... kein Rekordstück dieser Marke, aber fast eines! Dazu noch auf nettem Brief - du bist ein Glückspilz!
MiNr. 15
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Lieber Volker,
der München-Bahnhof-Stempel ist einer von zwei bekannten Typen, in diesem Fall mit unterbrochenem Stempelkreis für die Ü-Pünktchen. Beim anderen Typ befindet sich das Trema innerhalb des Stempelkreises.
Bei diesem Brief fiel mir eine Zeile aus dem Berliner »Klopslied« ein: »Ick kieke, staune, wundre mir«. Täusche ich mich, oder sind Briefe, die bei der Filialpost am Passauer Bahnhof aufgegeben wurden, eher selten? Der Sem-Katalog unterscheidet zwar nach Mühlradtypen, aber nicht danach, wo sie verwendet wurden. Dieser hier wäre ziemlich deutlich unterscheidbar: Die Ziffer »3« ragt nach unten über die beiden anderen Zahlen hinaus. Der Stempel ist schön gerade und nicht verzogen auf die Marke aufgesetzt.
Die Marke wurde dreiseitig gerissen, kurios auch der Rötelhaken beim »Frei«-Vermerk: Chargénummer oder Notation der 7 Kreuzer für den Schein? Rückseitig erfreuen ein kirschrotes Siegel und der bekannte kleine Einkreiser von München. Ich tippe auf 1868.
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Lieber Dietmar,
du hast Recht - Passau Bhf. ist nicht häufig. Hier hatte man dort die Reco - Nr. vergessen. München notierte seine Reco - Nr. im Eingang mit Rötel. Außerdem hätte der Chargé - Stempel in Rot abgeschlagen werden müssen.
Die "Besseren" waren wohl gerade bei ihren österreichischen Kollegen im Bahnhof ...
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Hallo Volker,
meine Güte, da oben kann man ja gar nicht treten vor lauter Luxusbriefen. Ich würde den Brief auf 1870 datieren. Februar 1869 kann es nicht sein, da hätte es noch den MR-Stempel gegeben.
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Dieser hier wäre ziemlich ...
uninteressant für mich, wenn - Zufall? siehe unter Thema MiNr 2, 3 Kr. blau - Druck und Plattierung - er nicht an Dr. Anton Wimmer in München adressiert wäre. Denn der k. wirkliche Rath Dr. Anton Wimmer, praktischer und Augen-Arzt, war Hausarzt am Königlichen Central-Blinden-Institut (München) bis 1875. Er hat sich sehr um die damals in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts beginnende Ausbildung der blinden jungen Menschen /
"Die Notwendigkeit frühzeitiger Anregung körperlicher und geistiger Tätigkeiten bei blinden Kindern als Grundlage zur zweckmäßigen häuslichen Erziehung".
verdient gemacht, wie aus einer Zeitungsmeldung zu seinem 50. Arztjubiläum hervorgeht.
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Hallo liebe Freunde,
..... und lose Marken liegen ja auch in meinem Focus, "Korinthenkacker" könnten jetzt schreiben .... oah, die ist ja unten berührt ...... aber nein, auch diese Exemplar landet, "bis sich was besseres findet" auf jeden Fall in der Mühlradstempelsammlung, weil abgesehen davon, dass der GMr. 595 von Wolfratshausen auf der Mi. Nr. 15 noch fehlte, hat die Marke auch noch eine kleine Besonderheit, nämlich den PLF XVII : Kratzer vom rechten oberen Eck bis Fuß des Löwen und unterer 3, Kerbe unter E in Kreuzer.
Schöne Grüße
Bayern-Nerv Volker
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Liebe Sammlerfreunde,
wahrscheinlich hatte der Postler einen ganzen Stapel Briefe vor sich und bei diesen Brief versehentlich unter der Marke gestempelt. Dann mußte er die Stempelung auf der Marke wiederholen, oder er war am zweiten Weihnachtsfeiertag noch in Weihnachtsstimmung von den vielen Glühwein.
Beste Grüße von VorphilaBayern
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Hallo Vorphila,
ein sehr schöner und duch die beiden MR-Stempel sehr interessanter Brief. Habe ich in dieser Form noch nicht gesehen.
