To whom it concerns:
In meiner Heimatsammlung habe ich nur aus den Jahren 1871 und 1872 Dienstbriefe des Stempeltyps 20a Bayern mit der Besonderheit, dass sich der Monatsname über dem Tagesdatum befindet.
Gibt es noch andere Poststellen aus diesem Zeitpunkt mit der selben Konstellation?
Wer kann die Bemerkung links unten lesen?
Rottaler
Hallo Norbert,
"Tax 1 Gulden 48 Kreuzer nachgenommen" steht da - also ein Fahrpostbrief mit Nachnahme.
Hallo,
zu der Zeit wurden Datum und Uhrzeit gesteckt. Beim gezeigten Beleg war ganz einfach die Reihenfolge vertauscht worden. Bei diesem schönen Beleg ein interessantes Kuriosum.
beste Grüße
Dieter
Lieber Ralph,
wofür stehen die darunter vermerkten 11 Kr. mit den vermerkten 1 f 59 x?
liebe Grüße
Dieter
Lieber Dieter,
leider habe ich von der Fahrpost keine Ahnung ...
Die 11xr dürften sich zusammensetzen aus 7 xr für die Entfernung 5-15 Meilen, Prokuragebühr 3 xr und wahrscheinlich 1 xr Zustellgebühr.
Viele Grüße
kreuzer
Hallo Norbert,
ich habe mir einmal meine 2000+ archivierten Scans von 20a/b-Stempeln angesehen.
Gefunden habe ich drei Orte, in denen vermutlich ebenfalls über einen gewissen Zeitraum hinweg mit »Monat über Tag« gestempelt wurde:
Bobingen Mai–September 1871
Neuötting Stadt März–Oktober 1872
Rohr Juli–Dezember 1872
Einzelfälle kenne ich aus Berchtesgaden*, Ergoldsbach, Gaimersheim*, Hoehenstadt*, Jettenbach*, Postbauer*, Sesslach und Traunstein.
Das Problem dabei ist, dass ich bisher aus manchen Orten nur einen Stempelabschlag (*) archivieren konnte, weswegen Verallgemeinerungen auf wackligen Füßen stehen.
Vielen Dank an Alle und an Dietmar,
ist ist gut zu wissen, dass auch andere Postanstalten ähnliche Steck-Fehler machten.
Ich kann mich noch erinnern, mindestens 30 Jahre her, dass bei der Anschrift auf einem Brief nach dem Namen zuerst die Postleitzahl mit Ort und darunter die Straße mit Hausnummer geschrieben wurde.
Noch einen Nachschub aus Simbach a. Inn: Stempel Typ 20a mit dem Monat an Stelle der Uhrzeit von 1871.
Dietmar kannst du vielleicht noch andere prägnante Beispiele der 20 a/b bieten`
Norbert
Lieber Norbert,
das härteste, was ich neben deinem zuletzt gezeigten »Verstecker« gesehen habe, war ein Stempel aus Burgbernheim von 1879. Der war auf einem 2014 bei ebay eingestellten Brief zu sehen. Da wurde zum Auffüllen der ohnehin wenig aussagefähigen Uhrzeitgruppe ein Zierstück eingesetzt, wie wir es von den kleinen Zierstempeln Typ 18 kennen.
Von Gunzenhausen habe ich noch keinen 20b mit Jahreszahl gesehen – an deren Stelle steckt seit mindestens Februar 1870 nur das »Nm« aus der Uhrzeitgruppe, weitaus seltener das »Vm«. Dafür wartet dieser Ort mit einer weiteren Besonderheit auf: Kürzel in Groß- und Kleinschreibung bei einigen Monatsbezeichnungen (also »Feb« statt »FEB«).
Die häufigste Besonderheit sind der gänzliche Verzicht auf Jahreszahl und Uhrzeitgruppe (also nur noch Tag und Monat) bzw. eine zuweilen Jahre lang unveränderte Jahreszahl. Ganz selten ist eine kopfstehend eingesetzte Jahreszahl (1870 in Freising). Auch beliebt waren Blockaden, also rechteckige Einsätze, vermutlich falsch herum gesteckte Stempelbestandteile. Verzicht auf Uhrzeit, dafür höher gesteckte Jahreszahl kenne ich aus Arnstorf, Lambrecht und einigen wenigen anderen Orten.
Toller neuer Thread!
Hallo zusammen,
da passt der auch dazu.
... unglaublich, was man alles mit dieser Stempeltype gemacht hat. Vergeswaltigung von Staatseigentum wäre ja fast noch untertrieben ...
