Postvorschuß ab August 1852

  • Hallo Sammlerfreunde,

    ein (Nachnahme)brief vom 31.7.1858, von Vandsburg nach Schlochau.

    Links unten handschriftlicher Vermerk "Gegen 20 Silbergroschen Postvorschuß".

    Der Brief wurde mit einer gestrichenen 20 und einer 23 taxiert.

    Links oben Auslagen-Stempel.

    Rückseitig wurde nichts notiert.

    Musste der Empfänger 23 Silbergroschen bezahlen (20 Sg. Nachnahme + 3 Sg. Porto)?

    Bitte um Korrektur.

    Liebe Grüße

    Franz

    • Offizieller Beitrag

    Lieber Franz,

    1 Sgr. Briefporto (<10 Meilen, 1.Gewichtsstufe) + 2 Sgr. Procura + 20 Sgr. Vorschußbetrag ergeben die zu zahlenden 23 Sgr.

    Habe den Beitrag in den passenden Fahrpost-Ordner verschoben.

    Viele Grüße

    Michael

  • liebe Sammlerfreunde,

    heute zeige ich einen Postvorschussbrief, der retourniert wurde, weil der Empfänger die Annahme verweigerte.

    Auslagenbrief * von PR: STARGARDT nach MEWE vom 16.3.1859

    wieder retourniert, weil der Empfänger die Annahme verweigerte

    Absender Kreisgericht zu Stargard ret 17/3 (Retourenvermerk)

    An

    den Kaufmann Herrn Isaac Loewenthal

    in Mewe

    gegen 3 rT. 29 Sgr. Kostenvorschuß

    Postvorschuss = 3 Thaler 29 Sgr. = 119 Sgr. gestrichen und

    Prokuragebühr = 8 Sgr. (1 Sgr. je ½ Thaler),

    Porto für 3 Meilen = 1 Sgr., zusammen 128 Sgr. in Blau ausgeworfen und vom Empfänger zahlbar.

    Rückseitig: Adressat verweigert die Annehmung

     Inhalt: Rechnung über die Kosten in einer Hypothekensache

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Lieber Erwin,

    da ich hier bald einen Beleg zeigen möchte, habe ich mir die letzten Beiträge angesehen.

    In #49 liegst du etwas falsch: es handelt sich um einen Postvorschuß, keine Nachnahme.

    Im gerade erschienen Buch Postvorschuss und Nachnahme bei der Norddeutschen Bundespost und des Deutschen Reiches 1868 - 1878 wird der Unterschied auf Seite 7 beschrieben. Herausgegeben wurde dieses Buch von den Argen NDP, Brustschilde und Krone/Adler.

    liebe Grüße

    Dieter

  • Liebe Freunde,

    ich habe hier einen Postvorschuß-Brief aus Berlin nach Emmerich vom 15.7.1864, gerichtet

    An

    den Königlichen Kreisgerichts-Rath

    Herrn Goering

    in

    Emmerich

    15 Sgr Postvorschuß

    Der Herr Rath sollte 22 Sgr zahlen, war aber am17.7. bei der Ausgabe 1 nicht in Emmerich. Daher wurde Emmerich gestrichen und ergänzt:

    bei Herrn M. Döring

    17/7 auf Verlangen à Düsseldorf

    Da bei der Weiterleitung nach Düsseldorf kein weiterer Betrag (22 Sgr) anfiel, war die Abwesenheit (siehe Vermerk) bekannt und der Brief verließ den Postweg nicht.

    Noch am gleichen Abend erreichte das Schreiben Düsseldorf, was der Stempel AUSG. 17/7 8-12N beweist. Einen Ausgabe-Stempel mit Uhrzeit am Abend habe ich meiner Erinnerung nach noch nicht gesehen.

    War es bei Weiterleitung üblich, daß ein weiterer Auslagen-Stempel gesetzt wurde?

