• Ich würde es nicht zahlen und lieber warten, bis so etwas mit einem frankierten Telegramm auftaucht (gerne auch als Halbierung mit der Nr. 10 aus dem kriegsgeschädigten Bereich des nördlichen Oberfrankens). :D Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Hallo bayern klassisch,

    da wird Dir "ein langer, sehr langer Bart wachsen" bis Dein Wunschbeleg mal auftauchen sollte :) Lieber den Spatz in der Hand? Und preiswerter ist das Stück doch schon geworden - siehe Post 280.

    Auch wenn ich das Stück nie haben werde, so kann man doch recherieren: Also der Emfpänger / Absender war ein Militär von höherem Rang*, deshalb auch ein Telegramm. Ob es im Feld mittels Feldtelegraph oder erst brieflich an das Telegraphenbüro in Würzburg geschickt - tja das wäre noch zu klären. Gab es überhaupt analog Feldpostbriefe - Feldpost-Telegramme? Aber das überlasse ich erstmal dann dem Spezialisten :thumbup:

    Sonnigen Nachmittag von Luitpold

    *
    Karl Kriebel, Artill.-Oberlieutn. Barer Str. 21 - München, genauso Theodor Art. Hptm. Karol. Kriebel Oberlieutn.Wtw.

  • Hallo Luitpold,

    Feldtelegraphie gab es im 66er Krieg noch nicht, zumindest nicht im Mainfeldzug. Die Einheiten waren dauernd in Bewegung und die Einrichtung einer Telegraphenverbindung hätte zu viel Zeit und v.a. geordnete Logistik bedurft - an beiden hat es den süddeutschen Verbündeten sehr gemangelt!

    Das Telegramm dürfte per Kurier ins wenige Kilometer entfernte Würzburg gebracht worden sein, von wo aus nach München telegraphiert wurde.

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • Lieber Luitpold,

    so weit ich weiß, musste man seine Nachrichten zu einer Telegraphenstation bringen und von dort abtelegraphieren lassen. Sicherlich gab es etliche dienstliche Depeschen - vermutlich jeden Tag im Krieg, weil ja alle Ereignisse von hoher oder höchster Bedeutung waren und wofür, wenn nicht für solche Fälle, hatte man ein Telegraphennetz aufgebaut? Wer, wie hier, keine dienstlichen Gründe hatte, musste wie jeder Mensch auch viel Geld für sein Telegramm bezahlen (Entfernung, Anzahl der Worte, gewünschte Bescheinigungen, evtl. Zustellung per Post unter Chargé, per Express und gegen Rückschein etc.).

    Von daher werden private Depeschen viel seltener sein, als offizielle R. D. (Regierungs - Depeschen), die aber auch nicht auf dem Baum wachsen.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Feldtelegraphie gab es im 66er Krieg noch nicht, zumindest nicht im Mainfeldzug.

    Hallo ihr beiden Diskutanten :D

    Moltke ist "berühmt" für seine Eisenbahn- und Telegraphenstrategie. Also die Preußen hatten Feldtelegraphie und die Erlangung und Sicherung von Eisenbahn und Telegraph war ein Kriegsziel. So liest man ja auch, dass in Lohr sofort die Postexpedition am Bahnhof besetzt wurde. Ja dienstliche Telegramme waren die Grundlage für die Waffenstillstands- und Friedensverträge. Wie sonst hätte man vom Friedensschluss zwischen Preußen und Österreich erfahren bzw. Instruktionen einholen können (als die Preußen einst vor Würzburg lagen :sleeping: ). Nebenbei: Die beiden Herren Kriebel waren offenbar Vater und Sohn :!: Zumindest hatten Sie eine gleiche Wohnadresse in München. Weiterhin gab es eine gezogenen Batterie Kriebel in den Kämpfen bei Helmstadt und Roßdorf.

    Spannende Geschichte - oder?
    Luitpold

  • und hätte zwei weitere Fragen:
    - gibt es einen Nachweis für preuss. Feldtelegraphie im Mainfeldzug 1866?
    - gibt es einen Nachweis für Feldtelegraphie bei den süddeutschen Verbündeten?

    Zu 1 - Gegenfrage: Wie verschickte und erhielt v. Manteuffel seine Telegramme an seine Vorgesetzten/von Motke? Es gab doch nur die Telegraphenleitungen von Post-/Bahnstation zu Post-/Bahnstation. Vor Würzburg ginge das evtl. über die Leitung Frankfurt? Die Telegramme wurden offenbar im Feld durch Ordonanzen befördert. Dazu habe ich leider keine detaillierten Infos gefunden. Nur Allgemeines ohne Quellenangabe:

    Die Preußen hatten nach den Siegen bei Hammelburg und Kissingen zunächst die Bayern in Richtung Schweinfurt verfolgt. Aber aus dem großen Hauptquartier in Böhmen dirigierte Moltke mittels Morsetelegraph auch die Divisionen der preußischen Mainarmee. Es wird befohlen, dass zunächst große Landesteile im Raum Frankfurt am Main zu besetzen seien, um dadurch ein Faustpfand bei den Friedensverhandlungen zu haben. Daher marschiert der preußische Befehlshaber, General Vogel von Falckenstein mit seinen 3 Divisionen weiter über Lohr durch den Spessart.
    Also nachweisbar ist da leider nichts.

