• Liebe Freunde,

    ist es Humor, oder Ahnungslosigkeit - ich weiß es auch nicht, aber das ist schon der Hammer:

    http://www.ebay.de/itm/BY-356-OMR…=item58cf5761d4

    Eine drittklassig geschnittene Massenmarke - hier die Nr. 15 - aus Nürnberg mit dem äußerst seltenen Mühlradstempel 356, den man sein ganzes Leben suchen muss, nach Straubing für lockere 160 Euro zu schießen, ist wohl das größte Sammlerglück dieses Planeten.

    Aber solch eine einmalige Gelegenheit zum Erwerb eines einmaligen Briefes vom 24.12.1867 (= Weihnachten) bekommt nur der Schnellentschlossene, also Sofortkauf und ab damit.

    Der Bezug zum Nürnberger Christkindlsfest ist am Brief natürlich zwingend festzumachen - vermutlich wurden im Inneren Lebkuchen und Spezereien gegen die Vorschrift bei der Briefpost, statt der Fahrpost versandt. Der Mageninhalt des Empfängers in Straubing könnte heute noch Auskunft darüber erteilen ...

  • Verehrte Freunde,

    ich bitte den Verkäufer um Verzeihung, der kann natürlich nichts dafür, wenn einem Sammler beim Beschreiben einst der Gaul durchging. Aber das hier ist schon ein Gustostückerl, wie hier die Besonderheiten herbeigeredet werden, ist köstlich:

    Unter einem Chargé-Beleg der Sonderklasse! stelle ich mir etwas anderes vor, und was am besonderen Beförderungsablauf im gerichtlich- und privat-postalischem (sic) Geschehen aufschlussreich sein soll, erschließt sich mir nicht, schon gar nicht, wie die Eigenheiten des „Postfreithums“ und die normalen Beförderungsbedingungen … hier bei einem Objekt nacheinander auf[treten].

    Die gebührenfreie Gerichtssache ist eine Parteisache (und als solche gebührenpflichtig, wenn es anders gewesen wäre, stünde da "RS" für "Regierungssache"). Die Kartierungsnummer (hier würde ich zuerst die "4" in der rechten oberen Ecke ansprechen) mutiert zum Eintrag in das Fahrbuch. Dass Gerichtssachen durch die Fahrpost zu erledigen waren, höre ich zum ersten Mal, ebenso dass man einen Aufgabestempel als Auflieferdokumentation anspricht. Das Stempelpapier, Pardon: Wertzeichenpapier, wurde offenbar für alle wichtigen amtlichen Schreiben dieser Zeit herausgekramt. (Wann welches Stempelpapier zum Einsatz kam, war im Stempelgesetz genauestens geregelt, unabhängig von der Bedeutung des Schreibens.)

    Dass es sich bei der ersten Versendung um einen Postvorschussbrief handelte (deshalb Fahrpost), ist dem einst stolzen Besitzer entgangen, ebenso die eigentliche Besonderheit dieses Schreibens: dass es von einem Postlieferschein begleitet war (bei der Fahrpost eher noch seltener als bei der Briefpost). Interessant auch, dass die Summe der einzuziehenden Gerichtsgebühren plus Beförderungs- und Prokuraentgelt nicht eigens ausgeworfen wurde. Daraus könnte man vielleicht eine persönliche Portobefreiung des Empfängers konstruieren, aber ob das nachweisbar wäre?

    Immerhin kann man den beiden letzten Zeilen kaum widersprechen.

    Viele Grüße aus Erding!

  • Lieber Erdinger,

    solides Halbwissen ist durch nichts zu ersetzen - außer durch noch mehr solides Halbwissen. Oder hat unser Aspirant der PO aus Attesten zitiert? :thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • ... ich glaube, die hat man mal versehentlich am Kratzbaum aufgehängt - danach sah sie so aus.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • liebe Freunde,

    sollte jemand hier aus dem Forum mal schauen ob er noch einzelne lose Exemplare und ein paar Stücke auf Beleg für den Verkäufer hat ....
    wo ich diese Zeilen gerade schreibe .... irgendwo ist noch ein Zigarrenkistchen voll ... wäre doch ein super Schnäppchen für ca. 500.000 €, oder ?

    Schöne Grüße
    Bayern-Nerv Volker

    Nimm dir im Leben ruhig die Zeit zum Sammeln und genieße einen guten Wein, denn die gesammelte Zeit nimmt dir irgendwann das Leben und dann wird man um dich weinen. (V.R.)

    Bayernfarbenvielfaltverrückt - warum nicht?

  • Hallo Volker,

    500.000? Du willst doch deine Bestände nicht verramschen, oder?

