Nothilfe 1934 und alles, was dazu gehört

  • Liebe Freunde,

    das ist jetzt meine 3. Einzelfrankatur der 25 Pfg. und man könnte meinen, ich wäre a) meschugge, oder b) bessessen von Einzelfrankaturen, aber die hier hat es mir wirklich angetan und ein schöneres Randstück mit klarerem Stempel als den von Stuttgart, 5.6.1935, wird man wohl lange suchen müssen, daher habe ich mir das gute Stück trotz 1 Pfg. Überfrankatur gegönnt; man gönnt sich ja sonst nichts!

  • Liebe Freunde,

    Briefe mit fast portogerecht verwendeten Zusammendrucken sind nicht sooo häufig, vor allem wenn sie so aussehen, wie dieser 6er - Block aus Apolda vom 15.6.1935 nach Obrelungwitz und Einschreibung.

    30 Pfg. für Einschreibung und 12 Pfg. für den einfachen Brief ergaben 42 Pfg. - frankiert wurden 44 Pfg., das nimmt man gerne so hin.

    Neben dem wunderbaren, gleich dreifach abgeschlagenen Aufgabe-Sonderstempel erfreut den Sammler von heute noch der Sonder-Ankunftsstempel, mit dem dezent auf die weltbekannten Qualitätsstrümpfe von Oberlungswitz hingewiesen wurde. Ich hätte es, ehrlich gesagt, nicht gewußt!

  • Lieber Michael,

    so ist es - aber das Material wird knapper. Schön, dass die Sammlung schon belegemäßig 3stellig ist - wer hätte das vor 13 Monaten gedacht?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    so gehts einem, wenn man sich auf ein Gebiet spezialisiert. Nach ein, zwei Jahren wundert man sich, was man zusammengetragen hat.
    Da staune ich auch immer wieder bei meinen Teilsammlungen, zum Beispiel Hufeisenstempel oder Liegnitzer Sonderform.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • so ist es - aber das Material wird knapper.

    Lieber Ralph,

    da bin ich aber froh, dass dieser Beleg schon längere Zeit in meiner Sammlung liegt. Ein äusserst seltener 8) Dritttags-Satzbrief. Ich musste jetzt erstmal 425 Beiträge durchschauen um auszuschließen, dass ich ihn schonmal gezeigt habe; aber so ist das halt, wenn die Erben der Hunt Brothers den Markt leerfegen 8) .


    Nothilfe Satzbrief am 7.11.1934 innerhalb Berlin als Eilbote-Einschreiben versandt mit AKS

    mit bestem Gruß

    Michael

  • Lieber Erwin,

    das ist der Sammler-Alltag eines jeden alten Hasens ... aber wir können damit gut leben, oder? :)

    Lieber Michael,

    "Die Erben der Hunt Brothers" - ja, die größte Silber-Spekulation in der Geschichte dieses Planeten, aber ich bin eher ein "Hunter", als ein Hunt ... :D

    Dritt-Tags-Briefe sind handverlesen, ich habe glaube ich noch keinen, aber irgendein Ziel muss man ja haben. 8)

    Ganz ehrlich - ich habe noch gar kein Auge auf die frühen Verwendungsdaten geworfen - nur bei den Daten, die außerhalb der Gültigkeit des Satzes liegen, habe ich mir angewöhnt, nervös zu werden ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Dritt-Tags-Briefe sind handverlesen, ich habe glaube ich noch keinen, aber irgendein Ziel muss man ja haben. 8)

    Dritttags-Belege :) sind die ultimative Steigerung der Zweittags-Belege, bei denen manche Verkäufer meinen vom Bonus für Ersttags-Belege partizipieren zu können 8) . Nach den Dritttags-Belegen kommt lange, lange, lange nichts mehr - bis zum Letzttags-Beleg. Danach kommen in der Regel die Doofen dran, seien es Postler, Fälscher oder Käufer ...

  • ... und dann kommt noch die sog. "Sonn- und Feiertags-Post" hinzu; unbestätigten Berichten zufolge sollen sich die Sammler da glatt überschlagen ! :D :D

    P.S. Gut, dass es den 29.2.1935 nicht gab - sonst drohte der Gang zur vorfinanzierenden Bank ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Danke dir!

    Eine Postkarte mit 16 Pfg. Frankatur aus Hamburg vom13.12.1934 an Edward Weigel in Glendale, USA, fiel mir in die Hände, bei der ich aber denke, dass sie nicht wirklich in die Staaten gelaufen ist.

    Rückseitig lese ich zwar einen Weihnachtsgruß auf Englisch, aber den hätte man wohl eher auf Deutsch verfasst und Stempel gibt es auch keine.

    Was hätte denn eine Postkarte bzw. Drucksache damals in die USA gekostet?

