Beiträge von pbr

    Guten Morgen, Rottaler,

    Ein sehr schöner Beleg!

    Ich vermute eine Benachrichtigung über eine Bahnfrachtsendung, die dringend abzuholen war. Wenn die Lagerflächen am Bahnhof klein und die Frachtsendung groß war, konnte es den Eisenbahnexpeditor schon pressieren.

    Trotzdem eher ungewöhnlich, da ja die Post zu dieser Zeit noch schnell war.

    Freundliche Grüße


    Peik

    Bekanntgabe eines Termins („Tagfahrt“) des Großherzoglichen Notars aus Neunkirchen vom 8. September 1866 an das Bürgermeisteramt Neckargerach mit der Maßgabe, drei Personen für den 12. September vorzuladen.

    Aufgegeben und bar bezahlt bei der Postexpedition im Bahnhof Aglasterhausen und dort mit dem seltenen Stempel der Eisenbahnexpedition (Aglasterhausen / 8. SEP. / Zug) als Aufgabestempel versehen. Mit der Badischen Odenwahldbahn Richtung Heidelberg bis Neckargemünd befördert (Transitstempel vom gleichen Tag) und von dort aus auf den Postomnibus nach Eberbach (Transitstempel 9 SEP) umspediert, in dessen Zustellbezirk Neckargerach lag.


    Viele Grüße


    Peik

    Oh, wow, der ist schick:love:.

    Drei Jahre später kam dem guten Kapitän Koop der Beil-Brief, eine Art Schiffszertifikat, abhanden. Quelle

    Ich staune immer wieder, was das Internet an historischen Quellen verfügbar macht.


    Viele Grüße

    Peik

    Und gleich noch einen hinterher :)

    Zeitungs-Conto für das „Cath. Pfarramt hier“ für das „Gesetzes- & Verordnungsblatt / Nachzahlung für das Jahr 1869 über 30 Kr. Handschriftliches Datum 13. März 1870, Billetstempel der Eisenbahnexpedition Grünsfeld vom 11. März.

    Viele Grüße


    Peik

    Heute einmal ein Beleg, der von der Badischen Odenwaldbahn auf die westliche Gabelbahn Richtung Jagstfeld umgeschlagen wurde.

    3 Kr.-Umschlag aufgegeben in der Postablage Osterburken - Rosenberg an das „Großh. Bürgermeisteramt in Steinsfurth“. Zunächst vorschriftsmäßig weitergeleitet an die übergeordnete Postexpedition in Osterburken (15 SEP), obwohl Rosenberg selbst Haltestelle der Badischen Odenwaldbahn war. Dann mit der Badischen Odenwaldbahn Richtung Heidelberg bis Meckesheim (rückseitig Durchgangsstempel vom gleichen Tag), dort umspediert auf die westliche Gabelbahn bis Sinsheim (Ankunftsstempel rückseitig, 15 SEP) und schließlich zur Postablage Sinsheim - Steinsfurth (rückseitig).

    Viele Grüße


    Peik

    Hier mal etwas mit einem komplizierteren Laufweg.:)

    Dienstbrief vom „evang. prot. Dekanat Neckargemünd“ in Mauer, geschrieben am Freitag, 8. September 1865, an die „hochwürdigen Pfarrämter zu Meckesheim und Michelbach“.

    Laufweg:

    1. von Mauer nach Meckesheim und von dort mit der Badischen Odenwaldbahn bis zur Bahnstation Aglasterhausen und dann die Zustellung in den Landort Michelbach. Dort wurde das Schreiben lt. eines Vermerkes auf dem Beleg am 12. September im Pfarramt bearbeitet.

    2. vom Landort Michelbach über Aglasterhausen und von dort per Bahn bis zur Bahnstation Meckesheim, wo das Schreiben im dortigen Pfarramt lt. eines Vermerks auf dem Beleg am 13. September bearbeitet wurde.

    Diese beiden ersten Stationen des Laufweges sind durch Stempel auf dem Beleg selbst nicht erkenntlich; das Schreiben wird sich wohl bis hierher in einem Umschlag befunden haben.

