MiNr. 2 - 3 Kr. blau - Druck und Plattierung

  • Hi Maunzerle.

    Ja das ist eine verständliche und fundierte Erklärung. Danke mal dafür. Damit kann ich was anfangen.

    Zeigt ja auch auf, dass breite Zustimmung dazu existiert und nicht einfach nur irgendwelche Phantastereien nachgelaufen wird...

    Mein Nichtwissen ist hier auch natürlich meiner kurzen Mitgliedszeit geschuldet. Daher weiß ich vieles noch nicht oder habe es einfach noch nicht gelesen. Kann man sich denn die "neue" Einteilung irgendwo ansehen ?
    Aber ob und wann die jemals Einzug halten wird steht dann auch in den Sternen oder sehe ich das falsch ?

    Womöglich mit Nachfolge eines "Jungprüfers" :D

    PS: Ich habe die Plattierungshilfe mittlerweile gefunden :thumbup:
    PPS: Und nun auch den Thread über die neue Einteilung wo alles genauestens ausdiskutiert wird :)

    Schöne Grüße und eine gute Zeit

    Stephan

    Einmal editiert, zuletzt von Stelo74 (22. Januar 2024 um 21:36)

  • Ja, so ist es halt, wenn man sein Geld damit verdienen kann, schwarz von weiß zu unterscheiden, obwohl man weiß, dass es gelb, grün, rot und braun auch gibt, um es einmal herunter zu brechen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • 3 Kr. Paar Kitzingen – Platten?


    Nachdem so viel über Plattierung diskutiert wir, zeige ich hier ein Paar, was wohl zum Thema passt.

    Wer kann oder will mir erklären, warum hier zwei verschiedene Marken neben einander sind.

    Bin eigentlich NDP Sammler und suche Bayern nur für meine Heimatsammlung. Schade daß der Stempel nicht von Fürth ist.

    Gerne freue ich mich auf euere Hinweise.

    Wilhelm.

  • Hallo Wilhelm,

    du zeigst ein Paar der 3 Kreuzer blau von Platte 3 in farbübersättigten Druck.

    Die rechte blaue 3 Kreuzer mit überbreitem Markenbild.

    Nach der Theorie, dass die Stöckel auf Maß geprägt wurden,

    dürfte es überbreite, oder nicht zentrische Druckbilder, eigentlich nicht geben.

    Eine Erklärung für diese Besonderheit wird noch gesucht.

    Von mir ein Brief von "479" Schweinfurt nach Marktbreit vom April 1857.

    Die frankierte 3 Kreuzer blau, Platte 3 mit nicht zentrischem Druckbild.

    Gruss Kilian

  • Hallo,

    zu dem Paar kann ich leider nichts sagen, etwas vergleichbares habe ich selbst noch nichts gesehen - was natürlich nichts zu bedeuten hat.

    Zu der Marke von Kilian kann ich allerdings eine vergleichbare Marke zeigen, wenn auch als ein linkes unteres Eckrandstück. Es handelt sich um eine Einzelfrankatur auf Brief von MÜNCHEN 22 APR 1857 nach Mittenwald.

    Kommen solche dezentrierten Markenbilder öfter oder sogar in Einheiten vor?

    Der Brief lag mir im Jahre 2018 vor und hüpfte auf meinen Scanner. :)

    Beste Grüße

    Markus

  • Hallo Markus,

    der Brief befindet sich in meiner Sammlung.

    Eine weitere Besonderheit ist ein Markendruck mit überbreite rechte Einfassungslinie.

    Die auffälligen Druckbilder kommen bei der 3 Kreuzer blau von der Platte 3 vor. Sie sind nicht selten. Einheiten kenne ich aber nicht.

    Gruss Kilian

  • du zeigst ein Paar der 3 Kreuzer blau von Platte 3 in farbübersättigten Druck.

    Die rechte blaue 3 Kreuzer mit überbreitem Markenbild.

    Nach der Theorie, dass die Stöckel auf Maß geprägt wurden,

    dürfte es überbreite, oder nicht zentrische Druckbilder, eigentlich nicht geben.

    Eine Erklärung für diese Besonderheit wird noch gesucht.

    Hallo Kilian,

    dazu gibt es eine sehr plausible Erklärung:

    Bei der rechten, "größeren" Marke sind die Randlinien deutlich breiter. Das kann dann vorkommen, wenn das betreffende Klischee etwas höher stand als seine Nachbarn, also vom Drucker nicht sorgfältig genug ausgerichtet worden war. Wenn die Einfärbung der Druckform mit einer weichen Rolle vorgenommen worden ist, werden auch die Flanken der druckenden Partien eingefärbt.

