Liebe Freunde,
danke für die Einstufung als "allwissend", die ich mit einigen Kilo Salzkörnern nehmen werde ... warum, wird gleich klar werden.
Listen der Zeitungsexpeditionen waren im Grunde überflüssig, denn innerhalb Bayerns konnte jedes beliebige Blatt über jede Postexpedition abonniert werden, wenn es auf der Postzeitungsliste geführt wurde. Bei den Oberpostämtern bestanden Hauptzeitungsexpeditionen, die z.B. bei Fragen zu Abonnementspreisen weiterhalfen, vor allem aber die Gesetz- und Regierungsblätter expedierten.
Ich empfehle die Lektüre folgender Quelle (ab Bild 170): http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.p…2-bsb10378587-3
Die Verkehrsbehörde publizierte ein jährliches Verzeichnis der Tarife, zu denen Zeitungen und Zeitschriften durch die Post abonniert werden konnten:
http://bavarica.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/…4652_00004.html
Viele Grüße aus Erding!
Bayern - Zeitungsgeldquittungen
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die ich mit einigen Kilo Salzkörnern nehmen werde ... warum, wird gleich klar werden.
Hallo Erdinger
So schlecht war deine Antwort auch nicht. Einige Gram nehme ich wohl gern weg, aber einigen Kilo?
Alles was zu lesen war, habe ich nicht gelesen. Aber ich denke dass wir kein befriedigend Antwort bekommen können vor wir noch einige Quittungen aus dieser Zeit sehen können.
Viele Grüsse
Nils -
Verehrte Freunde,
irgendwann hat mich Luitpold in einem anderen Forum gefragt, wo denn die Zeitungskonten aus Erding blieben, nachdem wir uns gegenseitig freundschaftlich mit Postscheinen aller Art beworfen hatten.
Da muss ich bis heute passen, jedoch ging mir vor kurzem ein Pärchen ins Netz, das aus einem kleinen Ort in unserem Landkreis stammt. Wartenberg war seit November 1871 Postexpedition, und diese beiden Quittungen für die Kirchenstiftung Berglern datieren aus der späten Kreuzerzeit.
Einmal wurden 7 Kreuzer für das Gesetzblatt des Jahres 1873 nacherhoben, im anderen Fall abonnierte man jeweils auf ein Jahr das Gesetz- und Verordnungsblatt, das Kreisamtsblatt und das Erdinger Wochenblatt.
Diese Abonnements waren Pflichtabnahmen. Noch heute stehen die gebundenen Jahrgänge in praktisch allen Stadt-, Gemeinde- und Pfarrarchiven.
Für die Zeitgenossen handelte es sich zwar nach einigen Monaten sehr oft um tote Materie und geborene Staubfänger, aber für uns sind diese Blätter häufig gute Quellen in angenehm naher Reichweite.
(Allerdings sollte man sie vor der Lektüre gründlich abstauben. Früher wurde man von wohlmeinenden Zeitgenossen noch vor "schmutzigen Büchern" gewarnt, aber die meinten etwas anderes, glaube ich.)Vorweihnachtliche Grüße aus Erding!
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Lieber Erdinger,
das sind zwei attraktive Vordrucke mit sauberen Stempeln. Warum manche Zeitgenossen diese gering schätzen, hat sich mir nie erschlossen. Man erhält oft eine Fülle an Informationen, sie sind alle datiert und die Abschläge wegen der planen Unterlage i. d. R. erstklassig.
Liebe Grüsse von bayern klassisch
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Hallo zusammen!
Auh von mir ein Zeitungs-Conto, vom 29. Dezember 1878 (passend zum heutigen Datum). Dieses Zeitungs-Conto betrifft die Abonements der Kirchenstiftung Hausen. Es wurden bezogen, das Gesetz- und Verordnungblatt, ein Wochenblat, Ministerialblatt und das Amtsblatt der Erzdiözese. Interessant ist, dass nur für zwei Blätter eine zusätzliche Zustellgebühr anfiel.
Aufgegeben wurde das ganze bei der Postablage (wie könnte es anders sein ) Heroldsbach. Zuerst wurde ich etwas stutzig, da ich dachte, dass nur Expeditionen zuständig gewesen wären, schließlich war auch der Landpostbote für die Zustellung verantwortlich. In der Verordnung Nr. 23,451 vom 8.11.1860 heißt es unter Nr. 4 jedoch: "Die Postablagen sind verpflichtet, [...] sowie Bestellungen auf Zeitungen zur weiteren Besorgung anzunehmen..."
Damit steht fest, das Zeitungen auch über Postablagen bestellt werden konnten.Viele Grüße
kreuzer
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- Offizieller Beitrag
Hallo zusammen!
Da ja mal die Intention des Threads war, die Veränderung der Zeitungsgeldquittungen im Laufe der Zeit darzustellen, möchte ich hier mal ohne auch nur annähernd einen Anspruch auf Vollständigkeit erheben zu können, eine kleine Studie anhand der Expedition Altenmuhr zeigen.
