Nachzeichnen von Stempeln

  • Guten Morgen preussen_fan

    mich würde interessieren wie Du die Stempel freistellst und

    gegebenenfalls nachbearbeitest.

    Mir schwebt so etwas auch schon länger vor, konnte mich bisher aber

    noch nicht aufraffen bzw. habe auch noch kein genehmes Programm

    dafür gefunden.

    Gruß Klaus

    Wer später bremst,
    ist länger schnell !

  • Lieber Klaus,

    Zum Freistellen der Stempel benötigt man ein Grafikprogramm und am Besten ein Grafiktablett. Ich habe mir das kostenlose Programm gimp installiert. Es ist ein ziemlich mächtiges Programm und ist wohl so ähnlich wie FotoShop, außer dass Foto Shop ziemlich teuer ist.

    Eigentlich stelle ich die Stempel nicht frei, sondern ich zeichne sie nach. Dazu lade ich mir den Scan des Beleges nach gimp und schneide den Stempel aus. Und dann drehe ich ihn in die richtige Lage und erhöhe die Auflösung auf 2400 dpi. Das ist wichtig, damit die Nachzeichnung fein genug wird. Dann lege ich eine neue Ebene darüber.

    Nun zeichne ich mit dem Stift auf dem Tablett (zur Not kann man auch mit der Maus zeichnen) die Buchstaben und Zahlen des Stempels nach, es ist im Prinzip so, als wenn ich eine durchsichtige Folie (die neue Ebene) auf den Beleg lege und auf der Folie den Stempel nachzeichne. Geometrische Formen wie zum Beispiel der Kreis oder das Rechteck vom Stempel kann man mit vorgefertigten Formen einfügen. Die Liniendicke lässt sich nach Belieben anpassen.

    Wenn man fertig gezeichnet hat, exportiert man nur die Ebene mit der Nachzeichnung als jpg-Bild.

    Für die ersten Stempelnachzeichnungen benötigt man relativ viel Zeit weil man erst einmal mit der Materie zurecht kommen muss. Später kann man auf schon gezeichnete Stempel zurückgreifen, indem man nur die nicht relevanten Teile heraus löscht und dort neue Elemente einzeichnet, z.B. ein anderes Datum. Aber auch einzelne schon gezeichnete Zahlen oder Buchstaben kann man sich kopieren und in einen neuen Stempel einfügen.

    Ich habe auch schon mehrfach versucht, die Stempel freizustellen, also nicht nachzuzeichnen. Das Ergebnis war aber nie zufriedenstellend.

    Hier ist das Original, im rechten Fenster blau markiert (Herbesthal Rückseite) eingeblendet (ein Auge ist vorangestellt), die darüberliegende Ebene ausgeblendet (kein Auge vorangestellt)

    Hier sieht man die Zeichenebene und das darunterliegende Original. Im rechten Fenste ist die Ebene und das Original mit einem Auge versehen, d.h. eingeblendet.

    Hier sieht man nur die darüberliegende Zeichnungsebene, Auge vor Ebene, kein Auge vor dem Original

    Hier ist im linken Werzeugfenste der Bleistift markiert, links unten kann man die Dicke der Linie einstellen (im Moment 20), außerdem kann man sich den Zeichenbereich stark vergrößern, wie hier zu sehen ist.

    Hier sieht man den Arbeitsplatz, im Vordergrund das Grafiktablett mit dem dazugehörigen Zeichenstift.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

    • Offizieller Beitrag

    Lieber Erwin,

    danke für die ausführliche Anleitung. :thumbup:
    Ich mag jetzt gar nicht überlegen, wieviel Zeit Du hiermit in deine Sammlung investiert hast ... (selbst wenn es ab dem fünfzigsten Stempel schneller geht) :huh:

    Gruß

    Michael

  • Lieber Erwin,

    auch von mir herzlichen Dank für die Anleitung.

    Gimp habe ich mir schon vor längerer Zeit besorgt und mich auch

    schon an "Freistellungen" versucht. Aber genau wie Du schon schreibst,

    ist diese Methode wenig zufiedenstellend, vor allem wenn sich der Stempel

    noch auf einer Marke befindet. Das Grafiktablett kannte ich bisher überhaupt noch nicht, die Ergebnisse sind auf jeden Fall sehr überzeugend.

    Gruß Klaus

    Wer später bremst,
    ist länger schnell !

  • Lieber Klaus,

    wenn du mir einen guten Scan sendest, würde ich dir mal einen Stempel rauszeichnen.

    Lieber Dieter

    von Müssen kann keine Rede sein, nur von Wollen. Übrigens gibt es passable Grafiktabletts schon ab 60€.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Lieber Erwin,

    entschuldige aber ich habe Dein Angebot erst jetzt entdeckt

    und Dir eine PN (so hieß das zumindestens früher) geschickt.

    Gruß Klaus

    Wer später bremst,
    ist länger schnell !

  • Lieber Klaus,

    du hattest mir folgende Email geschrieben, die ich mit deiner Erlaubnis hier einstelle:

    Lieber Erwin,

    nochmals vielen Dank für Dein Angebot.

    Im Rahmen meiner Heimatsammlung Neustadt an der Haardt (nur Bayern -1920) möchte ich irgendwann einmal (?) alle mir bekannten Stempel dokumentieren.

    Mit meinen ersten Versuchen, Stempel ausschließlich mit Hilfe klassischer Grafikprogramme (u.a. Paint, Micrografx Picture Publisher, Adobe) freizustellen, konnte ich keine zufriedenstellenden Ergebnisse erzielen und habe es daher relativ schnell wieder aufgegeben. Die von Dir gezeigten Beispiele lassen mich hoffen, mit diesem Projekt doch noch voran zu kommen.

