Hallo Nils,
das ist eine sehr interessante und wichtige Aussage! Wenn 8d = Leitung über Frankreich, und 6d = Leitung über Preußen/Belgien, dann kann/muss man davon ausgehen, dass NICHT via Köln/Aachen, sondern via Forbach spediert wurde. Hätte eine entscheidende Bedeutung für die Einschätzung der Nutzung der Eisenbahn Frankfurt-Köln in der zweiten Julihälfte!
Es müsste dann doch massenhaft 6d-Portobriefe aus den 60er Jahren über Preußen (Köln-Aachen-Belgien) nach England geben, oder? Ein solches Beispiel aus 65-67 wäre prima!
Der Deutsche Krieg 1866
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- Offizieller Beitrag
Hallo Wilfried
Wie schon Ralph angedeutet hat, meine Angaben hier war leider falsch. Tut mir leid, ich habe die Tabelle nicht bis zum Ende gelesen
Über Belgien war es auch 8 Pence. Privaten Schiffsbrief kam ja hier nicht in Frage.
Viele Grüsse
Nils -
Lieber Nils und alle,
vielen Dank für eure Aussagen.
Damit bleibts bei Köln-Aachen-Belgien mit höchster Wahrscheinlichkeit, und allenfalls einem Tag Verzögerung wegen kriegsbedingtem Chaos in Frankfurt.
Würde sehr gerne weitere Briefe aus Frankfurt nach Köln aus der Zeit sehen... -
Hallo, hier sind 2 Belege aus meiner Sammlung, die auf die Situation eingehen. Der Bahnbetrieb war u.a. auch deshalb unterbrochen, da die Preußen ihre Kampftruppen, die Frankfurt besetzt hatten ausgetauscht haben, daher war auch der Bahnverkehr, außer für Truppentransporte, unterbrochen. Leider gibt es keine genauen Angaben in Form einer Tabelle, wo die genauen Daten hervorgehen. Lediglich aus den Tageszeitungen und aus Belegen, die aussagefähig sind kann dies erkannt werden.
Gruß Taxis 107 -
Vielen Dank fürs zeigen dieser interessanten 66er Belege!
Allerdings bringt mich dies in meiner Anfrage zur Situation der Bahnverbindung Frankfurt-Wiesbaden-Köln in der zweiten Julihälfte nicht wirklich weiter.
Der Brief aus Nieder-Wöllstadt wäre wohl zu jeder Zeit über Giessen-Wetzlar und nicht über Frankfurt/Wiesbaden nach Köln spediert werden, und die Situation der Main-Weser-Bahn im Juli ist klar (Operationen des VIII. Bundeskorps und danach wichtige Nord-Süd-Verbindung von Preußen nach Frankfurt).
Auch der Feldpostbrief vom 23.7. nach Hannover wurde wohl über Giessen und nicht Köln geleitet, da die Main-Weser-Bahn nach Abzug des VIII. BK aus Frankfurt und Einmarsch der Preußen für militärische Korrespondenzen umgehend wieder in Betrieb genommen worden sein dürfte. -
... also gut, einen hab ich noch.
Diesmal Kriegsumleitung UND Inhalt... -
Lieber Wilfried,
sehr schönes Stück mit klarer Ansage der Leitung - und den "Heidelber" mag ich auch.
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ach Mist...;-)
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Liebe Sammlerfreunde,
hierzu folgender Brief:
Regierungssache vom kgl. bayer. Bezirksamt Gersfeld an den Stadtmagistrat von Salzungen
vom 5. August 1866 mit der Mitteilung über den Tod eines Soldaten.Beste Grüße von VorphilaBayern
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Lieber VorphilaBayern,
sehr interessanter Brief aus der Zeit nach der heißen Phase des Krieges!
Vielen Dank fürs Zeigen!! -
Lieber mikrokern,
vielen Dank.
Hierzu ein weiterer Brief:
Regierungssache vom kgl. bayer. Bezirksamt Gersfeld nach Tann vom 24. Juni 1866
mit Anfrage wegen eines Soldaten. Die Mitteilung von Tann war: bereits am 15. Juli
1865 in Reichenhall verstorben.Beste Grüße von VorphilaBayern
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Lieber Hermann,
zwar ganz traurige Inhalte, aber (post-)geschichtlich hochinteressante Briefe hast du da ausgegraben. Dass man nicht wusste, ob ein Reservist gestorben ist, deutet doch auf vieles hin ...
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Lieber Ralph,
dafür war ihm wenigstens der Krieg erspart geblieben.
Liebe Grüße,
Hermann
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Lieber Hermann,
ja, das ist auch wieder wahr. Stürben wir alle nur rechtzeitig, gäbe es gar keine Kriege mehr.
Frohes Fest mein Lieber!
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Lieber Ralph,
es würde schon reichen (um den Konjunktiv weiter auszureizen), wenn nur die Richtigen rechtzeitig stürben, nämlich ehe sie Kriege anzetteln können.
Tolle Briefe aus einer sehr bald preußischen Ecke des damaligen Bayern!
Weihnachtliche Grüße aus Erding!
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Hallo,
nachdem ich die beiden gezeigten Briefe vom lieben VorphilaBayern erwerben konnte- wofür ihm mein ganz herzlicher Dank gilt - möchte ich an dieser Stelle noch folgende Details hinzufügen.
