Jo. Hat gut geklappt.
Nothilfe 1934 und alles, was dazu gehört
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Liebe Freunde,
zuerst gesellte sich zu mir ein Ortsbrief von Hof an der Saale vom 22.11.1934 zu 8 Pfg., der mit seinem Werbetext schon in eine eindeutige Richtung weist. Aber weil es von Hof wohl nicht sooo viele Ortsbriefe bis 20g geben dürfte, habe ich ihn mir geschnappt, auch der Tatsache geschuldet, dass es ein Fensterumschlag ist.
Der 2. Beleg kostet lt. Michel 5 Euro als Einzelfrankatur der 3+2 Pfg. Nr. 556 für Drucksachen, hier sogar eine Ortsdrucksache aus Essen vom 31.12.1934. Dafür habe ich sie leider nicht bekommen, aber ich glaube auch nicht, dass es ein schlechter Kauf war, denn diese Drucksache hat noch ihren urspünglichen Inhalt und den möchte ich hier vorstellen:
Frau Wilh. Kaiser in der Berlinerstr.88 in Essen bekam nämlich von der Firma Betten - Pröbsting in der Limbecker-Straße 72 in Essen eine nette Karte zugeschickt, verbunden mit dem Wunsch nach herzlich Glück. Auf ein 4-blättriges Kleeblatt hatte man damals eine 1-Pfennig-Münze aufgeklebt - und sie ist heute noch vorhanden, so dass ich mal unterstelle, das "Frau Wilh. Kaiser" nicht ganz so notbedürftig war, die es die Markenausgabe suggerieren könnte. Wie viele es davon heute noch geben mag?
Für die ganz Spitzfindigen unter uns (zu denen ich ja manchmal auch gezählt werde): Durfte man Geld als Drucksache verschicken? Wäre, zumindest theoretisch, hier kein Wertbrief nötig gewesen?
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Für die ganz Spitzfindigen unter uns (zu denen ich ja manchmal auch gezählt werde): Durfte man Geld als Drucksache verschicken? Wäre, zumindest theoretisch, hier kein Wertbrief nötig gewesen?
... wie wäre es mit der Versandart "Muster ohne Wert" ?
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... wie wäre es mit der Versandart "Muster ohne Wert" ?
Lieber Michael,
sobald Münzen, Edelmetalle und Geschmeide in einem Behältnis verschickt wurden, war das früher mit "ohne Werth" gestorben. Leider kenne ich die 1934er Vorschriften diesbezüglich nicht, aber es wäre hier interessant, sie zu erfahren.
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Liebe Freunde,
weil ich es irgendwie nicht lassen kann, habe ich mir jetzt die 4. Postkarte zur Ballonpost Darmstadt vom 17.2.1935 gekauft. Sie ist so hübsch, wie alle anderen, natürlich nicht portogerecht, aber es war immerhin reinster Bedarf, der den Vater dazu trieb, seinem lieben Sohn in Darmstadt eben diese Karte mit leichter Zeitverzögerung wegen widriger Winde (Umweltkatastrophen gab es wohl schon damals, von den Politischen ganz abgesehen) zu schicken. Filius Heinrich Petzhold in der Riedeselstr. 37 3. Stock (Riedesel ist kein Tippfehler von mir, oder eine freudsche Fehlleistung, das heißt wirklich so, sogar heute noch) war sicher froh, ein gutes Gedächtnis zu haben, denn erst am 7.4.1935 traf die Karte in Frankfurt am Main ein (Mitwind damals aus Süd-Südwest) und wann sie dann wieder, dann wohl bei leichtem Gegenwind, in Darmstadt war, entzieht sich meiner Kenntnis, denn weitere Stempel mangeln vorn wie hinten.
Eine windige Sache damals, aber auch ein kleiner "eye-catcher" und ich verspreche hiermit hoch und heilig, keine weiteren, verspäteten Ballonpostkarten näher ins Auge zu fassen. Aber schaun mer mal ...
