Social Philately, kurz Sophy

  • Hallo Rolf,
    eine Kleinlichkeit ist mir hier Unklar – Text oben der Siegel: Reichsfürst Ludwig Leopold zu Hohenlohe Bartenstein signiert erst 1792.

    Ich kann deine Freude verstehen.. :)
    LG A

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • Liebe Filigrana,

    Du hast völlig recht - die Bestätigung durch Fürst Ludwig Leopold datiert erst drei Jahre später als die ursprüngliche Ausfertigung. Warum das so ist, kann ich (..noch?) nicht sagen - der dreizeilige Absatz über dem Siegel ist, der Schrift nach zu urteilen, gleichzeitig mit dem Schuldtext erstellt worden.
    Es gibt noch etwas viel Undurchsichtigeres bei dieser Obligation - denn Prinzessin Sophie zu Hohenlohe-Bartenstein hat, meiner Recherche zufolge, niemals geheiratet und starb hochbetagt 1836 in Rom. Auch andere Prinzessinnen mit Namen Sophia aus anderen Linien der Familie Hohenlohe - keine Heirat um den fraglichen Zeitraum herum ?( . Evtl. ging es um die Vorabzahlung einer Apanage.. aber ich suche unverdrossen weiter..

    Liebe Grüße - Rolf

  • Hallo Rolf,

    dem Lob meiner Vorredner kann ich mich nur vollkommen anschließen, tolle Zeitgeschichte :P:thumbup::P

    Danke auch und gerne mehr davon.... ^^

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • Liebe Freunde,

    ..nach wie vor weiß ich nicht so recht, wohin mit meinen Schnörkelbriefen. Viele der zeigenswerten Stücke betreffen den 30-jährigen Krieg (..wobei ich bereits Briefe ab 1555 in meinen Themenkreis aufnehme - der Augsburger Religionsfriede sorgte zwar für eine relativ lange Friedenszeit, barg aber in sich auch die Grundfesten der späteren religionsbedingten Auseinandersetzungen). Ich kann den Zeitraum von 1618 - 1648 zwar unter dem Thema "..Kriege und Post" zeigen - nur.. posthistorisch ist da wenig rauszuholen. Die Briefe liefen nun mal in ihrer großen Mehrheit per Boten; über Laufzeit, Laufwege und/oder Taxierung wissen wir zumeist nur aus Präsentationsvermerken, Stundenpässen oder Botenrecepissen. Hierbei zusammengehörige Belege, also Brief und zugehörige Recepisse etwa, zu finden - ein Sechser im Lotto hat etwa gleich große Wahrscheinlichkeit.
    Der heutige Brief ist ebenfalls ein Neuzugang, und ich habe ihn aus zwei Gründen zur Einstellung gewählt: Zum einen wegen des hs. Vermerkes "..per Visitation" (..anläßlich eines Besuches?) - Filigranas Thread bei Zumstein und dort liball's Brief mit dem Vermerk "..per amici" haben mich darauf gebracht, auf solche Vermerke vermehrt zu achten; zum anderen, weil ich ihn einfach wunderschön finde.. im Text noch zwei, drei farbige Skizzen und er sähe aus wie eine spätmittelalterliche Klosterhandschrift. 428 Jahre alt - und "..fresh like a daisy"! Der Text ist gut leserlich - ich arbeite noch daran und eine vollständige Transkription würde hier wohl den Rahmen sprengen. Gelaufen ist der Brief 1587 von Honhardt (..heute zu Frankenhardt bei Crailsheim gehörig) an Herzog Ludwig den Frommen [*1554, +1593], jedoch nicht nach Stuttgart, sondern nach Möckmühl. Kann jemand noch etwas zu dem "..per Visitation" beitragen respektive berichtigen?

    Liebe Grüße - Rolf

  • Hallo Rolf,
    per Visitation
    - es ist Doppelpunkt oben e, eventuell als „Prä“ - Präsentatum oder Praesentatum (ä wahr hier nur in abgekürzte Wörter geschrieben)
    - Visitation, kann auch mit Glaube zu tun haben.

    (Ich rate nur natürlich ob es diese Richtung gehen kann, aber du machst einem sehr neugierig.. :) )
    LG A

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • Lieber Rolf,

    die Scans haben zwar hohe Datenmengen, sind aber nicht zu vergrössern, so dass ich den Text gar nicht lesen kann. Das wäre aber vlt. von Nöten, um den vorderseitigen Vermerk richtig zu interpretieren. Wie man das mit der Auflösung verbessert, weiß ich aber auch nicht. Nimmst du 300 dpi? Das ist das Beste.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Danke euch Beiden - ich bin noch anne Aaarbeit! Den Text, lieber Ralph, hatte ich absichtlich recht klein belassen, da ich ihn noch nicht im Ganzen gelesen habe.. ich wollte damit nur meine Begeisterung um die Schönheit dieses Beleges (..eben auch der Gestaltung des Textes) zeigen. Mir fällt generell auf, daß Briefe bis in die Anfangsjahre des großen Krieges meist weitaus sorgfältiger und eben "schöner" gestaltet waren als zu irgendeiner Zeit danach - bis heute inklusive.. ;)
    Sollte sich im Text zeitgeschichtlich Interessantes oder auch ein Hinweis auf den vs. Vermerk finden, melde ich mich nochmal dazu!

