MiNr. 2 - 3 Kr. blau - Druck und Plattierung

  • Lieber Ralph,

    mein Brief an die Frau Forstmeister Seippel stammt auch aus Manau und wurde am 27.1.1851 in Hofheim aufgegeben.

    Geschrieben wurde der Brief von der Tochter von Frau Seippel. Der lange Inhalt von 3 Seiten ist ganz gut lesbar und auch recht interessant.

    Und auch bei dem Siegel gibt es Parallelen zu deinem Brief. Hier wurde zuerst auch eine kleine Siegelmarke geklebt und dann das ganze nochmal mit einem Wachssiegel zusätzlich gesichert.

    Viele Grüße

    Wolfgang

  • Lieber Wolfgang,

    vielen Dank fürs Zeigen dieses Parallelbriefes - mein Grund zum Kauf war dieses Wapperl, weil das recht früh ist (in den 1860er Jahren kommen sie öfters vor, aber so früh habe ich kaum welche gesehen).

    Ansonsten sind unsere Briefe innen wie außen praktisch gleich. :)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo woodcraft,

    schau mal in Schrift 1 der Arge auf die Seiten 36/37.

    Über die Besonderheit von Typ 2 bei den Marken von Platte 2a

    ist dort geschrieben und es sind 3 Beispiele gezeigt.

    Gruss Kilian

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Lieber Kilian,


    ich habe die von Dir zitierten Seiten auch nochmal gelesen und bin über Eure Bezeichnungsweise „eindeutig Typ 2“ bei der 2a und „fast Typ 2“ bei der 2b und 2c gestolpert.


    Dazu stelle ich eine 2a, gMR 7, ein, die man als „fast Typ 2“ bezeichnen könnte, da an der fraglichen Stelle ein kleiner blauer Punkt zu sehen ist.

    Die zweite 2a, gMR 217, stammt von demselben Stöckel (derselbe Plattenfehler!), ist aber eine eindeutige Typ 2!


    Beide Marken haben ziemlich ausgefüllte Ornamente bei relativ trockenem Druck und stammen aus unterschiedlichen Auflagen.

    Einmal vom Oberrand, evtl. linke obere Ecke, im anderen Fall aus dem Inneren des Bogens.


    Ob der Unterschied beim Druck entstanden ist oder ob sich der Fehler „Typ 2“ entwickelt hat, lässt sich bei zwei Marken nicht entscheiden.


    Ich bin aber überzeugt, dass sich dieser Plattenfehler in vielen Sammlungen unserer Forenmitglieder befindet.

    Wenn hier noch mehr dieser Marken eingestellt würden, kämen wir vielleicht einer Erklärung des Phänomens „Typ 2“ näher.


    Beste Grüße

    Will

  • Hallo Will,

    deine beiden Marken sind sehr interessant.

    Wenn man argumentiert, daß der Typ 2 sich mit der Zeit aus "fast Typ 2" entwickelte, müsste doch deine rechte Marke

    nach der linken gedruckt sein. Aber deine fast Typ 2 hat ein schlechter erhaltenes Ornament links oben als die andere

    Marke. Eigentlich müsste es umgekehrt sein, da die Verschlechterung des Ornamentes mit fortlaufender Druckdauer

    entstand.

    viele Grüße von woodcraft

  • Hallo woodcraft,


    welche der Marken eher gedruckt wurde, kann man nicht so einfach sagen.

    Die beiden Marken stammen meiner Meinung nach aus zwei verschiedenen Auflagen.

    Da nach Ende einer Auflage die Druckformen aufgeschlossen und die Stöckel gereinigt wurden, sehen die ersten Drucke der nächsten Auflage wahrscheinlich besser aus, als die letzten Abzüge der vorherigen Auflage. Auf Grundlage zweier Marken würde ich daher keine endgültigen Aussagen treffen.


    Da ich der Ansicht bin, dass meine beiden Exemplare keine Weltraritäten darstellen, hoffe ich darauf, dass noch einige Marken mit diesem Plattenfehler eingestellt werden.

    Dann könnten wir unsere Diskussion auf eine größere Basis stellen.


    Beste Grüße

    Will

  • Lieber Will,

    zwei 2IIa mit dem PF " schräger Strich bis R von BAYERN" kann ich zeigen.