    Die beiden folgenden Etappen sind auf dem Beleg selbst dokumentiert:

    3. wieder zurück an das Pfarramt in Michelbach. Als Aufgabestempel wurde der Stempel „Meckesheim 13 SEP Zug“ der Eisenbahnexpedition verwendet. Offenbar wurde der Brief aber in die falsche Richtung (-> Heidelberg) kartiert, denn es wurde auch der Stempel der Eisenbahnexpedition „Neckargemünd 13 SEP Zug“ abgeschlagen. Dort wurde der Fehler bemerkt und der Brief in die umgekehrte Richtung (-> Würzburg) umspediert und erreichte Aglasterhausen (13 SEP) noch am gleichen Tag.

    4. Der Brief mit dem „Hochwürdigem Dekanate Neckargemünd in Mauer“ als Adresse wurde in Michelbach in die Brieflade eingelegt, wo bei Abholung der Uhrradstempel „11“ abgeschlagen wurde. In Aglasterhausen (15 SEP) wurde der Brief dann wieder auf die Badische Odenwaldbahn Richtung Heidelberg kartiert und erhielt bei der Ankunft in Neckargemünd, zu dessen Bestellbezirk Mauer gehörte, den Stempel „Neckargemünd 15 SEP Zug 4“. Eine eigene Postablage in der Bahnstation Mauer wurde erst am 5. Juni 1868 eröffnet.

    Drei Zugstempel, die eigentlich für die Abstemplung von Eisenbahn-Frachtbriefen gedacht waren, auf einem Brief sind sicher nicht häufig.

    Viele Grüße


    Peik

    Lieber Erwin, lieber Andreas,

    vielen Dank für die Hilfe! Der Stempel unterhalb dieses Vermerks ist

    "VERRECH. D. AKADEMI. KRANKENHAUSES IN HEIDELBERG"


    Dieser ist in der Stempel-Datenbank im Nachbarforum mit einem Exemplar aus dem April 1873 belegt und daher dort dem Deutschen Reich zugeordnet. Es gab ihn aber schon zur badischen Zeit.

    Was mir nur noch nicht klar ist: Ist das ein Absenderstempel, in dem Verrechnung für z. B. Verrechnungsstelle steht, oder ein Verrechnungsstempel im postalischen Sinne?

    Viele Grüße


    Peik

    Über diesen Irrläufer freue ich mich sehr.

    Abrechnung des Akademischen Krankenhauses Heidelberg vom 13. Juli 1871 für die Verpflegung eines polizeilich eingewiesenen Patienten an den Gemeinderat in Wiesenthal (bei Waghäusel). Aufgegeben bei der Stadt-Post-Expedition in Heidelberg.

    Der Brief wurde zunächst mit der Badischen Odenwaldbahn bis zur Bahnstation Bammenthal transportiert, da fälschlicherweise Wiesenbach als Zielort angenommen und der Brief entsprechend falsch kartiert wurde (Ankunftsstempel der Postablage Neckargemünd Bammenthal).

    Dann von dort mit der Badischen Odenwaldbahn (14 JUL Würzburg Ludwigsh Z 64) am nächsten Tag zurück nach Heidelberg, wo der Brief dann auf die Hauptlinie der Badischen Eisenbahn Richtung Basel umspediert wurde. Durchgangsstempel von Bruchsal (15 JUL).

    Kann jemand den Vermerk unten links am oberen Rand des Absenderstempels lesen? Genoss das Akademische Krankenhaus Portofreiheit?

    Viele Grüße

    Peik

    Lieber Rainer,

    wenn der Brief zwischen 40 g und unter 50 g wog, dann war das zu zahlende Porto 3 AS + 2 x 1.5 AS für den Brief sowie 5 x 1.5 AS Luftpostzuschlag, in Summe also 13.5 AS.

    Damit waren 4.5 AS zu wenig bezahlt. Der doppelte Fehlbetrag (9 AS) wurde mit der Rate 3 AS = 25 UPU centimes in 75 UPU centimes umgerechnet.

    UK konvertierte 2.5d = 25 UPU centimes, entsprechend 7.5d zu zahlende Nachgebühr.

    Quellen: Furfie, British Postage Due Mail 1914-1971, S. 47ff.
    Armitage/Johnson, Iraq Postal History 1920s to 1940s, S. 66f


    Viele Grüße

    Peik