Gebührenperiode 1.7.1954 - 28.2.1963

  • hallo Luitpold,

    eine schöne Bedarfskarte zeigst du uns. Da die Beethoven Blockmarken keine Zuschläge hatten, gibt es zweifelsfreie Bedarfsverwendungen der Einzelmarken. Eine kann ich auch zeigen: astreiner philatelistischer Bedarf. Am 8.2.1960 in Stuttgart aufgegebene Luftpostkarte nach Berlin


    Interessant der Text: "In meiner Eigenschaft als Vorsitzender des Wttbg.Philat.Vereines Stuttgart 1882 e.V., als Stellenleiter für Literatur im Landesverband der südwestdeutschen Briefmarkensammlervereine u. als langjähriger Bearbeiter der Briefmarkenecke der Stuttgarter Nachrichten, Stuttgart, einer der größten südd. Tageszeitungen, möchte ich gerne den demnächst erscheinenden Müller, Deutschland Spezial besprechen u. bitte höflichst um gefl. Übersendung eines Rezensionsexemplars"

    Und das war sein Begehr:

    die 1960 erschienene 8.Auflage des Müller Spezial=Katalog

    Der interne Bearbeitungsvermerk:

    Soll 5,50 bezahlen / mit Vorkasse / auf unser V-Konto

    wie es weiterging? wissen wir nicht.

    mit bestem Gruß

    Michael

  • Hallo Michael,

    eine sehr schöne Einzelfrankatur, dazu plaudert "Tante Sophie", nicht viel, aber immerhin: Wölffing - Seelig , Fritz ( 1896-1965 ) , Pfarrer in Lomersheim 1925 , in Hemmingen 1932 , Ruhestand 1945 . Fritz Wölffing - Seelig : 500 Jahre Post in Württemberg - 1960; Philatelistisches Handbuch.

    https://www.ebay.de/itm/143562845281

    Vielleicht ist bei Wolfgang Maassen - https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1061682869 - mehr zu erfahren?

    Grüße von Luitpold

  • hallo Luitpold,

    der Wölffing-Seelig gehört für Württemberg Sammler offensichtlich zur Standardliteratur.

    Dank dir für die ergänzenden Informationen. Maassens komplettes "wer ist wer" bietet er für 140€ in seinem Shop an. Zu Beginn seiner Ausarbeitungen waren die Angaben auf der BDPh Seite verfügbar ..

    mit bestem Gruß

    Michael

  • ... dass auch bei Bund Destinationen gesammelt werden, manche aber nicht so häufig sind, wie z.B. USA.

    hallo Luitpold,

    interessanterweise ist der Beethoven-Block auf relativ vielen Luftpostbelegen zu finden.

    Mein exotischster: Eine <80 g schwere Drucksache Format B5 am 05.10.1959 nach Vietnam gesandt.

    Die Portoberechnung: Auslandsdrucksache 50-100 g: 20 Pf zzgl. Luftpostzuschlag 4 * 40 Pf/20g: 160 Pf macht 180 Pf, die mit dem Beethoven-Block und der 70 Pf Heuss Marke frankiert wurden.

    Rückseite:

    mit bestem Gruß

    Michael

    2 Mal editiert, zuletzt von stampmix (18. August 2023 um 18:33)

  • hallo zusammen,

    nicht alle Luftpost-Drucksachen sind so gut erhalten wie die Sendung nach Saigon.

    Die folgende Luftpost-Drucksache stammt vom Alexanderwerk in Remscheid, das am 28.3.1962 eine <600 g schwere Drucksache der 12.Gewichtsstufe, die man dem Umschlag auch ansieht, per Luftpost nach Montevideo gesandt hat. Rechts unten wurde das zu frankierende Porto für die Ausland-Drucksache: 12 * 10Pf/50g = 120 Pf zuzüglich Luftpost 30 * 40Pf/20g = 1200 Pf, zusammen 13,20 DM vermerkt. Frankiert wurde ein Satz der Berühmten Deutschen 5Pf bis 1DM ( die 60Pf, 90 Pf und 2 DM Marke waren zu dem Zeitpunkt noch nicht erschienen) abgerundet mit 90Pf, 2DM und 3DM Heuss Marken, die Europamarken und unten links die fehlenden 2,20 DM.

    Glücklicherweise kam rückseitig noch der Handrollstempel von Ramscheid 3 zum Einsatz.


    mit bestem Gruß

    Michael

  • hallo Dieter,

    Saigon ist die Destination der hier gezeigten <80g schweren Luftpost-Drucksache, die sich im Gegensatz zum Remscheid Brief in ausgesprochen guter Erhaltung präsentiert.

    Destinationen machen Spaß und liegen immer mal wieder am Wegesrand, so wie hier unübersehbar dieser Luftpostbrief zum Beginn dieser Portoperiode am 27.7.1954 . In Kirchardt aufgegeben und nach Hamilton auf Neuseeland gesandt. Neuseeland gehörte nach der Tarifanpassung vom 1.7.1953 zur teuersten Ländergruppe VII, die 70Pf/5g Luftpostzuschlag verlangte. Und so wurden für den <20g schweren Brief 320 Pf Porto fällig, die mit einer bunten Mischung von (noch gültigen) Posthorn und (neu eingeführten) Heuss Marken dargestellt wurden. Die 2 Pf Heuss Marke gab´s als Zugabe 8) .

    mit bestem Gruß

    Michael

  • Lieber Michael,

    da wird einem der Mund wässrig, wenn man bisher abschätzig auf die "stupiden Bundsammler" geschaut hat. Aber ich habe schon so viele Sammelgebiete, da bin ich leider ausgelastet.