    Die Marke mit MR 279 eindeutig Typ 2. Das ist ein später Druck mit schmalen Einfassungslinien.

    Die Marke mit MR 38 aus der linken oberen Ecke "fast" Typ 2 mit nicht vollständiger Verbindung.

    Es sind dieselben farbübersättigten Druckbilder, die auch die beiden von dir

    eingestellten Marken zeigen.

    Interessant wäre ein früher, klarer Markendruck mit dem PF. Wer kann den zeigen ?

    Gruss Kilian

  • Lieber Kilian,


    ich glaube, unsere beiden Marken stammen von den jeweils gleichen Auflagen.


    Deine „fast“ Typ 2 sieht für mich eher wie eine „fast“ Typ 1 aus.

    Mal sehen, was noch eingestellt wird.


    Den Ausdruck „farbübersättigt“ für die ausgefüllten Ornamente vermeide ich grundsätzlich. Ich glaube vielmehr, dass der Grund für die ausgefüllten Ornamente in den unterschiedlichen Druckebenen des Stöckels und dem Kraftaufwand beim Druck liegt.

    Aber das ist ein eigenes Them.
    Aus dem Neudruck von Willi Niedermeier zur IBRA 1999 kann man dazu einiges lernen.


    Beste Grüße

    Will

  • Hallo Volker,

    geht es um PF, dann bist du die Nummero 1.

    Die drei 2IIa mit PF zeigen exakt die vorher schon gesehenen Druckbilder in Typ 2,

    und in fast Typ 1. Ein eindeutiger Typ 1, wie bei 2IIa üblich, ist nicht dabei.

    Alle bisher gezeigten Marken sind in farbübersättigten Druck.

    Unter farbübersättigten Druck verstehe ich, dass die Feinheiten der Zeichnung,

    die Ornamente im Druckbild nicht, oder nur ganz schwach zu erkennen sind.

    Die Fläche um die grosse Ziffer "3" ist praktisch mit Farbe ausgefüllt.

    Von dem Klischee mit PF müsste es eigentlich auch klare, saubere Drucke geben,

    es sei denn, dass der PF erst später entstanden ist und deshalb nur auf späte Drucke

    vorkommt.

    Weil klare Druckbilder der 2IIa in Typ 2 bisher nicht bekannt sind, gehe ich davon aus,

    dass Typ2 nur vereinzelt auf späte, farbübersättigte Drucke vorkommt.

    Eine Erklärung für dieses Phänomen habe ich nicht.

    Gruss Kilian

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Hallo Bayern-Quadrat,


    drei schöne Belege für diesen Plattenfehler, die Du hier zeigst. Alle aus der linken oberen Bogenecke.


    Interessant ist der Brief vom Oktober 1852, da man damit in einem ersten Ansatz annehmen kann, dass diese Auflage die letzte der 2a war. Im Frühjahr 1853 taucht ja bereits die 2b auf, die bei Weiß wahrscheinlich Ende 1852/Anfang 1853 gedruckt wurde. Denn von April bis September 1853 war er ja mit den Strubel-Marken beschäftigt.


    Eine Entwicklung des „Typ 2“ kann man damit zwar nicht zeigen, da in beiden Auflagen sowohl „eindeutig Typ 2“ als auch „fast Typ 2“ existieren. Der Fehler ist im Stöckel also immer vorhanden, tritt aber beeinflusst durch den Druck mehr oder weniger ausgeprägt hervor.

    Aber man kann sich evtl. Gedanken machen über die Entwicklung des Plattenfehlers.

    Hat jemand diese linke obere Bogenecke ohne Fehler?

    Wegen des Briefdatums Oktober 1852 vermute ich jedoch, dass die Marke aus dem Bogeninneren eher ohne und mit Plattenfehler auftritt. Hier ist es aber schwierig, zu zeigen, dass es sich um Marken desselben Stöckels handelt.


    Wir drei sind doch nicht die Einzigen, die diesen (dann aber seltenen😁) Plattenfehler besitzen?


    Wer mag sich noch mit Belegen an der Diskussion beteiligen?


    Beste Grüße

    Will

  • Hallo Will,

    .... ich würde mich ja gerne mit einem Beleg beteiligen, habe aber bisher keinen in der Sammlung gefunden .....;(

    Schöne Grüße

    Volker

    Nimm dir im Leben ruhig die Zeit zum Sammeln und genieße einen guten Wein, denn die gesammelte Zeit nimmt dir irgendwann das Leben und dann wird man um dich weinen. (V.R.)

