MiNr. 10 - 6 Kreuzer blau

  • Hallo,

    Einspruch, was den Leitweg betrifft.

    Im März 66 gab es keine durchgängige Eisenbahnverbindung von Würzburg nach Heidelberg. Der Brief dürfte daher eher über Nürnberg-Nördlingen-Stuttgart nach Kehl gekommen sein.

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • Ja. Leitung hätte im März 66 (wie in 1865) über Würzburg-Aschaffenburg-Darmstadt-Heidelberg sein müssen. Daran glaube ich nicht. Nürnberg-Stuttgart war eigentlich der bevorzugte/schnellere Weg nach Baden.

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • Lieber Wilfried,

    hinten ist leider kein Transitstempel, von daher kann nichts bewiesen werden.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Ralph,

    Besten Dank für Deine Zusatzinformationen.

    Deine Bemerkungen führen mich zu Anschlussfragen:

    Der Halbkreiser «BAHNH BAMBERG /XII/ 10 3», hat unten einen Sehnenkasten (oder?) was in – gemäss Zollner (S. 189) zu einem des Typs Halbkreiser der Bahnpost macht.

    Wurde in der Postanstalt des Bahnhofs von Bamberg statt eines «normalen» Halbkreiser (ohne Sehnenkasten ähnlich des gezeigten Briefes von 1863 mit der orangegelben 1 Kr. Marke entertet mit BAHNH. BAMBERG) später, einer des Typs Bahnpost (mit Sehnenkasten) verwendet?

    Welcher Stempeltyp wurde ab 1863 in der Postanstalt Bahnhof von Bamberg verwendet (Halbkreiser Ortsstempel oder Halbkreiser mit Sehnenkasten)?

    Gibt es andere Orte in Bayern, wo in den Postanstalten ein Halbkreiser mit Sehenkasten des Typs Bahnpost verwendet wurde?

    Ich möchte nicht spitzfindig herüberkommen und die geteilten Informationen sind für einen Schweizer zum Beschrieb eines Bayern Briefes wirklich genügend. Aber aufgrund des schönen Buches, welches ich gelesen, aber noch nicht verinnerlicht (verstanden) habe, gibt es aufgrund meiner fehlenden Erfahrungen, diese Fragen.

    Sammlergruss

    Martin

  • Hallo Martin,

    ja, der Stempel Bahnhof Bamberg hatte einen Sehnenkasten unten, der, wäre es ein Bahnpoststempel gewesen, einen Ort oder eine Strecke beinhaltet hätte. Ich vermute, dass dieser Stempel für die Bahnpost vorgefertigt worden war, dann aber von der Bahnhofs-Expedition Bamberg passend geschnitten wurde und der Sehnenkasten in diesem Fall natürlich leer bleiben musste.

    In dieser Form ist er, glaube ich, ein einmaliger Ausrutscher, wenn mich mein Gedächtnis nicht trübt.

    Nochmals: Bitte nicht BAHNPOST mit BAHNHOF verwechseln - diese beiden Begriffe hatten nichts miteinander zu tun und waren 2 getrennte Postdienste. Die Bahnpostbeamten (das waren immer Beamte) fuhren in den Zügen und hatten eigene Enwertungsstempel (geschlossene Mühlradstempel 406 (angeblich ab Jan. 1851) bis 19.11.1856, dann ab 1.12.1856 offene Mühlradstempel B.P. für Bahn-Post.

    Zu den exakt belegten Stempeldaten vorher/nachher muss ich auf Klaus ( oisch ) verweisen, der Bamberg speziell sammelt und hierüber sicher präzise Angaben machen kann.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • gemäss Zollner (S. 189) zu einem des Typs Halbkreiser der Bahnpost macht.

    Lieber Martin,

    das steht so nirgends in dem Buch. Da steht nur, dass der Stempel einem Bahnposthalbkreiser "nachempfunden" ist.

    Ich vermute, dass dieser Stempel für die Bahnpost vorgefertigt worden war, dann aber von der Bahnhofs-Expedition Bamberg passend geschnitten wurde und der Sehnenkasten in diesem Fall natürlich leer bleiben musste.Lieber Ralph,

    Lieber Ralph,

    eine sehr gewagte Theorie!


    Liebe Grüße

    Peter

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Lieber Peter,

    ich finde, meine Argumentation stimmig und nur große Poststellen hätten überhaupt die Möglichkeit gehabt, solche Aufträge bzw. Änderungen mit Stempeln anzugehen. Aber es bleibt eine Theorie, das ist richtig.

    Liebe Franz,

    feines Stück, aus der Kreuzerzeit mir nicht bekannt - ob es so war? Ich fürchte, wir werden das nie mehr erfahren.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    da die Strecke erst 1877 eröffnet wurde, kann der Stempel auf Kreuzer nicht vorkommen.

    Was die "Kursziffern" I - VI angeht: bei 3 km Strecke wird es wohl kaum verschiedene Kurse gegeben haben, aber ich könnte mir vorstellen, dass sie für die Wochentage verwendet wurden, Sonntag wurde nicht gefahren.

    LG Franz

    weite Welle

  • Lieber Franz,

    ich wollte nur schreiben, dass ich diesen Stempel nicht kenne in der Kreuzerzeit (ab 1877 passt ja dann) und dass es außer diesem Bahnhof Bamberg wohl keinen mehr gibt, der so früh (1859 meine ich) von einem optischen Bahnpoststempel in einen tatsächlichen Bahnhofsstempel umgemünzt wurde.