    Zu 2 - Wenn man iim Band zum "100jährigen der bayerischen Post" nachschaut, finden sich nur ein paar Zeilen, ebenfalls ohne Details.
    Luitpold

  • Hallo Luitpold,

    unter "Feldtelegraphie" ist aber doch mobile Telegraphie, eben "im Feld", zu verstehen. Dass die Städte via etablierter Telegraphenleitung miteinander verbunden ware, worüber sicher (auch aus Berlin) Depeschen verschickt wurden, die dann vom nächstgelegenen Telegraphenamt (Postamt) geschrieben und per Kurier weitergeleitet wurden, ist schon klar.

    Deshalb ist ein Telegramm von Würzburg nach Müchen aus 1866 per se keine Sensation, wenn es in Uettingen geschrieben und per Ordonnanz nach WÜ gebracht wurde (vom Inhalt und den Umständen in unserem speziellen Fall mal abgesehen).

    Meine Frage bezieht sich auf die Möglichkeiten der "ad hoc"-Einrichtung von militärischer Telegraphie mittels "Einklinken" in existente Telegraphenleitungen...

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • Meine Frage bezieht sich auf die Möglichkeiten der "ad hoc"-Einrichtung von militärischer Telegraphie mittels "Einklinken" in existente Telegraphenleitungen...

    Hallo mikrokern,

    das setzt doch voraus, dass die Telegrafenlinie "in eigener Hand" war. Bezogen auf Würzburg ist es doch nicht denkbar, dass ein Telegramm der Preußen vor der Besetztung der Stadt also mittels bayrischer Post befördert wurde. Als die Preußen in Würzburg waren, dann hatten sie ja die freie Leitung über Frankfurt. Wenn die offiziellen Depeschen von Moltke wegen dem Friedensschluss an v. Manteuffel in's Hauptquartier geschickt wurden, welche Leitung war da verfügbar (Frankfurt sonst sehe ich keine - oder*?). Ach ja, man liest ja immer dass die Depeschen verschlüsselt waren, ist ja heutzutage wieder hochaktuell! Und nochmals: bisher habe ich keine Textstelle gefunden, wo es explizit heißt: Telegramm von der Telegraphenstation x abgesendet oder erhalten bzw. vom Feldtelegraph. Aber diese Depeschen gab es und sie müssen, da über weite Strecken befördert, über Kabel/Leitung geschickt worden sein. Wo also die Aufgabe bzw. der Empfang war und wie die Weiterleitung geregelt war ist mir unbekannt.
    Viele Grüße von Luitpold

  • ... eben, deswegen bezweifle ich ja auch den Einsatz der Feldtelegraphie während des Mainfeldzugs!

    Die Diskussion darum kam in Gang aufgrund Deiner Aussage aus post #281: "Ob es im Feld mittels Feldtelegraph oder erst brieflich an das Telegraphenbüro in Würzburg geschickt - tja das wäre noch zu klären...."

    Die Botschaft wurde m.E. "klassisch" per Ordonnaz nach Würzburg gebracht und dort auf dem Postamt per Telegraph nach München übertragen.

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • Na denn Guten Morgen liebe Sorgen!

    Ich gehe gleich mal in die Offensive, da noch kein Gebot darauf ist, was sich aber gleich ändern wird :D *

    http://www.ebay.de/itm/Bayern-MeF…=item3f2737fa78

    Hier kann "Geschichte geschrieben werden". Es geht um den berühmten Urvogel - sowohl der Absender, wie der Empfänger sind im Netz gut beschrieben, weil eben berühmte Persönlichkeiten.

    http://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%A9on…lie_de_Beaumont
    http://www.pappenheim.info/Nr-16-Haeberlein-Haus.595.0.html

    Also wer bietet mehr als 200 EURO ?(

    Oder ist hier ein sogenannter "LP-Preis" zu bewilligen?

    Liest hier eventuell ein Heimatsammler? Thematiker können ja leider mit dem Briefchen nichts anfangen X(

    Viele Grüße von Luitpold

    * was schreibe ich da - 1. Gebot

    17.07.13 09:19:17 MESZ

    2. Gebot

    17.07.13 09:41:31 - doch das 1. Gebot is noch höher - wer bietet mehr

    Schon 3 -

    17.07.13 11:47:37 MESZ[Blockierte Grafik: http://pics.ebaystatic.com/aw/pics/s.gif] -Aktuelles Gebot: EUR 20,50