    Bayernfarbenvielfaltverrückt - warum nicht?

  • Liebe Freunde,

    möglicherweise habe ich einen Verdachtsfall in der Sammlung. Muss ich mir aber am Montag unter dem Fadenzähler und mit hochaufgelöstem Scan ansehen.

    Zusätzliches Merkmal für die Suche: Das »R« von »BAYERN« scheint mir oben eingedellt oder abgeschrägt zu sein.

    Viele Grüße aus Erding!

    Achter Kontich wonen er ook mensen!

  • Hallo Sammlerfreunde,

    Marken von Pl.2a habe ich mir nochmal genauer angeschaut.

    Die schlechten Drucke überwiegen.

    Bei den meisten Markendrucken ist von den Ornamenten im Innenkreis nicht viel zu sehen.

    Auch auf frühen Briefen von 1850/1851 sind glasklare Erstdrucke, wie z.B. bei Pl.2b, Pl.3, Pl.4

    nicht vorhanden.

    Will hat auf die Erklärung von Herrn Niedermeyer zum Neudruck hingewiesen:

    " Die Ornamente innerhab der grossen Ziffer "3" lagen um Bruchteile von Millimetern tiefer

    als die übrige Zeichnung, und das musste 1850 mit aufwendiger Zurichtung und mit

    erhöhten Pressdruck ausgeglichen werden."

    Kann mir vorstellen, dass bei der ersten geprägten Platte 2a die Drucker diese Schwierigkeit

    noch nicht vollständig in den Griff bekamen. Erst bei Pl.2b, die nach der Theorie eine

    überarbeitete, d.h. eine minimal abgeschliffene (Reinigungsschliff) Pl.2a ist,

    waren die beiden Druckebenen etwas mehr angeglichen und die Schwierigkeit konnte

    besser beherrscht werden.

    Ausserdem hatte man zwei Jahre später auch dazugelernt.

    Es ist durchaus möglich, dass wir ein klares Druckbild der 2a in Typ 1 mit PF "Schrägstrich"

    vergeblich suchen.

    Eingestellt habe ich meinen frühesten Brief mit 3 Kreuzer blau, Pl. 2a vom 19. Oktober 1850.

    Der Ankunftstempel Regensburg mit Datum 20. OCT. 1850.

    Die 3 Kreuzer blau in ordentlichem Druck, aber weit entfernt von einem wunderbar klaren

    Erstdruck einer 3 Kreuzer blau, Platte 2b.

    Die 3 Kreuzer blau zeigt auch eine ganz minimale Verbindung rechts zwischen

    Schlinge und Raute. Trotzdem ist die Marke in Typ 1.

    Nur späte Drucke der 3 Kreuzer blau, Platte 2a kommen druckbedingt eindeutig in Typ 2 vor.

    Das sind Ausnahmen.

    Gruss Kilian

  • Lieber Will,

    eingestellt ist eine Zusammenstellung von neun 3 Kreuzer blau mit MR "279",

    davon vier Drucke von Platte 2a:

    Die ersten beiden Drucke in Typ 1 mit rechts kleiner Verbindung,

    der dritte Druck in "fast Typ 2" und der vierte Druck in Typ 2 mit dem PF "Schrägstrich".

    Drei Kreuzer blau sind von Platte 2b: Alle drei Drucke in Typ 1 mit rechts kleiner Verbindung.

    Drucke von Platte 2b in Typ 2 sind nicht bekannt.

    Zwei 3 Kreuzer blau von Platte 2c in Typ 1 mit fast nicht erkennbarer Verbindung

    (Vergrösserung und Lupe). Drucke von Platte 2c in Typ 2 sind nicht bekannt.

    Die kleine Verbindung fand ich auch auf Marken aller anderen Platten, ausser bei

    Platte 5 (nur Typ 2), sind aber druckbedingt nicht bei allen Markendrucken zu sehen.

    Auch zwei 3 Kreuzer blau von Platte 1 fand ich mit der kleinen Verbindung, und deshalb muss

    schon der Urstempel an der Stelle fehlerhaft geschnitten gewesen sein.

    Gruss Kilian