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Liebe Freunde,
das hat man davon, dass man anderen Sammlern ab und zu etwas helfen kann - man bekommt ein nettes Geschenk, so wie diesen Ortsbrief aus Braunschweig vom 1.1.1935 als Neujahrsbrief, der um einen Tick überfrankiert wurde, aber das tut meiner Freude über ihn keinen Abbruch. Vielen Dank an dieser Stelle nochmals dem Geber.
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Solche Geber hätte man auch gerne mal!
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Lieber Peter,
gibt halt sehr nette Leute hier.
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Lieber Michael,
danke fürs Zeigen dieser Farbenfreude - leicht überfrankiert, aber das sind ja alle Satzbriefe, jedenfalls die, die ich kenne. Aber ein eyecatcher und fein gestempelt, da kann man nicht meckern.
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Farbenfreude ist die richtige Wortwahl
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Liebe Freunde,
heute zeige ich 2 kleine Schmankerl:
1. Eine Postkarte mit der 6 Pfg. vom 24.11.1934, die in Wiesbaden geschrieben wurde und die als Ortspostkarte mit der Bahnpost 1010 lief. Wie muss ich das verstehen, dass eine Ortspostkarte mit der Bahnpost transportiert wurde? Ich stehe da ein bisserl auf dem Schlauch.
2. Ein Brief als Nachnahme über 2,42 Mark aus Düsseldorf der Firma Hans Froede vom 8.2.1935 nach Unter Plehnen in Ostpreussen, Post Paaris. Schön der Zusatz: "Es wird höfl. gebeten die Briefmarken sauber zu stempeln" - und just das hat man auch gemacht, damals, nicht wie heute ...
Das Franko von 32 Pfg. erschließt sich mir noch nicht, daher bitte ich um gefällige Nachhilfe. Danke vorab!
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Lieber Ralph,
Postkarte im Inlandsverkehr Tarif ab 15.1.1932 waren doch 6 Pfg., Postkarten im ermäßigten Ortsverkehr waren glaube ich 5 Pfg.
Meine Interpretation Therese hat die Karte Zuhause in Wiesbaden geschrieben hat sich auf eine Zugfahrt begeben und dabei unterwegs die Karte aufgegeben bzw. der Reichspost übergeben.
LG Bernd
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Lieber Bernd,
danke für deine Hilfe - kann man feststellen, wohin der Zug fuhr? Er müsste ja dann von Wiesbaden weggefahren sein, damit die Karte wieder zurück kehren konnte.
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Wie muss ich das verstehen, dass eine Ortspostkarte mit der Bahnpost transportiert wurde?
Vielleicht in der Eile auf dem Bahnhof am Zug aufgegeben?
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Lieber Erwin,
mittlerweile vermute ich, dass man die Karte im Bahnhof, vlt. sogar noch schnell im Zug geschrieben hat, sie dort von Wiesbaden nach Frankfurt durch die Bahnpost entwertet wurde, um dann mit nächster Post retour nach Wiesbaden zu laufen.
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lieber Ralph,
in der Art wirds gewesen sein.
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Liebe Freunde,
heute zeige ich einen Brief aus Liegnitz vom 13.6.1935 nach Frankfurt am Main, Empfänger war Dipl. Ing. Walther Larisch. Aber in FFM - Süd, Schadowstr. 5 wohnte L. wohl nicht mehr, denn ich lese noch Im Rosengarten 10, Gunzenheim 1/75 und 14/6 für das Datum.
Durfte die Post bei der Umadressierung von Postsendungen einfache Bleistifte benutzen wie hier?
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Durfte die Post bei der Umadressierung von Postsendungen einfache Bleistifte benutzen wie hier?
... nur, wenn daneben auch amtlich das Änderungsdatum vermerkt wird
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Lieber Michael,
vielen Dank - wer sonst könnte dergleichen wissen?
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