Beginnen wir im (vermutlich) Jahre 1873. Verwendet wurde ein Formular mit der Bezeichnung C 8 a. Das Formular wurde mit einem blauen Halbkreisstempel gestempelt.Viele Grüße
kreuzer
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- Offizieller Beitrag
Nur kurze Zeit später, im Jahre 1874 wurde ein Formular verwendet, dass fast genauso aussah. Allerdings fehlt die Formularbezeichnung. Bei den Bemerkungen steht im letzten Satz nicht mehr "nachgesendet", sondern "nachgesandt". Gestempelt wurde mit einem Einzeiler.
Viele Grüße
kreuzer
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- Offizieller Beitrag
Machen wir einen etwas größeren Sprung ins Jahr 1900: Man stempelte mal wieder in blau, diesmal mit dem Einkreisstempel. Das Formular ist logischerweise längst auf die neue Währung angepasst. Nunmehr finden sich nicht nur Spalten für quartalsweise, sondern auch für ein- und zweimonatigen Bezug. Auch für Zustellgebühren und sonstige Kosten sind extra Spalten vorhanden. Die Nachsendung in Bayern kostet nun 50 PPfg (vorher 18 xr), nach Österreich-Ungarn 1 Mark (vorher nach den übrigen Vereinsgebieten 36 xr).
Viele Grüße
kreuzer
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- Offizieller Beitrag
Im Jahre 1908 verwendet man dann erneut ein geändertes Formular. Die Spalte für einzelne Bezugsmonate ist noch detaillierter, dafür sind hinsichtlich Bezugspreis und Zustellgebühr nur noch zwei Spalten vorhanden. Unten sind Linien zum Eintrag des empfangenen Betrages vorhanden. Bezeichnet ist das Formular als 2. Teil des Formulars C 25.
Viele Grüße
kreuzer
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- Offizieller Beitrag
1911 sieht das Formular noch fast genauso aus, ist jetzt aber mit C 25 a Zeitungsbestellungsquittung bezeichnet. In den Bemerkungen fehlt bei Ziffer 2. der zweite Satz.
Viele Grüße
kreuzer
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- Offizieller Beitrag
Und nun noch ein kurzer Ausflug ins Jahre 1924 und damit in die Reichspostzeit: Von der Optik her ist das Formular immer noch ähnlich (Bezeichnung 2. Teil des Formulars C 25 - II), allerdings lautet die Überschrift nunmehr "Bescheinigung der Zeitungsbestellung". Die Bemerkungen sind nun auch deutlich knapper.
Viele Grüße
kreuzer
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Hallo Sammlerfreunde,
vielleicht kann der Schrift in Christians Beitrag no. 6 hier besser zu lesen sein?
Ist in zwei Versionen gemacht da ich unsicher bin was zum Schrift gehört.
DK 6100
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Guten Abend,
nach mehr als zweijähriger Pause will ich hier mal wieder eine Zeitungsquittung zeigen. Sie ähnelt sehr der, die [Blockierte Grafik: http://www.altpostgeschichte.com/wcf/icon/offlineS.png] Christian am 10. März 2011 gezeigt hat - der kleine Unterschied ist, dass im Kopf der dritten Spalte nun "Preis pro Jahr" steht.Gekauft hatte ich den Beleg aber wegen des sauberen Halbkreisstempels von Kleinostheim
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Hallo Stempelfreund,
schönes Stück und in der letzten Zeit wurden in der Bucht schöne Zeitungsquittungen mit klarsten Stempeln und verschiedensten Stempeltypen häufiger mal angeboten, wobei die Preise natürlich moderat sind.
Gerade auf diesen Quittungen lassen sich die Stempel hervorragend erkennen, weil sie immer plan abgeschlagen wurden. Für einen Stempelsammler also ein Dorado.
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Guten Abend,
auch wenn es sich nicht um eine Zeitungsgeldquittung sondern eine Zeitungsbestellung handelt, denke ich, dass der folgende Beleg
am besten in diesen Thread passt, den ich auf diese Weise auch mal wieder an die Oberfläche holen möchte.Zeitungssache aus Forchheim vom 5. März 1873 nach Erlangen betreffend die Bestellung eines Tag- und Intelligenzblatts.
(wegen des schönen Stempelabschlags von Forchheim trotz der etwas ramponierten Gesamterhaltung gekauft).In diesem Zusammenhang die Frage:
Wie lange waren diese Zeitungssachen gebührenfrei ?
Von der Freimarkenserie Ludwig III. kenne ich Belege, bei denen diese Zeitungssachen mit 10 Pf frankiert wurdenGruß Klaus
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Liebe Sammlerfreunde,
hierzu folgende Quittung über 4 Gulden 30 Kreuzer für die Gemeindeverwaltung Degelsdorf, ausgestellt vom Postexpeditor Johann Tronhöfer der kgl. bayer. Postexpedition Auerbach in der Oberpfalz am 27. Dezember 1862 für das Kreisamtsblatt für 1863. Für den Landpostboten waren 30 Kreuzer und 4 Gulden kostete das Kreisamtsblatt.
Beste Grüße von VorphilaBayern
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Interessant, 1862 finde ich reichlich spät fur einen handgeschriebenen Zeitungsschein!
Freundliche Grüße
Peik
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Lieber Ralph,
Hallo Peik,
vielen Dank.
Muß mal nachschauen, von wann, oder ob ich noch einen Beleg von Auerbach habe.
Beste Grüße,
Hermann
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