    Liebe Grüße - Rolf

  • Lieber Rolf!

    Das sind doch Folter – ich hätte dir als Strafe, für dich ein Thread aufgemacht und dem hätte ich Schnörkel Sophy genant! :P

    Der Inhalt ist wichtig..ich will schon mal wissen was auf der Spiegelseite neben Siegel bedeutet:
    Zahlen? G. - 400, ii°.-zweite???,i3- 13 usw. ?(
    LG A

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Freunde,

    ..nach wie vor weiß ich nicht so recht, wohin mit meinen Schnörkelbriefen. Viele der zeigenswerten Stücke betreffen den 30-jährigen Krieg (..wobei ich bereits Briefe ab 1555 in meinen Themenkreis aufnehme - der Augsburger Religionsfriede sorgte zwar für eine relativ lange Friedenszeit, barg aber in sich auch die Grundfesten der späteren religionsbedingten Auseinandersetzungen). Ich kann den Zeitraum von 1618 - 1648 zwar unter dem Thema "..Kriege und Post" zeigen - nur.. posthistorisch ist da wenig rauszuholen. Die Briefe liefen nun mal in ihrer großen Mehrheit per Boten; über Laufzeit, Laufwege und/oder Taxierung wissen wir zumeist nur aus Präsentationsvermerken, Stundenpässen oder Botenrecepissen.

    Liebe Grüße - Rolf

    Hallo Rolf

    Es gibt schon ein Thread für den 30-jährigen Krieg: 30-Jähriger Krieg

    Wir können ja die Themenordnerüberschrift etwas ändern "Die Kriege, Post und Botenwesen". In diesem Fall ist ja Botenwesen genau so interessant wie die Post.

    Sonst verstehe ich gut dass es schwer wird Briefe vor 1800 den richtigen Platz zu finden. Ich sehe dass man schnell den "Fehler" macht und ordnet alles als Länderordner. Für die Zeit nach 1815 ist es übersichtlich so lange man nur an Altdeutschland nach politische Grenzen nach 1815 denkt. Aber vor die napoleonische Zeit gab es wenige Länder und desto mehr freie Städte so dass ein politische Einordnung nicht sinnvoll ist.
    Und wie man sieht ist die Ordner unter "kaiserliche Reichspost" nicht viel benutzt geworden. Stattdessen benutzt man Themenordner nach die politische Namen nach 1815 (ganz grob gesehen). Wie man diese Einordnungsverhalten brechen kann weiss ich nicht. Ich habe selbst diesen "Fehler" selbst meist gemacht wie zB Augsburg unter Bayern vor Augsburg bayerisch war, weder politisch noch postalisch.

    Ich bin für gute Vorschläge sehr offen, wie man das am besten einordnen soll. Bei mir gibt es auch einige wenige "Schnörkelbriefe", ein Begriff die ich auch nicht sehr gut finde als Sammelbegriff.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,
    Schnörkelbriefe – ich verstehe das so, das man das Schrift mag und bewundert, und der Zeit wo man Schnörkelschrift benutzte...
    (Hier sehe ich eine Vollkommenheit an Schönheit: wegen der alte Schrift selbst, wegen der Papier wo man noch oft in ganzen sehen darf, das unglaubliche alter solche Blätter, das ganze Art wie man sich damals ausgedruckt hat..die ganze Titulierungen usw.)
    Ob es jetzt für Rolf ein Schwerpunkt seine Sammlungen ist, oder nur so ein allgemein Begriff für ihm?

    Das hin und wieder Briefe falsch platziert sind, ist nicht so tragisch (kann auch schnell umgeendet werden) aber denke wenn ein Sammler (wie schon die Thema bei Lulu wahr) sollte selbst ein Vorschlag machen...weil er selbst am besten weiß was er uns vor allem zeigen will..
    LG A

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Nils,
    Schnörkelbriefe – ich verstehe das so, das man das Schrift mag und bewundert, und der Zeit wo man Schnörkelschrift benutzte...

    Das hin und wieder Briefe falsch platziert sind, ist nicht so tragisch (kann auch schnell umgeendet werden) aber denke wenn ein Sammler (wie schon die Thema bei Lulu wahr) sollte selbst ein Vorschlag machen...weil er selbst am besten weiß was er uns vor allem zeigen will..
    LG A


    Hallo Filigrana

    Hier hast du mich vielleicht missverstanden. Ich finde auch Schnörkelbriefe schön, aber ob es ein guten Begriff für den allgemeine Sammeltätigkeit von dieser Briefe weiss ich nicht. Es gab ja mehrere ästhetische Ausdrucke in der Zeit der Schnörkelbriefe, und alle sind vielleicht nicht als Scnörkelbrife zu rechnen. Die frage dann, für mich, ist dann ob es Schnörkelbriefe die man sammelt oder ob man eine Epoche sammelt, ein politisch-historisches Gebiet, Korrespondenzen oder was weiss ich. Oder sammelt man nur die schöne Briefe die man selbst schön findet weil es mit Schnörkelschrift beschriftet ist, es kann ja auch sein ohne einen tieferen wünsch.
    Ich frage weil ich darüber reflektiert habe, für meine eigene Sammlung und für eine Name bei einem Themenordner zum Beispiel.

