- Offizieller Beitrag
Lieber Ulf,
ein sehr interessantes Stück!
Leider ist es aus Köthen.
Gruß
Michael
Lieber Ulf,
ein sehr interessantes Stück!
Leider ist es aus Köthen.
Gruß
Michael
Hallo Ulf,
tolles Schreiben. Da kann man sehen, daß selbst bei den als so zuverlässig angesehenen preußischen Beamten Fehler passierten.
Dieter
Liebe Sammelfreunde
danke für das Statement.
Nun ein weiterer Beleg zu dieser abhanden gekommenen Kiste, diesmal vom 13.03.1854 von der Oberpostdirektion Magdeburg nach Frenz.
Die zwei Wörter, welche mir noch fehlten, hat Erdinger gefunden.
Hier der Inhalt, welcher zu nachdenken anregen kann, ob tatsächlich eine Kiste aufgegeben wurde...
Eure Wohlgeborenen habe ich bereits in meinem Schreiben vom 1ten Sep-
tember pr: die Mittheilung gemacht, daß die Untersuchung über den
Verbleib einer von Ihnen abgesandten, angeblich am 5ten Juli pr:
in Coethen zu Post gegebenen, dort aber abhanden gekommenen
Kiste an Walkhoff in Aschersleben bis dahin kein Momente
herausgestellt habe, welcher für die wirklich erfolgte Aufgabe
der gn. Kiste in Coethen sprächen, und daß die Recherchen fort-
gesetzt werden sollten. Letztens ist geschehen, indaß fruchtlos
geblieben. Auf die bei den Unterbeamten des Post-Amts in
Coethen in Ihrem Beisein vorgenommene Haussuchung hat nichts
ergeben, wodurch die Annahme, daß einer dieser Unterbeamten,
an welchen die abhanden gekommene Kiste bei der angeblich statt
gehabten Auflieferung übergeben worden sein soll, die Kiste oder
den Inhalt derselben widerrechtlich an sich gebracht haben möchte,
irgendwie bestätigt worden wären.
Auf die bestimmte Behauptung das Kutschers Loewert hin, daß er die
fragliche Kiste an einen Unterbeamten des Post-Amts in Coethen
abgeliefert habe, ist der Post-Amts-Administrator Schütze, welcher
nicht gestatten darf, daß die Unterbeamten Paketsendungen
selbstständig annehmen, befragt worden, aber aus diesem Grunde
den Ersatz für die gn. Kiste leisten wolle, ohne daß der g. Loewert vor-
her eidlich erhörte, daß er die Kiste wirklich an einen Post-Unter-
beamten in Coethen abgeliefert habe.
Nachdem der p. Schütze sich hierzu erklärt hatte, kam es
darauf an, zur Feststellung der Höhe des nach Maßgabe des §13
des Gesetzes über das Preuß. Postwesen vom 5ten Juni 1852 zu leisten
den Ersatzes, das Gewicht der gn. Kiste genau zu ermitteln.
Da Eure Wohlgeboren so wenig, wie Ihr Herr Vater hierüber
eine bestimmte Auskunft zu geben vermocht haben, und für wün-
schenswerth erachtet werden mußte, die Schwierigkeiten und Kosten
der Ermittelung des Gewichts der Kiste auf dem Wege eines weit-
läufigeren Verfahrens, zu vermeiden, so wurde dem p. Schütze
anheim gegeben, sich gegen des Ihnen zu gewährenden Schaden-
Ersatzes gütlich mit Ihnen zu einigen. Der g. Schütze hat den Ver-
such zu einer solchen Einigung gemacht; Dieselbe ist jedoch noch
Ihnen, von dem g. Schütze abschriftlich eingereichten Schreiben an
den Letzteren vom 19ten v. Mts mit der Erklärung abgelehnt, daß
Sie bei dem Verlangen, Ersatz nach dem vollen Werthe des Inhalts
der verloren gegangenen Kiste zu erhalten, beharren müßten.
Es muß nunmehr die Angelegenheit auf den gewöhnlichen vor-
schriftsmäßigen Wege zum Austrage gebracht werden.
Nach dem vornerwähnten § 13 des Gesetztes vom 5ten Juni 1852
ist für Pakete, deren Werth nicht deklarirt ist, in Verlust- oder
Beschädigungs-Fällen eine Entschädigung von höchstens 10 Sgr. für
das Pfund oder den Theil eines Pfundes dem Absender zu gewähren.