    Bei dem Preisniveau in der Bucht darf es gerne eine Stelle mehr sein. ^^

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • lieber bk,

    ... mit der größeren Menge, die wird dann für 10.000.000 € angeboten, und das Paket Belege gibt es dann, genau wie den Versand, gratis dazu. :thumbup::thumbup:

    Schöne Grüße
    Bayern-Nerv Volker

    Nimm dir im Leben ruhig die Zeit zum Sammeln und genieße einen guten Wein, denn die gesammelte Zeit nimmt dir irgendwann das Leben und dann wird man um dich weinen. (V.R.)

    Bayernfarbenvielfaltverrückt - warum nicht?

  • ... Hauptsache ihr seid euch einig - ich habe dem Anbieter 850 Euro als Sofortkauf angeboten und er hat eingewilligt, will mir jedoch all seine anderen Briefmarken auch überlassen, dabei weiß ich doch gar nicht, ob ich die überhaupt brauche ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo wuerttemberger,

    ich habe mal 3 Euro geboten - mit Porto somit 6,50 Euro, also nahe am echten Wert des Stücks.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bk,

    ich habe mal 3 Euro geboten - mit Porto somit 6,50 Euro, also nahe am echten Wert des Stücks.

    ich würde gerne einmal wissen, wie Du darauf reagieren würdest, wenn jemand einer Deiner x-Zeit Contraventionen in dieser Weise abwerten würde. Ja, es ist eine Spielerei des Absenders, auf die die Post beinahe reingefallen wäre, aber letztendlich dokumentiert es, dass jene dennoch korrekt reagiert hat. Das ist nun auch nicht nichts.

    Auch wenn es - selbstverständlich - ein Mondpreis ist, der im vorliegenden Fall als Verhandlungsbasis zum Ansatz gebracht wird: Die das Stück regelrecht ins lächerliche ziehende Bewertung ist aufgrund des o.a. Sachverhalts nicht angebracht. Mit der Bitte um ein Stück weit mehr Objektivität,


    + Gruß !

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Pälzer,

    ich kann dein Posting leider nicht nachvollziehen - hier wird eine Mache angeboten, für die sich der Postler entschuldigte. Letzteres ist das einzige, was mich auf das Stück hat bieten lassen. Zerschnittene Marken werten null, die Portomarken sind wertarm schon auf Bedarfsbeleg, geschweige denn auf solch einer Gurke.

    Noch leben wir in einem freien Land, in dem ein Anbieter genau so einen Mondpreis verlangen kann, wie ein Bieter einen Marktpreis zu zahlen bereit ist. Dergleichen Belege konnte man früher für 5 - 10 DM auf Tauschbörsen, Trödelmärkte und Kleinmessen in den Siebzigern im halben Dutzend kaufen; bei Abnahme mehrerer dieser Machen gab es großzügig Rabatt, aber das war vlt. noch etwas vor deiner Zeit.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bk,

    ich kann dein Posting leider nicht nachvollziehen -


    das beruht dann auf Gegenseitigkeit. Ich bleibe dabei, um den Mondpreis geht es nicht, es geht um die Abqualifizierung auf "Mache" und "Gurkenniveau" = absolute Wertlosigkeit, die jetzt hier auch noch in dieser deutlich verstärkten Form losgelassen wird.

    Ich bin heftig enttäuscht.

    + Gruß !


    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Pälzer,

    der Absender hat wohl alle Marken aufgeklebt - die 2 verschnittenen und die 4 Portomarken gleich hinterher.

    1. Vorsätzlich zerschnittene Marken als Sammlergag (und damit im krassen Gegensatz zu echten Halbierungen als Bedarf) sind Tinnef und bleiben es auch.

    2. Portomarken, die in Landau und Bad Dürkheim von Sammlerhänden zuvor auf ihren gemachten Briefen aufgeklebt wurden, sind nicht artgerecht verwendet. Mache 2.0.

    Die Intention war entweder, etwas Lustiges zu produzieren, oder anderen Sammlern etwas vorzugaukeln, um sie über den Löffel zu barbieren. Im 1. Fall nennt man das etwas kindisch, im 2. Fall könnte eine weniger nette Attitüde unterstellt werden, denn Filoutelisten gab es damals schon en masse.

    Wenn einer das nicht weiß, was kein Vorwurf ist, kann das für ihn die größte Rarität seit dem Eichstätt - Brief sein und er den Ausruf so hoch platzieren, wie er will.

    Andererseits sollte man die Beurteilung dieser Briefe, die kein Prüfer in die Hand nimmt, ruhig denen überlassen, die sich mit den Unterschieden zwischen Bedarf und Mache auskennen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.