Lieber Kilian,
Gott-sei-Dank hat das Intelligenzgewitter von über dem Teich hier in der mitteleuropäischen Postgeschichte noch keine Spuren hinterlassen, so dass zu hoffen ist, dass es weitestgehend spurlos an uns vorüber ziehen möge; da macht das Unwort des Jahres, schon in sich ein Widerspruch, auch nichts mehr aus.
Wir halten uns an das, was wir lieben, da sind wir weit besser aufgehoben, als die Allermeisten.
Lieber Erwin,
die Wahrscheinlichkeit, dass ein Postler solch eine Pretiose geschaffen bzw. hinterlassen hat, tendiert nicht gegen Null, sondern sie ist Null. Die Einzigen, die ihre Mühlradstempelnummer (= 406) häufiger auf den Marken hinterließen, taten dies aus reiner Verzweiflung, denn es waren arme Säue der bayer. Bahnpost, denen man zwar genau vorschrieb, wie sie womit zu stempeln hatten, ihnen aber ob der stets steigenden Bahnstrecken keinen Mühlradstempelnachschub angedeihen ließ, so dass sie sich nicht anders zu helfen wussten, als mit Tinte oder Kreidestift "406" zu malen.
Alle anderen, manuellen Entwertungen aus der Zeit sind mit Tusche ausgeführt - aber halt nur die Nummer, nicht das "Mühlrad" außen herum, das hier besonders schlecht gelungen ist.