MiNr. 8 II - 1 Kreuzer gelb mit runden/abgeschrägten Ecken

  • Hier habe ich jetzt einfach mal die erstebeste Nr 8 II rausgesucht und die linke obere Ecke ausgeschnitten. Passt meine ich 1:1 zu der linken Marke aus dem Post von Markus oben (das war ja die rosa 3I)

  • Hier habe ich jetzt einfach mal die erstebeste Nr 8 II rausgesucht und die linke obere Ecke ausgeschnitten. Passt meine ich 1:1 zu der linken Marke aus dem Post von Markus oben (das war ja die rosa 3I)

    Es kann immer zu minimalen Unterschieden in der Prägung gelangen, auch wenn der Prägestempel der gleiche ist. Des Weiteren nutzen sich auch die Klischees unterschiedlich ab oder werden, wie wir hier gelesen haben, auch Vorderseitig und nicht nur an den Seiten mit der Feile bearbeitet.

  • Es kann immer zu minimalen Unterschieden in der Prägung gelangen, auch wenn der Prägestempel der gleiche ist. Des Weiteren nutzen sich auch die Klischees unterschiedlich ab oder werden, wie wir hier gelesen haben, auch Vorderseitig und nicht nur an den Seiten mit der Feile bearbeitet.

    Genau, beim Prägeprozess dürfen also minimale Unterschiede auftreten, beim Drucken der Marken, wo es viel mehr Variablen gibt (Papier, Farbe, Zeiträume zwischen den Drucken, Abnutzung der Klischees, …) nicht …?

    🤣🤣🤣

  • Genau, beim Prägeprozess dürfen also minimale Unterschiede auftreten, beim Drucken der Marken, wo es viel mehr Variablen gibt (Papier, Farbe, Zeiträume zwischen den Drucken, Abnutzung der Klischees, …) nicht …?

    🤣🤣🤣

    Betrachte bitte die weiteren Unterschiede, die sich im Vergleich ergeben. Es sind auch zahlreiche an den Inschriften zu beobachten.

    In welcher Art und Weise sollte das Klischee, der 1 Kr. rosa, aufgearbeitet worden sein, damit es später das Druckbild von B 25 erzielen kann?

  • Hallo,

    anhand den bisher gezeigten Material sind es fünf verschiedene Bogenfelder, auf denen Marken auftauchen, die als 8 II geprüft wurden. Dabei habe ich das Bogenfeld A 45 aus dem Elster-Bogen nicht mitgezählt, weil die Marke nicht als 8 II attestiert wurde und mir im Moment kein weiteres Exemplar A 45 bekannt ist, welches das Druckbild zeigt. Die anderen bisher gezeigten Marken, die das Druckbild von A 45 inne haben, stammen von einem anderen Bogenfeld.

    Soll bedeuten, es handelt sich somit um mindestens vier verschiedene Bogenfelder, auf denen Druckbilder auftauchen, die allseits deutlicher gerundete/abgeschrägte Ecken zeigen, als die Abdrucke von dem Stöckel, welches auf A 45 im Elsterbogen sitzt. Weitere Felder möchte ich nicht ausschließen und ob es immer das gleiche Klischee ist, welches mit vier deutlichen abgerundeten/abgeschrägten abdruckt, ist dann noch einmal eine andere Frage.

    Herr Stegmüller hat mich soeben, auf Grund meiner email von gestern, zurück gerufen und die von mir in der email gestellten Fragen fernmündlich beantwortet und noch einiges zusätzlich erklärt. Seine Erklärungen sind für mich aus Prüfersicht nachvollziehbar und ich kann keine Kritik an seinen Prüfungen, zu Marken der MiNr. 8 II, üben.

    Die an mich vorstehend herangetragene Kritik erachte ich als überzogen und nicht der Realität entsprechend, wenn man sich das Thema durchliest. Da ich hier im Thema nicht weiter erwünscht bin, verabschiede ich mich aus diesem.

    Beste Grüße

    Markus

  • Hallo,

    nochmal eingestellt ist die 8 von der Elster- Position A26, mit links oben abgeschrägte Ecke und nach oben verschobenem Druckbild. Daneben die 3II, Elster Position A1 mit annähernd selben Druckbild.

    Der Elster Bogen der 3II zeigt die ersten Drucke der 8, der Elster Bogen der 8 zeigt sie letzten Drucke. Wenn es sich um Drucke vom selben Stöckel handelt, wovon ich ausgehe, dann sehen wir bei der 8 eine bearbeitete linke obere Ecke. Es ist kein Druck von einem Reservestöckel !

