Mecklenburg-Schwerin Postgeschichte

  • Hallo Kevin,

    das ist natürlich ein Unterschied - also während einiger Zeit gedruckt und dann innerhalb eines Tages ausgeliefert - so macht das Sinn. :)

    Ob es von einer Marke Restbestände gab/gibt, oder nicht, kann man leicht sehen, wenn man einen Blick auf den Katalogpreis wirft. Gibt es kaum mal Marken auf dem Markt, die ungebraucht sind und ist der Katalogpreis für ungebraucht deutlich höher angesiedelt, als für gebrauchte Stücke, dann wurden sie alle verkauft und es wurden nicht mehr zurück genommen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Ralph,

    das ist natürlich eine zusätzliche Erleichterung, aber ist dies immer so, oder gibt es die großen Ausnahmen :rolleyes: ?


    Unten kann man eine Mischfrankatur der Michelnummer 2b orange und einer losen Michelnummer 1 auf Briefstück erkennen, abgestempelt am 02.05 am Postamt Waren mit einem Zweikreisstempel.
    Die 1/4 Schilling Marke konnte als Einzelfrankatur nicht vorkommen, da der niedrigste Portosatz 1/2 Schilling war, jedoch wie im unteren Bild verdeutlicht als Zusatzfrankatur, häufig wie auch hier der Fall mit der 3 Schilling, da dies dem Porto für einen einfachen Brief nach den Vereinsländern bis zu 10/20 Meilen entspricht.
    Eine Ausnahme jedoch ist die Verwendung auf Streifbändern, wo auch einzelne 1/4 Schilling verklebt werden konnten, aber allerdings das zweite Viertel auf die Drucksache geklebt werden musste. :whistling:


    MfG


    Kevin

  • Hallo Kevin,

    eigentlich gilt das immer und überall.

    Die Frage für Philatelisten ist aber immer, warum eine Marke so selten ungebraucht bzw. gebraucht vorkommt. Das kann ja unterschiedliche Gründe haben, die es heraus zu finden gilt.

    Umgekehrt, wenn man von Katalogwerten ausgeht, ist zu fragen, ob dies eine Momentaufnahme des Marktes ist, oder andere Gründe hat.

    Zu Beginn der Philatelie waren ungebrauchte Marken der Renner. 1. waren sie bei den Sammlern, die ja noch die Romantik in ihrer Jugend gestreift hatten, als graphische Pretiose hoch begehrt, 2. war alles, was "entwertet" war, auch für Sammler "entwertet", also eher wertlos.

    Das änderte sich erst, als man bemerkte, dass Marken mit Stempeln leichter zu erlangen waren, als ungebrauchte Exemplare, kamen diese doch auf den damaligen Korrespondenzen zuhauf vor.

    Je spezialisierter und größer die Sammlerschar wurde, je mehr schlug das Pendel in Richtung "gebraucht" aus, bis man dann im frühen 20. Jahrhundert zu allem Überfluß noch das Ganzstück entdeckte, das nicht nur flüsterte, sondern zu einem sprach.

    Aber jetzt bin ich doch etwas vom Thema abgekommen ... ;(

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Kevin,

    kannst du immer noch korrigieren - Bild speicher und richtig gedreht wieder einstellen. Wäre schön, wenn du das machen könntest ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Guten Abend,

    die Bilder sind korrigiert, sodass ich ruhigen Gewissens mit einem schönen Brief der 3 Schilling forfahren kann:

    Der Brief wurde durch einen Einkreisstempel im Postamt Hamburg Bahnhof entwertet und zwar am 2.9.
    Verwendet wurde der Beleg als einfacher Brief über 6 Meilen laut der "Taxe vom 01.05.1848" zu frankieren mit 3 Schillingen.
    --> von Hamburg-Bahnhof nach Grabow über 6 Meilen :rolleyes:

    MfG


    Kevin


    PS: Ich kann, wenn ihr wollt die Frankaturstufen zu den einzelnen Marken vorstellen! :D

  • Hallo Kevin,

    das wäre ganz toll - die Inlandstarife, die Postvereinstarife und, soweit es geht, die Auslandstarife - eine feine Sache. :P:P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Guten Abend,

    hier die Frankaturstufen der 3 Schilling:


