Nothilfe 1934 und alles, was dazu gehört

  • Lieber Erwin,

    vielen Dank - heute sollte noch ein Rosinchen kommen aus Süchteln; hoffen wir auf die Schnelligkeit der Post ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Frankfurt am Main, 31.12.1934 an Herrn Architekt Ritter in Zürich in der schönen Schweiz.

    Leider reichten die verklebten 4 Pfg. nicht aus, so dass die Aufgabepost einen T-Stempel für Nachtaxe abschlug und zweimal "10" notiert wurden. In der CH wurde dieses auch heute noch offene Kuvert = Drucksache mit einer 5 Rappen-Marke versehen und mit blauem Stift die große 10 gestrichen.

    lieber Ralph,

    wenn 5 Rpf für eine Auslandsdrucksache gefordert sind, dann sind sie auch zu frankieren. ;)

    Wenn dann wegen 1 Rpf Fehlporto das am 31.12.1934 fällige Nachporto von 2*1 Rpf zur Mindestgebühr von 10 Rpf führt, dann ist es schon richtig dumm gelaufen. Lässt sich aber noch toppen, denn ab 1.1.1935 wäre nur eine Mindestgebühr von 4 Rpf. fällig gewesen.

    Warum die Schweizer Post das auf 5 Rp reduziert hat? Da müsstest du bei der Schweizer Sammlerfraktion anklopfen; vielleicht entsprachen die 5 Rp der Schweizer Mindestgebühr?

    Viel Spaß mit diesem wunderschönen Briefchen :love:

    Michael

  • Lieber Michael,

    vielen Dank für deine profunde Antwort - da habe ich wohl in ein phil. Wespennest gestochen, also ein Tag später wäre sie als voll frankiert akzeptiert worden - wow! Wegen der Reduktonen frage ich meinen Freund und CH-Kenner, der weiß eh alles, was die Schweiz angeht. Ich poste es hier, sobald ich es weiß.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    halbe Kraft zurück: auch ab 1.1.1935 wären 5 Rpf für die Auslandsdrucksache erforderlich gewesen. Nur die wegen Unterfrankierung geforderte Mindestgebühr hätte sich von 10 Rpf auf 4 Rpf reduziert.

    besten Gruß

    Michael

  • Lieber Michael,

    vielen Dank für deine Korrektur - dann hat man wohl 4 Pfg. mit 5 Rappen gleich gestellt, das würde Sinn machen, auch wenn die Aufgabepost wohl eher 10 Pfg. = Rappen wollte.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Michael,

    mein Sammlerfreund hat alles bestätigt - die CH hat 1 Pfg. mit 1,25 Rappen berechnet. Der fehlende Pfennig an Frankatur wurde also mit 2,5 Rappen berechnet und es wurde immer auf 5 Rappen aufgerundet.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    ein Brief aus Süchteln (bei Viersen, bei Mönchengladbach) nach Bonn vom 23.01.1935 zeigt nicht nur den uralten "frei" - Vermerk, sondern auch noch in besonders ausführlicher Weise einen Werbetext für das Städtchen Süchteln, wie ich es bisher kaum wahrgenommen habe. Die 12 Pfg. Frankatur ist natürlich simpelst, aber das hat mich nicht gestört.

    Gefolgt von einer Postkarte aus der Weltstadt Heersum (über Hildesheim 2) nach Hannover, wie sie dienstlicher kaum sein kann - es ging um Steuern am 23.2.1935. Heute hat Heersum über 700 Einwohner - ob es damals mehr waren?

    Hier schlug mein Faible für die Stempel der Landpostverkraftung wieder zu ...

  • Liebe Freunde,

    ein geneigtes Auktionshaus vermachte mir gegen Entrichtung des üblichen Obolus den folgenden Brief:

    Nachnahme von Dr. Otto Hindrichs, Postwertzeichen Hersteller der Wisawert-Pakete in Münster NRW über 10,84 Mark an Herrn Jacob Aberle in Triberg im Schwarzwald im Kurhaus Geutsche.

    Frankiert wurden 44 Pfennige in einer Kombination, die ich bislang noch nicht gesehen hatte.

    Frage an die Experten: Portogerecht? Wenn ja, wie teilten sie sich auf?

  • Hallo Ralph,

    (auch optisch) Megabeleg, an dem alles stimmt: Briefgebühr Inlandsverkehr 24 Pf im Tarifzeitraum vom 1.12.1934 - 15.5.1939, die Nachnahmegebühr ab dem 1.8.1933 dauerhaft unverändert (bis zum Höchstbetrag von 1.000 RM) 20 Pf = mit 44 Pf absolut portogerecht 8o

    LG

    Tim

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Morsche Tim,

    vielen Dank - wow, das ging ja schnell!

    Dann haben sich 3 Tage bei Wasser und Brot doch gelohnt. :thumbup: :thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Erwin,

    danke! Außer dem habe ich leider als schlechtester Googler unter der Sonne nichts gefunden zu Wisawert-Paketen für Sammler:

    Dr. Otto Hindrichs - Briefmarken und MÃŒnzenversand

    Gab es wohl schon 1933, aber was genau sich dahinter verbirgt/verbarg, kann ich nicht sagen. Vlt. weiß hier einer mehr?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Erwin,

    vielen Dank - du bist super!

    Scheint mir also ein Laden gewesen zu sein, der selbst Literatur schuf und damit auch gleich die passende Ware anbot und verkaufte. Obs ein gutes Geschäft war? Keine Ahnung, aber es ist immer interessant und teils lehrreich, solche Stücke zu finden und sich darüber schlau zu machen, auch wenn das Internet dazu wenig hergibt.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Whow, das gab es den Hindrichs schon? Noch vor einigen Jahren hatten die in der Salzstraße einen Briefmarkenladen. Ob der allerdings noch da ist, weiß ich jetzt nicht.