    Für die neue Auflage Mitte 1865 wurden die Stöckel gereinigt, und bei Bedarf bekamen einige Stöckel auch einen von mir sogenannten Reinigungsschliff, der über die Ränder und Ecken ging.

    An Austauschstöckel der 3I in der Plattenzusammenstellung der 8 glaube ich nicht.

    Gruss Kilian

  • Hallo Udo,

    ... dem Scan von Jaen-Paul ...

    Trotzdem sorgt das alles nur für Verwirrung.

    Da habe ich eine andere Meinung. Die drei gelbe Marken sind meine, habe scans zusammen in ein Bild gebracht und verfarbt im Program nach Rosa.

    Leider finde ich es schwierig alles im Deutsch su schreiben, Mal probieren mit Google Translate dabei.

    Hoffe man konnte verstehen was ich schreibe.

    Beim Bild, Bericht in #227 und #229 geht es hauptsächlich um 2 Punkte.

    Fakt, viele 3I Briefmarken haben nämlich keine runden Ecken, sondern leicht abgeschrägten/zerkratzte Ecken. Mit anderen Worten Die Ecken müssen sicherlich nicht unbedingt alle rund sein.

    Wenn man außerdem potenzielle 8II Briefmarkenl aus einer rosafarbenen Perspektive betrachtet,

    Es lässt sich nur eine Schlussfolgerung ziehen, nämlich dass die in der Diskussion des Feldes A45 in Rede stehenden Briefmarken immer als 3I eingestuft würden, wenn sie rosa wären. 3II ist unmöglich.

    Das sollte man zum Nachdenken anregen, oder?

    Wie bereits angedeutet, denke ich, dass das Problem hauptsächlich darin liegt, dass wir auch immer noch eine große Zwischengruppe von Briefmarken mit 1, 2 oder 3 dieser runden/abgeschrägten Ecken haben.

    Für mich persönlich behalte ich jeden interessanten Briefmarke, ein anderer Farbton, ein anderer optischer Druck, anderere Stempel, aber ich bezahle nichts mehr dafür. Ich denke auch, dass die meisten Bayern-Quadrat-Jäger genau das tun und sich die meisten dieser Briefmarken (mit runde Ecken) für ein paar Euro aussuchen. Solange Sie das tun, ist auch alles gut. Und ja die Marken kommen im groBem Internet Markt noch viel vorbei.

    Dass es Leute gibt, die viel Geld für das ausgeben, was ich für eine theoretische 8 II halte, liegt an ihnen. Wie soll ich es sagen für mich fühlt es sich Im Moment an, als würde man eine zertifizierte Farbvariante kaufen, deren Farbe man selbst aber nicht von anderen Briefmarken unterscheiden kann wenn man die Marken im Hand hat.

    Ich hoffe es gibt mal neue Kenntnisse und am liebsten Beweis wobei eine Diskussion nicht mehr notig ist. Fur mir aber siehe ich bisher das Feld A45 genau als Feld B25. Beide 8II oder es gibt kein 8II.

    Grusse,
    Jean-Paul

    Einmal editiert, zuletzt von jpvde (6. Februar 2024 um 15:13)

  • Jetzt tut es mir ein bisschen leid, dass ich meinen Artikel wohl falsch herum geschrieben habe. Ich hätte mit der Nr. 9 II beginnen sollen und dann zur 8 II schreiben.

    Der Nachweis einer Nr. 9 II und eines Austauschstöckels von Nr. 2, Platte 3 ist durch den PF „Punkt über der DREI“ praktisch erbracht. Es sei denn man nimmt an, dass zufällig genau das gleiche Loch an der gleichen Stelle nachdem zwischenzeitlich 3 weitere Stöckelserien geprägt und 6-7 Jahre vergangen sind, in ein Stöckel der Nr. 9 ( bzw. Platte 7) geprägt wurde. Und zufällig hat genau dieses Stöckel dann noch vier abgeschrägte Ecken…

    Was ist wahrscheinlicher?

    Wenn man nun den Nachweis der Nr. 9 II akzeptiert, so ist damit dokumentiert, dass es diese Praxis, auf ältere Stöckel zurückzugreifen ab 1865 gegeben hat! Punkt.

    Über die möglichen Gründe habe ich ausführlich geschrieben.

    Somit besteht also durchaus eine nicht unerhebliche Wahrscheinlichkeit, dass man dies bei der ebenfalls sehr auflagenstarken Nr. 8 ebenfalls so machte. Beweisen kann man es nicht, weil hier leider ein PF fehlt.