    Sehe ich das Porto richtig: 15 Sgr Vorschuß + 6 Sgr für einen Brief 2. Gewicht + 1 Sgr Procura für den halben Taler? Der Brief wiegt heute zwar nur noch 14,3 Gr, aber ich vermute, daß eine Kostennote beigefügt war.

    Im Inhalt geht es darum, daß dem Herrn Rath der Ruhestand genehmigt wurde. Unterschrieben hat der Justiz-Minister Graf Lippe persönlich.

    Auf der Rückseite ist das Siegel ungwöhnlich gut erhalten: KÖNIGL: GEHEIME CANZLEY DES JUSTIZ MINISTERIUMS

    Dieter

  • Hallo, ich habe hier einen Postvorschuß-Brief vom 04.02.1857, wo ich leider gar nichts entziffern kann.

    Wie konnte ein Postbeamter nur so einen Brief zustellen?

    Viele Grüße

    Enrico

    Einmal editiert, zuletzt von Schorrsiegel (24. Mai 2023 um 09:17) aus folgendem Grund: Datum vergessen.

  • Hallo Enrico

    leider bekomme ich auch nicht alles heraus. Soweit ich es lese:

    Oben:

    "Hierauf zwei Thaler fünfzehn Silber-groschen Postvorschuß ???????????? Sendung? von ??? No 61"

    adressiert:

    "Sr Wohlgeboren Herrn ????? Großröhrsdorf by Radeberg

    links unten:

    "wobei ein Packet in grauen Papier sig HC."

    Das Paket wog 5 Pfund 21 Loth.

    Ganz rechts erkennt man eine "75" in blau was dem Postvorschuß in Sgr. entspricht.

    ProCura betrug 1 1/2 Sgr.

    Zur Zeit bin ich in Essen und komme so an meine Unterlagen nicht heran. Allerdings ergibt sich schon so ein Problem, da 79 5/10 Ngr. sogar zweimal angeschrieben wurden und nur ein Gesamtporto von 80 1/10 erhoben wurde.

    Die direkte Entfernung beträgt um die 20 Mellen und dafür wären schon 4 Sgr. nach Gewicht angefallen.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Liebe Freunde,

    hier eine Postvorschußsendung aus Unna nach Wellinghofen bei Hörde von 1856.

    Inhalt ist eine Inserat-Rechnung des Hellweger Anzeigers und Boten für Ein sehr ehrwürdiges Presbyterium der evangelischen Gemeinde in Wellinghofen.

    Die Entfernung betrug nur rund 2 Meilen, je 1/2 Taler war 1 Sgr. Procura zu zahlen:

    1 Th. 3 Sgr. = 33 Sgr. Vorschuß + 1 Sgr. Porto + 3 Sgr. Procura = 37 Sgr. Gesamtbetrag. Der Empfang des Vorschußbetrages wurde vorderseitig von der Zeitung bestätigt.

    Kann jemand das Wort in der 2.Textzeile hinter betreffend: lesen? Verding ?

    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Lieber Erwin,

    verdingen war ehemals ein Begriff für "eine Arbeitsstelle annehmen". Demzufolge hätte es sich um eine Stellenausschreibung oder aber um ein Arbeitsgesuch handeln können.

    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

    Einmal editiert, zuletzt von Michael (18. März 2024 um 22:18)

  • Ich sehe "Verdingung" abgekürzt in dem Sinn "laut Auftrag" oder "in Auftrag gegeben"

    Quelle: verdingen – Schreibung, Definition, Bedeutung, Synonyme, Beispiele | DWDS

    (etwas) in Auftrag geben · (jemandem etwas) auftragen · (jemanden) beauftragen (mit) · (jemanden) betrauen (mit) ● (jemandem einen) Auftrag erteilen variabel · (jemanden) verdingen (zu / als) veraltet · (jemanden / etwas) mandatieren fachspr.

    Liebe Grüße

    Harald

    Wein- und Sektstadt Hochheim am Main