Der Deutsche Krieg 1866

  • Hallo,

    ... Geduld und Hartnäckigkeit zahlt sich (meistens) aus:

    Bzgl. des mysteriösen "Jacob Wolf" beim Feldpostbrief von Mergentheim nach Stetten vom 25. Juli 1866 (posts #511 ff.) habe ich von der Gemeinde Stetten-Kernen folgende Information erhalten:

    "Ihre Anfrage bezüglich Jak(c)ob Wolf kann ich wie folgt beantworten: Jakob Wolf, geb. 22.03.1807, gest. 10.01.1874, Bürger und Weingärtner (Familienregister Stetten). In den Pflegschaftsakten 1834-1880 des Gemeindearchivs zeichnet häufig ein Jakob Wolf als (Gemeinde)Pfleger und als Weingärtner."

    Mein besonderer Dank gilt hier Herrn Stiene von der Gemeindeverwaltung Stetten, der sich die Mühe gemacht hat, die Akten zu durchsuchen...

    Dadurch erklärt sich auch der Satz "Dieser Brief wird schon als Quittung dienen worauf ich Herrn Schultheiss & meinen H. Pfleger nochmals schönstens danke & grüsse".

    Jacob Wolf war als Gemeindepfleger, also Zuständiger für Kassen- und Rechnungswesen, Finanzen und Buchhaltung der Gemeindekasse, somit der richtige Addressat des Briefes, was durch die vorderseitige Korrektur ausgedrückt wurde.

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • ...........sagte doch dass der in deiner Sammlung besser aufgehoben ist!
    Nochmals congrats zur Recherche!

    Gruß
    Ulrich

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich

    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • ... und nochmals besten Dank, lieber Ulrich!

    Heute möchte ich einen in Burgbernheim bei der württemberg. Feldpost am 2.8.1866 gezogenen Posteinlieferungsschein über eine Geldsendung von 170 Gulden (Wertbrief) an das 5. württembergische Infanterie-Regiment "König Karl" unter Oberst v. Hügel zeigen - ganz frisch von Feuser erhalten. Nach den jüngsten Niederlagen hatte sich das VIII. Bundeskorps nach der örtlichen Waffenruhe von Würzburg am 29. Juli aufgelöst, und die verschiedenen Kontingente strebten ihren Heimatländern zu. Ich zitiere aus meinem post #157:

    "Das Hauptquartier des VIII. Korps lag am 1. August in Burgbernheim und wurde am 2.8. nach Rothenburg verlegt, von wo es mit Befehl vom 4. August nach Feuchtwangen und dann nach Nördlingen verlegt werden sollte.
    Desweiteren passt der [in post #157 gezeigte] Brief [aus Burgbernheim] historisch zum in post #89 gezeigten Feldpostbrief eines württembergischen Soldaten der 1. Division (im Bundeskorps), der am 2. August bei der Postexpedition Ermetzhofen aufgegeben wurde und nach Winnenden ging. Alle 3 Orte - Rothenburg, Burgbernheim und Ermetzhofen - liegen nur wenige Kilometer voneinander entfernt im Südosten Würzburgs. Nach dem letzten Gefecht, der Beschiessung der Festung Marienberg bei Würzburg am 27. Juli und der anschliessenden örtlichen Waffenruhe hatten sich die Einheiten des 8. Bundeskorps in südöstlicher Richtung zwischen Würzburg und Rothenburg o.d.T. zurückgezogen; am 2.8. waren preussische Truppen in Würzburg eingerückt..."

    Leider ist nicht zu ermitteln, wer der Absender war; offensichtlich ging die Geldsendung an die Regimentskasse. Kann mir jemand bei der Transkription des Bleistiftvermerks helfen? Ich lese da "... Geld".

  • Hallo Nils,

    könnte sein. Bin mir aber nicht sicher...

    Heute zeige ich einen frühen Feldpostbrief vom 26. Juni 1866 mit der Feldpostexpedition der württemberg. Infanterie-Division (im VIII. Bundeskorps) als Absender. Darin wird um die Rückerstattung von für die Zustellung einer Fahrpostsendung an einen Empfänger im 3. Infanterie-Regiment ausgelegtem Porto von 21 Kreuzern ersucht. Da sich der Empfänger, die Adjutantur des 3. IR, ebenfalls in Friedberg befand, konnte der Vorgang nach Empfang des Geldes am selben Tag abgeschlossen werden, was daher mit dem zweiten Abschlag des Feldpoststempels vom 26.6. im Briefinneren bestätigt wurde.

    Zur Transkription:

    Friedberg den 26. Juni 1866

    Löbliche Adjutantur des K. würtbg. 3. Infanterie-Regiments Friedberg

    wird hiermit wiederholt ergebenst ersucht, die zu der am 24. dM. überlieferten Sendung von Ludwigsburg 6 Pfd. 5 schwer, gehörenden Adresse, behufs Abstrich des auf diesem Stücke haftenden Portobetrags von 21Kr, an die Feldpost zurückgeben zu wollen.

    Hochachtungsvoll K. würtbg. Feldpostexpedition

    21 x Porto empfangen [K.W. FELDPOST 26.6.66]

    Teile der 1. württembergischen Division befanden sich vom 25. bis 29. Juni 1866 im hessischen Friedberg, bevor der Marsch zunächst nach Osten und dann nach Süden auf Frankfurt begann.

  • Hallo,

    deutlich weniger spektakulär und mit niedrigerem "impact factor" behaftet als die beiden zuvor gezeigten Feldpostbelege ist dieser Geschäftsbrief aus dem preussischen Posen ins braunschweigische Harzburg vom 17. Juli 1866, der als Portobrief aufgegeben und mit 4 Sgr. taxiert am 18.7.1866 seinen Empfänger, den Herrn Nestor Kosrutski "Im Hause Herrn Veise" erreicht hat.

    Interessant auch der vorderseitige (überflüssige) Leitvermerk "Berlin-Braunschweig", da die Eisenbahn Posen-Frankfurt a.d. Oder-Berlin-Magdeburg-Braunschweig ohnehin ohne Alternativen (und Kriegseinflüsse) funktionierte. Zudem ist der ins Kuvert eingelegte Inhalt erhalten geblieben, ohne den eine 66er-Relevanz nicht automatisch erkennbar wäre.

    "Hochgeehrter Herr Kosrutski!

    Ihr werthes Schreiben von vorgestern habe ich erhalten & benachrichtige Sie ergebenst, dass, wie ich erfahren, allerdings Briefe nach Süddeutschland nicht mehr befördert werden. Nunmehr zeige ich Ihnen ergebenst an, dass ich den Ihnen aus umstehender Rechnung zustehenden Restbetrag von 52 Th. 57 an die Frau Gräfin Benska auf Glesno bei Wirsitz abgesandt habe, womit unser Conto ausgeglichen ist.

    Speciell Neues in unsrer Provinz ist nicht vorgefallen & indem ich Sie bestens grüsse empfehle ich mich Ihnen mit Hochachtung

    R. Seeger

    Posen 16 Juli 1866"

    Danach folgt eine Rechnungszusammenstellung.

    Die generalisierte Aussage über "Nichtbeförderung von Briefen nach Süddeutschland" kann ich so nicht teilen; für Fahrpost und Wertsendungen mag das gegolten haben, normale Briefe wurden aber nicht grundsätzlich von der Beförderung ausgeschlossen - man musste halt Verzögerungen in Kauf nehmen.

  • Hallo Mikrokern, hallo Freunde der PO,

    nach den beeindruckenden Briefen, die mikrokern hier gezeigt hat möchte ich mal etwas
    nicht philatelistisches zeigen.

