Infla Freimarken Ziffern

  • Verehrte Freunde,

    als diese Postkarte aufgegeben wurde, am 20.12.1922, war der Tarif für eine Fernpostkarte (15 Mark) gerade fünf Tage alt - und er hielt auch nur einen Monat, bevor er um weitere 66% erhöht werden musste.
    Schön langsam kommen doch einmal ein paar Infla-Belege in die Heimatsammlung! Die Rosettenmarken muten immer ein wenig wie Fiskalmarken an, oder? Ich nehme sie trotzdem gerne ...

    Viele Grüße aus Erding!

  • Hallo,
    dei Ziffern-Marken wurden als Freimarken über einen längeren Zeitraum gedruckt, somit ist die Entwertung des Geldes in der Inflation wunderbar darzustellen.
    Die 5-Mark-Wertstufe ab dem September 1921 als Kleinstwert und die 100000-Mark-Wertstufe vom September 1923 als Höchstwert.

    Hallo Erdinger,
    schöner Heimatbeleg, aber er hat mit Rosettenmarken eigentlich nichts zu tun. Diese erschienen ab Oktober 1923, sie wurden immer in 2 Druckgängen hergestellt.
    Der erste war nur die Rosette, im zweiten erfolgte der Wertaufdruck.
    Beste Grüße Bernd

  • Hallo BaD,

    danke für den Hinweis bzgl. der Rosettenmarken, da war ich beim Tippen einfach nicht bei der Sache ...

    Viele Grüße aus Erding!

    Viele Grüße aus Erding!

    Achter Kontich wonen er ook mensen!

  • Bei dem folgenden Brief fehlt mir eine Quelle.

    Fernbrief von Heiligenhaus nach Cronenberg frankiert mit 20 Millarden Mark.
    Wahrscheinlich am 30.11.1923 in den Briefkasten geworfen.
    Gestempelt am 1.12.1923 3-4N
    Das Porto in der Zeit vom 26.11.1923 bis 30.11.1923 betrug 80 Millarden Mark.
    Irgendwo habe ich was gelesen das die Frankatur an diesen Tagen 4-fach gerechnet wurde.
    Kann jemand mir eine Quelle nennen?

    Gruß Helmut

  • Hallo @heku,

    zunächst Glückwunsch :thumbup: zu einem solchen Brief in der Heimatsammlung. Ich weiß wovon ich spreche, wenn ich sage, dass man einen solchen Brief nicht findet, wenn man ihn sucht - und schon garnicht, wenn der Ort keine "Metropole" ist.

    Zu Deiner Frage:
    Michel Briefekatalog am Ende der Inflazeit: "V. Vierfach aufgewertete Marken: Vom 16. bis 30.11.1923 wurden die Marken zum vierfachen Nennwert verkauft und verwendet." Den nachfolgenden Satz halte ich persönlich in seiner Allgemeinheit für sehr gewagt: "Kein Wertaufschlag !" :S

    Nochmals - Glückwunsch !

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser

  • Hallo Helmut,
    die Quelle habe ich noch nicht gesehen.
    Nicht vergessen , ab dem 1.8.1923 legte der Postminister die Gebühren selbständig fest.
    Es musste niemand mehr zustimmen, es fehlte dazu einfach die Zeit. Es gab einfachste Informationen an die Poststämter.
    Beste Grüße Bernd
    Später mehr, der Motor läuft, München ruft (460 km).

  • Aus meiner Heimatsammlung entstammt folgendes Stück mit für mich ungeklärter Behandlung. Was sagen denn die Spezialisten dazu.


    guy69,

    hallo, ich versuchs mal damit:
    Das Auslandsporto betrug ab 10.10.23 15Mio Mark für einen Einfachbrief; somit fehlten 15-6= 9Mio Mark. Die Nachgebühr war 1,5-fach auf volle Mio aufzurunden: 1,5*9=13,5 und damit 14 Mio Nachgebühr. Wahrscheinlich hat man der Einfachheit halber 3*5Mio Marken verklebt, da die 5Mio dem Inlandsporto eines einfachen Fernbriefes entsprachen und die Marken vorrätig waren. Warum jedoch keine postalische Kennzeichnung der Nachgebühr erfolgte, kann ich nicht erklären.

    liebe Grüße stampmix

    2 Mal editiert, zuletzt von stampmix (1. März 2013 um 09:36)


  • Aus meiner Heimatsammlung entstammt folgendes Stück mit für mich ungeklärter Behandlung. Was sagen denn die Spezialisten dazu.


    Hallo guy69,

    wenn es sich um einen Inlandsbrief handeln würde, trifft die von stampmix gepostete Erklärung zu. Er weist auch exakt auf die dann fehlende postalische Kennzeichnung der Nachgebühr hin. Es handelt sich aber um einen Auslandsbrief. der nach den Vorschriften des Weltpostverkehrs anders zu behandeln ist. Die Übersichten über die Gebührensätze im Post- und Postscheckverkehr geben über die Regelungen Aufschluß. Hierin heißt es:

    Auf die richtige Freimachung der Auslandsbriefsendungen haben die Aufgabe-Postanstalten sorgfältig zu achten. Unzureichend freigemachte Sendungen sind beim Absender, soweit er zu erkennen ist, zur Ergänzung der Freimachung zurückzugeben, falls dies ohne nennenswerten Zeitverlust und ohne besondere Mühewaltung möglich ist.

    Dies erklärt die Nachfrankierung selbst, nicht jedoch die Höhe der Frankatur. Aus welchen Gründen die 6 Mio. nicht berücksichtigt wurden, lässt sich anhand der Vorschriften nicht klären. Dies könnte nur der betreffende Postbeamte erläutern.


    Liebe Grüße
    Postarchiv

    Wo nichts mehr zu enträtseln bleibt, hört unser Anteil auf.

    Ernst Freiherr von Feuchtersleben

    Einmal editiert, zuletzt von Postarchiv (2. März 2013 um 19:01)

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Freunde,

    hier eine Einzelfrankatur der Mi. 301 - 800.000 M auf 5 Pfg. - auf einem Ortsbrief

    Die Marke erschien am 1. Oktober und deckte vom 1.-10.10.1923 das Porto für einen einfachen Ortsbrief ab (oder für eine Fernpostkarte oder für eine Drucksache bis 50 gr.) Danach konnte man sie nur noch als Mehrfach-/Mischfrankatur verwenden.

    Gruß
    Michael

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Freunde,

    hier ein Brief aus der kurzen Portoperiode 24.-31.8.1923

    frankiert mit 25 Marken à 1000 Mark ging es von der Filiale in Berlin an die Zentrale in Leipzig.
    Dies war der Tarif für Fernbriefe der 2. Gewichtsstufe 20-100 gr.

    Hier noch eine zeitgenössische Reklame der Firma

    Viele Grüße
    Michael