Transkription des in post #1309 gezeigten Briefes vom Bezirksamt Gersfeld an den Stadtmagistrat von Salzungen:
"Ableben des Soldaten Michael Schmitt betr.
Auf die schätzbare Zuschrift vom 14./18. Juli lfd. Jahres gibt man bekannt, daß der am 4. vor. Mts. [vorigen Monats] früh 5 Uhr im jenseitigen Krankenhause in Folge einer Schußwunde mit Tod abgegangene bayerische Soldat Michael Schmitt der IV.ten Schützen-Compagnie des kgl. 9. Infanterie-Regiments Wrede angehörte und von Bütthard, k. bayer. Bezirksamt Ochsenfurt war.
Den Eltern desselben wird der Inhalt der jenseitigen Zuschrift durch das genannte k. Bezirksamt bekannt gegeben werden.
Hochachtungsvoll..."
Aus den Angaben kann man ableiten, dass der Soldat beim Gefecht von Immelborn, wenige Kilometer von Salzungen entfernt, in der Nacht vom 2. auf den 3. Juli 1866, an dem eine Hälfte der 4. Schützen-Kompanie des 1. Batl. des 9. Infanterie-Regiments teilnahm, verwundet wurde und danach im Spital in Salzungen verstorben ist. Im Generalstabswerk "Antheil der Königlich Bayerischen Armee am Kriege des Jahres 1866" (Generalquartiermeiser-Stab, München 1868) wird für die Einheit des Soldaten Schmitt der Verlust von drei toten Soldaten angegeben.Aus "Kampfhandlungen während des Bruderkrieges 1866 in der Rhön" (Leo W. Hamm):
"Der als Draufgänger bekannte Oberst Aldosser, Kommandeur des 9. IR, klärte daher noch am 2. Juli mit eineinhalb Kompanien und einer Eskadron nach Norden auf; um den Gegner zu stellen.
Bei Immelborn traf man in der Nacht schon auf den Feind; der aber ließ sich nicht überraschen. Es kam zu einem Scharmützel, bei dem 3 Bayern fielen und 13 verwundet wurden, darunter der Oberst. In derselben Nacht stieß auch eine preußische Abteilung bei Dermbach auf bayerische Vorposten. Ein Bayer fiel, einer wurde gefangen genommen. Die Feldwache ging daraufhin auf Dermbach zurück..." -
Hallo mk,
das ist jetzt so präzise den Hergang der Dinge von vor mehr als 150 Jahren darstellend natürlich Prämium. Klasse Leistung für eine Klasse Sammlung.Beste Grüße !
vom Pälzer -
Vielen Dank!
Dann möchte ich grad noch die Transkription und etwas historischen Kontext für den zweiten Brief (post #1311) zum besten geben...Gersfeld den 22. Juni 1866
An den Vorsteher in Tann
Dem am4 März 1859 beabschiedeten Soldaten Friedrich Christoph Holzhausen von Tann istzu eröffnen, daß er als Reservist des kgl. II. Artillerieregiments demnächst seine Einberufung zu gewärtigen habe, daher bis auf Weiteres seinen Heimathortnicht verlassen dürfe. Für den Fall derselbe nicht in seiner Heimath anwesend, ist mit Beschleunigung anzuzeigen, wo sich derselbe zur Zeit aufhält.
Königl. Bezirksamt…
[darunter vermerkt:] Ist d. 15. Juli 1865 zu Reichenhall verstorben
Nach dem königlichen Mobilmachungsdekret vom 10.5.1866 wurde am 26.5. die Bildung von 4 Infanterie-Divisionen und einem Reserve-Kavallerie-Korps nebst Artilleriereserve für die mobile Armee angeordnet. Mitte Juni, nach dem Austritt Preußens aus dem Deutschen Bund und Kriegsbeginn, wurden diese Divisionen im Raum Bayreuth-Schweinfurt zusammengezogen und das Hauptquartier am 20.6. nach Bamberg verlegt. Der Operationsplan sah die Vereinigung mit dem VIII. Bundeskorps im Fuldatal vor, weshalb am 25.6. das Hauptquartier nach Schweinfurt verlegt wurde. In diese Zeit fällt der gezeigte Brief. Das Bezirksamt fungierte offenbar als verlängerter, ziviler Arm der militärischen Verwaltungsbehörde, um eine rasche und komplikationsfreie Einberufung von Reservisten vorzubereiten.
Die hierarchisch organisierte Verwaltungsstruktur im Königreich Bayern war der Grund dafür, dass die Kenntnis über den Tod des Reservisten zunächst auf die Gemeinde Tann beschränkt blieb. Das übergeordnete Bezirksamt sowie die Militärbehörde wurden nicht automatisch in Kenntnis gesetzt, sondern erfuhren davon erst auf Nachfrage.
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Lieber Wilfried,
hochinteressanter Inhalt und die Hierarchie in Bayern aufzeigen zu können, dürfte schon bei "Friedensbelegen" nicht einfach sein.
Guten Rutsch!
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Hallo mk,
da muss ich mich der Vorrede auch gleich wieder anschließen. Einen allgemeinen Hergang der Dinge an einem Einzellfall top beschrieben, mit der Transcription u.a. auch interessante Redewendungen der Zeit vorgetragen, in angespannter Lage kurz vor Ausbruch des Konflikts. Klasse !
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+ Gruß !
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vom Pälzer
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