MiNr. 2 I - 3 Kreuzer blau - die Erstausgabe

  • Ein Ersttagsbrief mit so einer Geschichte!

    Irre… 😍😍😍

    Mein lieber isarexpress, dürfte ich diesen Beleg mit dieser Geschichte vielleicht in meinem aktuell in der Entstehung befindlichen Buch verwenden?

    Würde prima passen!

    Wie komme ich wieder in die persönliche Konversation, die wir hatten? Und möchtest Du ein besseres Bild von dem handgeschriebenen Brief oder von dem Briefumschlag mit Marke?

    Gerd

  • Inzwischen habe ich Peter Zollners ausgezeichnetes Buch über die Entwertungen der Ziffernmarken gelesen. Vielen Dank für den Hinweis! Er behandelt darin auch die seltenen farbigen Ortsstempel auf der Ausgabe von 1849 und zeigt blaue Halbkreisstempel von Frontenhausen, Grünwald und Schwandorf auf losen Marken bzw. Briefstück. Das Briefstück der 2III von Frontenhausen - mit Federkreuz – war Los Nr. 1 der Boker-Auktion, Teil 2, bei Köhler. Hier zeige ich einen Brief von Frontenhausen vom 4. Juli 1850 an Bischof Valentin von Riedel mit dem gleichen Stempel und Federzug:

  • Herzlichen Glückwunsch zu dieser Oberrosine - ein "eye-catcher" par excellance. :love: :love: :love:

    Meine Frage wäre, ob Frontenhausen zuvor schon schwarz gestempelt hat, oder aus der Vormarkenzeit die blaue Farbe "herüber gerettet" hat?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber isarexpress,

    die von Dir gezeigten wunderbaren Stücke erwecken in mir den Verdacht, dass wir uns in der Vergangenheit des öfteren bei Auktionen das Leben schwer gemacht haben. Ganz sicher bin ich mir bei Deinem Ersttagsbrief, wohl aber auch bei dem Brief auf der Titelseite meines Buches.

    Beste Grüße von maunzerle

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

    Einmal editiert, zuletzt von maunzerle (25. August 2023 um 08:56)

  • Herzlichen Glückwunsch zu dieser Oberrosine - ein "eye-catcher" par excellance. :love: :love: :love:

    Meine Frage wäre, ob Frontenhausen zuvor schon schwarz gestempelt hat, oder aus der Vormarkenzeit die blaue Farbe "herüber gerettet" hat?

    Die Antwort auf diese Frage kenne ich nicht. Wenn jemand einen schwarzen Stempel von Frontenhausen vor Juli 1850 zeigen könnte, dann würden wir es wissen. Eine Indiz für die Hypothese, dass zuvor schon schwarz gestempelt wurde, kann man in Peter Sems Katalog finden. Er kennt nur zwei Briefe mit blauem Stempel von Frontenhausen, und gibt dann für Briefe mit (schwarzen) Ortstempeln von Frontenhausen (bis Juli 1850) einen Preis von lediglich 75 Sem-Euro an. Also sollte es diese preiswerten schwarzen Stempel auch geben. Peter Zöllner (S. 272) scheint dagegen die Herüberrettungs-These für plausibler zu halten, wenn er von vereinzelten farbigen Abstempelungen am Anfang der Markenzeit spricht. Juli 1850 ist allerdings schon ein später Anfang, und auch das Boker-Briefstück mit dem selben blauen Stempel stammt vom Juli 1850. Was meint Ihr?

    Gerd

  • Lieber isarexpress,

    die von Dir gezeigten wunderbaren Stücke erwecken in mir den Verdacht, dass wir uns in der Vergangenheit des öfteren bei Auktionen das Leben schwer gemacht haben. Ganz sicher bin ich mir bei Deinem Ersttagsbrief, wohl aber auch bei dem Brief auf der Titelseite meines Buches.

    Beste Grüße von maunzerle

    Lieber maunzerle: das befürchte ich auch. Was tun?

  • Was tun?

    Lieber isarexpress,

    da sehe ich kaum eine Möglichkeit irgendeiner Absprache. Die gute Nachricht aber ist, dass ich fast nichts mehr suche, nur noch ein paar Albenseiten vervollständigen will und nur noch ganz selten etwas erwerbe. Neue Baustellen mache ich nämlich nicht mehr auf. Was ich dann aber suche, das brauche ich wirklich.

    gibt dann für Briefe mit (schwarzen) Ortstempeln von Frontenhausen (bis Juli 1850) einen Preis von lediglich 75 Sem-Euro

    Dieser Katalog bewertet mehr oder minder pauschal hunderte von Belegen, die es in der Praxis nicht gibt. Damit behaupte ich nicht, dass es den schwarzen Frontenhausener nicht gibt.

    Juli 1850 ist allerdings schon ein später Anfang, und auch das Boker-Briefstück mit dem selben blauen Stempel stammt vom Juli 1850

    Ein starkes Argument, das ein schwarzer Stempel noch stützen würde. Da bin ich gespannt.

    macht nix, da gibt es jetzt einen besseren :)

    Da kann ich nicht zustimmen. Außerdem ist die Beschreibung insofern falsch, als es sich bei dem Brief tatsächlich nicht um den einzigen Chargé-Brief vom 1. November 1849 handelt.

