aus dem Wuppertal
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Lieber Dieter,
wenn im Feuser etwas weniger realitätsnahes steht, kann PF nichts dafür - ihm wurde von den Heimatsammlern/Experten Daten zugeliefert und er hat es nach bestem Wissen und Gewissen übernommen und gedruckt.
Für die Pfalz kann ich sagen, dass es dort Experten und Heimatsammler gab, die bewußt für die Stempel, die ihnen seit Jahrzehnten nicht untergekommen waren und die ihnen daher noch fehlten, absichtlich moderate Preise vorgeschlagen haben in der Hoffnung, diese nach Veröffentlichung günstig zu kaufen. Wäre es so verlaufen, hätte man, nachdem man den Markt abgegrast hätte, bei der nächsten Auflage, den Faktor 5 oder 10 genommen und sich damit zumindest reich gerechnet, vermutlich wäre man auch real wesentlich reicher geworden.
Gerade bei Stempeln, deren Aufkommen und Daten man selbst seit langer Zeit verfolgt, ist die eigene Betrachtung viel mehr wert, als eine eher unkritische Akzeptanz von Katalogangaben, egal von woher, oder von wem.
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Das kann man ohne Einschränkung sagen.
Laut Feuser Vorphila ist er nicht selten. Da ich noch keinen mit Bewußsein gesehen habe, geht auch diese Bewertung vermutlich stark an den tatsächlichen Gegebenheiten vorbei.
liebe Grüße vom kalte, nassen Niederrhein
Dieter
Lieber Dieter,
ich hab von diesem Stempel 5 oder 6 Belege. Selten ist anders, z.B. Lövenich oder Polch.
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Lieber Erwin,
von Polch habe ich mittlerweile 2 K1 aus 1838 und 1851, beide zu einem wirklich moderaten Preis bekommen.
Das Problem mit den relativ niedrigen Bewertungen aber fast unauffindbaren Belegen kennen wir beide von den Pr. Versuchsstempeln Dk1a die uns noch fehlen.
liebe Grüße
Dieter
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Lieber Dieter,
ich meinte Nierenstempel Polch und Lövenich in Aachener Sonderform
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Lieber Ralph,
wie genau die Preisansätze ermittelt wurden ist mir nicht bekannt. Ich weiß allerdings, daß für Preußen Dr. Bertram Laurs aus Stolberg bei Aachen stark beteiligt war. Er beobachtete die Stempel über Jahrzehnte und seine Bleistiftnotizen im Feuser sind in Kreisen der Arge berühmt.
liebe Grüße
Dieter
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Lieber Dieter,
ich kenne ihn persönlich - daher Daumen hoch. Aber auch ein Dr. Laurs kann sich mal irren; solange kein Vorsatz hinter zweifelhaften Preisansätzen zu vermuten ist, ist alles noch im grünen Bereich.
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Hallo Michael ,
hier noch kleine Korrekturen und Ergänzungen zum zweiten Teil des Brieftextes in #12:
Zu dem Umstande : daß Sie das
Gefälle in einer andern Weise und an einer ande-
ren Stelle, als worauf Ihre produzirte Schöpferey
Concessionen sprechen, benutzen; ferner daß Sie
Ihr Grundholz um 1'6''6''' eigenmächtig erhöht und
mir dadurch Rückstau und Ueberschwemmung ver-
ursachen und endlich, daß Sie Sich dazu, wie überhaupt
zu Ihrem ganzen Mühlenbau durch keine gehörige
Concession ausgewiesen haben, liegen meine Haupt-
Argumente zum Widerspruch, die ich hierdurch
auch bei Ihnen einlege.
Empfangen Sie unterdessen meinen
höflichen Gruß [zwei Initialen; evtl "Th. G.] Dünweg
concessionirter Müller
Viele Grüße
Gerd
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Hallo Gerd,
ganz großen Dank für deine Korrekturen und Ergänzungen.
Viele Grüße
Michael
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Wow, bei Erwin ist ja ein Nest mit dem Wupperfeld-Stempel.
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Über wassergetriebene Mühlen erzeugte Wasserkraft war vor Einführung der Dampfmaschinen eine wichtige Energiequelle, z.B. für das im Wuppertal heimische Werkzeughersteller.
Das war auch in meiner alten Heimat im Siegerland der Fall. Da wurden die Hammerschmieden mit Wasserkraft betrieben.
Es gab da einen Spruch:
Ha mer Wasser, drinke mer Wing. Ha mer kai Wasser, drinke mer Wasser.
Soll heißen, wenn genug Wasser für die Hämmer da war, ging’s den Hammerschmieden gut und sie konnten Wein trinken.
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Liebe Freunde,
hier mal ein Brief aus Paris nach Barmen von 1864. Korrekt frankiert mit 40 C. für Briefe in die preußische Rheinprovinz. Preußischer Rahmenstempel AUS FRANKREICH PER AACHEN FRANCO.
Zur Verwendung kam ein Vordruck-Umschlag an die Firma Mittelsten-Scheid & Co.
Die Familie Mittelsten Scheid kann bereits mit Beginn des 14. jahrhunderts im Tal nachgewiesen werden. 1765 gründete dann ein Johann Peter Mittelsten Scheid in Wichlinghausen eine Firma für die sogenannten Barmer Artikel, die bis heute existiert.
Der im Tal sehr bekannte Name wird uns voraussichtlich noch einmal in diesem Thema über den Weg laufen.
Die Rückseite des Umschlags verdient auch einen Blick: hier ist ein auf preußischen Briefen relativ seltener Ausgabestempeltyp zu sehen (nach Thalmann Form 16D): Einring in gut 24mm ø. Er zeigt oben den Ortsnamen, der Ringlinie folgend, darunter gerade AUSG, darunter gerade das Monatsdatum, unten der Ringlinie folgend Stundenangabe.
Gruß
Michael
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Lieber Michael,
ein in der Tat besonderer Ausgabestempel und ein sehr schöner Vordruckbrief.
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... da stimmt wirklich alles und bei Vordruckbriefen wird das Korrespondenzaufkommen entsprechend hoch gewesen sein.
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Hier ein Brief des Kaufmanns Dahl aus Barmen in das benachbarte Schwelm an die dortige Dampfmühle Potthoff. Im Inhalt wird die Bonität eines neuen Kunden des Kaufmanns nachgefragt.
Aufgabe war im Juni 1859, sodass die Entwertung der 1 Sgr.-Marke (2. Ausgabe) mit dem Rahmenstempel korrekt war. Der Rahmenstempel (34,0 mm lang, Zierstück Raute) ist in der Zeit 1854-1864 verwendet worden.
Der Brief ist auch ein Beleg dafür, dass die reduzierten Taxen für Nahbereichsbriefe nur innerhalb eines Teils des Rheinlands galten und nicht darüber hinaus. Schwelm lag zwar nur 1 Meile östlich von Barmen, gehörte aber zu Westfalen. Daher fiel hier das normale Nahbereichsporto von 1 Sgr. an.
Viele Grüße
Michael
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Lieber Michael,
interessanter Beleg, ich glaube, ich habe keinen Stempel mit diesem Zierstück in meiner Sammlung.
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Lieber Erwin,
der Stempel ist gar nicht so selten und ein sauberer Abschlag sieht mit diesem Zierstück schon gut aus.
Viele Grüße
Michael
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