    Im Anhang ein typisches Beispiel, gescannt mit 600 dpi auf einem Epson perfection V 370 photo. Stempel auf den Beleg übergehend, mehrfarbiger Hintergrund und die ein oder andere Fehlstelle, daran bin ich bisher immer gescheitert.

    Mich würde neben dem Ergebnis vor allem der Zeitaufwand interessieren, insbesondere unter Berücksichtigung des Aspekts „unerfahrener Anfänger“, aber bitte nicht zu viel Zeit und Arbeit investieren.

    Ich wünsche Dir noch einen schönen Sonntag.

    Viele Grüße aus der sonnigen Pfalz

    Klaus

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Lieber Klaus,

    beiliegend der rausgezeichnete Stempel. Ich hoffe, es ist nach deiner Vorstellung. Ich habe etwa ¼ Stunde gebraucht. Der Vorteil dieses Stempels ist, dass er in Groteskschrift, also ohne Schnörkel ist. Das ist flotter zu zeichnen.

    viele Grüße aus dem auch sonnigen Schöneck, kurz vor Frankfurt

    Erwin W.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Liebe Sammlerkollegen,

    die Antwort von oisch lautet so:

    Lieber Erwin,

    vielen Dank für die postwendende Bearbeitung.

    Das Ergebnis ist mehr als überzeugend und das Verfahren die Methode der Wahl für eine Stempeldokumentation.

    Auch der Zeitaufwand ist akzeptabel, auch wenn man am Anfang sicherlich noch etwas länger braucht, bis sich Routine einstellt.

    Ich „befürchte“, ich muss mich ernsthaft mit der Anschaffung eines solches Grafiktabletts beschäftigen.

    Gruß Klaus

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • liebe Sammlerfreunde,

    wenn jemand weiterhin Interesse zeigt, bin ich gerne bereit, Unterstützung anzubieten. Bei solchen "einfachen" Stempeln, wie der obige, kann man auch ohne Grafik-Tablett, nur mit der Maus arbeiten. Da könnte man sich esrt mal daran versuchen, ohne Geld zu investieren.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Lieber Erwin,

    das Ergebnis ist für mich nicht überzeugend, sondern perfekt. Wahnsinn, was du da hingezaubert hast, allergrößten Respekt! :)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Erwin + Ralph

    "Perfekt" triffts natürlich besser :)

    Also mit der Maus ärger ich mich nicht rum, das überlasse ich der Katze.

    Wenn schon, denn schon so ein Servierbrett.

    Erwin, vielleicht kannst Du ein paar Tipps geben, worauf man beim Kauf achten sollte, insbesondere was sollte das Gerät können und auf welchen unnötigen Schnickschnack (neudeutsch "Features") kann man getrost verzichten.

    Danke Klaus

    Wer später bremst,
    ist länger schnell !

  • Lieber Klaus,

    bei den Tablets bin ich auch nicht so der Spezialist. Ich habe ein einfaches Tablett von MEDION, ich glaube das gab’s wohl bei Aldi.

    Ich schlage vor, dass wir jetzt erst einmal einen Selbstversuch machen.

    Dazu beschreibe ich Schritt für Schritt, was alles zu tun ist um zu dem Ergebnis zu kommen und du führst der Reihe nach die Schritte aus.

    1. hast du gimp im Ein-Fenstermodus installiert?

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Lieber Erwin,

    willst Du Dir das wirklich antun ?

    (Nach Aussage befreundeter Lehrkräfte funktioniert das mit dem Digitalunterricht aktuell nur suboptimal).

    Aber seis drum, ich bin bereit die Rolle des Versuchskaninchens zu übernehmen, bitte aber um ein eher gemächliches Tempo.

    Ad 1) GIMP Version 2.10.14 im Ein-Fenstermodus

    PS: Weitere Probanden sind natürlich herzlich eingeladen

    Wer später bremst,
    ist länger schnell !

  • Ich werde im Moment immer nur Schritt für Schritt vorwärtsgehen, weil ich noch einige andere Arbeiten erledigen muss.

    1. Gimp starten und mit Datei/Öffnen die Stempelvorlage öffnen. Ein Scan von 300dpi ist dabei ausreichend. Besser ist es jedoch, eine möglichst hohe Auflösung einzustellen. Ich verwende neuerdings meist 1200dpi, mehr kann mein Scanner nicht.

    2. Stempel ausrichten, das heißt drehen. Dazu erst den Winkel messen. Entweder Shift (Buchstabengroßschreibetaste) + m (Buchstabentaste) drücken, oder links im Werkzeugkasten auf den Zirkel klicken. (Dritte Reihe, erste Spalte). Am Mauszeiger hängt jetzt ein Zirkel. Mit der Maus unter die 8 klicken, Maustaste festhalten und eine Linie bis hinters m von Nm. ziehen. Maus loslassen. Unten in der Statuszeile findet ihr jetzt den Winkel von 10,23 Grad.

    Heut Abend gehts weiter

  • Lieber Erwin,

    mein Gimp hat sich standardmäßig mit dunkelgrauem Hintergrund und weißer Schrift installiert. Ich habe nicht gefunden, wo ich das ändern kann. Weißt du, wo das eingebaut ist?

    Dieter

  • Hallo Dieter,

    versuchs mal mit Bearbeiten/Einstellungen. Dann kommt diese Fenster, da kannst du mal schauen, ob sich was einstellen lässt. Ansonsten ist diese einstellung für unser weiteres Vorgehen egal.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan