Heinrich Köhler-Auktion

    • Offizieller Beitrag

    Bitte zukünftig Beiträge über die möglichen Intentionen von Auktionshäusern, Prüfern oder auch Händlern, warum etwas gemacht oder auch nicht gemacht wird, unterlassen.

    Fragliche Lose mit einer kurzen (!) Begründung können natürlich vorgestellt werden und ob der Sachverhalt dem Anbieter mitgeteilt wurde. Ggf. kann eine Reaktion des Anbieters darauf - Zurückziehung des Loses, geänderte Losbeschreibung - nachgeschoben werden.

    Danke

  • Hallo,

    in Bezug der weiteren hier von mir aufgeführten Helgoland-Lose, als auch zu dem Schalterbogen, habe ich heute Nachmittag ein Telefonat mit Tobias Huylmans geführt. Tobias war unterwegs und ich konnte Ihn auf seinem Handy erreichen. Er ist morgen erst wieder in der Firma und nimmt sich dann den dargestellten Sachverhalten an. Weitere Informationen hat er dann noch per email von mir erhalten.

    Wir werden sehen was passiert bzw. ob etwas passiert.

    Beste Grüße

    Markus

  • Hallo,

    zur Abwechslung möchte ich eine Kaufempfehlung aussprechen.

    Es handelt sich um Los-Nr. 3883, der aktuellen 383. Auktion.

    Ja, es handelt sich um einen seltenen Viererblock der MiNr. 7 a in ungebrauchter Erhaltung.

    Zu bemerken ist aber, dass es sich um die Bogefelder 38, 39, 48 und 49 handelt. Auf Feld 48 sehen wir im rechten unteren Zwickel die zungenförmige Einkerbung, auch Zwickelplattenfehler genannt. Je nach Stellung der Zwickelplatte kommt dieser auf Feld 48 oder auf Feld 3 (dann ist es dementsprechend der linke obere Zwickel) vor.

    Weniger bekannt ist der verbogene rechte obere Zwickel auf Feld 49 der Zwickeldruckplatte. Dieser kommt bei kopfstehender Zwickelplatte dementsprechend auf Feld 2 vor.

    Die Zwickelplattenstellung I wird auch als "richtig stehende Zwickelplatte" bezeichnet.

    Die Zwickelplattenstellung II wird auch als "kopfstehende Zwickelplatte" bezeichnet.

    Über alle Auflagen hinweg war es immer die pyhsisch gleiche Zwickelplatte, die verwendet wurde. Das beweisen die Berliner Neudruckbogen, die im Jahre 1875 hergestellt wurden (sogen. BND I). Bei diesen sehen wir die Zwickelplattenstellung II, also kopfstehende Zwickelplatte. Daher Damit besser mit der angebotenen Einheit abgeglichen werden kann, habe ich die nachstehende Teilabbildung aus einem Bogen BND I auf den Kopf gestellt und die fehlerhaften Stellen mit blauen Pfeilen markiert. Je nach konkreter Zurichtung und vor allem der konkreten Einfärbung der Zwickeldruckplatte sowie Konsistenz der Druckfarbe, erscheint der Zwickelplattenfehler entweder als kleiner Spalt oder ist quasi so groß wie ein Scheunentor. Letzteres ist bei dem angebotenen Viererblock der Fall. Für Feld 49, den verbogenen Zwickel, gelangt hier noch obendrein der etwas nach unten versetzte Druck zum Vorteil, damit dies so schön und klar zu erkennen ist.

    Innerhalb einer Auflage bleibt die Stellung der Zwickelplatte immer die selbige. Was anhand der kleinen Auflagen, in denen die Marken gedruckt worden sind, auch logisch erscheint.

    I. Auflage, MiNr. 7 a, Zwickelplattenstellung I, Papier ohne Struktur, 500 Bogen

    II. Auflage, MiNr. 7 b, Zwickelplattenstellung II, Papier ohne Struktur, 100 Bogen

    III. Auflage, MiNr. 7 c, Zwickelplattenstellung I, gegittertes Papier, 300 Bogen

    IV. Auflage, MiNr. 7 d, Zwickelplattenstellung I, gegittertes Papier, 300 Bogen

    Nur in der II. Auflage der Originale stand die Zwickelplatte auf dem Kopf. Ferner beim BND I aus 1875

    Zum Vergleich, vom BND I 1875 der 1 Schilling-Marke wurden 1.000 Bogen gedruckt und bis heute hat sich kein BND I gefunden, bei dem die Zwickelplattenstellung nicht die kopfstehende wäre. Diese Erkenntnisse laufen parallel zu den von mir herausgefundenen zur MiNr. 6 und im Jahre 2017 postulierten.

