• hallo zusammen,

    die Jury des Preisausschreibens wählte zwar einen der vielen eingereichten Entwürfe zum Sieger, dieser wurde allerdings nicht zur Ausführung freigegeben. Auch keiner der Entwürfe auf den folgenden Plätzen und kein Entwurf des im Hintergrund stattgefundenen Wettbewerbs eingeladener Grafiker. Die Entscheidung sollte Bundespräsident Theodor Heuss fällen, der die geballte Kritik und Häme an den Entwürfen wahrgenommen hat. Und so entschied man sich kurzfristig für die Posthornserie als Notlösung.

    In der Wandelhalle der Frankfurter Paulskirche wurden fast 5.000 Entwürfe der Öffentlichkeit vorgestellt. Offensichtlich ging die Ausstellung daraufhin auf Wanderschaft. Vom 13.-17. Juli gastierte sie in Stuttgart.

    Von dort ist ein Stimmzettel erhalten geblieben, mit dem die Ausstellungsbesucher den ihrer Meinung nach geeignetsten Enwurf wählen konnten:

    Der Stimmzettel diente als Stempelunterlage für den Sonderstempel und wurde nicht abgegeben.

    Die Ausstellung der Briefmarkenentwürfe wurde vom

    - 10. April - 7.Mai 1950 in Frankfurt ,

    - 13. - 17. Juli 1950 in Stuttgart ,

    - 21. - 24. Juli 1950 in München ,

    - 28. - 30. Juli 1950 in Köln ,

    - 3. - 6. August 1950 in Düsseldorf und

    - 10. - 13. August 1950 in Hamburg gezeigt.

    Ich konnte leider nicht recherchieren, in welchen anderen Orten die Wanderausstellung in 1950 noch gezeigt wurde.

    besten Gruß

    Michael

    5 Mal editiert, zuletzt von stampmix (16. April 2020 um 05:21)

  • hallo zusammen,

    in den 50er Jahren beliebt und weitverbreitet waren frankierte anlaßbezogene Sonderkarten, die fast ausnahmslos mit attraktiven Sonder- oder Zuschlagsmarken frankiert wurden. Die extrem seltene Ausnahme zeige ich hier:

    Sonderkarte von der CONSTRUCTA Bauausstellung 1951 in Hannover frankiert mit allen bis dato erschienenen Posthornmarken und am 7.8.1951 mit dem Sonderstempel entwertet.

    Die gleiche Intention führte zu dem schön frankierten Sammlerbrief, der während der WÜPOSTA am Tag der Briefmarke aufgegeben wurde:

    Sammlerbeleg während der WÜPOSTA 1951 aufgegeben und mit dem roten Sonderstempel vom Tag der Briefmarke am 28.10.1951 entwertet. Ein anderer Ausstellungs-Sonderstempel wurde während der gesamten Ausstellungszeit vom 27.10.-4.11.1951 verwendet. Frankiert ist der Beleg mit allen bis dahin erschienenen Posthormmarken der Wertstufen 2Pf. bis 30Pf. . Rückseitig AKS vom 29.10.1951.

    besten Gruß

    Michael

  • hallo zusammen,

    die ursprünglich vorgesehenen Markwerte der Posthornserie wurden nie herausgegeben und so waren die Wertstufen 1DM bis 5DM der Bautenserie während der gesamten Laufzeit der Posthornserie bis 31.12.1954 frankaturgültig.

    Bei Posthornbriefen in 1951 findet man (fast) ausnahmslos die Wertstufen 2Pf. bis 30Pf., da die 40Pf. und 60Pf. Wertstufen zwar am 20.12.1951 herausgegeben wurden, mit ihnen frankierte Bedarfsbriefe in 1951 jedoch kaum zu finden sind. Die Wertstufen zu 50Pf., 70Pf., 80Pf. und 90Pf. erschienen erst 1952.

    Ein schwerer Luftpostbrief wurde vom deutschen Schäferhund-Züchter an seinen Kollegen in Chicago gesandt. Mangels höherer Posthorn-Wertstufen als Mischfrankatur mit den Bautenwerten.

    Auslandsbrief 28gr. am 27.10.1951 in Bietigheim mit Luftpost aufgegeben und nach Chicago gesandt. Das Briefposto betrug 50Pf. in der zweiten Gewichtsstufe und für die Luftpostbeförderung in der Ländergruppe III nach den USA waren 30Pf./5gr. zu frankieren - in der Summe 230Pf.

    besten Gruß

    Michael

  • hallo zusammmen,

    Wertbrief an Walter Opitz in Netzschkau? Dem bekannten Sammler und Prüfer der Briefmarken des Königreich Sachsen konnte der Brief am 2.10.1953 nicht zugestellt werden, weil er "unbekannt nach dem Westen" verzogen war. Zurückgesandt ist er am 3.10.1953 um 10 Uhr "mit beschädigten Siegeln in Wetzlar eingegangen".

    Wertbrief 13gr. schwer über 250 DM am 30.9.1953 in Wetzlar aufgegeben und nach Netzschkau gesandt. Dort unzustellbar zurückgesandt. Portorichtig mit 95Pf. Posthorn Farbfrankatur freigemacht (20Pf. für den einfachen Fernbrief und 75Pf. Versicherungsgebühr bis 500DM).

    besten Gruß

    Michael

  • ... für mich ein Hammerbrief - Prüfer, verzogen in den Westen, alles echt und gut präsentabel - feines Stück, Michael. :thumbup::thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • ... dabei war ich in der Bucht der einzige Angler :)

    ... und hatte noch etwas Spielgeld für einen netten Beleg übrig. Nur für DASV-Mitglieder mit Hang zu schönen Italienerinnen 8) !