    Ob nun A45 dazu gehört oder nicht, darüber kann man trefflich streiten. Ich habe in dem Artikel nur festgestellt, dass die Prüfer hier mal so mal so attestieren. Und ich habe dazu, das nehme ich mir heraus, eine Meinung geäußert und den Prüfern eine Empfehlung ausgesprochen, damit es ein und für alle Mal eindeutig wird…

    Grüsse

    Francesco

    2 Mal editiert, zuletzt von Admin-S (7. Februar 2024 um 08:08)

  • Hallo Sammlerfreunde,

    ich habe mir u.a. den Elster-Doppelbogen nochmal genauer angesehen.

    Unter besonderer Beachtung von aufgespaltenen Markenrandlinien und damit zusammenhängenden runden Ecken ist mir Folgendes aufgefallen.

    Im Vergleich zu den anderen Marken im Doppelbogen sind bei den beiden Markenreihen links und rechts des Zwischensteges auffallend viele Marken (eigentlich fast alle) mit aufgespalten wirkenden Markenrandlinien bzw. farbfreien Strichen jeweils an der dem Zwischenteg zugewandten Seite vorhanden.

    Dazu habe ich eine weitere ungebrauchte rechte obere Bogenecke des linken Halbbogens gestellt.

    Die Ecke, die aus der gleichen Bogenzusammenstellung wie der Elster-Bogen stammt, zeigt neben den aufgespaltenen Linien jeweils rechts oben eine runde Ecke.

    Es könnte also durchaus auch möglich sein, dass eine rein druckbedingte Ursache hinter den Runden Ecken im Bereich des Zwischensteges liegt. Das erklärt zwar noch nicht alle runden Ecken von Feld A45, es sieht aber bei den meisten mir bekannten Stücken so aus, als ob die beiden linken Ecken von A45 deutlich weiniger rund als die rechten sind. Manchmal sind sie auch gar nicht rund.

    Bleiben wir aber bei der Bogenecke. Man könnte schon fast annehmen aus den beiden Randmarken hätte auch eine so deutlich gespaltene Ecke/Randlinie wie auf A45 entstehen können.

    Das ganze nur mal als Gedankenanstoß hinsichtlich einer druckbedingten Ursache in den Raum geworfen.

    Gruß

    bayernjäger

    Elster:

    andere Ecke:

  • Auch ich möchte das Thema nicht unnötig überstrapazieren. Eine technische Vorfrage scheint mir aber bislang noch nicht ausreichend nachvollziehbar beantwortet zu sein, und zwar unabhängig von unserer Diskussion um den wandernden Stöckel des Typ s II mit den vier runden Ecken. Diese Vorfrage scheint mir zugleich auch für viele andere Marken von Bedeutung zu sein. Warum überhaupt gibt es Marken mit einer, zwei oder drei, erst recht mit vier abgeschrägten Ecken?

    Zunächst hatte ich verstanden, dass die Stöckel nach ihrer Reinigung in der Druckplatte oftmals neu angeordnet wurden, wozu es im Einzelfall erforderlich war, sie nach Bedarf an den Ecken anzufeilen oder anzupassen, so dass hierdurch die notwendige Passgenauigkeit für die Neuzusammenstellung herbeigeführt werden konnte. Das klang für mich logisch, bis ich unter Bezugnahme auf die Ausführungen der Arge Thurn und Taxis gelernt habe, dass die Stöckel eigentlich in einem ausreichenden Abstand zueinander standen und auf Holzklötzchen montiert wurden. Dabei wurden die horizontalen Abstände offenbar durch einen durchlaufenden Holzstreifen herbeigeführt, ergänzt horizontal durch kleinere Streifen, was jeweils den unterschiedlich breiten Druck der Trennlinien erklärt.

    Wenn also die Stöckel ausreichend Abstand zueinander hatten und die Passgenauigkeit mit den Streifen hergestellt wurde, stellt sich für mich als Laien die Frage, wozu dann fleißig an den Ecken der Stöcke gearbeitet wurde. Reste von der Druckfarbe können es eigentlich nicht gewesen sein, die die Ursache gewesen sind, da man diese Reste meines Erachtens auch mit anderen Mitteln hätte abwischen bzw. entfernen können, ohne die Stöckel mechanisch zu verändern.