    Eine Urkunde an einen Füssilier der preussichen Armee für seine Verdienste besonders an der
    Schlacht in Königgrätz am 4.Juli 1866, ein u.a. aus Bayrischer Sicht trauriger Verdienst.....
    Da die Urkunde wegen Ihrer Masse 29x22cm in meinen Sammlungsblättern keinen Platz hat
    könnte ich bei Bedarf per PN hier vermitteln, da ich den Eigentümer kenne.
    [Blockierte Grafik: http://s3.imgimg.de/uploads/1866gesamt2637a816dJPG.jpg]

    Beste Grüsse
    Bayern Social

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • Lieber mikrokern,

    #543 könnte auch Regimentsgeld heißen - ganz sicher bin ich aber nicht ...

    Da hast du ja eine schöne Strecke in jüngster Zeit zusammen bekommen - Chapeau!

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber mikrokern,

    na, dann warte ich mal bis dahin! ^^ Es wird schon ein Knaller sein, da bin ich mir sicher.

    By the way - kaum zu glauben, wie sich ein Thread entwickelt, der ein Thema zur Grundlage hat, zu dem die meisten Sammler nur xenolalisch reagieren, wenn überhaupt. Bei aller Hochachtung vor den Sammlerfreunden hier im Forum war darauf nicht zu hoffen - um so besser, dass es so gekommen ist. Man könnte fast ein philatelistisches Buch veröffentlichen, wenn man denn wollte ...

    Liebe Grüsse von bayern klassisch und schönen Resturlaub, hoffentlich in einem anderen Land als dem, bei dem nur noch die jüngeren wissen, was einst mal Frühling genannt wurde 8o

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo,

    wieder zurück (vom Regen in die Traufe), zeige ich hier ein "Vor-Rosinchen", bevor ich mit grösseren Kugeln schiesse.

    Geschäftsbrief aus Bonn ins badische Rauenberg an die bekannte Adresse P.J. Landfried vom 31. Juli 1866, als Paketbegleitschreiben für ein versichertes Paket ("Probebund Pfälzer Cigarren"). Der Inhalt ist rein geschäftlicher Natur (Konditionen für Tabak- bzw. Zigarrenlieferungen) und nimmt keinen Bezug auf die aktuelle politische (Kriegs-)Situation, weswegen ich hier auf die Transkription verzichte.

    Paket und Brief wurden am 31.7. aufgegeben, und - ausweislich eines zweiten vorderseitigen Aufgabestempels aus Bonn - erneut am 7.8.66. Leider kann ich die gestrichenen Taxierungen nicht deuten.

    Meine Hypothese ist, dass das Ende des Krieges am 31.7. absehbar war, weshalb der Absender in Bonn davon ausging, dass das Paket mit der Fahrpost ins "noch feindliche" Baden zugestellt würde. Dass der Waffenstillstand am selben Tag in Gräfenberg zustande gekommen war, war wohl noch nicht bekannt. Offensichtlich wurde es in Bonn auch angenommen, wohl aber unterwegs retour gesandt (wo?). Der rückseitige Stempel "2 B" ist mir unbekannt.

    Erst nach weiterer Beruhigung der politischen Lage wurde ein zweiter Anlauf unternommen und Paket mit Brief am 7.8. erneut aufgegeben, woraufhin die Sendung wohl zugestellt worden sein dürfte.

    Eine Verordnung über die Einstellung (und Wiederzulassung) von Fahrpostsendungen von Preussen nach Baden liegt mir leider nicht vor; es dürfte aber ähnlich wie zwischen Bayern und Preussen verfahren worden sein, wo der Fahrpostverkehr mit VO 24'545 vom 11.7. gänzlich eingestellt und erst mit Verfügung vom 15.8.wieder in vollem Umfang mit allen Garantien aufgenommen wurde.

  • Hallo mirkokern

    ein interessanter Brief.

    Der siegelseitige Rahmenstempel " 2B" stammt von der Packkammer Köln - er ist also erstmal in die entgegengesetzte Richtung gelaufen. Möglicherweise erklärt er somit (teilweise) auch die nochmalige Aufgabe in Bonn.

