Hallo in die Runde,
am 16.9.1860 schickte man einen einfachen Brief von München mit Plattenfehler nach Esslingen, wofür 9 Kr. zu frankieren waren. Am Folgetag wurde er zugestellt.
Etwas anders verlief es am 9.12.1861 von München nach Ellwangen, als man übersah, dass man für 9 Kr. in der 2. Gewichts- und Entfernungsstufe nicht ausreichend frankiert hatte. Korrekt wären 12 Kr. gewesen, so aber wurde gerechnet: 1. Gewicht unfrankiert = 6 Kr. plus Portozuschlag von 3 Kr. und das 2. Gewicht unfrankiert = 6 Kr. plus Portozuschlag von 3 Kr. ergaben 18 Kr., von denen man die verklebten 9 Kr. abzog und so zur Nachforderung von 9 Kr. kam.
Das war eigentlich nicht richtig, wie die ursprüngliche 6 unter der 9 zeigt. Die 1. Gewichts- und Entfernungsstufe war ja frankiert worden mit 6 Kr., so dass man hätte rechnen müssen: 2. Gewichtsstufe unfrankiert über 10 bis 20 Meilen = 6 Kr. plus 3 Kr. Portozuschlag = 9 Kr., von denen der überschüssige Wert von 3 Kr. abzuziehen gewesen wäre, so dass "noch 6 Kr." eigentlich korrekt war.
Bayern freute sich aber, dass Württemberg nichts korrigierte, denn so bekam man für den Brief total 18 Kr., statt deren 15.
Liebe Grüsse von bayern klassisch