    Schließlich habe ich mich gefragt, ob die Ecken nicht möglicherweise bereits das Resultat des vorangegangenen Gussprozesses der einzelnen Stöckel gewesen sein müssen. Denn je nach Genauigkeit der Gussform, der Temperatur und ähnlicher Umstände könnte es im Zuge des Herstellungsprozesses möglicherweise dazu gekommen sein, dass einzelne Stöckel zu spitz ausfielen und daher abstehende Gussgrade und Kanten händisch mit der Folge nachgearbeitet werden mussten, dass hierdurch die unterschiedlichen Rundungen etc. entstanden.

    Losgelöst von unserer Diskussion um den wandernden Stöckel der 8 II würde ich es begrüßen, wenn jemand noch einmal das basale Wissen vermitteln könnte, warum die Marken ursprünglich überwiegend mit runden Ecken hergestellt und mit zunehmender Dauer der Produktion auf der Zeitachse überwiegend kantige Ecken vorwiesen. Etwa lässt sich dieses Phänomen bekanntlich bereits bei der 6 Kreuzer braun Typ II beobachten. Und ähnlich sieht es bei den Marken der 1 Kreuzer gelb und 3 Kreuzer rot aus. 😟

  • Hallo Bavarian Hunter,

    Zunächst hatte ich verstanden, dass die Stöckel nach ihrer Reinigung in der Druckplatte oftmals neu angeordnet wurden, wozu es im Einzelfall erforderlich war, sie nach Bedarf an den Ecken anzufeilen oder anzupassen, so dass hierdurch die notwendige Passgenauigkeit für die Neuzusammenstellung herbeigeführt werden konnte. Das klang für mich logisch, bis ich unter Bezugnahme auf die Ausführungen der Arge Thurn und Taxis gelernt habe, dass die Stöckel eigentlich in einem ausreichenden Abstand zueinander standen und auf Holzklötzchen montiert wurden. Dabei wurden die horizontalen Abstände offenbar durch einen durchlaufenden Holzstreifen herbeigeführt, ergänzt horizontal durch kleinere Streifen, was jeweils den unterschiedlich breiten Druck der Trennlinien erklärt.

    Wenn also die Stöckel ausreichend Abstand zueinander hatten und die Passgenauigkeit mit den Streifen hergestellt wurde, stellt sich für mich als Laien die Frage, wozu dann fleißig an den Ecken der Stöcke gearbeitet wurde. Reste von der Druckfarbe können es eigentlich nicht gewesen sein, die die Ursache gewesen sind, da man diese Reste meines Erachtens auch mit anderen Mitteln hätte abwischen bzw. entfernen können, ohne die Stöckel mechanisch zu verändern.

    Dieses Thema habe ich in #366 behandelt.

    Schließlich habe ich mich gefragt, ob die Ecken nicht möglicherweise bereits das Resultat des vorangegangenen Gussprozesses der einzelnen Stöckel gewesen sein müssen. Denn je nach Genauigkeit der Gussform, der Temperatur und ähnlicher Umstände könnte es im Zuge des Herstellungsprozesses möglicherweise dazu gekommen sein, dass einzelne Stöckel zu spitz ausfielen und daher abstehende Gussgrade und Kanten händisch mit der Folge nachgearbeitet werden mussten, dass hierdurch die unterschiedlichen Rundungen etc. entstanden.

    Wurde in #276ff diskutiert.

    Beste Grüße

    Will


    Hallo Bavarian Hunter,

    meine kurzen Hinweise vorhin waren nicht bösartig oder hintergründig, aber es ist nicht sinnvoll, diese ausführlichen Diskussionen nochmals niederzuschreiben..

    Ich stimme Dir völlig zu, dass die Diskussion zu den abgeschrägten Ecken unabhängig von der 8II geführt werden sollte.

    Auch dazu gibt bereits eine recht umfangreiche Diskussion im Thread der 3 Kreuzer rot - Abgeschrägte Ecken, #194ff.

    Vielleicht können wir da ansetzen.

    Beste Grüße

    Will

    2 Mal editiert, zuletzt von Admin-S (7. Februar 2024 um 07:42) aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Bayern-WB mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Danke, ich schau mir das dort an.


    Ich kannte diese Beiträge, aber eben deshalb vermag ich keine drucktechnisch plausible Erklärung zu erkennen, zumal die Ecken untereinander zwischen den einzelnen Markenausgaben und Auflagen massiv abweichen. Auch bei anderen Klassikausgaben findet sich das Phänomen der teilweise abgeschrägten Ecken, ohne dass allerdings die entsprechende Sammlerschaft diesem Phänomen regelmäßig eine besondere Bedeutung beimessen würde.