    Ferner habe ich eine MiNr. 7 b, 7 c (Feld 48, Zwickelplattenfehler) und 7 d zum Vergleich angefügt.

    Die Vergleichsbilder sind aus meiner eigenen Bildquelle.

    Beste Grüße

    Markus

  • Heute brachte der Zusteller ein 9,9 KG schweres Paket mit nicht weniger als 13 Katalogen, davon 8 hart gebunden..., so langsam muss ich das Regal anbauen oder einiges auslagern...

  • Ja, auch bei mir kam das Paket mit den Auktionskatalogen an. Gewicht, ist aber nicht alles!


    Damit bestimmte Sachverhalte auch in das Augenmerk von noch nicht so sehr fortgeschrittenen Helgoland-Sammlern fallen können, gebe ich nachstehend eine weitere Kaufempfehlung.

    Unter Los-Nr. 3887 wird eine sehr schöne, wahrscheinlich am 10.08.1890 abgesendete Bildpostkarte zum Ausrufpreis von Euro 80.- angeboten. Bei der Helgoland-Marke handelt es sich aber um eine MiNr. 14 d und nicht wie angegeben um eine 14 e. Der Rotdruck ist bei der MiNr. 14 d quasi auch bei Tageslicht ein Zinnoberfarbton, nicht nur unter UV-Licht. Bei der 14 e ist der Rotdruck ein karminer Farbton und der Gründruck viel bläulicher.

    Vielleicht vom gleichen Einlieferer, wie das zurückgezogene Los? Manche Händler möchten natürlich immer die bessere Farbvariante erkannt haben!

    Gerne verrate ich aber, welche Besonderheit es bei der Marke zu entdecken gibt. Dann haben vielleicht auch die nicht so sehr fortgeschrittenen Sammler eine bessere Chance, die Karte im Bieterwettkampf zu ergattern.

    Es handelt sich um eine von Bogenfeld 37 stammende Marke, mit Plattenfehler "weißer Punkt im Oval unter dem Anstrich vom N in HELIGOLAND". Hier, auf Grund der recht trocken aufgetragenen Druckfarbe des Gründrucks, besonders klar zu erkennen. Der Plattenfehler ist im Kohl-Handbuch angegeben, aber (noch) nicht im Michel-Katalog zu finden.

    Zum Vergleich habe ich eine Marke MiNr. 14 e mit gleichen Plattenfehler, als Teilausschnitt aus einem von mir eingescannten Bogen, angehangen. Unter Feld 46 befindet sich die grüne Punktierung im Unterrand. Dies als Anhaltspunkt, zur besseren Nachvollziehbarkeit der von mir im Bild angegebenen Bogenfelder, erwähnt.

    Beste Grüße

    Markus

  • Hallo,

    man sehe mir nach, dass ich entgegen Admin-M eine völlig andere Auffassung darüber habe, vor allem im Sinne des Sammlerschutzes, was eine "überflüssige Passage" ist und was nicht.

    Beste Grüße

    Markus

  • Hallo zusammen,

    eben hat der DHLBote das 10 Kilo Paket von der 383. Köhler-Auktion abgeliefert. Der weiteres Tag ist somit gebucht. Sehr interessant ist für mich natürlich der Sonderkatalog „Bayern“ von Oliver,

    Grüße aus Frankfurt

    Heribert

  • Hallo,

    hier nun leider wieder eine schlechte Nachricht, für alle Helgolandsammler, die eine MiNr. 6 h in gebrauchter Erhaltung suchen.

    Bei der unter Los-Nr. 8747 angebotenen Marke handelt es sich nicht um eine MiNr. 6 h sondern um eine MiNr. 6 g. Die Marke stammt von Bogenfeld 50, was an der leicht abgerundeten rechte untere Ecke des Gründrucks verifizierbar ist.

    Auch die konkrete Zentrierung des Markenbildes, spricht für eine 6 g. Ferner verrät natürlich der leicht schwammig wirkende, recht dünne Farbauftrag des Gründrucks sowie die vielen porösen Stellen im Medaillon, dass es sich um eine Marke aus der VII. Auflage handelt. Derartige poröse Stellen gibt es in der VIII. Auflage nicht und der Gründruck ist scharf und kräftig auf das Papier gedrückt.

