• Beim Württembergischen Auktionshaus wurden vor wenigen Jahren diverse Lose zu exorbitanten Preisen verkauft, was marktbekannt ist. Etwa ein Brief aus Bayern, der 1866 nach Hamburg adressiert war und über Paris lief, brachte einen Zuschlag von 195 T. Wenige Monate danach wechselten die Anteile am Auktionshaus den Gesellschafter. Dieser Sachverhalt war bereits Gegenstand ausführlicher Kommunikation hier im Forum. Aufmerksamen Marktbeobachtern ist dieser Sachverhalt ohnehin bekannt.

    Und bevor die Anschlussfrage droht, wer diese Beobachter sind: Stammkunden der deutschen Auktionshäuser und die Wettbewerber des genannten Auktionshauses.😉

  • Die Bereitschaft vorausgesetzt, inhaltlich dem bisherigen Kommunikationsverlauf zu folgen, geht es in beiden Fällen um die Frage, welchen Einfluss marktunübliche Ausrufpreise oder Zuschläge auf die bilanzielle Bewertung eines Unternehmens haben und welche Fortführungssachverhalte sich hieraus ergeben können. Und die übereinstimmende Antwort lautet, dass hier Bräute möglicherweise aufgehübscht werden. Das kann man(n) natürlich anders sehen.

  • Hallo Bavarian Hunter,

    hast auch so intensiv verfolgt, welche Firmen von Gärtner in den vergangenen Jahren übernommen wurden? Von Problemen dabei habe ich nichts mitbekommen. Ich habe mich allerdings gefragt, welcher Geldgeber zu Beginn der Firmengeschichte im Hintergrund stand.

    Ist dir entgangen, daß die Firma Gärtner-Auktionen eine GmbH & Co. KG ist? Dann ist dir sicher auch klar, was dieses Konstrukt bedeutet.

    viele Grüße

    Dieter

  • Muss er das? Wenn Du aufmerksam mitgelesen hättest, beruht die Diskussion auf der Arbeitshypothese, dass der Einlieferer im Lager des Auktionshauses steht.

    Eine Möglichkeit ist der spätere Abschluss eines wohlwollenden Erlassvertrags - ein Anlass lässt sich finden. Alternativ wird die Zahlung (abzüglich Miniprovision) an den Einlieferer ausgekehrt, der den Erlös in der einen oder anderen Weise weiterleitet. Weitere Abwicklungsmechanismen über die Ausschüttung von Finder's Fees und Kick Back-Zahlungen sollen bei AFINSA vorgekommen sein. Wir alle sind nicht dabei gewesen. Corinphila und Feldman lassen daher die Zahlungsflüsse durch Wirtschaftsprüfer bestätigen. Und natürlich kannst Du richtig liegen und die unbekannten Einlieferer haben das große Los gezogen. Ich denke, zu diesem Thema ist erst einmal alles gesagt.

  • Lieber Klesammler,

    Bei einer GmbH & Co. KG gibt es keine persönlich haftende Privatperson.

    Ansonsten wäre für mich Bonitätsmassstab eines Auktionshauses oder eines entsprechenden Konglomerats das Zeitfenster, innerhalb dessen Einlieferer ausbezahlt werden. Da wirst Du hoffentlich über belastbare und im Ergebnis zufriedenstellende Erfahrungen verfügen.

    Christoph

  • Hallo miteinander,

    Nun muss ich doch mal meinen Senf dazu geben....

    Selbstverständlich versucht jeder *verkäufer* seine Braut aufzuhübschen. Wenn jedoch ein Investor/Käufer sich nur von 1 Jahresbilanz locken lässt , hat er entweder von Betriebswirtschaft keine Ahnung oder von dem Markt in welchem er investiert. Man betrachtet stets die Entwicklung z.b. der vergangenen 3 Jahre . Dann fällt so ein außergewöhnlich hoher Umsatz/Ertrag im aktuellen Jahr auf.

    Weiterhin setzt DER Markt/Käufer die Preise fest. Wie nachhaltig diese sind, ogott wie ich dieses Wort nachhaltig mittlerweile hasse, zeigt sich in der unmittelbaren Zukunft. Es wird ja keiner gezwungen den Verlockungen, wie z.b. * der letzte Zuschlag war bereits xyz* zu folgen. Wer diesen Verlockungen verfällt, ist in meinen Augen kein Sammler der Ahnung von seinem Gebiet hat, sondern jemand der einfach zuviel Geld hat, was ich ihm jedoch auch gönne.

    Schenkt mir 1 Mio, und die Hälfte der nächsten Lose aus der Rehme Brustschilde gehören mir., egal ob preislich vernünftig oder nicht...