    Wie dem auch sei, entspricht es tatsächlich dem aktuellen Forschungsstand, dass die Druckstöckel im Zuge des Druckprozesses durch Bearbeiten der Ecken mehr oder minder passend gemacht worden sein sollen? Ich halte das bei aller Liebe und auch unter Berücksichtigung der bisherigen Beiträge für wenig plausibel.

    Sollte das Thema entgegen meiner Einschätzung tatsächlich ausdiskutiert sein, bitte ich meinen Beitrag schlicht und ergreifend wieder zu löschen.

    Einmal editiert, zuletzt von Admin-S (7. Februar 2024 um 07:41) aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Bavarian Hunter mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Lieber Udo, das ist eine interessante Beobachtung, die ich nachdem ich mir die entsprechenden Marken angeschaut habe, absolut bestätigen kann, und die es wert ist, weiterverfolgt zu werden!

    Zudem mache ich mir schon seit geraumer Zeit Gedanken, ob es eine Bewandnis damit hat, dass die Nr. 8II (und entsprechende Kandidaten) auf sehr "exponierten" Positionen aufzutauchen scheinen, selbst, wenn sie von Auflage zu Auflage "wandern"...

    A1 oder B1, B25, A45

    Alles interessante Positionen, dreimal in der Bogenecke... Einmal in der Mitte am Rand...

    Viele Grüße

    Francesco

  • Hallo,

    ich zeige ein blaues 3 Kreuzer Paar hier im gelben Thread, weil es zur Diskussion über die 8II passt.

    Bei dem eingestellten Paar der 3 Kreuzer blau, Platte 3 zeigt die linke Marke den PF "K und R von KREUZER unten verbunden". Den PF kenne ich auch auf einem Brief vom 14. August 1858.

    Was das Paar so besonders und interessant macht, sind die 4 abgerundeten Ecken bei der linken Marke und die spitzen Ecken bei der rechten Marke.

    Ganz sicher ist keine der beiden Marken ein Austauschstöckel von einer anderen Platte !

    Eine 3 Kreuzer blau, Platte 3 mit vier abgerundeten Ecken kommt meiner Ansicht nach höchstens ein oder zwei Mal in der 90er Plattenzusammenstellung vor. Vier abgerundeten Ecken sind damit in etwa genauso häufig wie bei der 1 Kreuzer gelb und der 3 Kreuzer rot.

    Wie die ein bis vier abgerundeten Ecken zu erklären sind, darüber wird diskutiert. Über Austauschstöckel und Hammerschläge wird spekuliert.

    Bei dem gezeigten Paar der 3 Kreuzer blau, Platte 3 gehe ich von einer Bearbeitung der Stöckelecken aus. Ein Glättungsschliff und oder Reinigungsschliff über die Markenecken halte ich für wahrscheinlich.

    Gruss Kilian

  • Hallo Kilian,

    die geführte Diskussion geht immer (?) darum, wie die runden Ecken entstanden sind, was impliziert, daß es nur eine zutreffende Ursache geben kann.

    Daß diese Annahme nicht zutreffen muß, zeigt nicht zuletzt Dein Paar, wobei ich unterstelle, daß Du Recht hast damit, einen Austauschdruckstock ausschließen zu können.

    In diesem Falle kommt die (mehr oder weniger tägliche) Reinigung ins Spiel. Sie erfolgte sicherlich nicht als "Schliff", also bewußt materialabtragend, aber doch unter einem gewissen Druck mit einer Bürste und mehr oder weniger scharfen Reinigungsmitteln. Daß dabei auf Dauer spitze Ecken stumpf werden, liegt ebenso nahe wie gewisse Unterschiede von Klischee zu Klischee.

    Wenn alle Klischees einer Druckform in gleicher Weise betroffen sind, also alle Klischees nur stumpfe Ecken haben, könnte die Reinigungs Methode oder das Werkzeug gewechselt worden sein (sofern in diesem Falle keine andere Ursache vorliegt).

    Denkbar wäre beispielsweise die Verwendung einer härteren Bürste, die tatsächlich mehr Material abträgt. Das wäre aber möglicherweise daran erkennbar, daß die größeren Flächen Riefen aufweisen, die sich im Druck als dünne weiße Linien zeigen. Das sollte in ordentlicher Vergrößerung erkennbar sein.