    Das OPA Bamberg konnte ja für seine Dienststellen Stempel anfertigen lassen, weil es ja eine Mittelbehörde war und nicht nur eine Expedition,awie es wollte und wenn einer bei der Hauptbriefpostexpedition Bamberg fehlte und es war Not am Mann, warum nicht einen für die Bahnpost "reservierten" Rohling nehmen und entsprechend schneiden lassen? Das hat doch damals keinen interessiert, Hauptsache es stand drauf, was richtig war und das war es ja.

    Dass deiner mögliche Kursangaben zeigen sollte, ist klar, aber wenn es nur einen Kurs hin und zurück gab, waren 6 Einstellungen weniger sinnvoll. Gibt es denn viele Abschläge dieser Art ab 1877? Bei einer so langen Verwendungszeit wäre es ja theoretisch möglich, auch wenn die Korrespondenten damals sicher auf dieser Strecke nicht Schlange gestanden haben dürften. Auf alle Fälle in hochinteressantes Stück, das du uns da wieder zeigst. :love: :love: :love:

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo Franz,

    nach Deiner Theorie stünde III für den Mittwoch und dann müsste der 26.08. ein Mittwoch gewesen sein.

    Ist der Brief datiert (Jahr)? Dann kannst Du das ja leicht feststellen.

    Ansonsten war der 26.08. im Zeitraum 1877-1899 nur 1885, 1891 und 1896 ein Mittwoch.

    Da ich momentan keinen Zugriff auf meine Literatur habe, kann ich nicht feststellen, wie diese Jahre mit der Verwendungszeit der Marke korrespondieren.

    Hilft das weiter?

    Beste Grüße

    Will

  • Lieber Will,

    demnach war das wohl nicht sooo stimmig, weil die Marken Mitte der 80er Jahre eher Ausnahmen waren, weil die neue Serie schon 1881 an den Schaltern war ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    ich habe gerade auf deine Email geantwortet, weil ich immer zuerst das Postfach öffne, bevor ich ins Forum gehe, und brauche mich daher hier nicht noch einmal wiederholen und habe auch weiter nichts mehr dazu zum Besten zu geben.

    Liebe Grüße von maunzerle

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Hallo Will,

    Dein Hinweis hat meine Theorie auch schon wieder zum Einsturz gebracht. Der Brief liegt zwischen 1878

    und 81, also kann III kein Mittwoch sein. Ich bin also weiter am Rätseln ......

    Liebe Grüße

    Franz

    weite Welle

  • Guten Abend zusammen,

    ich kann bei diesem Bahnpoststempel ehrlich gesagt weder eine Tagzeit / Uhrzeit, noch einen bestimmten Wochentag der römischen Ziffern nachvollziehen. Was sollte das denn für einen Sinn haben ? Die Züge hatten eine feste Fahrordnung, heute nennt man das Fahrplan. Daraus ging die Uhrzeit präzise hervor, wann welcher Kurs fahrordnungsmäßig unterwegs zu sein hatte. Was sollen also Tagzeit / Uhrzeit oder Wochentag in dem Segmentstempel der Bahnpost ?

    Im vorliegenden Fall handelte es sich auch nicht etwa nur um den 3 km kurzen Streckenabschnitt Wunsiedel - Holenbrunn, bei dem sich das Kursstecken vermeintlich nicht geloht haben soll. Nein, die Kurse gingen sogar schon vom provisorischen Anfang an viel weiter, nämlich bis ins 35 km weiter nördlich liegende Oberkotzau, wo es den Anschluss an die Strecke Hof - Bamberg gab. Die hatte anfangs 3 Kurse.


    Die Fahrtzeit eines dieser Kurse benötigte lt. den angehängten Presseartikeln aus dem Jahre 1877 von 1 Stunde 10 Min bis 1 Stunde 45 Min. Auch wenn es später noch mehr Kurse gegeben hat, mit denen diese Linie bedient wurde, wenn ich das richtig verstanden habe, dann war das dann 5, wird man Zeit genug gehabt haben, den Stempel für die jeweilige Kursnummer umgesteckt zu haben.



    Die römischen Ziffern wurden wahrscheinlich deswegen für Kursnummern verwendet, damit man sie nicht mit der Nummer der/einer Bahnlinie verwechselt.

    Meint und grüßt der

    Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

    Einmal editiert, zuletzt von Pälzer (23. Oktober 2023 um 21:14)

  • Und beim „nachempfunden“ Stempel der PA BAHNH. BAMBERG steht eine röm. XII.

    Dies würde dann wohl für die Mittagszeit stehen, oder?

    Hallo Martin,

    ja, 12 Uhr Mittags.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Zwei Hinweise, wenn erlaubt, nachdem möglicherweise, diese zur Klärung beitragen können:

    1. In Wunsiedel gab es ein Stadtpostamt und ein Postamt am Bahnhof, wo Post- und Bahndienst vereinigt war (aus Hof- und Staatshandbuch für das Königreich Bayern 1895):

    Da ich keine Wunsiedel-Briefe vorliegen habe, kann ich nicht sagen, wie die Postverteilung dort war. Wunsiedel hat nach "Winkler" keinen "Stadt-Stempel" er zeigt aber den "Bahnhof-Stempel". Aus "Eisenbahn-Postkurse in Bayern, Sommerdienst 1895", sieht man, daß für jede Abfahrtszeit eine eigene Kurs- und Zug-Nr. vergeben wurde:

    Grüße von Luitpold