• Hallo Jürgen,

    ich konnte die Wertangabe nicht lesen, aber bist du sicher mit 50 Centesimi bei der Marke? Das wären dann 60 Cent. und damit m. E. zuviel Franko für eine Postkarte im UPU (umgekehrt kostete eine Postkarte ja nur 10 Pfg. von Bayern aus).

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Jürgen,

    es stimmt, daß der Wert in Worten aufgedruckt wurde. Allerdings waren es 5 Cent. und nicht 50. Soweit reicht mein Italienisch noch, daß ich weiß, was CINQUE bedeutet. ;)

    Pfingstgrüße

    Dieter

  • ....booa, 1876 aus Italien, das dürfte mir gerne auch mal ins Körbchen rollen.

    Besten Dank für's zeigen :thumbup:

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Ralph,

    zu dem Thema kann ich auch etwas zeigen: Eine Postkarte-Ganzsache zu 10 Cent., die am 2. September 1875 von Venedig nach Passau (Ankunft am 4. Sept.) geschickt wurde. Die Karte ist überfrankiert. Statt der erforderlichen 5 Cent. wurde eine 10 Cent.-Marke als Zusatzfrankatur aufgeklebt. Die Marke ist mit dem Punkt-Nummern-Stempel "196" von Venedig entwertet. Der Aufgabestempel befindet sich rechts oben an er dafür vorgesehenen Stelle. 2 Monate nach der Einführung der neuen Postkarten-Gebühr bestand bei Touristen aus Deutschland wahrscheinlich noch Unsicherheit über die erforderliche Zusatzfrankatur.

    Beste Grüße

    Jürgen

  • Hallo Jürgen,

    vielen Dank fürs Zeigen und Beschreiben dieser schönen Cartonlina. Wenn du die mal nicht mehr magst ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • .... und wirklich außergewöhnlich!! Ich habe noch keine Karte mit 10 Cent. Zusatz-Frankatur nach Deutschland gesehen. Glückwunsch zum Erwerb dieses Stückes.

    Dieter

  • Hallo in die Runde,

    Puristen würden den nachfolgenden Beleg vielleicht nicht in diesen Thread packen und dennoch hat er etwas mit "Italien" und "Bayern" zu tun.

    Das nachfolgende Kärtchen, frankiert mit einer 10 Pfg. Bayern Wappenausgabe wurde am 20. September 1900 in Rom zur Post gegeben und lief nach Eecloo in Belgien, wo es ausweislich des Ankunftsstempels am 22. September eintraf - und das alles völlig unbeanstandet.

    Warum nun die Karte nicht bereits in Italien mit Nachporto belegt wurde, darüber lässt sich nur spekulieren....hatte der italienische Postler bereits zuviel Vino ?
    Den belgischen Postler jedenfalls hätte es nur dann "gejukt", wenn die bayerische Frankatur in Italien beanstandet worden wäre.

    Beste Grüße aus Lenggries
    Postgeschichte-Kemser

  • Hallo in die Runde,

    die nachfolgende Karte ist unter Portostufen-Gesichtspunkten doch recht trivial - ein "stinknormales" Auslandsporto von 10 C.:
    Abgesandt von Venedig am 2. Mai 1905 nach München 31 (3. Mai 1905). das PA 31 war in der Augustenstraße, daher auch der Briefträgerstempel "Ag54".

    Dennoch konnte ich auch hier nicht widerstehen, sie als kleine Ergänzung zur Sammlung zu nehmen...

    1. Es fällt die "Werbevignette" des Hotel Helvetia in Florenz ins Auge.

    2. Es ist ein prominenter Empfänger: Dr. Karl Voll, kgl. Konservator an der Alten Pinakothek in München
    Nähere Infos gibt's bei Wikipedia.

    3. Die Marken sind mit dem (leider etwas undeutlich abgeschlagenen) Bahnpoststempel Rom-Mailand entwertet.

    Jetzt müsste ich nur noch herausfinden, wer der Schreiber der Karte war. Ich lese hier "Wassermann", kann aber leider nichts zuordnen....

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser


  • Es könnte vielleicht auch "Bassermann" heißen,

    wenn ich den ersten Buchstaben der Unterschrift mit dem "B" in "Brennero" und "Baviera" vergleiche.

    Viele Grüße von der Frankenhöhe

    Gerd

    TOP :!: Herzlichen Dank :!:
    Bassermann - der könnte es sein und er würde auch in den Zusammenhang passen:

    Ernst Bassermann, später "von" Bassermann, studierte um 1900 u.a. Kunstgeschichte an der Uni München und war später im obersten Kunstrat des Königsreichs Bayern...
    Nähere Info bei Wikipedia... :) :thumbup:

    Nochmals vielen Dank und beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser

  • Liebe Freunde,

    In Palermo schrieb am am 03.11.1875, also schon zur Zeit des UPU, einen Brief nach München Giesing, der mit 20 Centesimi frankiert worden war. Aber das reichte leider nicht, weshalb die Aufgabepost "FRANCOBOLLO INSUFFICIENTE" (Frankatur nicht ausreichend) stempelte, aber großzügig, wie man im Süden des Stiefels nun mal war, auf die Erhebung einer Nachgebühr verzichtete.

    Nun weiß ich nicht, ob 25 oder 30 Centesimi die korrekte Gebühr gewesen wäre für diesen einfachen Brief.

    Frage also: Wieviel hätte die Firma Carlo Wedekind in Palermo frankieren müssen und wie hoch wäre das Nachporto ausgefallen?

  • Lieber Ralph,

    das sollten 25 Cent. gewesen sein. Komischerweise fängt meine Liste mit 25 Centmi für Briefe erst am 1.8.1889 an, was dann bis zum 31.1.1921 galt.

    liebe Grüße

    Dieter

  • Lieber Dieter,

    ich weiß nicht sicher, ob es 25 oder 30 Centesimi waren - der Zeitraum für die bayer. Kreuzerzeit war ja nur 6 Monate lang, daher gibt es nicht viele Belege für diese Zeit.

    Wenn es 25 Cmi. gewesen wären, wie hoch wäre die Nachtaxe ausgefallen?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Ralph und Dieter,

    zwischen dem 01.11.1873 und dem 30.03.1879 war die Gebühr für einen einfachen Brief (bis 15 g) aus Italien nach Deutschland 30 Cent.. Wieviel Kreuzer der Empfänger in München eigentlich hätte zahlen müssen, weiß ich im Moment nicht. Das ergibt sich eventuell aus dem Postvertrag zwischen Italien und Deutschland von 1873.

    Beste Grüße

    Jürgen