Die Bewilligung einer hiernach zu bemessenden Entschädigung
an Sie bleibt aber davon abhängig, daß Sie zuvor den zeugen-
eidlichen Beweis führen, daß die abhanden gekommene Kiste
wirklich bei dem Post-Amte in Coethen aufgeliefert, resp. einen
Beamten, welcher an der Annahme-Stelle den Dienst verrichtet
hat, überwiesen worden ist und außerdem genau und über-
zeugend nachweisen, welches Gewicht die Kiste gehabt hat.
Es wird Ihnen dennoch überlassen, diese Nachweise zu
führen. Magdeburg, den 12ten März 1854
der Ober Post Director
Friecke
Mit freundlichem Sammlergruss
Ulf
P.S. Die Transkription habe ich als txt-Datei angehangen um noch enthaltene Fehler besser korrigieren zu können. Danke hierfür.
Lieber Ulf,
sehr spannend ! Gibt einen interessanten Einblick in die tatsächlichen Abläufe von damals.
Danke fürs Einstellen des Beleges inkl. Transkription des Inhalts.
Gruß
Michael
Liebe Sammlerfreunde,
vom Postort Seybothenreuth in Oberfranken findet man nur wenig Post. Hierzu kann ich zwei Briefhüllen zeigen: Von der k.b. Postexpedition Seybothenreuth an das Sekretariat des Oberpost- und Bahnamts für Oberfranken in Bamberg als Regierungssache vom 11, Juli 1848 (Eröffnung der Postexpedition in Seybothenreuth am 1. Juni 1848), sowie von der kgl. bayer. Postexpedition Seybothenreuth an das kgl. Oberpost - und Bahnamt Bamberg als Regierungssache vom 4. Mai 1876.
Beste Grüße von VorphilaBayern
Lieber Hermann,
du zeigst 2 interessante Briefe.
Ich habe mir die Stempel und die Siegel mal genauer angesehen. Beim 2. Brief fällt auf, daß der Ortsname im Stempel mit TH und im Siegel noch mit TT geschrieben ist.
liebe Grüße
Dieter
Lieber Hermann,
der Einkreis Seybothenreuth Typ 22 war bislang nicht bekannt, noch dazu in blau. Er steht im Helbig ohne Abbildung und Typisierung, aber mit 40 P., das ist sicher berechtigt. Vielen Dank für's Zeigen dieses glasklaren Abschlags.
LG Franz
Lieber Dieter und Franz,
vielen Dank.
Zu Seybothenreuth ist auch interessant, daß bereits im April 1848 angekündigt wurde, daß die Postexpedition am 1. Mai 1848 eröffnet wird. Dies wurde dann revidiert, nachdem Probleme aufgetaucht sind (wahrscheinlich sprang der Postexpeditor ab und es mußte ein neuer gesucht werden). Daher wurde die Postexpedition erst am 1. Juni 1848 eröffnet. Lt. Pietz Vorphilahandbuch: Eröffnung der Postexpedition mit Poststall am 1. Juni 1848 am Eilwagenkurs "Kulmbach - Weiden". Postexpeditor: Josef Ermann, Gastwirt (gestorben 1857).
Liebe Grüße,
Hermann
Lieber Hermann,
wundervolle Briefe - wie leider die meisten mit dieser Adresse ohne Inhalt, aber er wird vlt. noch vorhanden sein ... irgendwo.
Hallo Karl,
hatte vor 8 Jahren folgenden ähnlichen Brief eingestellt: Ohne Einschreibenummer wurde dieser Charge Brief (Hülle) vom Postamt Lindau an das Oberpostamt in Augsburg am 24. Januar 1835 (wobei die "5" in 1835 um 180 Grad verkehrt eingesetzt wurde), gesandt.
Beste Grüße
Hermann
Liebe Sammlerfreunde,
in Ergänzung zum Abschnitt 25 zur Type 22 des Stempels von Seybothenreuth, der im Stempelhandbuch Kreuzerzeit von Peter Sem nicht aufgeführt ist, folgender Hin - und Herbrief von Kulmain mit Aufgabestempel von Kemnath nach Emtmannsberg vom 27.12.1873. Ankunftsstempel Seybothenreuth vom 28.12.1873. Dann wieder zurück mit Aufgabestempel Seybothenreuth vom 30.12.1873 und Ankunftsstempel von Kemnath vom 31.12.1873. Präsentiertvermerk in Kulmain ebenfalls vom 31.12.1873.
