Bayern Hybrid Online Ausstellung

  • Hallo Rolf-Dieter,

    als Teilnehmer am Jury-Seminar möchte ich doch ein paar "Kommentare" abgeben, weil auch einige Neuheiten im Reglement besprochen worden sind, die von allgemeinem Interesse sein dürften:

    Ganz allgemein hat es sich als sehr nützlich erwiesen, mit den Juroren sowohl über die eigene Sammlung als auch über fremde ins Gespräch zu kommen. Aus meiner Sicht waren die Juroren weit besser darüber informiert, wie Aussteller "ticken", als es umgekehrt der Fall zu sein schien. Der Bewertungsschwerpunkt im Bereich von Gold und Vermeil hatte seine Ursache nicht unbedingt in der hohen Qualität der Exponate, als vielmehr in der wohlwollenden Beurteilung durch die Juroren. In vielen Fällen waren die Aussteller weit kritischer gegenüber Schwächen mancher Exponate (auch der eigenen) als Juroren.

    Herausragende Analysen seitens der Juroren waren im Bereich der Thematik zu sehen und hören. Das zeugte von einer erstaunlich intensiven und tiefschürfenden Beschäftigung mit den jeweiligen Exponaten So etwas habe zumindest ich noch in keinem Jurygespräch bei postgeschichtlichen oder traditionellen Exponaten erlebt.

    Völlig neu war eine von der FIP initiierte und vom BDPh ergänzte Änderung im Reglement der 1-Rahmen-Exponate:

    Wenn das Thema auch in mehr als einem Rahmen präsentiert werden kann, gibt es Punktabzüge, die sich an der Anzahl der zusätzlich möglichen Rahmen orientieren.

    Ob es praktikabel ist, Punktabzüge an fiktive Rahmenzahlen zu knüpfen, darf infrage gestellt werden. Die Tendenz entspricht aber der immer schon bestehenden Anforderung, daß solche Exponate nur für Themen geeignet sind, die in einem Rahmen erschöpfend behandelt werden können. Die Themenauswahl ist also hier besonders wichtig. Das gilt allerdings auch für Exponate mit reguärer Rahmenzahl. Es kam auch bei dieser Ausstellung in einigen Fällen vor, daß das gezeigte Material incl. Beschreibung auf andere Aspekte abgestellt war, als es der Exponattitel erwarten ließ.

    Es ist jedenfalls zu hoffen, daß dieses "Erstlingswerk" einer Virtuellen Ausstellung mit anschließendem Juryseminar Schule macht. Der Nutzen für Aussteller wie Juroren ist erheblich.

    Beste Grüße

    Jürgen

  • Ich möchte Altsax vollständig zustimmen. Dieses Projekt muss fortgeführt werden. Die Gespräche mit den Juroren, die sich wirklich viel Zeit mit meinem Projekt gemacht haben, ist unbezahlbar. Interessant waren auch die verfolgten Diskussionen unter den Juroren, die auch intern sehr kritisch waren. Die Gespräche mit anderen Ausstellern waren aber sehr wichtig und ich bin dafür auch sehr dankbar. Ich wünsche mir bei den postgeschichtlichen Exponaten die gleiche Tiefe, wie bei der Besprechung in der Thematik. Also eine absolut gelungene Veranstaltung, dafür allen allen vom BDPh, allen Juroren für Ihre Arbeit und allen Ausstellern ein Danke schön!

    Beste Grüße

    Peter

  • Guten Abend Jürgen - Altsax

    bedauerlicherweise war es mir nicht möglich, am Jury- Seminar teilzunehmen.

    Ich betrachte das aber nicht als Nachteil.

    Ich stimme Dir trotzdem zu, dass es immer von Vorteil ist, mit Juroren zu reden.

    Habe ich vor einiger Zeit in Haldensleben zumindest mit einem Juroren ebenfalls getan.

    Glaub mir, dass ich bei etlichen Juroren sehr wohl weiß, wie die "ticken"... und glaub mir auch, dass ich sehr wohl in der Lage bin, meine eigenen Exponate dem Regelwerk entsprechend zu betrachten.

    Für mich hat sich das Ausstellen erledigt.

    Rolf- Dieter

  • Leider konnte ich beruflich bedingt auch nicht am Seminar teilnehmen.

    Das Ergebnis ist für mich herausragend. Allerdings gilt es jetzt daran zu arbeiten um Schwächen auszubessern. Diese habe ich selbstkritisch schon im Vorfeld deutlich gesehen.

    Diese Art von Wettbewerbsausstellungen wird m.E. die Zukunft sein. Hier sollte der BdPh die Gunst der Stunde nutzen. Die Laufzeit von fast 2 Monaten ist aber definitiv zu lang.

    Gerne würde ich ein vorgegebenes Thema sehen an dem sich auch Teams beteiligen könnten. Hier wäre ein Effekt für den Betrachter die Vergleichbarkeit der Exponate.

    "Telegrammwesen in den Altdeutschen Staaten" nur mal als Beispiel. Das ganze nun in 5-8 Klassen bis zur neueren Zeit.

