Fahrpostsendungen innerhalb des DÖPV ab 01.07.1858

  • Paketbegleitbrief vom 6. September 1869 von Schwetzingen / Baden nach Hersbruck / Bayern über 12 Loth, und über 27 Meilen.

    Im Bereich zwischen 25 und 30 Meilen wären 3 6/12 Kreuzer pro Pfund angefallen, bedeutet also bis 5 Pfund war das angesetzte Mindestporto für 25 bis 30 Meilen von 18 Kreuzer zu bezahlen.

    Diese 18 Kreuzer wurden vom Absender auf dem Postamt bar bezahlt, der Paketbegleitbrief entsprechend mit dem Vermerk "franco" versehen.

    Wäre super wenn jemand Absender und Empfänger für mich entschlüsseln könnte.

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich

    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • Hallo Ulrich,

    Empfänger war J. A. Schmidt

    Inhalt waren Muster ohne Werth

    Absender war Sebastian Dietz aus Schwetzingen

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Vielen herzlichen Dank Ralph, habe ich doch glatt die Kirsche auf der Torte "Muster ohne Wert" vergessen.

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich

    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • Hallo Ulrich,

    ein attraktiver Beleg. :) Ab wann gab es in Baden Paketaufkleber?

    Dieter

    Lt. Prof Bruns 01.05.1856

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich

    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

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    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • Hallo zusammen,

    beim folgenden Brief ist mir die Taxierung nicht klar:

    Es handelt sich um eine der Fahrpost unterliegende Gerichtsdienstsache mit Geldeinlage, die nicht portofrei zu beförden war.

    Nach dem Postvereinsvertrag vom 18.8.1860 betrug die Mindesttaxe bei der hier relevanten Entfernung von 23 Meilen 4 Sgr. Hinzu kam ein Wertporto von 1 Sgr. Taxiert wurden jedoch 6 Sgr.

    Mit der Bemerkung

    "Das Porto hat die absendende Behörde, das Großherzoglich Sächsische Justizamt zu Vacha zu tragen.

    Bezirksgericht Leipzig"

    wurde die Annahme verweigert, und der Brief ging zurück.

    Für zurückgehende Sendungen war das Porto noch einmal zu erheben. Auch dafür wurden aber 6 Sgr. angesetzt.

    Wo liegt mein Denkfehler?

    Beste Grüße

    Altsax

  • Hallo Altsax

    ich komme auch auf nur 5 Sgr. Laut Taxquadrate beträgt die Entfernung 22 Meilen.

    Eventuell ist in den Meilenanzeiger ein Fehler oder man ist einfach in die falsche "Zeile" gerutscht". Möglicherweise wurde bei der Rücksendung die fehlerhafte Taxierung einfach übernommen.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Hallo zusammen,

    nur so eine Idee; gab es Bestellgeld mit der die Differenz zu erklären wäre?

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich

    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • Hallo Ullrich,

    Bestellgeld wäre in Sachsen separat und siegelseitig ausgewiesen worden.

    Mir fällt es schwer, an einen postalischen Irrtum zu glauben. In Leipzig war der Brief ausweislich des siegelseitigen Rechteckstempels am Geldbriefschalter bearbeitet worden. Dort saßen sehr zuverlässige Beamte.

    Beste Grüße

    Jürgen

  • liebe Sammlerfreunde,

    ich habe hier einen Paketbegleitbrief vom 3.7.1865 von Erfurt nach Hüttenrode. Die Taxierung bereitet mir Schwierigkeiten.

    Entfernung Erfurt - Hüttenrode = 12 Meilen

    Gewicht 12 Pfund 16 Loth

    Berechnung:

    13 (Pfund) x 3 (je 5 Meilen) x 1,5 Pfg. = 58,5 Pfg. = knapp 5 Sgr.

    Ich lese aber eine rote 8. Hinter der 8 steht noch mal eine 8 mit einem Bruchstrich.

    Auf der Rückseite in Blau 9 gr. Außerdem noch f4?

    Wer weiß weiter?

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Lieber Erwin,

    das ist keine innerpreußische Sendung, Hüttenrode im Kr. Blankenburg lag in Braunschweig.

    Da galt die Progressionsstufe mit 4 Meilen, nicht wie in Preußen mit 5 Meilen. Zudem wurden 2 Pfg. und nicht 1,5 genommen.

    Die Entfernung waren 12,3 Meilen, also Progressionsstufe 4, wie rückseitig notiert.

    13 (Pfd.) x 2 Pfg. x 4 (Prog.) = 8 Sgr. 8 Pfg. wie notiert.

    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Lieber Erwin

    der Brief lief in das Großherzogtum Braunschweig und somit ist er nicht innerpreussisch.

    Was du als f4 ließt ist tatsächlich P4 und damit läßt sich auch die Taxierung nachvollziehen:

    2 Pfennige * 13 Pfund * 4 (Progressionsstufe) = 104 Pfennige aufzurunden auf 8 3/4 Sgr. In Braunschweig wurde 1 Groschen in 10 Pfennige geteilt und damit läßt sich ein 3/4 Sgr. nicht korrekt darstellen. Die Taxierung ist also 8 Groschen 8 Pfennig.

    Scheinbar wurde das Paket auch noch zugestellt, wofür ein weiterer Groschen anfiel.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    P.S. Michael war schneller

  • Danke Ulf,

    also 9 3/4 in Blau.
    Aber jetzt mal ganz dumm gefragt,

    anscheinend war es ein Portobrief, weil die Frankoangabe fehlt.
    Dann hätte die vorderseitige Taxe aber doch in Blau und nicht Rot sein müssen?

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Lieber Erwin,

    zu den 8 Gr. 8 Pfg. kamen noch 5 Pfg. Landbestellgeld.

    Meiner Meinung nach ein klarer Portoversand, sonst würde die rückseitige Notierung des Gesamtbetrags keinen Sinn ergeben.

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Lieber Michael, lieber Ulf,

    noch mal vielen Dank. Ich übersehe immer, wenn ein Paket in den Postverein versendet wird, dass da eine andere Taxe zutrifft.

    Dass in Braunschweig eine dekadische Einteilung der Groschen erfolgte wusste ich nicht. Das Landbestellgeld betrug somit 1/2 Groschen, also 5 Pfg?

    Das hätte ich jetzt auch nicht gewusst, sondern angenommen, dass das Landbestellgeld 1 Groschen betrug.

    War das jetzt eine Contravention, weil das Porto in Rot statt in Blau ausgeworfen wurde?

    Ich bin mit meinen Fragen noch nicht fertig:

    Was steht in der Adresszeile vor und nach Blankenburg und was steht darunter?

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan