MiNr. 2 - 3 Kr. blau - Druck und Plattierung

  • Hallo Mikrokern und Kilke!
    Einen schönen guten Abend und recht vielen Dank für Eure Mühe und
    die Auflösung. Jetzt komme ich wieder ein Stüch weiter mit meiner Plattenzuteilung.
    Nochmals Dank und Liebe Grüsse: Planke

  • Hallo,

    nach längerer Zeit mal wieder ein "blauer Brief" vom µkern:

    Aus Würzburg addressiert nach Bergrheinfeld vom 28. Dez. 1857, frankiert mit einem Exemplar der MiNr 2 von Platte 3, mit PF "Kleiner weisser Strich durch die 3 im linken oberen Wertziffernquadrat", laut Handbuch Vogel/Peindl PF II. Wer kann diesen Klischeeschaden noch belegen?

  • Lieber mikrokern,

    der PF ist tatsächlich im MIchel-Handbuch aufgeführt. Hatte ich glatt übersehen. Das macht den Brief aber nicht schlechter. Briefe auf denen

    eine Marke mit PF klebt sind keine Massenware und für den Plattierungsspezialisten immer interessant. Und schön ist der Brief auch. [Blockierte Grafik: http://www.altpostgeschichte.com/wcf/images/smilies/thumbsup.png]

    Den PF kann ich auf einer 3 Kreuzer blau, natürlich auch von Platte 3, mit MR "587" Windsbach Mf zeigen.

    Gruss kilke

  • Hallo liebe Sammlerfreunde,

    noch eine 3 Kreuzer blau von Platte 3, diesmal auf einem nicht datierten Briefumschlag von "592" Wörth an der Donau nach Geisling bei Pfatter.

    Der Orts-Nebenstempel geht auf die Marke über. Bei üblicher Verwendungszeit der Marke ist der Brief im Mai 1857 oder im Mai 1858 gelaufen.

    Gruss kilke

  • Lieber kilke,

    ein schmucker Brief mit kleiner Contravention - als Dienstbrief hätte sich die Absenderbehörde oben auf der Adressseite nennen müssen, oder war es etwa gar kein Dienstbrief? Wie sieht das Siegel aus?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber kilke,

    das sieht mir aber sehr nach einem Privatsiegel aus ... Glückwunsch zu dem Brief, den es so nicht gegeben haben dürfte.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo,

    diesen Brief von Hof nach Bernstein bei Wunsiedel vom 14. Feb. 1858 konnte ich jüngst erwerben. Die Marke zeigt vier abgerundete Ecken - eine Verwendung einer Marke von Platte 2a oder 2b im Jahr 1858 wäre sehr selten!

    Wenn man die Details mit den in post #72 gezeigten Marken vergleicht, so erkennt man, dass es sich auch hier um ein Klischee von Platte 3 vom Oberrand mit eben der Seltenheit "4 abgerundete Ecken" (sowie dem Plattenfehlerchen "weisse Verbindung am ersten R von KREUZER unten" als spezifisches Merkmal für genau dieses Klischee) handelt. Leicht mit Platte 2a zu verwechseln, wenn man nur die unten geschlossenen Schlinge der kleinen 3 im linken oberen Wertkästchen sowie eben die runden Ecken als Kriterien heranzieht. Aufgrund der intensiven blauen Druckfarbe, wie sie typisch für den Druck von Platte 3 aus den Jahren 1857/58 ist, sowie den belegten Verwendungsdaten handelt es sich aber weder um eine Spätverwendung von Platte 2, noch um ein "Austauschstöckel", wie es in der Literatur (Sem Handbuch Kreuzerausgaben 8. Auflage, S. 55) zwar erwähnt, m.E. aber noch nirgends zwingend nachgewiesen wurde. Hier hat man die Ecken des Druckstöckels mechanisch nachbearbeitet (abgefeilt), sodass 4 runde Ecken entstanden sind. Während eine oder zwei abgeschrägte Ecken bei Platte 3 keine Seltenheit darstellen, ist diese eindeutig nachweisbare Variante deutlich seltener.

    Habe die beiden anderen Belege für dieses Klischee (Brief von Gunzenhausen nach Kitzingen vom 21. Jan. 1859, sowie Einzelmarke vom Oberrand aus Nürnberg), wie bereits in post #72 gezeigt, vollständigkeitshalber hier nochmals angehängt.

  • Liebe Sammlerfreunde,

    der von mikrokern gezeigte Brief mit einem Paar von Platte 3, bei dem ein Marke spitze Ecken und eine Marke abgerundete Ecken zeigt,

    ist ein gutes Beispiel dafür, dass angegebene Plattenmerkmale nicht immer für alle Marken einer Platte gelten.

