MiNr. 9 - 3 Kreuzer rot

  • Lieber Francesco,:

    Erdinger
    19. Juni 2021 um 19:27

    Viele Grüße aus Erding!

    Achter Kontich wonen er ook mensen!

  • Beim besten Willen kann ich nicht bestätigen, dass das Original der am 8. Mai 1866 aufgebrauchten Marke so hell ausfällt, wie dies auf dem von Francesco gezeigten Foto der Fall ist. Das Foto gibt schlicht und ergreifend einen falschen Helligkeitston wieder. Frau Brettl hat hier also keineswegs geirrt. Nur die Wiedergabe die Helligkeit ist falsch. Tatsächlich haben wir es ebenfalls mit einem vergleichsweise kräftigen Rot zu tun, so dass ich dabei bleiben würde, dass die 9c bereits im Mai 1866 an die Schalter gelangt sein könnte.

    Eine andere 9c, die tatsächlich minimal heller ausfällt, wurde erst im Januar 1867 verwandt, da bekanntlich zu diesem Zeitpunkt die drei Kreuzer-Marken noch lange nicht aufgebracht waren. Ohnehin halte ich es für fragwürdig, aufgrund leichter Farbunterschiede auf unterschiedliche Auflagen folgern zu wollen. Die Zusammensetzung der Farben war seinerzeit weder absolut einheitlich noch waren die Farben stabil, was bekannt sein dürfte. Bei allem Verständnis (und aller Bewunderung) für eine systematische Durchdringung der Chronologie der damaligen Auflagen sollten wir keine Ergebnisse erzwingen, die sich akademisch nicht rechtfertigen lassen.

  • Hallo Bavarian Hunter,

    danke für den Scan des Originals. Die Farbe geht hier ins Weinrote, was auch für die 9c plausibel wäre.

    Die Abb. bei Francesco und in meinem Beitrag #1556 stammt aus dem Deider-Katalog und ist offensichtlich farbverfälscht.

    Das Attest von Frau Brettl halte ich ebenfalls für korrekt. Ich habe hier im Forum schon mehrfach meine Zweifel an Peter Sems Aussage, dass die letzte Auflage aus dem 2. Halbjahr 1866 stammt, vorgetragen.

    Sowohl das Auftreten der 9c am 8. Mai 1866 als auch das Los 3772 in der aktuellen Köhler-Auktion, eine 8II vom 23. Mai 1866 zeigen, dass diese letzte Auflage wohl im Frühjahr 1866 gedruckt wurde.

    Die von Sem attestierte Position A1 halte ich für falsch, B25 ist wohl richtig.

    Beste Grüße

    Will

  • Hallo Sammlerfreunde,

    das von Frau Brettl geprüfte Briefstück mit 9c vom Mai 1866 stammt aus der rechten unteren Bogenecke.

    Beim Vergleich mit den beiden rechten unteren Bogenecken des Elster Bogens kommt, wenn überhaupt, nur die Bogenecke der rechten Hälfte (B45) in Frage.

    Ob die gepr. 9c mit der Elster-Ecke B45 übereinstimmt ist schwierig zu beurteilen.

    Hilfreich wäre ein guter Scan nur von der gepr. 9c.

    Gruss Kilian

  • Das von Frau Brettl geprüfte Briefstück mit 9c vom Mai 1866 stammt aus der rechten unteren Bogenecke.

    Beim Vergleich mit den beiden rechten unteren Bogenecken des Elster Bogens sehe ich keine Übereinstimmung mit der geprüften 9c.

    Das Briefstück stammt deshalb nicht aus der letzten Auflage der 3 Kreuzer rot.

    Die 9c ist aber definiert als Teil der letzten Auflage, und deshalb kann eigentlich keine 9c geprüft werden.

    Registriert habe ich Briefdaten mit 9c vom September 1866, zweimal vom November 1866 und dreimal vom Januar 1867.

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Lieber Kilian,

    da hast Du wieder einmal genau hingeschaut. Augenscheinlich stimmen die Einfassungslinien der Bogenecken der Marke und des Elsterbogens (B45), der ja aus der letzten Auflage stammen soll, nicht überein.

    Hier wäre tatsächlich ein hoch aufgelöster Scan (1200 oder mindestens 800dpi) hilfreich.

    Ich habe mich wieder einmal - hoffentlich das letze mal - von einem Prüfer-Attest hereinlegen lassen.

    Dabei habe ich mich von dem Farbton leiten lassen, der sich auf meinem Bildschirm als weinrot darstellt.

    Fast vermute ich, dass dies auf für Frau Brettl ausschlaggebend für ihre Bewertung war.

    Die Definition der 9c bleibt für mich nach wie vor dubios.

    Dass dieser weinrote Farbton auf eine Sulfidschädigung zurückzuführen ist, kann ich nicht recht glauben, denn alle von Bayern Hunter gezeigten Marken (auch der 4er-Block und die weitere Marke) zeigen für mich einen ähnlichen Farbton. (Wären alle Marken foliengeschädigt, hätte Bayern Hunter ein größeres Problem.)

    Dass Du keine Briefdaten der 9c vor September 1866 archiviert hast, entspringt einem Zirkelschluss. Peter Sem gibt (ohne Beweis) das 2. Halbjahr 1866 als Druckzeit der letzten Auflage an und lässt als 9c nur Marken dieser letzten Auflage zu. Damit werden alle Marken, die zwar die anderen Kriterien für eine 9c (trockener Druck, Farben) erfüllen, aber vor dem 2. Halbjahr 1866 datieren, nicht als 9c zugelassen.

    Sollten wir doch noch nachweisen können, dass die letzte Auflage bereits im Frühjahr 1866 gedruckt wurde, wird es auch 9c geben, die vor dem September 1866 datieren.

    Schau Dir doch einmal das von mir weiter oben schon erwähnte Los 3772 aus der aktuellen Köhler-Auktion (die 8II vom 23. Mai 1866) an. Deine Meinung würde mich interessieren.

    Beste Grüße

    Will

  • Hallo Will,

    bei der von #Bayern Hunter eingestellten 9 sehe ich im Bereich von NCO von FRANCO eine Verfärbung. Wie weit die Verfärbung auf die ganze Marke übergeht, das kann ich am Scan nicht beurteilen.

    Das Los 3772 aus der Köhler Auktion ist eine 8II von Pos. B25, ein Druck aus der letzten Auflage, entwertet im Mai 1866. Wann die ersten Drucke der letzten Auflage der 9 in Verwendung waren ist mir nicht bekannt.

    Lt. Sem erfüllt nur ein Teil der letzten Auflage die Kriterien einer 9c, und hier sieht er die ersten 9c ab September 1866. Das von Frau Brettl geprüfte Briefstück vom Mai 1866 fällt als 9c weg.

    "Die 9c unterscheidet sich markant von allen bisherigen Drucken", so schreibt Herr Sem, der die 9c ins Leben gerufen hat.

    Eine 9c muss sich klar und eindeutig von den anderen 3 Kreuzer rot durch einen trockenen Druck in bräunlichkarmin bis weinroten Farbton unterscheiden.

    Ein bischen "trocken", ein bischen "weinrot", reicht vielleicht bei einer Prüfung für eine 9c, dem Sammler, der für eine 9c gutes Geld bezahlt, sollte das nicht reichen.

    Ich sehe das ähnlich wie bei einer 5b, blaugrün. Eine kräftig blaugrüne 9 Kreuzer Marke kann jeder Sammler auch ohne Prüfung erkennen. Es ist ein aussergewöhnlicher Farbton der jede Sammlung bereichert.

    Eine gerade so eben blaugrüne 9 Kreuzer mag zwar vom Prüfer als 5b geprüft werden, ist aber kaum von einer 5a, bläulichgrün zu unterscheiden, und deshalb eigentlich für die 9 Kreuzer- Sammlung die Farben unterscheidet uninteressant.

    Eine 9c in der Sammlung soll Spass machen, und keine Probleme, ob 9c oder nicht. Von meiner Festplatte im Anhang fünf typische von Sem oder Stegmüller geprüfte 9c.

    Gruss Kilian

  • Hallo Sammlerfreunde,

    die bei Ebay angebotene ungeprüfte 9c habe ich "sofort gekauft".

    Der für 9c typische Farbton und der trockene Druck ließen schon auf den ersten Blick eine 9c vermuten. Das Druckbild mit der auffällig unten abgeschrägten rechten Einfassungslinie fand ich im Elster Bogen auf der Bogenposition A40, und damit war klar, es ist die katalogisierte 9c.

    Der Preis orientierte sich noch an den Sem Katalogwert und war deshalb günstig. Preissprünge bei den Quadratausgaben sind mir in den letzten Jahren keine aufgefallen, mit Ausnahme bei der 9c, die heute einwandfrei geprüft kaum unter 100 Euro zu bekommen ist.

    In der nächsten Feuser Auktion ist ein geprüftes gestempeltes Paar der 9c mit 400 Euro ausgerufen. Ein stolzer Preis, aber wer hat schon ein Paar der 9c ?

    Gruss kilke

  • Vielen Dank.

    Was mich stutzig macht, der offene Mühlradstempel 268 wurde lt. Winkler/Sem ab 14.4.1867 belegt. Der geschlossene Mühlradstempel 268 ist nach Winkler/Sem bis 13.5.1866 belegt. Die Marke muss also aus einer der letzten Auflagen Ende 1866 stammen.

    Gruß

    bayernjäger