    Beste Grüße

    Jürgen

  • Hallo,

    es ist ein guter Hinweis, dass runde/abgeschrägte Ecken aus verschiedenen Ursachen zustande gekommen sein können. Wir diskutieren hier viel und denken immer, die EINE richtige Ursache finden zu müssen. Tatsächlich ist es naheliegend, dass es mehrere gegeben haben kann.

    Alle Ursachen sind für uns zwar einerseits sehr interessant, aber andererseits hinsichtlich einer besonderen Bewertung oder gar Katalogisierung ohne Bedeutung, sofern hier nicht der Nachweis erbracht werden kann, dass es sich um Austausch-Stöckel früherer Stöckelserien (Platten) handelt. Ansonsten sind eine oder zwei oder drei oder 4 runde oder abgeschrägte Ecken ohne Belang.

    Für die neue Nr. 9II ist der Nachweis erbracht, deshalb werde ich sie auch in dem neuen Handbuch gesondert ausweisen und bewerten (sie ist selten).

    Für die Nr. 8II ist der Nachweis nicht eineindeutig zu erbringen, dass es sich wirklich um ein Austauschstöckel der Nr. 3I handelt. Ich habe in meinem Artikel und so wird es auch in dem neuen Handbuch stehen, versucht Für und Wider zu sammeln, wobei es durchaus gute Argumente und Indizien gibt, dass es ein Austauschstöckel von der Nr. 3I sein könnte.

    Darum wird das neue Handbuch die Nr. 8II auch weiterhin führen und bewerten. Ob dabei eine 4-stellige EUR-Summe gerechtfertigt ist, muss jeder für sich selber entscheiden. So wird aber derzeit noch für eine gute Nr. 8II bezahlt.

    Alle anderen Marken mit runden/angeschrägten Ecken sind entweder Austausch-Stöckel von der gleichen Stöckelserie (also Reservestöckel), die beim Austausch an den Ecken bearbeitet werden mussten (ich denke immer noch, dass man dies tat, um das unter Zeitdruck passend zu machen) oder haben auf die von euch beschriebenen Arten und Weisen abgestumpfte/abgeschrägte Ecken bekommen, selbst Udos Hinweis auf drucktechnische Gründe in der Mitte des Markenbogens ist verfolgenswert...

    Viele Grüße

    Francesco

  • Hallo Francesco,

    es geht mir nur darum zu zeigen, dass neben Austauschstöckel und Hammerschlägen auch eine ganz simple Bearbeitung der Markenecken mit der Feile, Schmiergel oder was auch immer als Ursache für ein bis vier abgerundete Ecken in Frage kommt.

    Kein Sammler zahlt für eine 8 mit ein bis drei abgerundeten Ecken irgendwelche Preisaufschläge, obwohl genauso selten. Eine 3 Kreuzer blau von Platte 3 mit sehr seltenen vier abgerundeten Ecken ist in Prachtqualität bei Ebay für 2 Euro zu bekommen.

    Eine geprüfte 8II wird weiterhin für mehrere hundert Euro gehandelt werden , obwohl der Preis eigentlich nur für ein Austauschstöckel gerechtfertigt ist, das aber nicht bewiesen werden kann, und deshalb auch "nur" eine Plattentype II geprüft wird.

    Du wirst in deinem Katalog darauf hinweisen, dass ein Beweis für ein Austauschstöckel 3I fehlt, und damit ist alles völlig in Ordnung.

    Wenn du die 9II auch mit mehreren hundert Euro bewerten wirst, was nur konsequent wäre, dann bin ich gespannt, wann die ersten 9II auf Auktionen auftauchen und welche Preise bewilligt werden.

    Gruss Kilian

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Lieber Francesco,

    der Entdecker der 9II war übrigens der liebe Will, der am 15. November 2020 im Thread der -3 Kreuzer rot mit abgeschrägten Ecken- in #100 die 9II neben einer 3 Kreuzer blau, Platte 3 zum ersten Mal vorgestellt hat. MiNr. 9 II - 3 Kreuzer rot mit abgeschrägten Ecken - Marken und Postgeschichte

    Mein Kommentar dazu in # 102 " Das wäre jetzt eine Sensation, wenn das Einfügestöckel zum Druck der 9II auf einer Platte der 3 Kreuzer blau nachgewiesen werden könnte."

    Gruss Kilian

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Bisher hatte ich als Entdecker hier das Forum erwähnt… weil dann ja auch viele mit ihren Beiträgen daran mitgeholfen haben. Ich füge noch hinzu, dass Will die erste Idee aufbrachte…