Hallo preussen_fan ,
ich danke Dir für Deine Hilfe !
Offensichtlich scheint es leider nur ein Teil des gesamten Briefes zu sein.
Aber - wenn man die Gegebenheiten der damaligen Zeit betrachtet, ergibt selbst dieser verstümmelte Ausschnitt einen traurigen Sinn.
Was mich freut ist die Tatsache, das es sich tatsächlich um eine Nachricht eines Auswanderers handelt.
Als Hintergrundinfos allgemeiner Art - Betrachtung Italien:
Viele der Auswanderer kamen aus dem von Landwirtschaft geprägten Süden Italiens. Wenn ich bedenke, dass die allgemeine Grundschulpflicht (bis zur 4. Klasse) in Preußen erst 1856 eingeführt wurde, dann wird es mit Schulbildung (Lesen und Schreiben) in Italien sicherlich nicht besser gewesen sein. Kinderarbeit und/oder Hilfen im Haus und Hof waren an der Tagesordnung. Das Einkommen einfacher Leute dürfte nicht hoch gewesen sein. Den Verlockungen "in der Fremde" sein Glück zu machen, dürften viele erlegen sein. Wobei sicherlich auch "Anwerber" mit ihren Versprechungen für Auswanderungswillige das Ihrige mit beigetragen haben.
- und Betrachtung der La Plata Region:
Die klimatischen Verhältnisse waren moderat, die Zielländer ebenfalls von Landwirtschaft geprägt. Wobei die großen Haziendas ein Problem hatten: Seit 1856 war der Handel mit Sklaven, die als Arbeitskräfte gebraucht wurden, international geächtet und verboten. In Brasilien war dann ab 1880 auch der Besitz von Sklaven verboten.
Es fehlte an Arbeitskräften, die ersetzt werden mußten. Dabei bot es sich an, Auswanderungswillige auch aus Europa anzuwerben. Diese wurden oft mit Versprechen gelockt und als Ersatz- Sklaven behandelt. Die Unterbringung erfolgte vielfach in den bisherigen Sklaven"behausungen", der Verdienst mehr schlecht als recht.
Das dann vielen "der Kragen geplatzt ist", ist mehr als verständlich.
Offensichtlich hat hier ein Auswanderer seinem Ärger über die tatsächlichen Gegebenheiten vor Ort Luft gemacht.
Ich bedanke mich nochmals für alle, die mitgeholfen haben.
Rolf- Dieter