Beste Grüße von VorphilaBayern
Liebe Sammlerfreunde,
hierzu eine Briefhülle per Charge mit Aufgabestempel "R.3.HILDBURGHAUSEN" (Fürstentum Coburg - Hildburghausen) an den kaiserlichen Reichs Postmeister zu Passau und kaiserlichen Reichs Oberpostamts Administrator Herrn Josef von Blanck in Nürnberg. 1799 wird der Reichs Oberpostamtsleiter in Nürnberg Freiherr von Lilien amtsenthoben und Josef von Blanck wurde dort als Administrator eingesetzt. Anscheinend bis zum Amtsantritt von Ernst Gottlieb Heinrich Axthelm am 18. Mai 1807 blieb Herr Blanck als Administrator in Nürnberg. Die Zivilbesitznahme von Nürnberg durch den bayer. König erfolgte am 15. September 1806. Der Brief ist daher aus der Zeit von ende 1802 (Einführung der Rayonstempel) und dem 14. September 1806.
Beste Grüße,
Hermann
Liebe Sammelfreunde
ein weiterer Brief "An den Oeconomie-Verwalter Herrn Theodor Walkhoff Wohlgeboren in Frenz bei Cöthen" ist mir ins Netz gegangen. Er ist von der Ober-Postdirection Magdeburg und dort am 03.09.1853 aufgegeben worden und somit deutlich früher als die beiden anderen Belege. Auch ist der komplette Inhalt vorhanden, hier die Transkription:
Eurer Wohlgeboren gefälliges Schreiben
vom 19. d. Mts., wonach Sie Auskunft über den
Verbleib einer angeblich am 5. Juli e. in Cöthen
zur Post gegebenen, dem Adressaten, Oeconomen
Wulkhoff zu Aschersleben aber nicht zugegangenen
Kiste, zu haben wünschen, hat Veranlassung zu
einer Untersuchung dieses Gegenstandes gegeben.
Es haben sich indessen bis jetzt noch keine Momen-
te herausgestellt, welche dafür sprechen, daß die ge.
Kiste in Cöthen wirklich zur Aufgabe gelangt wäre.
Um der Sache möglichst auf den Grund zu kommen,
wird die Untersuchung fortgesetzt werden, und werde
ich nicht unterlassen, Ihnen von dem Ergebniß seiner
Zeit weitere Mittheilung zu machen.
Magdeburg den 1. September 1853
Der Ober-Post-Director
In desßen Vertretung
der Postrath
Lenz
Mit freundlichem Sammlergruss
Ulf
Lieber Ulf,
danke fürs Zeigen dieses äußerst interessanten Stücks - aber bei jeder Postaufgabe eines Fahrpostgegenstandes bekam der Absender einen Post-Schein; wenn er den vorzeigt, kann ein Laufzettel ausgefertigt werden und es ist keine Frage mehr, ob eine Kiste zum Versand kam, oder nicht.
War das hier privaten Ursprungs, wollte man sich also vlt. vor einem kostenpflichtigen Laufzettel drücken?
Lieber Bayern Klassisch
ich glaube #23 enthält die Antwort.
Zusammengefaßt:
Es wird bezweifelt, ob überhaupt eine Kiste aufgegeben wurde, da keine Aussage gemacht werden konnte über Inhalt, Gewicht usw. Auch ein Posteinlieferungsschein konnte nicht vorgelegt werden.
Mit freundlichem Sammlergruss
Ulf
Lieber Ulf,
wenn ein potentieller Absender sagt, er hätte am Samstag oder Sonntag den soundsovielten eine Kiste aufgegeben, aber den Postschein verschludert, war das doch für die potentielle Aufgabepost gar kein Problem - man schaut in das Manual und sucht nur nach dem Zielort. Keine Einträge, kein Postversand.
Findet man einen Eintrag, prüft man die Angaben (Ausweis des Absenders, Art des Versands, Manualnummer usw.) und leitet ein Nachprüfungsverfahren über den Verbeib der Sendung ein.
Absender verloren schon mal ihren Postschein - dann gingen sie an den Schalter und bekamen eine Kopie davon mit Hinweis auf das abhanden gekommene Original (jedenfalls in Bayern).