    Schönen Sonntag

    Franz

    weite Welle

  • Lieber Franz,

    schön dass dir mein Streifzug durch die junge Bundesrepublik gefällt. Da mein Kernsammelgebiet ziemlich unergiebig ist, haben sich in den Jahren drumherum ein paar Stücke angesammelt. Es müssen aber nicht immer die großen Rosinen sein, manchmal sind auch die ganz kleinen nicht ohne. Rechtzeitig zum Beginn dieser Portoperiode hat die Bundespost am 18.7.1954 das Mindestmaß für Briefsendungen auf 10cm * 7cm reduziert. Und so findet auch ein kleines Damenbriefchen bei mir Unterschlupf


    mit bestem Gruß

    Michael

    Einmal editiert, zuletzt von stampmix (20. August 2023 um 21:20)

  • hallo Dieter,

    gute Frage.

    Historisch gesehen wurde die Blattgröße 1922 mit der DIN 476 genormt und durchgesetzt hat sich für den Schriftverkehr DIN A4 (21cm * 29,7cm). Zweimal, jeweils halbierend, gefaltet ergibt sich DIN A6 und der dazugehörende, etwas größere, Umschlag im Format C6. Das ist die Größe von gefühlt 90% der angebotenen Belege.

    Ich habe mal nachgeschaut und zum 1.1.1965 wurden Standardmaße festgelegt: Länge 14-23,5cm , Breite 9-12cm, Höhe <0,5cm und Länge/Breite >1,42.

    Die heute verwendeten Standardumschläge haben das Format DIN C6 (16,2cm * 11,4cm) und DIN lang (22cm * 11cm)

    Die Mindestmaße scheinen ab 1954 nicht mehr geändert worden zu sein.

    besten Gruß

    Michael

    2 Mal editiert, zuletzt von stampmix (22. August 2023 um 08:54)

  • Hallo Michael,

    vielen Dank für die Rückmeldung. Mit dem Thema hatte ich mich noch nie beschäftigt. Mir ist allerdings durch Belege in meinen Sammlungen bekannt, daß bis Anfang der 1950er Jahre Umschläge durchaus kleiner als C6 waren, aber so klein wie der von dir gezeigte Brief kannte ich nicht.

    viele Grüße

    Dieter

  • hallo zusammen,

    "Wohlfahrtsmarken auf Geschäfts- und Werbepost dokumentieren diskret eine soziale Haltung! Es gehört zum guten Ton, -Wohlfahrtsmarken kleben!" steht auf dem Bestellzettel für die Wohlfahrtsmarken 1958

    ... und rückseitig auf dem A5 großen Flyer waren die Marken abgebildet, zu denen der Sammler die gekauften Marken klebte und in Freiburg am 25.11.1958 mit dem Sonderstempel entwerten ließ.

    mit bestem Gruß

    Michael

  • hallo zusammen,

    eine schön frankierte Nachnahme wurde am 2.1.1961 in Stuttgart aufgegebenund nach Aalen gesandt.

    Portorichtig frankiert mit den Sondermarken aus dem Wohlfahrtssatz 1959 und 1960 "Märchen der Gebrüder Grimm"



    mit bestem Gruß

    Michael

  • ... und 1960 "Märchen der Gebrüder Grimm"

    wurde auch auf diesem Luftpostbrief nach Santa Barara verklebt (rot = Luftpostzuschlag/ blau = Briefgebühr), schöne rot/blau-Kombination, passend zum blauen Umschlag.

    Ach ja, Rotkäppchen - Märchen oder Sekt, das ist die Frage jetzt :)

    Märchenfilm im Ersten: Rotkäppchen | ARD Mediathek
    Rotkäppchen | Video | Als das Rotkäppchen seiner kranken Großmutter Kuchen, Wein und Medizin bringen soll, trifft es im Wald den bösen, alten Wolf.
    www.ardmediathek.de

    Luitpold

    - Danke Michael für die "Steilvorlage", da ich lange überlegte, ob ich diesen Allerweltsbrief einstellen sollte. ;) Nebenbei, Wolf in Deutschland, sehr aktuelle Aufregerthema!

  • hallo Luitpold,

    ein schöner Luftpostumschlag in toller Rot/Blau - Wirkung :)

    Apropos Steilvorlage, hier etwas off-topic, da am 16.12.1963 versandt:

    Das Porto von 120 Pf wurde mit den frankaturgültigen Serien aus

    1961: Hänsel und Gretel,

    1962: Schneewittchen und die 7 Zwerge, sowie

    1963: Der Wolf und die 7 Geißlein

    sorgfältig mit den jeweils unteren 3 Wertstufen arrangiert und 1 Pf damit es passt.

    Rückseitig AKS Genf vom 17.12.1963

    mit bestem Gruß

    Michael

  • Lieber Michael,

    der Absender war sicher ein Mathematiker - heute würde das auszurechnen als Abi-Arbeit durchfallen, weil 0% richtige Lösungen dazu raten lassen ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.