    Ich darf mich outen, ich war ein guter Käufer bei den Württembergern, habe preislich aktuell meine Probleme mit der Sinnhaftigkeit.

    Und ein letztes, ich habe in Ulm ein Auktionshaus wegen einem Los angesprochen welches ich zwar gerne haben möchte, ich aber für deutlich überzogen halte (es taucht seit geraumer Zeit stets zum gleichen Ausruf auf) . Ich habe meiner Meinung nach ein gutes Angebot gemacht. Ergebnis war, man hat mir den Rücken zugekehrt. Dann sollen Sie es halt behalten.

    Fazit: letzten Endes bestimmt der Markt die (aktuellen) Preise.....

    Liebe Grüße von der Pappnase Andreas

  • @ Christoph

    Wo feiere ich mich selbst? Das ist wieder eine der leidlichen Fehlinterpretationen, zu meinen Beiträgen.

    Nein, ich kann und werde hier niemanden mit meinen Insiderwissen beglücken. Schließlich bin ich per entspr. Verträgen über sämtliche mir zugegangenen betriebsinternen Informationen, die ich zu bestimmten Zeiten in verschiedenen Auktionshäusern als sogen. freiberuflicher Mitarbeiter erlangt habe, zu stillschweigen verpflichtet. Auch werde ich kein Buch über die verschiedenen unhaltbaren Gerüchte, welche hier und da seit 2006, in Bezug dem hier diskutierten Auktionshaus, kurzfristig aufgekommen waren, verfassen.

    Beste Grüße

    Markus

  • wisst ihr was ich schade finde????

    In diesem Thread waren zwischenzeitlich über 11 Mitleser/Besucher. Das habe ich, seit ich hier aktiv bin, noch bei keinem anderen Philatelistischen Thema beobachten können, und es gibt so tolle Themen hier.

    Und wie in der freien Wirtschaft, werden auch in unserem Hobby nur wenige A-Häuser überleben, auch das ist Fakt. Aber ist das unser Problem?

    Lasst uns weiter mit Freude unserer Altpapiere frönen, habt einen schönen Abend.....

    Liebe Grüße von der Pappnase Andreas

  • Hallo Andreas,

    die Brustschilde haben eigentlich gut in der 58. Auktion funktioniert, wenn auch das gute Ergebnis hauptsächlich durch ungebrauchte/postfrische Marken getragen wird.

    Habe die Lose 4800 bis 4881 gerade einmal in einer Tabelle ausgewertet. Von den 82 Losen wurden zwei Lose zurückgezogen, verbleiben 80 lose mit einem Gesamtausruf von Euro 29.980.- und davon wurden 30 Lose versteigert. Diese 30 Lose hatten einen Ausrufpreis von Euro 10.720.- und wurden mit Euro 15.974.- zugeschlagen.

    Vielleicht wird im Nachverkauf das eine oder andere Los auch noch verkauft?

    Vielleicht wird das eine oder andere Los in einer späteren Auktion zu einem günstigeren Ausrufpreis angeboten und dann versteigert? Manchmal gehen auch im Preis heruntergesetzte Lose im Bieterwettkampf wieder nach oben. Manche Lose drehen aber auch ewig ihre Runden, bis sich einmal ein Käufer findet und manchmal stirbt die Hoffnung zuletzt.

    Für ein Auktionshaus ist es erst einmal wichtig, die Ware im Angebot zu haben. Von Vorteil ist, wenn man sehr schnell mit Ware Umsätze generieren kann. Manchmal geht das aber auch nur über den Preis und zu Lasten des konkreten Einlieferers, alles zu Schnäppchenpreisen anbieten und versteigern zu können. Nicht immer ist ein moderater Ausrufpreis auch ein Garant dafür, dass ein bestimmtes Los seinen optimalen Preis erzielt.

    Beste Grüße

    Markus

  • in meiner Kartei befinden sich zurzeit 9 Briefe

    Hallo Udo,

    zur Klarstellung nur noch soviel: Wenn ich, wo auch immer, Zahlen nenne, dann bezieht sich das nur auf die Quadrate.

    Und vor einer anderen Tatsache dürfen wir die Augen auch nicht verschließen, nämlich dass die Schere der Preise für Normalware oder solche mit leichten Mängeln einerseits und Qualitätsware andererseits jüngst immer weiter auseinanderklafft. Und der bewusste Brief ist ein solches Topstück. Mindestens zwei Sammler waren ebenfalls dieser Ansicht.

    Viele Grüße von maunzerle

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)