• Die Briefmarke wurde am 27. Oktober 1913 mit einem Zweikreis-Zugstempel im Zug 106 von Isny nach Kempten entwertet. Der Aufgabestempel der Posthilfsstelle RECHTIS wurde vorschriftsmäßig neben der Marke abgeschlagen. Dieser Stempel war ab dem 15. Oktober 1909 in Gebrauch.
    Zur Geschichte der Bahnstrecke: Ebenfalls am 15. Oktober 1909 wurde Isny zu einem, wenn auch unbedeutenden Eisenbahnknotenpunkt. Damals wurde die Bahnstrecke Kempten–Isny eröffnet.
    Damit war das Eisenbahnnetz im Württembergischen Allgäu komplett. Weitere Strecken wurden nicht mehr gebaut. Zum 30. September 1984, mit Beginn des Winterfahrplans, wurde der bereits teilweise eingestellte Bahnbetrieb zwischen Kempten und Sibratshofen komplett aufgelöst und die Gleisanlagen der Strecke danach in den Jahren 1988 und 1989 vollständig abgebaut.
    Zur Geographie: Weitnau lag an dieser Bahnstrecke. Das Gemeindegebiet besteht heute aus den Gemarkungen Weitnau, Rechtis, Waltrams und Wengen. Zu Weitnau gehören darüber hinaus unter anderem der Ort Hellengerst, letzterem postalisch die Taxierung zugrunde gelegt wurde.

  • Hallo zusammen,

    Briefe wie vorstehend mit Posthilfstellen- und obendrein Bahnpostabschlag (!) fallen sicherlich nicht wie die Kirschen von den Bäumen. Vielen Dank abrixas für`s zeigen.

    Bei dem nachstehenden Beleg sieht man eine 30 Pf Frankatur mit 3 x Mi-Nr. 78 II, welche in der Gebührenperiode vom 01.07.1906 - 01.08.1916 möglich war für einen Auslandsbrief der II. Gewichtsstufe (20 Pf bis 20 g + 10 Pf für jede weiteren 20 g).

    Schönen Gruß

    vom Pälzer

  • Hallo Pälzer,

    diese Briefe sind nicht so häufig, wie man meinen könnte. Es wäre mal eine etwas größere Aufgabe heraus zu finden, ab wann bei diesen Briefen nach Frankreich keine Grenzübergangsstempel mehr abgeschlagen wurden. Irgendwann um 1880 scheint das schlagartig aufgehört zu haben und die Leitung in unser Nachbarland war dann offensichtlich nicht mehr wichtig anzuzeigen.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Dank kreuzer habe ich diesen Brief in meine Sammlung. Besten Dank :)

    Ein schöner Brief von Vilsbiburg in Oktober 1911 mit Nummer 78 II.

    Viele Grüsse
    Nils

  • ...und schöner geht es ja wohl kaum noch. Ein Hingugger allerersten Ranges 8o

    Vielen Dank für`s zeigen + Gruß !

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Plattenfehler,

    bist du sicher, dass die belgische Marke keine Spielerei auf dem Brief ist? Ich kann keine belgische Adresse erkennen (nur gestrichen Trier, aber das lag nie in Belgien). Gibt es eine Rückseite dazu?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Plattenfehler,

    der Absender, das Röhrenwerk Herrenhütte A. Hering GmbH, Maschinen-, Kessel- und Überhitzerfabrik - Nürnberg irritierte die Post mit mißverständlicher Adressierung. Im Jahre 1904 wurde die Bergwerksgesellschaft Trier m.bH. mit Sitz in Hamm (Westphalen) gegründet. Adressiert wurde hier aber zunächst (fälschlicherweise) nach Trier.

    Was dann aber darüber hinaus dazu geführt hat, dass der mit 10 Pf für die - wohl auch beabsichtigte - Inlandsbeförderung freigemachte Brief die belgische Grenze überschritten haben soll, ist unverständlich. Genauso der Antwerpener "Zwischenempfänger", den man über die Firmenlochung CSC. herausfinden könnte. Mir fehlen dazu leider die entsprechenden Unterlagen.

    Jedenfalls wird der Brief den korrekten Postkurs nicht verlassen haben können, denn sonst hätte ja bei der Zustellung in Belgien ein Strafporto anfallen müssen. Ob er von dort aus nochmal mit dem UPU-Auslandporto von 25 Centimes an den korrekten Empfangsort in Deutschland geschickt worden ist, tja...?

    + Gruß !

    vom Pälzer

    verwendete Quellen:

    http://www.albert-gieseler.de/dampf_de/firme…adet77476.shtml
    http://de.wikipedia.org/wiki/Zeche_Baldur

  • Hallo bk und hallo Pälzer,

    als Spielerei sehe ich das und unsere Vereinskollegen nicht an. Gute Recherge von Pälzer.

    Leider ist kein Ankunftsstempel auf der Rückseite vorhanden.

    Was mich ein wenig irretiert und ich noch nicht den Zusammenhang herausfinde könnte ja das "Örtchen" Hamm der Schlüssel zum Ganzen sein.

    Den den Ort Ham mit einfachen "m" habe ich in Belgien bereits gefunden. :?:

    Grüße
    Plattenfehler

  • Hallo Plattenfehler,

    bei allem Respekt vor den Vereinskollegen, hier meint ein weiterer in aller Bescheidenheit, dass etwas nicht stimmen kann:

    Artikel 7 des Weltpostvertrages regelte:

    Für die Nachsendung von Korrespondenzen innerhalb des Vereinsgebiets wird ein besonderes Porto nicht erhoben.

    Wozu dann 25 Centimes verklebt ?

    Nur in dem Falle, wo eine Sendung aus dem innern Verkehre eines Vereinsgebiets, in Folge der Nachsendung, in ein anderes Vereinsgebiet übergeht, wird von der Verwaltung des Bestimmungsgebiets ein Nachschußporto nach ihrem inneren Tarif erhoben.

    Das ist hier ganz offensichtlich nicht erfolgt !

    + Gruß !

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Plattenfehler,

    wer hätte denn die Marke in Belgien kaufen sollen, nachdem man ihm den Brief unterfrankiert ohne Nachtaxe an welche Adresse ausgehändigt hatte?

    Ein Reichspostler hat bei dem Zielort "Hamm" sicher nicht an Belgien, sondern nur an Westfalen gedacht.

    Es gibt manche Spielereien in dieser Zeit und wenn auf der Siegelseite nichts zu finden ist, was in irgendeiner Weise mit Belgien zu tun haben könnte, dann ist das für mich ein gemachter Beleg.

    Deswegen ist er ja nicht schlecht - aber rein postalisch kann er m. E. so nicht zustanden gekommen sein, nichts für ungut.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Für die Freunde der Luitpoldmarken ein klener Tip.
    Soviel mir bekannt ist, werden die Notierungen der Marken mit geklebter Papierbahn angehoben werden.
    Nach meiner Meinung längst überfällig.
    H.

  • Hallo zusammen,

    die Abschläge auf dem nachstehenden 3er-Streifen der 78 Type III wirken ja schon ein wenig wie die Faust auf`s Auge und beim Stecken der Jahresziffer hat man es wohl auch "etwas gröber" gesehen (Gebührenperiode 01.01.1913 - 01.08.1916 - Normalbrief bis 20 gr 10 Pf + Eilzustellung 25 Pf; hier innerhalb von FFM).

    + Gruß

    vom Pälzer

  • Hallo Pälzer,

    "Auf Schalter nicht geöffnet" lese ich hinten. Was sagt denn dieser Terminus dem Kreuzerzeitsammler?

    Liebe Grüsse vom Ralph

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