    Wenn nun die Unterlage des zu bedruckenden Papierbogens relativ weich ist, prägt sich bei entsprechendem Druck das höher stehende Klischee tiefer ein, die eingefärbten Flanken (besonders die des äußeren Rahmens) geben ebenfalls Farbe ab, und die bedruckte Linie wird breiter.

    Auch das Phänomen der dezentrierten und gegenüber den Trennlinien verdrehten Druckbilder ist leicht zu erklären:

    Die Sockel, auf die die geprägten Druckstockplättchen aufgeklebt waren, hatten alle die gleichen Außenmaße, die so bemessen waren, daß incl. der mitdruckenden Trennlinien der gewünschte Markenabstand im Druckbogen eingehalten wurde.

    Damit keine nachträgliche Bearbeitung der druckenden Plättchen erforderlich wurde, waren sie etwas kleiner als das Sockelmaß. Wenn dann beim Aufkleben die Zentrierung nebst paralleler Anordnung nach Augenmaß vorgenommen wurde, konnten Abweichungen nicht ausbleiben.

    Beste Grüße

    Jürgen

    PS: Ich habe den thread nicht kpl. gelesen, aber das kann eigentlich keine neue Erkenntnis sein.

  • Hallo Jürgen,

    vielen Dank für die Erklärung. Muss ich drüber nachdenken.

    Aber jetzt gibt es erst mal Fußball im Fernsehen.

    Gruss Kilian

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Wenn nun die Unterlage des zu bedruckenden Papierbogens relativ weich ist, prägt sich bei entsprechendem Druck das höher stehende Klischee tiefer ein, die eingefärbten Flanken (besonders die des äußeren Rahmens) geben ebenfalls Farbe ab, und die bedruckte Linie wird breiter.

    Hallo Jürgen (Altsax),

    genau den zitierten Teil Deiner Antwort hatte ich in dem anderen Thema, zur MiNr. 8 II, als Frage gestellt, aber keine Antwort erhalten.

    Vielen Dank, für die themen- und zeitversetzte Antwort.

    Beste Grüße

    Markus

  • Hallo Jürgen,

    wenn ich recht verstehe, dann stand das Klischee der überbreiten Marke höher als die Nachbarklischees.

    Weil nur die rechte Einfassungslinie breiter gedruckt ist, muss das Klischee auch nicht plan zur Druckebene montiert gewesen sein, und die Flanke der höher stehende Seite wurde auch eingefärbt.

    Das ist für mich plausibel.

    Die Erklärung zu den nicht zentrischen Markenbildern verstehe ich nicht.

    War das Klischee nicht parallel zum Sockel auf diesem montiert, dann war das Druckbild doch vollständig, aber nicht parallel zu den Nachbardruckbildern.

    Das Druckbild war dann verdreht zu den Nachbardruckbildern, aber nicht dezentrisch.

    Gruss Kilian

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Hallo Will,

    Dein Beitrag hatte mich gestern früh bereits angeregt, verschiedene Halbbogen virtuell übereinander zu legen. Dabei ist erkennbar, dass die senkrechten Trennlinien unterhalb der verschiedenen Bogen sehr gut übereinander passen. Daraus möchte ich schließen, dass die Holzkötzschen, von den verschiedenen Wertstufen, wahrscheinlich immer die gleiche Breite hatten und sich dadurch die gleichen Abstände von senkr. Trennlinie zu senkr. Trennlinie ergeben.

    Nachstehend die linke Bogenhälfte der MiNr. 2 II Platte 5 auf die linke Bogenhälfte der MiNr. 3 II gelegt.

    Beste Grüße

    Markus

  • Lieber Kilian,

    jetzt habe ich verstanden, dass Du mit dezentrisch die dickeren Randlinien meinst.

    Dafür gibt Jürgen doch die plausibel klingende Erklärung, dass diese Stöckel etwas aus der Druckebene der übrigen Stöckel herausstand.

    Ich habe Marken, bei denen die linke und die obere Randlinie, andere, bei denen die linke und die untere Randlinie verdickt sind (was Du wohl mit dezentrisch meinst).

    Ohne hier eine belastbare Theorie aufstellen zu wollen, könnte man sich vorstellen, dass dies von der Richtung abhängig ist, in der der Drucker eingefärbt hat. Einmal von links oben nach rechts unten, das andere Mal von links unten nach rechts oben.

    Beste Grüße

    Will