Viele Grüße
bayern-kreuzer
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Lieber Hermann,
dieser Brief scheint irgendwie schon wieder einmal zu beweisen, dass die Briefstempler früher im Stapel stempelten und da irgendwie das Wegnehmen des oberen, schon gestempelten Briefes in der Schnelle der Bewegung nicht ganz geglückt ist. Ich komme aber nicht ganz drauf, wie der Blankoabdruck an diese ungewöhnlich Stelle gekommen ist, obwohl ich ein paar Szenarien durchgedacht habe. Vielleicht kann jemand es ganz plausibel erklären. Auf jeden Fall ein interessantes Stück!Liebe Grüße von maunzerle
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Liebe Freunde,
ebenfalls ex-Deider ein Briefchen aus bekannter Korrespondenz. Dem Stempelgerät sieht man aufgrund guter Pflege (und geringem Postaufkommen) kaum an, dass es zu diesem Zeitpunkt (24. November 1869) seit fast 25 Jahren im Dienst war. Es gibt einige dieser Langläufer aus der Vormarkenzeit auf Nr. 15, zum Beispiel aus Rott am Inn oder Marktsteft. Weil die Fingerhutstempel Gefrees und Kirn als Entwerter aus der Markenzeit aus begreiflichen Gründen sehr begehrt sind, werden die spät verwendeten Halbkreiser aus der Vormarkenzeit leicht übersehen.
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Hallo Volker,
wenn ich die Anschrift lese mit "Otto Steinbeis und Konsorten" ist man aus heutiger Sicht geneigt, ein polizeiliches Führungszeugnis der Familie Steinbeis anzufordern, ehe man mit denen Geschäfte macht ...
Damals war das ein Standardausdruck, der sich erst im 20. Jahrhundert ein bisserl zum Negativen gewandelt hat.
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Wie an anderer Stelle geschrieben und hier ergänzt: Suchen kostet (fast) nichts, außer Zeit - Es lohnt oftmals:
https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_von_Steinbeis
Otto von Steinbeis (* 7. Oktober 1839 in Bachzimmern; † 27. Dezember 1920 in Brannenburg am Inn) war ein deutscher Unternehmer und Industriepionier. Geschäftsführer der neu gegründeten Firma Otto Steinbeis & Consorten Brannenburg
Beste Grüße von Luitpold
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Hallo zusammen,
den Begriff Consorten würde ich eher mit Firmen an der Nordseeküste in Verbindung bringen. In Brannenburg hätte ich das nicht erwartet. Ich kenne die Gegend ein wenig, da eine Freundin meiner Mutter lange in Bad Feilnbach gelebt hat und ich einige Jahre in Oberbayern beruflich unterwegs war.
Leider hat Volkers Beleg einen Bug.
beste Grüße
Dieter
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Liebe Freunde,
das lateinische Wort »sors« besitzt eine Fülle von Bedeutungen. »Consors« ist demnach der Schicksalsgenosse, aber auch der gleichberechtigte Anteilseigner. In München hat ein Orlando di Lasso Motetten komponiert, als man sich in der Gegend von Berlin gerade einmal überlegte, von den Bäumen herabzusteigen und Knüppeldämme anzulegen. Da sollte man sich über aus dem Lateinischen hergeleitete Begriffe im bayerischen Raum nicht allzu sehr wundern.
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Liebe Freunde,
für mich immer noch erstaunlich,
a) wie schwer Verwendungen der Nr. 15 aus der ersten Jahreshälfte 1867 zu finden sind, und
b) dass von der ersten Auflage an gut sichtbare Plattenfehler (hier II, hakenförmiger weißer Fleck neben linker oberer Wertziffer, obere Randlinie gebrochen) die Regel waren.
Aber ich beklage mich nicht .
Viele Grüße
Dietmar
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Hallo Freunde,
bei meinen Briefen mit den Nr. 15 aus der 1. Jahreshälfte 1867 bin ich auch nur einmal fündig geworden:
Brief vom 7.3.1867 von Augsburg nach Dietmannsried
Viele Grüße
bayern-kreuzer
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