    Sonst denke ich dass man angst haben soll ein Brief in falschem Thread zu zeigen. Es ist fast kein falschen Thread, aber ich denke eher dass einige Threads vielleicht besser passen würde wenn Briefe nur gezeigt wird. Wenn einen Brief in eine Zusammenhang gezeigt wird ist es niemals falsch. Und so wie so bestimmt jeder wo man der Brief zeigen soll.
    Aber es gibt ab und zu zwei parallele Threads was eigentlich weniger Sinnvoll ist, und diese versuchen wir ab und zu zu Zusammenfügen. Oder man sieht dass ein Thema so stark ist dass einige Briefe ein eigenen Thread haben kann oder sogar ein Themenordner. Es ist so weil wir eine Übersicht zu halten versuchen, und auch weil einige Belege so besser nicht in die Menge verschwindet. :)


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,
    eine die Stärken dieses Forum ist auch der Übersicht, was vor allem die Anfänger zum schätzen können. :)

    Ich gebe dir selbstverständlich vollkommen Recht, und von meine Seite ein großes Dankeschön wie ihr euch hier Mühe gibt.
    LG A

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • Hallo Nils,

    auch wenn ich schon mal etwas länger suchen muss, was aber an mir und meinen begrentzten Fähigkeiten liegt, gebe ich Filigrana voll und ganz recht :)

    Ich wüsste nicht wie ein Forum besser zu machen wäre als dieses hier, deshalb nochmal herzlichen Dank an Dich und die kompetenten Admimistratoren :thumbup::thumbup:

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • Es gibt schon ein Thread für den 30-jährigen Krieg: 30-Jähriger Krieg

    Wir können ja die Themenordnerüberschrift etwas ändern "Die Kriege, Post und Botenwesen". In diesem Fall ist ja Botenwesen genau so interessant wie die Post.

    Hallo Nils,

    ..wenig Zeit fürs Forum im Moment, darum erst heute eine Antwort auf Deinen Vorschlag.. sorry :( ! Eine Änderung der Überschrift im Themenordner würde ich sehr begrüßen - mit Deinem Vorschlag nimmst Du mir das Gefühl, ständig die Note "..Thema verfehlt" zu erhalten. Und das würde sich dann auch sicher auf die Zahl der vorgestellten Belege auswirken.

    Auch von meiner Seite ein DANKE für Dein Engagement!

    Liebe Grüße - Rolf

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen!

    Hier ein kleines Briefchen vom 09.07.1861 aus Kissingen, geschrieben von Lina an die Eltern. Adressiert ist das Ganze an die Porzelan Manufaktur L. Hutschenreuther in Selb. Bei der Schreiberin dürfte es sich wohl um Wilhelmina Johanna Louise Lina Hutschenreuther, geb. 09.01.1846, gest. 12.03.1876 handeln. Die Eltern waren Emilie Bertha, geb. Hessner (* 03.01.1818, gest. 07.12.1867) und Lorenz Christian Friedrich Hutschenreuther (* 08.05.1817, gest. 08.10.1886).

    Lorenz Hutschenreuther war erster Sohn des Carl Magnus Hutschenreuther und seiner Ehefrau Johanna Maria Barbara, geborene Reuß. Der Vater war Gründer und Betreiber der C.M. Hutschenreuther AG in Hohenberg (Porzellanfabrik). Sein Sohn Lorenz schied nach dem Tod des Vaters aus dessen Unternehmen aus und erhielt im Jahre 1857 die Erlaubnis, in Selb selbst eine Porzellanfabrik zu errichten, die Lorenz Hutschenreuther AG. Im März 1859 wurde die neue Fabrik in Betrieb genommen.

    1969 erwarb die L. Hutschenreuther AG die Aktienmehrheit an der C.M. Hutschenreuther AG, diese wurde angegliedert und es entstand die Hutschenreuther AG.

    Der Brief hat noch kompletten, mehrseitigen Inhalt. Aber die Schrift ist leider eher etwas für lange Winterabende. Werde nochmal berichten, falls sich aus dem Inhalt noch was Interessantes ergibt.

    Kleine Besonderheit ist auch das Siegelwachs mit goldenen Spänen. Das habe ich bislang erst bei einem anderen Brief gesehen, der mittlerweile in die Sammlung von bayern klassisch gewandert ist.

    Viele Grüße

    kreuzer

  • Hallo kreuzer,

    tolles Stück mit feiner Sophy. Das Siegel mit den Goldspähnen ist eine Seltenheit - jetzt haben wir schon 2 hier im Forum. Mal sehen, ob es noch mehr werden.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.