sine Wohlöbl. Obrigkeit zu Mühlhausen am Neckar / allerhöchst K.K. Dienst betreffend / Hochlöbl. Postamt Ludwigsburg wird gebeten, gegenwärtiges Schreiben welches Keins Aufschub leidet durch ein Expressum Vollends zu Spedieren welches den Lohn von Mühlhausen empfängig wird"

    Links oben steht dann noch: "Gegen Recepisse"

    Rechts oben soll laut Losbeschreibung der Ankunftsvermerk des Expressboten stehen. Ich lese hier vielleicht: "... zu Ludwigsburg vormittags 11 1/2 Uhr". Lest Ihr das auch so? Und erkennt Ihr die ersten drei Worte?

    Vielen Dank,

    Papiertiger