    Marken der VIII. Auflage sind in gebrauchter Erhaltung extrem selten, nahezu der gesamte Restbestand hat aus Marken der VIII. Auflage bestanden, wie aus den Angaben von Lindenberg klar abzulesen ist. Insofern gibt es reichlich gedrucktes ungebrauchtes Vergleichsmaterial der VIII. Auflage, auch in Einheiten und ganzen Bogen, welches eine andere Sprache spricht, als die angebotene Marke.

    Die Problematik, über die einst erfolgten Auflagenbestimmungen von Altprüfern, ist seit Jahren bekannt. Nicht nur Helgoland-Sammlern sondern auch Tobias Huylmans. Daher ist es mir unverständlich, warum derartige Marken mit Altprüfungen angeboten werden.

    Beste Grüße

    Markus

  • Hallo,

    weil es mir gerade beim Speichern von Bildern aufgefallen ist, muß ich mich hier noch einmal zu Wort melden.

    Unter Los-Nr. 8647 werden aktuell in der 383. Heinrich Köhler Auktion zwei vermutlich zusammengehörige Marken MiNr. 6 c und 7 a angeboten. Hurra, die Auflagenbestimmung ist korrekt!

    Es ist aber in jedem Fall bemerkenswert, dass sich nach der 126. Mohrmann Auktion das angeblich zugehörige Briefstück wieder gefunden hat! Zumindestens waren diese beiden Marken im Jahre 1968 noch unter Unterlage bzw. Briefstück im besagten Auktionskatalog abgebildet. Auch geht der Stempel oben nicht über und mit 1 1/2 Schilling kam man damals auch nicht wirklich von der Insel weg. Beispielsweise hätte am 30. Januar 1872 ein vollständig frankierter Brief nach Deutschland 3 1/2 Schilling gekostet und nach Hamburg immerhin 2 Schilling. Somit kann es sich bei den beiden Marken nur um den Teil einer größeren Frankatur handeln.

    Gut, es wäre dann noch bei der MiNr. 6 c zu bemerken, dass diese von Bogenfeld 8 stammt, wie aus den deutlichen Kratzern links im Rahmen über "GO" klar ergeht. Ein schöner Plattenfehler, der sich bis zur VIII. Auflage und dann noch weiter bis in die Berliner Neudrucke hinzieht. Überhaupt stammen beide Marken aus der oberen Bogenreihe, was mittels dem Abzählen der Zahnlöcher, es sind senkrecht nur 15 statt 16, verifizierbar wird. Sowohl bei 6 c und 7 a kam der Kammschlag von oben, auf Grund einem kürzeren Vorschub des Zähnungskamms, beim zweiten Schlag, befinden sich die kleinformatigen Marken in der obersten Reihe und die normalformatigen Marken, mit 16 Zahnlöchern senkrecht, in den weiteren vier Querreihen innerhalb von einem Bogen zu 50 Marken.

    Beste Grüße

    Markus

  • Hallo,

    der Beitrag, auf den sich der Beitrag von Admin-M bezieht, wurde wohl vom Fragesteller wieder gelöscht. Dem Fragesteller habe ich versucht seine Frage fernmündlich zu erklären.

    Wie dem auch sei, der von mir empfohlene Beleg bzw. Los-Nr. 3887 hat ein erfreuliches Ergebnis von Zuschlag Euro 280.- eingefahren. Ob nun meine hier ausgedrückte Kaufempfehlung zu diesem Ergebnis beigetragen hat, kann ich nicht beurteilen.

    Des Weiteren ist die Karte auch in Bezug dessen interessant, weil auf dieser einerseits mittels Helgoland-Marke das alte Postkartenporto von 10 Pfg und andererseits das mittels DR-Marke das neue Postkartenporto von 5 Pfg dargestellt wird. Die Helgoland-Marken waren zwar offiziell am 10. August 1890 bis 12 Uhr Mittags frankaturgültig, aber das neue Reichspost-Porto galt ab diesem Tag. Ein Sachverhalt, der gerne übersehen wird. Es gibt zwar auch solche Postkarten vom 10. August 1890, denen zusätzlich eine DR-Marke zu 10 Pfg aufgeklebt und ins Reich befördert wurden, diese sind dann aber nach neuem Tarif in keinem Fall frankaturgerecht.

    Beste Grüße

    Markus