    Viele Grüße von maunzerle

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

    Einmal editiert, zuletzt von maunzerle (25. August 2023 um 17:23)

  • Da kann ich nicht zustimmen. Außerdem ist die Beschreibung insofern falsch, als es sich bei dem Brief tatsächlich nicht um den einzigen Chargé-Brief vom 1. November 1849 handelt.

    Viele Grüße von maunzerle

    Mich geht das ja nichts an, dient sozusagen nur der "Allgemeinbildung" :)

    Losbeschreibung: Der einzige eingeschriebene Ersttagsbrief der 1. Ausgabe von Bayern und somit der früheste frankierte Einschreibbrief Bayerns.

    Das unterscheidet sich doch von: nicht um den einzigen Chargé-Brief vom 1. November 1849 handelt

    Wobei, vielleicht das gleiche gemeint?

    Wie dem auch sei, es gibt also 2 Ersttagsbriefe 2I aus Immenstadt (oder mehr?, hatte der Postler in Immenstadt regen Betrieb am Donnerstag). Und ein Chargé-Brief mit den Cargé-Stempeln in schwarz und blau auf gleichem Brief ist doch besser als ...

    Aber das mag jeder selbst entscheiden, ist nur meine persönliche Meinung.

    Ich freue mich nur auf die Auktion, wenn dann wieder der lockere Spruch kommen sollte "Los 31, ich brauche 20.000 Euroooo" 8)

    Schönes Wochende wünscht Luitpold


    PS Zu Immenstadt - Schlund - gefunden:

  • Der findet sich, wie viele andere zeitgeschichtliche Dokumente unter google books:

    https://books.google.de/ -

    Über Google Buchsuche

    Das Ziel von Google besteht darin, die weltweiten Informationen zu organisieren und allgemein nutzbar und zugänglich zu machen. Google Buchsuche hilft Lesern dabei, die Bücher dieser Welt zu entdecken, und unterstützt Autoren und Verleger dabei, neue Zielgruppen zu erreichen.

    Den gesamten Buchtext können Sie im Internet unter http://books.google.com durchsuchen.

    Als erstes gebe ich ein Suchwort oder mehrere ein, das ergibt oftmals unterschiedliche Treffer.

    Auch wenn



    statt "Beliebige Ansicht" gleich Vollansicht ausgewählt wird. Diese "Vollansicht" kann dann auch als PDF heruntergeladen werden.

    Hier ist dann immer dabei:

    Nutzungsrichtlinien von google books

    Nur wenn es nichts zu finden gibt, schalte ich auf "Beliebige Ansicht", dann zumindest finden sich Hinweise, die jedoch nicht als komplette Werke angezeigt werden, nur als Vorschau oder Auszugsansicht.

    Einfach ausprobieren, unglaublich, was sich dort alles recherchieren lässt.*

    Viel Freude wünscht Luitpold


    PS * Der Postexpeditor von Immenstadt, Johann Welz logierte am 20. November 1839 in München im "Stachusgarten", wo auch ein gewisser Herr Schlund, Kaufmann von Immenstadt abgestiegen war.

    aus

  • Lieber Luitpold, den Bericht im Oberpfälzischen Zeitblatt kannte ich noch nicht. Danke! Hier noch ein Bild der Verfasserin des Ersttagsbriefs:

    Und des revolutionären Fidel Schlund:

    Und zum Abschluss die Todesanzeige aus Newark, aus der man erfährt, dass Fidel Schlund nach der Auswanderung in die USA in der Union Army kämpfte und es bis zum Captain brachte.

    Die Zeitgeschichte eines Briefes kann recht spannend sein. Grüße, Gerd

  • Für alle Liebhaber von farbigen Ortsstempeln auf der Ausgabe 1949: hier ein weiterer Beleg. Im Handbuch von Peter Zollner werden drei Stempel gezeigt, darunter einer von der Postexpedition Grünwald. Hier ist ein blauer Halbkreis von Grünwald auf Briefhülle vom 22. November 1849 an das bischöfliche Ordinariat Regensburg.

    Das frühe Datum wäre konsistent mit der "Herüberrettungs-These", also des Aufbrauchs der alten Stempelfarbe aus der Vormarkenzeit. Der Grünwald-Stempel in Zollner's Handbuch zeigt allerdings ein März-Datum. Kennt jemand schwarze Halbkreisstempel von Grünwald auf der ersten Ausgabe?

    Die Postexpedition Grünwald wurde 1830 gegründet und am 1. 1. 1877 aufgelöst. Die Reichsumsiedlungsgesellschaft RUGES vertrieb 1936 die Bürger von Grünwald aus ihrer Heimat und siedelte sie um. Grünwald wurde Teil des Truppenübungsplatzes Grafenwöhr.

  • Lieber Gerd,

    wer da nicht Schnappatmung bekommt, ist schon tot und kühlt allmählich aus. Bei mir sinds gerade gefühlt 40 Grad im Haus; weiß auch nicht, warum ... 8o

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Gerd

    Ich kenne noch 2 Briefe mit blauer Abstempelung von Grünwald

    1 Paar auf Brief der 2I mit Halbkreis vom 20.4.1850

    und den bekannten rosafarbigen Minibrief aus der Doerfler Sammlung vom 4.12.1849

    Gruß Ewald

    Einmal editiert, zuletzt von philabiber (27. August 2023 um 22:47)