    Anfang Dezember gestartet bis Jahresende und im Januar das Seminar.

    Liebe Grüße

    Harald

    Wein- und Sektstadt Hochheim am Main


  • Für mich hat sich das Ausstellen erledigt.

    Hallo Rolf-Dieter,

    diese Reaktion ist leider nicht ungewöhnlich, wenn sich ein Aussteller unangemessen bewertet fühlt. Abgesehen von krassen Fehlbeurteilungen, die auch immer wieder vorkommen, liegt dem meistens ein Kommunikationsproblem zwischen Juroren und Aussteller zugrunde.

    Über Deine Sammlung ist ausführlich im größeren Kreis gesprochen worden. Knackpunkt war die Verwendung des Begriffs "postal due stamps" (Portomarken) im Titel. Dadurch wurde das rein postgeschichtlich aufgebaute Exponat zu einem "teiltraditionellen", weil ausdrücklich auf Marken Bezug genommen wird.

    Wäre im Titel statt "Portomarken" der Begriff "unterfrankiert" verwendet worden, hätte es sich um ein rein postgeschichtliches Exponat gehandelt mit einer dementsprechend anderen Bewertung.

    Wenn man will, kann man diese Sichtweise als "zu formalistisch oder pingelig" betrachten. Wer das Reglement ernst nimmt, muß es aber auch konsequent anwenden. Ich bin mir sicher, daß Du bei Anwesenheit im Seminar und angesichts der ausführlichen dortigen Erläuterungen für diese Position weit mehr Verständnis aufgebracht hättest, als es jetzt der Fall ist.

    Das bestätigt wiederum den Nutzen solcher Veranstaltungen.

    Beste Grüße

    Jürgen

  • Auch bei mir ist die Mischung zwischen Traditionell und Postgeschichte im Titel ein gravierender Fehler. Diese Erkenntnis kam aber schon vor Ulm eines Morgens beim Kaffee.

    Liebe Grüße

    Harald

    Wein- und Sektstadt Hochheim am Main


  • Guten Abend Jürgen,

    Altsax

    danke für Deine Anmerkung zur Titelwahl meines Exponates auf der Bayern Hybrid.

    Natürlich sehe ich meine Titelwahl etwas anders: Maritime Mail South America to northern italie with postage due stamp

    oder Schiffspost Süd America nach Nord- Italien mit Portomarken.

    Wo bitteschön ist hier ein Hinweis auf eine bestimmte Markenausgabe ?

    Ich bin der Überzeugung einen klaren postgeschichtlichen Titel gewählt zu haben.

    Zu den von Dir angesprochenen Kommunikationsproblemen zwischen Aussteller und Juroren - klar gibt es die. Aber meiner Art

    entsprechend hatte ich das Gespräch mit einem Juroren mit dem ich etwas zu klären hatte, in Haldensleben geführt. Das unser

    Gespräch auch die Aufmerksamkeit etlicher Zuhörer gefunden hatte, lag wohl am Thema und den Erläuterungen.

    ... und dann habe ich noch eine allgemeine Frage: hat eine "Ungereimtheit", eine Frage, nicht mindestens 2 Beteiligte ? Eine Person

    mit einer eigenen Meinung zu einem gewählten Titel und eine zweite Person, die aus welchen Gründen auch immer einen bestimmten

    Titel gewählt hat. (Ich muß leider zwischendurch den persönlichen Einwand bringen, dass ich krankheitsbedingt am Seminar nicht teilnehmen

    konnte). Oder gezielte Frage: Warum haben die mein Exponat zu bewertenden Juroren nicht bei mir angerufen und gefragt: warum- wieso-

    weshalb ??

    Rolf- Dieter

  • Hallo Rolf-Dieter,

    weder kann ich über die Beweggründe der Juroren, den "traditionellen Titelanteil" ins Zentrum der Beurteilung Deines Exponats zu stellen eine Aussage machen, noch weiß ich, wie groß der Einfluß dieses Aspektes auf die Punktbemessung war.

    Klar ist, daß der Punkt "Bearbeitung und Bedeutung" die Anforderung enthält, daß "alle wesentlichen Aspekte des Exponates" behandelt werden müssen. Was "wesentlich" ist, ergibt sich aus dem Titel. Der enthält bei Deinem Exponat die Portomarken, also ein traditionelles Element, das folglich auch den Anforderungen an eine "traditionelle" Abhandlung zu den Marken (Druck, Farbe, Verwendung, Entwertung etc.) genügen muß.

    Es ist weder meine Absicht noch meine Aufgabe, die Juroren zu verteidigen. Festzustellen ist jedoch, daß die anwesenden Aussteller deren Argumentation zu Deinem Exponat als plausibel betrachtet haben.

    Beste Grüße

    Jürgen

  • Guten Morgen Altsax

    Jürgen,

    bevor die hier beginnende Diskussion am Thema Onlineausstellung Bayern Hybrid vorbei geführt wird, werde ich unter meinem Beitrag "Schiffspost Italien" weiter Stellung beziehen.

    (Übrigens soll ich Dich von Rolf- Dieter Jaretzky schön grüßen.)

    Rolf- Dieter