    Das Schöne an Postkarten ist die konservierte Nachricht: Der Nürnberger Briefmarkenhändler August Hürter beantwortete eine Anfrage des DASV-Mitglieds Reinhardt nach Saarländischen Vorphila-Belegen. Er frankierte mit dem Mona Lisa Pärchen und weil die Karte ins Saarland ging musste für den Auslandsverkehr noch ein Pärchen Posthörner frankiert werden.

    Auslandspostkarte am 30.7.1952 in Nürnberg aufgegeben und nach Saarbrücken gesandt. Portorichtig mit den Mona Lisa und Posthornmarken frankiert.

    besten Gruß

    Michael

  • ... der gefällt jedem, sogar mir ...:thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen,

    wie Erwin schon richtig vermutet hat, sind in meiner Sammlung über die hübsche Florentinerin Lisa del Gioconda (besser bekannt als Mona Lisa) auch einige Posthornbelege. Grundlage der Sammlung ist keine Motivsammlung sondern alles um die Michelnummer 148.

    Hier zeige ich einen Beleg vom 19.11.1953 von München Bahnpostamt 1 nach Berndorf inzwischen einem Ortsteil von Thurnau in Oberfranken. Der Brief der 1. Gewichtsstufe ist nach dem Tarif vom 01.09.1948 richtig mit 20 Pfennig frankiert, 5 mal die 2 Pf. Posthorn und 2 mal die Mona Lisa. Die Steuermarke 2 Pfennig gehörte zwingend dazu.

    Grüße aus Frankfurt

    Heribert

  • Lieber Heribert,

    Lisa del Giacondo ist, wie man sieht, auch heute noch in aller Munde. Feiner Brief - eine Mona Lisa - Sammlung könnte wohl allein aus diesen 5 Pfg. Marken erstellt werden, so vielfältig waren die Möglichkeiten.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Als Einzelfrankatur (z.B. Anschriftenprüfung, Luftpostzuschlag auf ansonsten gebührenfreier Blinden- oder Kriegsgefangenensendung) zählt die Mona Lisa Marke zu den gesuchtesten und dementsprechend teuersten Bundbelegen.

    Wer später bremst,
    ist länger schnell !

  • Hallo Klaus,


    da hast Du nur zum Teil recht. Was die Häufigkeit angeht, so sind laut der Arge nur sieben Einzelfrankaturen der Mona Lisa auf portofreien Briefen in Sachen Kriegsgefangenenangelegenheiten nach Berlin bekannt und anerkannt. Die Mona Lisa deckt hier den Zuschlag von 5Pfennig für die Beförderung mit der Luftpost. Eine Einzelfrankatur auf Anschriftenprüfung ist mir nur die Karte bekannt, die Dr. Jäger aus Lörrach mir aus seiner Sammlung gezeigt hat. Die Geschichte von der Blindensendung ist ein Märchen, das seltsamerweise immer wieder genannt wird. Blindensendungen waren damals nicht portofrei. Somit kann es auch keine Einzefrankaturen mit der Mona Lisa geben.

    Ich beschäftige mich jetzt rund drei Jahre mit diesem Thema. In dieser Zeit sind drei Belege Einzelfrankatur der Mona Lisa auf dem Auktionsmarkt aufgetaucht. Davon war eine echt aber so grottenhässlich, das ich darauf verzichtet habe. Die nächste sah gut aus, aber der Leiter der Arge hat mich gewarnt. Herr Schlegel hat mir gesagt, wenn ihm der Beleg vorgelegt würde, würde er ihn als falsch prüfen. Der dritte Brief konnte noch nicht einmal den ersten Eindruck bestätigen. Dennoch wurde er für etwas über 500 € verkauft.


    Grüße aus Frankfurt

    Heribert

    Einmal editiert, zuletzt von hasselbert (19. April 2020 um 21:58)

  • Lieber Heribert,

    Danke für die Richtigstellung, obwohl Du mir damit den Glauben an ein weiteres Märchen genommen hast (nach u.a. Osterhase, Weihnachtsmann und Klapperstorch) ;(

    Gruß Klaus

    PS: Bei Anschriftenprüfung hätte ich mehr Treffer erwartet

    Wer später bremst,
    ist länger schnell !

  • Hallo zusammen,

    hallo Jens, hallo Klaus, schön wenn der Brief gefällt.

    die Mona Lisa Briefe gehören wohl zu einem extra Thema.

    Hier aber eine Drucksache mit der 4 Pfennig Posthorn vom 27.01.1953 von Stuttgart Bad Cannstatt nach Berlin Schöneberg. Da die Drucksache eilig war, wurde sie für die Gebühr von 5 Pfennigen mit der Luftpost befördert. Drucksachen per Luftpost sind nicht sehr häufig.

    Grüße aus Frankfurt

    Heribert

  • Wohl eine eilige Aufforderung auf den letzten Drücker noch den Jack Pot zu

    knacken. Hoffen wir, dass es geklappt hat.

    Gruß Klaus

    Wer später bremst,
    ist länger schnell !