Landbriefträgerstempel

  • Sehr schön, Ewald - könntest du deine Scans ein bisserl größer einstellen? Klicke mal drauf, die sind schon recht klein. Bis 1 Megabyte ist hier möglich.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo in die Runde,

    nachfolgenden Brief möchte ich zeigen, weil man ihn wohl nicht all zu oft finden wird:

    Schreiben des Königlich Bayerischen Ober-Post- und Bahn-Amtes für Oberbayern von München (HKS Bahnh. München 8/2) 1861 über Weilheim 9/2 an die Postexpedition nach Partenkirchen.

    Aus dem Inhalt geht hervor, dass die Postexpedition in Partenkirchen aufgefordert wird, "binnen 3 Tagen" unter Androhung einer Ordnungsstrafe die fehlenden Botennachweise für den Zeitraum vom 29. bis 31. Januar 1861 vorzulegen.

    Der sparsame Postexpeditor verwendete am 10/2 das Schreiben sogleich für seine Antwort, welche noch am gleichen Tage wieder in München eintraf:
    "Wurden als am gestrigen Datum abgesendet.
    Vom 31. bis 6ten war Postbote Dall abwesend - können daher keine Verweise in Vorlage gebracht werden. Hochachtungsvoll..."
    Es sieht so aus, als ob sich die Versendung der Nachweise und die Mahnung aus München überschnitten haben.

    Ob nun die Anfrage aus München oder die Rücksendung von Partenkirchen per Einschreiben erfolgte, kann ich leider nicht nachvollziehen.
    Naheliegend erscheint mir aber, dass die Rücksendung per Einschreiben erfolgte, da der Postexpeditor ein berechtigtes Interesse daran hatte, die Fristeinhaltung auch nachzuweisen zu können.

    Derartige "Innendienst"-Belege sind meiner Erfahrung nach richtig selten.
    Aus meiner "Ecke" sowas zu bekommen - davon träume ich immer...

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser

  • Hallo Schorsch,

    da hast du eine Oberrosine an Land gezogen - hier wurde tatsächlich per Chargé versandt, weil es eine Reco-Nr. 61 gab, also man tatsächlich einen eigenen Postschein gezogen hat.

    Üblich waren nur Abschläge des Chargé-Stempels, aber keine tatsächliche Einschreibungen (der Chargé-Stempel sollte nur nach außen dokumentieren, dass das Schreiben sehr wichtig war).

    Jetzt müsste man aus der Zeit noch einen Lokalbrief finden - das wäre wie ein Sechser im Lotto ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo in die Runde,
    grias Di Ralph,

    ja - da tue (nicht nur) ich mir natürlich hart, einen Brief mit Landbriefträgerstempel von Partenkirchen zu finden....

    ....aber trotzdem habe ich noch einen netten Brief bei der Hand:

    Ein Brief an Bischof Ignatius in Regensburg, abgesandt von Großmehring (Landbriefträgerstempel "GM" links unten - leider bereits stark verschmutzt) über Ingolstadt am 12. Dezember 1871.
    Diese Kombination dürfte wohl genauso selten sein, wie das obige amtliche Schreiben...

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser

  • ... ja, diese späten Landbriefträgerstempel sind m. E. wesentlich seltener, als die eh schon nicht häufigen frühen Abschläge - wieder ein Sahnestück von dir. :P :P :P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen,

    auf einer aktuellen Auktion habe ich einen Ruralstempel/Landbriefträgerstempel aus Deining (Oberpfalz) entdeckt: "D 1" auf einem Dienstbrief Pfarramt Großalfalterbach über die Expedition Deining nach Eichstätt.

    Habe ihn nicht in einer älteren Liste von Franz Ullmann finden können.

    Wer kann näheres darüber berichten?

    Schöne Grüße

    Norbert der Rottaler

  • Hallo Norbert,

    vielen Dank. Es tauchen seit dem Erscheinen der Sem Handbücher immer wieder neue Landbriefkastenstempel auf, die von Franz Ullmann in seine Auflistung aufgenommen werden. Wenn also ein Stempel nicht in seiner Liste ist, dann ist er neuer Stempel. Franz wird sicherlich diesen Stempel hinzufügen.

    Beste Grüße ins schöne Rottal von Hermann

  • Wäre es möglich diese Beträge in das bereits länger bestehende Thema Landbriefträgerstempel unter Bayern/Stempel zu verschieben?

    Gruß

    bayernjäger


    Beiträge redaktionell verschoben

    Einmal editiert, zuletzt von Admin-M (19. Juni 2023 um 22:31)

  • Hallo Sammlerfreunde,

    so richtig finde ich kein passendes Thema für das Nachfolgende. Es gehört aber zumindest zum Thema Landzustellung und Landbriefträger.

    Ungebrauchter Vormerkschein aus der Kreuzerzeit.

    Diese Scheine wurden vom Landbriefträger an Absender der dort aufgeführten Poststücke ausgehändigt. Er bestätigte damit den Empfang der Postsendungen. Beim nächsen Bestellgang übergab er dann den von der zustündigen Postexpedition ausgestellten Original-Postaufgabeschein und nahm dafür den Vormerkschein zurück.

    Gruß

    bayernjäger

  • Hallo Sammlerfreunde,
    seit Jahren versuche ich schon hinter das Geheimnis zu kommen, warum nur der Landbriefträgerstempel S 1 auf höheren Werten der Quadratausgabe vorkommt?
    Leider ist bisher kein Brief aufgetaucht, der zumindest einen Hinweis auf den Verwendungsort geben kann.
    Theoretisch kann es sich um jede mit S beginnende Postexpedition handeln. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass der Postbote einer kleinen Landpostexpedition 18xr-Briefe in größerer Anzahl in den Landbriefkästen vorgefunden hat. Ich vermute eher, dass es sich um einen Stadtbriefkasten einer Stadt gehandelt haben könnte, der vom Landpostboten auf seinem Weg geleert wurde.
    Auszuschließen sind sicher auch Ortsbriefe mit diesen Wertstufen ab 6xr, die im Zustellbezirk direkt auf dem Weg von Ort zu Ort zugestellt wurden. Evtl. könnte es sich aber um Nachentwertungen eingehender Briefe durch den Landpostboten handeln?
    Hat jemand irgendwelche Erkenntnisse oder kann Marken der höheren Wertstufen mit Landbriefträgerstempel zeigen?
    Gruß
    bayernjäger

  • Hallo Udo,

    es mag sich eigenartig anhören und ich habe nicht den geringsten Anhaltspunkt dafür, aber ich habe seit Jahren den Verdacht, dass es sich um Gefälligkeitsabstempelungen handelt. Wenn der Stempel echt ist, kann ich mir andererseits nicht vorstellen, wie diese Abstempelungen zustande gekommen sein sollten. Die Erfüllung eines Sammlerwunsches in den 1860ern erscheint ja eher unwahrscheinlich.

    Viele Grüße von maunzerle

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)