    Nach den ganzen hübschen Belegen scheint noch eine Fragestellung unbeantwortet zu sein, nämlich die nach dem Portosatz für Auslandspostkarten im Jahre 1934.

    In der letzten Portoperiode des Deutschen Reiches ab 01.12.1933 waren für eine Auslandspostkarte 15 Rpf zu verkleben. Insofern ist es auch nicht ausgeschlossen, dass Deine Karte in die Staaten gelaufen ist, wenn es auch nicht beweisbar ist. Einen Ankunftsstempel gab es damals m.E. in den USA für einfache Postkarten nicht mehr.

    Beste Grüße

  • Lieber Rüdiger,

    hab vielen Dank für deine Antwort - super, dann war der eine Überpfennig tolerabel. Ich fürchte aber, dass man wohl nie wird beweisen können, ob sie tatsächlich in die Staaten lief, oder nicht. Ich habe sie zu einem Drittel BP$ gekauft, weil wohl der Verkäufer, als auch meine Wenigkeit davon ausgegangen sind, dass es wohl eher eine Spielerei war und keine echte Bedarfskarte.

    Aber wenn du schreibst, dass Ankunftsstempel bei simplen Karten in den USA nicht eingangsgestempelt wurden, dann rückt sie das doch ein bisserl in die Nähe der Authentizität. Leider habe ich bis dato keine weiteren Karten in die USA gefunden, um zu sehen, wie diese behandelt wurden damals.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    2 Postkarten kamen zu mir, die ich hier gerne zeigen möchte.

    1. Karte als Ortspostkarte von Schwäbisch-Gmünd vom 8.12.1934 an Frau Anna Müller, betreffend eine Vorladung für Montag, den 10.12.1934 Nachmittags zwischen 14.00 und 18.00 Uhr beim Kreiswohlfahrtsamt vorstellig werden zu wollen.

    Würde ich zu meiner aktiven Zeit eine Vorladung - selbst am Ort - innerhalb von 2 Tagen schriftlich anberaumt haben, hätte sich meine "Kundschaft" totgelacht ... damals wohl eher nicht.

    Nach meinen Unterlagen kosteten Ortskarten aber 5 Pfg. Nur Drucksachen kosteten, egal wohin und bis 20g, nur 3 Pfg. Wäre es möglich, dass man hier die Postkarte als Drucksache postalisch wertete, auch wenn das Wort "Postkarte" nicht durchstrichen wurde?

    2. Karte im Fernverkehr aus Bitterfreld vom 4.3.1935 an "Barbara Gesellschaft mit beschränkter Haftung Feuerschadenverband Halle (Saale) Riebeckplatz 4. Rückseitig ging es um die Grube Leopold und deren Versicherung, auch nicht uninteressant und daher kennen wir Bitterfeld wohl auch am besten.

    Fernpostkarten kosteten 6 Pfg. - diese hier war also tarifgerecht frankiert worden.

  • Nach meinen Unterlagen kosteten Ortskarten aber 5 Pfg. Nur Drucksachen kosteten, egal wohin und bis 20g, nur 3 Pfg. Wäre es möglich, dass man hier die Postkarte als Drucksache postalisch wertete, auch wenn das Wort "Postkarte" nicht durchstrichen wurde?

    Lieber Ralph,

    mit bis zu 5 Worten (zusätzlich noch Datum und Unterschrift) waren die Postkarten als Drucksachen zu frankieren. Die Portoüberprüfung orientierte sich hier nur an den Fakten. Ob da Postkarte oder Drucksache stand war unerheblich.

    Schöne Abrundung, noch dazu thematisch passend, deiner Nothilfesammlung :)

    besten Gruß

    Michael

  • Lieber Michael,

    vielen Dank für die Aufklärung - jetzt ist alles klar, auch wenn man (allerdings zuvor) in Bayern "Postkarte" streichen musste und durch Drucksache zu ergänzen hatte, aber hier war man wohl postalisch etwas liberaler geworden.

    Vor 10 Minuten kam die Post, was Wunder und brachte mir dieses kleine Schmankerl zu mir.

    3 Marken à 4 Pfg. + 2 Pfg. aus Abensberg in Bayern, irgendwann 1934 gestempelt.

    Kaufgrund: Der feine Landpoststempel Irnsing - über Abensberg. Schön auch, dass der Empfänger, das Arbeitsamt in Regensburg, den Umschlag aufbewahrte, so dass ich ihn heute hier vorstellen kann.

    Die Einwohnerzahl damals dürfte zwischen 450 und 500 gelegen haben und häufig dürfte es solche Briefe nicht geben.

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • ... ist schon versteckt - in einem von zwei Alben. :)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Erwin,

    extra für dich nachgezählt: 107 Belege und ca. 100 Marken bzw. Einheiten. Da ist noch Luft in den beiden Steckbüchern. 8)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.