    Die Strecke von 200 km ca. 27 Meilen entspricht der Progressionstufe P 7 (24 - 28 Meilen) und damit wäre der Mindestfahrposttarif 5 Sgr, welche bei einem auch nur 18 Loth schweren Paket hätte gerecht.

    Also Franco wurden jedoch nur 3 Sgr angeschrieben und u.U. auch erstmal nur bezahlt. Ich kann nicht eindeutig sagen, ob nun nachtäglich diese "3" in eine 2 - Bruchstrich noch eine 2 gemacht, wieder falsch, schlußendlich gestrichen wurde. In gleicher Farbe wurde nun mittig eine 6 notiert. Als Franco paßt dies auch nicht, da eine Wertangabe hier nicht erkennbar ist. Diese Notierungen dürften beim zweitenm passieren in Bonn erfolgt sein

    Ich denke, dass dies 6 Kreuzer Porto sind, obwohl auch nicht korrekt, denn die fehlenden 2 Sgr hätten 7 Kreuzer entsprochen. Ein Ergänzungporto für Fahrpostsendungen gab es nicht.

    Zum Abschluß noch, ich denke, dass es nicht versichertes, sondern versiegeltes Paquet heißt.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Lieber Ulf,

    vielen Dank für die ausführliche Stellungnahme! Leider wird wohl einiges zunächst unerklärt bleiben müssen bei diesem Brief.

    Ist "Packkammer Köln" aufgrund des 2B-Stempels gesichert? Von Köln aus ging der Leitweg dann wohl über Bingerbrück bzw. Mainz nach Süden. Hatte Bonn keine Packkammer oder war es eisenbahnmässig nicht an die Rheinschiene angebunden? Warum sollte ein Stempel aus Köln die nochmalige Aufgabe in Bonn mehr als eine Woche später erklären?

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • Lieber mikrokern,

    der siegelseitig Stempel ist sicher der Packkammer Köln zuzuordnen.
    In Bonn gab es eine Packkammer und es ist auch mindestens ein Packkammer-Stempel dort verwendet worden.

    Mein Problem ist, ist mir erst in Nachhinein aufgefallen, dass ich mit dem rechten Stempel ..Bonn so meine Probleme habe. Vom Typ her paßt er meines Erachtens nicht zu Bonn, auch nicht als Ausgabestempel von dort. Eher würde ich denken, dass er eher taxisch ist.

    Mit den Eisenbahnverbindungen kenne ich mich da "unten" nicht aus. Dazu kommt noch, dass die Landfried-Korrespondenz uns viele Rätsel zu knacken aufgibt.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Lieber Magdeburger,

    der "ungewöhnliche" der beiden Bonn-Stempel sollte aber doch eher der linke (Datum 7.8.) sein; beim rechten vom 31.7. handelt es sich doch um einen gewöhnlichen preuss. Zweikreisstempel mit komplettem Datum und Uhrzeit, oder?

    Warum sollte TuT einen Stempel aus Bonn führen???

    Und Ausgabestempel aus Bonn - quasi für den Rückläufer wegen Unzustellbarkeit - halte ich für sehr unwahrscheinlich, wenn man sich das Riesenkontingent an Landfried-Briefen, die z.Zt. verkauft werden und aus dem der Beleg auch herrührt, ansieht: die stammen alle aus dem Nachlass des Empfängers Landfried, womit man "indizienmässig" davon ausgehen muss, dass die Sendung in Rauenberg ankam...

    Die Sache mit der Eisenbahnverbindung von Bonn nach Süden würde mich schon sehr interessieren: wer kann kommentieren, wie Fahrpost von Bonn nach Baden expediert wurde? Über Köln? In jedem Fall? Wurde Bonn als Stadt nicht bereits von Zügen, die von Köln nach Süden fuhren, bedient, sodass die Leitung von Bonn nach Köln eigentlich sinnlos sein sollte?