    Ob ich das jetzt 9 Tage beobachten soll

    ?(

  • Wem es noch nicht heiß genug ist und noch einen "Pulsbeschleuniger" braucht :thumbup:

    sollte heute 26. Jul. 2013 21:13:11 MESZ mit dabei sein. Allerdings, wenn ein Anbieter mit (0) oder (privat) dabei ist, habe ich kein gutes Gefühl was die Gebote anbetrifft -
    Aktuelles Gebot: EUR 302,89.
    Es würde mich nicht überraschen, diesen Brief eines Tages bei einer entsprechenden und für höchste Ausrufe/Zuschläge bekannten Auktion (auch wenn der Name so klingt, Blumen oder Gieskannen gibts dort nicht zu kaufen) mit richtig großen Foto-Attest (nicht nur mit Befund) und Beschreibung versehen als Unikat ausgerufen zu finden. Eigentlich gehörte doch der Brief nur in eine Sammlung eines hier aktiven Mitglieds, allerdings gefällt mir der englische Begriff für diese thematische Sammlung nicht, weswegen ich den Begriff hier nicht niederschreibe.
    Im übrigen finden sich in manchen Briefen (preiswerteren!) oftmals sehr interessante Ansätze, um Begebenheiten aus früheren Zeiten kennenzulernen. Was mich erstaunt ist immer wieder, dass z.B. manche Sätze in der kaufmännischen Korrespondenz auch heute noch (fast) so geschrieben werden wie anno dunnemals :D *

    Luitpold

    PS - Bis heute Abend 21:13:11 MESZ


    * 1854 das Jahr wo "München im Zeichen der Cholera" stand: "dagegen haben wir Ihnen a cto. obiger Rechnung ..."

    Dagen würden wir es wohl etwas anders schreiben "da ich somit nicht das Vergnügen haben werde, Sie während der nächsten Zeit persönlich zu begrüßen, so will ich bei vorliegender Gelegenheit nicht verfehlen ...!

    3 Mal editiert, zuletzt von Luitpold (26. Juli 2013 um 17:41)

  • Hallo Sammlerfreunde,

    na dann wollen wir mal sehen, was sich um 21:13 Uhr ereignet.
    Auch ich werde gespannt auf das Ergebnis warten, jetzt sind es schon 356 Euro.

    Was die Bieter mit 0 Bewertungen betrifft, bin ich auch immer skeptisch, dieser Anbieter ist mir aber bisher nicht negativ aufgefallen. Die Privatbieter sind meist unverdächtig.

    Gruß
    bayernjäger

  • Hallo Sammlerfreunde,

    es ist in der Tat ein schöner Brief, es geht aber im Inhalt nicht um den Urvogel, sondern um ein kleineres Exemplar,
    welches auch die Zeichnung zeigt und welcher heute wohl im münchener Museum liegt.


    Ich werde den Brief nicht kaufen, da ich mit einem Preis über 500.- evtl deutich darüber rechne und in meiner Social Philatelie 8o:D
    Sammlung schon einige exponierte naturwissenschaftliche Korrespondenzen zeigen kann, so unter anderem zwei Briefe, einer mit
    9Kr grün im Paar in Luxus an den Bayrischen Hofgärtner und berühmten Biologen Professor von Martius, deren Inhalte nicht minder
    interessant sind, in sofern benötige ich diesen Papenheimer nicht wirklich.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Frie…ipp_von_Martius

    Von daher drücke ich allen Bietern die Daumen und hoffe das schöne Stück in unseren Reihen zu sehen.... :thumbup::thumbup:

    Beste Grüsse aus dem sonnigen Preussen
    Bayern Social :)

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

    Einmal editiert, zuletzt von Bayern Social (26. Juli 2013 um 19:17)

  • ... 625 €! Ich bin dann raus, da kauf ich lieber noch was schönes für die Postablagensammlung. Bin gespannt, welchen Preis wir erreichen.

    Viele Grüße

    kreuzer

    24 Gebote und einige (o).Bieter??? Schwaches Ergebnis: 625,- War nicht sehr prickelnd. Aber ich rechne ja auch damit, dass dieser Brief bald wieder auf dem Markt auftaucht. Käufer = Privat-Bieter sind mir nicht geheuer. Aber mich geht das ja nichts an. Ich denke wir löschen einfach mein Geschreibsel - OK ?(

  • Hier werden neben bayernjäger, kreuzer auch andere geschaut - geboten? - haben: siehe Briefabbildung.

    Das war eine spannende Schlussrunde - wie erwartet :thumbup:
    14 Gebote von 26,82 auf 79,95 (21:08:45) und dann
    EUR 144,13 - 26.07.13 21:08:46 MESZ
    EUR 143,13
    - 26.07.13 21:08:49 MESZ

    Diesen Brief werden wir doch wohl hier vorgestellt bekommen ?(
    Einzigartig der "FRANCO"-Stempel ?(
    Jedenfalls nicht häufig. Aber der Brief ist ja aus München und daher sicherlich nicht einzigartig ;)

    Luitpold

  • Hallo Luitpold,

    Du vermutest richtig. Diesen Brief werdet Ihr hier, allerdings in einem anderen thread, vorgestellt bekommen, aber erst wenn die Seite fertig ist, und das kann noch ein paar Wochen dauern.

    Viele Grüße von maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Lieber maunzerle,

    dann gratuliere ich dir jetzt schon zu dem Traumstück und wünsche uns allen ein kühles Sommerwetter, damit der Baldrianverbrauch nicht zu Engpässen im Handel führt.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.