    In der im letzten Rundbrief beigelegten Plattierungstafel sind die Plattenmerkmale von einer Platte aufgeführt, die bei den weitaus häufigsten Marken vorhanden sind.

    Liegt aber z.B. eine Marke in farbübersättigtem Druck vor, dann kann ein Plattenmerkmal mit Farbe überdeckt, und deshalb nicht zu sehen sein.

    Das macht eine sichere Plattierung oft nicht einfach.

    Gruss kilke

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • ... Bogenecke, Paar mit Nürnberger Kontrollstrich und perfekte Abschläge - ja, das kann sich auch lose sehen lassen . :P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber kilke, lieber mikrokern,

    Ich erbitte herzlichst Plattierung der angehängten Marke nach Frieauff/Kleinhenz. Ist ja wohl eine alte Platte 2 und als solche mit Umtauschstempel sehr selten.

    Vielen Dank und liebe Grüße von maunzerle :thumbup:

    Bilder

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Lieber maunzerle,

    auch wenn ich Dich nur ungern enttäusche, so halte ich das für eine Pl. 2c, die durchaus noch 1856, sogar bis in 1857 verwendet wurde.

    Auch wenn hier die Ecken etwas angefeilt (abgerundet) erscheinen, handelt es sich doch nicht um 2a oder b. Nichtsdestotrotz ein wunderschönes Stück!

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • Lieber mikrokern,

    Vielen Dank für Deine prompte Reaktion. Die Enttäuschung hält sich in Grenzen, da ich derartiges schon erwartet habe. Dass ich jetzt etwas zuviel bezahlt habe, weil der begleitende Befund von der alten Platte 2 spricht, muss ich halt verschmerzen. Aber schließlich ist Stimmigkeit noch immer wichtiger als meine Gefühlslage. Und es zeigen sich hier halt erneut die Vorteile Eures neuen Systems gegenüber dem (den) alten. Im übrigen ist mein Artikel für die philatelie zu diesem Thema schon bei der dortigen Redaktion, auch schon genehmigt und gelayoutet und soll in der Dezember-Nummer erscheinen. Ich hoffe sehr, dass das zur Steigerung der Bekanntheit und zur weiteren Verbreitung von Frieauff/Kleinhenz beitragen kann.

    Liebe Grüße von maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Lieber maunzerle,

    Du hast eine sehr schöne Marke mit seltenem Stempel erworben; die Merkmale der "angerundeten" Ecken lassen in der Tat an Pl. 2b denken. Auch ich musste genauer hinsehen, um aufgrund der typisch dunkelblauen Farbe und der verquetschten weissen Einfassungslinien (Nachprägungseffekt) 2c "diagnostizieren" zu können, für die eben auch eine oder mehrere angefeilte Ecken belegt sind.

    Ich hoffe in der Tat, dass sich neue Erkenntnisse (und so neu sind die auch wieder nicht, da die Platte 2c schon bei Vogel vor über 10 Jahren beschrieben und charakterisiert worden war) durchsetzen, auch auf die Gefahr hin, vertraute und "liebgewordene" Kategorisierungen über Bord werfen zu müssen.

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • Liebe Sammlerfreunde,

    wir wollen die hier im Forum von Dr.Frieauff/Kleinhenz erarbeitete Platteneinteilung die "6 Platten-Einteilung" nennen.

    Es ist immer noch die von uns etwas korrigierte (z.B. Verwendungszeiten, Plattenfehlerzuordnungen) Platteneinteilung von Herrn Jürgen Vogel.

    Wir sprechen von Platte 1 bis Platte 6, bei Herrn Jürgen Vogel erfolgt die Einteilung mit römichen Ziffern bis Platte V.

    Gruss kilke

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Hallo Bayernfreunde,

    der folgende Brief kommt aus der Hussnätter-Sammlung, die ja Mitte Oktober bei Köhler in Wiesbaden versteigert wurde.

    Es handelt sich um einen einfachen Brief, der am 19.1.1856 von Uffenheim Mf. ins ca. 3,6 Meilen entfernte Neustadt a.A. Mf. lief.
    Frankiert wurde er mit einer 2 II2 mit ausgefüllten Ecken (nach Sem).

    Was auffällt, ist der ungewöhnliche Schnitt der Marke. Hier wurden durch die Schere des Expeditors gleich 5 Nachbarmarken zu Krüppeln geschnitten.
    (Jetzt weiß ich also auch, wo die Marken mit Zwergschnitt, die man ab und zu findet, herkommen :thumbup: .)

    Nach der Plattentafel unserer beiden Plattierungsstrategen müßte es sich um eine 2 II Pl. 2a handeln. Egal, ob man nun von einer 2 II2A oder einer 2II Pl 2a spricht - es handelt sich in jedem Fall um eine spät verwendete Platte 2.

    Viele Grüße
    bayern-kreuzer