    Hier http://de.wikipedia.org/wiki/Linke_Rheinstrecke ist zu lesen, dass die "Linke Rheinstrecke" von Köln über Bonn und Koblenz nach Bingerbrück" bereits 1859 voll in Betrieb war, weswegen der Weg nach Köln noch unerklärlicher wird...

    Beste Grüsse vom
    µkern

    Einmal editiert, zuletzt von mikrokern (26. Mai 2013 um 17:27)

  • Lieber Mirkokern

    Du hast recht, ich meinte wirklich den linken Stempel. Soweit ich bisher gefunden habe, wurden nur Zweikreiser in Bonn verwendet.

    Warum eine Leitung erst nach Köln erfolgte, sicher eine gute Frage. Möglich wäre bspw. eine Unpassierbarkeit linksrheinisch, so dass man rechtsrheinisch ausweichen mußte.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    • Offizieller Beitrag

    Hallo miteinander,

    zunächst die sicheren Angaben:
    - Bonn war seit 1858 an der durchgehenden Bahnlinie Köln-Bingerbrück angebunden.
    - auch Bonn hatte K1-Stempel, die auf dem Brief befindliche Type ist noch für 1859 belegt. Ein Übergangsdasein bis 1866 - evtl. als Reservestempel oder in der Packkammer als Ausgabestempel - ist also durchaus vorstellbar.

    Könnte der 2. Bonner Stempel nicht aus einer Rücksendung (via Köln) stammen und bei Paketausgabe an den Absender verwendet worden sein? Dann käme auch noch das Packkammergeld von 3 Sgr. hinzu (bei > 4 Tagen Lagerzeit).

    Viele Grüße
    Michael

  • Könnte der 2. Bonner Stempel nicht aus einer Rücksendung (via Köln) stammen und bei Paketausgabe an den Absender verwendet worden sein? ...


    Hallo Michael,

    wenn der Bonner Stempel vom 7.8. ein Ausgabestempel (vorderseitig????) für den nicht zustellbaren Rückläufer gewesen wäre, dann wäre die Sendung/der Brief wieder beim Absender gelandet, ohne erneut auf die Reise gebracht worden zu sein. Dagegen spricht halt die Tatsache, dass der Beleg aus der Landfried-Korrespondenz stammt, die in diesen Wochen auf ebay verkauft wird - nicht nur einige, sondernm offensichtlich -zig, wenn nicht Hunderte von Belegen. Die hat der Verkäufer sicher aus dem Nachlass der Fa. Landfried erworben, womit man davon ausgehen kann, dass auch mein Brief in Rauenberg angekommen sein müsste. Ich weiss, dies ist kein 100% Beweis, aber doch ein schlagkräftiges Indiz, oder?

    Warum kann es sich beim zweiten Stempel aus Bonn nicht um einen erneuten (vorderseitig korrekt angebrachten!) Aufgabestempel handeln? Dann wäre zumindest die Zustellung und der Verbleib des Briefes konsistent mit dem Landfried-Fundus...

    Beste Grüsse vom
    µkern

    • Offizieller Beitrag

    Hallo mikrokern,

    zwei Überlegungen für meine These:
    In den preußischen Packkammern wurden die Ausgabestempel bei Herausgabe des Paketes vorderseitig aufgesetzt. Dies war üblich, würde hier passen.
    Der alte K1-Stempel war sicherlich nicht mehr im alltäglichen Gebrauch. Meine Spekulation ist, dass er dort in der Packkammer noch seinen Dienst verrichtete. Hilfreich könnten hier andere PBB nach Bonn aus diesen Jahren sein.

    Meine Überlegungen sind nicht zu beweisen, aber dass der Brief jetzt mit den anderen Korrespondenzen auftaucht, beweist auch nicht dass Gegenteil. Er könnte z.B. bei einem folgenden Versand mit einem anderen/größeren Paket beigelegt worden sein. Da solche Briefe typischerweise Rechnungen enthielten und zudem dieser Brief den Versuch der Versendung belegte, könnte auch einen nachträglichen Versand (unter Einschluß) an Landfried erklären.

    Viele Grüße
    Michael