    - Einfacher Brief über 6 Meilen (Inland) nach Bestimmungen der "Taxe vom 01.05.1848"
    - Einfacher Brief über 10 Meilen (Inland) nach Bestimmungen der "Porto-Tax-Regultativ" vom 01.07.1863 bis zu 1/30 des Zollpfundes
    - für Einschreiben kombiniert mit 1/4 Schilling --> 3/1/4 Schilling
    - für Briefe ins Postvereinsgebiet kombiniert mit 1/4 Schilling --> 3/4 Schilling --> bis 1 Lot

    MfG

    Kevin

  • Moin Kevin,

    - für Einschreiben kombiniert mit 1/4 Schilling --> 3/1/4 Schilling


    Kannst Du das bitte noch erklären: ein Einschreiben kostete m.W. doch nur plus 2 Schilling, in welchen Fällen war dann die Zusatzfrankatur mit 1/4 Schilling nötig?

    Mit 3 Schilling müssten auch schwere Briefe über 3 bis 6 Meilen befördert worden sein.
    Und mit Zusatzfrankatur von 1/4 Schilling reichte es auch für Briefe in den "Nahbereich" nach Dänemark.

    Viele Grüße
    nordlicht

  • Guten Abend,

    ich mache jetzt mal eine kleine Pause mit der Vorstellung der MS´ischen Marken/Belege, da ich ab morgen 1 Woche im Auktionshaus Köhler sein werde.
    Ich hoffe, dass ich euch mal auf der Messe in Sifi sehen kann :)

    MfG

    Kevin

    PS: Ihr könnt mir ja mal ein Feedback geben ^^

  • Hallo Kevin,

    mein Feedback - Daumen hoch hier und einen Klaps auf die Schulter in Sindelfingen. ;)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Kevin

    ich lese natürlich hier fleissig mit und finde es super toll was du in deinen jungen Jahren hier auf die Beine stellst.

    Bei der 61. Auktion von Jennes und Klüttermann wurde unter der Los-Nummer 8254 nachfolgender Beleg angeboten. Ich habe diesen Beleg nicht bekommen, da ich zu wenig geboten habe. Heute ärgere ich mich ein wenig, dass ich nicht doch mehr geboten habe, da dieser Beleg einige Besonderheiten aufweist.

    Vielleicht kann du uns einiges zum Beleg erzählen. Ich möchte nichts vorweg nehmen und hoffe so, dass du uns soviel wie möglich dazu erzählen kannst. Es ist auch kein einfacher Beleg! Auch ich kann noch nicht alles ergründen.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Hallo Kevin,
    Hallo Zusammen

    der Beleg scheint ja doch recht schwer zu sein...

    Es handelt sich um einen Paketbegleitbrief mit Postvorschuß, welcher zwischen 1861 und 1867 von Rostock nach Dessau gelaufen ist.

    Links oben sind für 3 Pakete die Gewichte mit 8 Pfund 10 Loth, 8 Pfund 15 Loth und gestrichen 6 Pfund 15 Loth angegeben wurden. Daneben ist A Decl. für A=Ausland Decl.=Declaration vermerkt wurden.
    Für die beiden Pakete wurden die Paketzettel mit den Nummern 206 und 208 aufgeklebt. Es fehlt die Nummer dazwischen, welche möglicherweise für das 3. Paket vorgesehen war.

    Der Postvorschuß wurde mit 54 Reichsthaler 25 Shilling 9 Pfennige (wenn ich es richtig interpretiere) angegeben. Laut Postvereinsvertrag war jedoch der Postvorschuß auf 50 Reichsthaler begrenzt, so dass der ursprüngliche Wert gestrichen wurde und der Maximalbetrag nun eingezogen werden sollte.

    Siegelseitig ist mit P10 die Entfernungsstufe für 36 - 40 Meilen angegeben wurden. M.E. hätte es nur P9 sein dürfen, da die Entfernung Rostock - Dessau nur 34 Meilen beträgt.

    Die Gebührenberechnung:
    50 Reichsthaler Postvorschuß entsprechen 1500 Sgr. Dazu wurden 2 Sgr. Zoll addiert so dass 1502 Sgr. in Magdeburg in Auslage genommen wurden.

    Für den Postvorschuß wurde ein ProCura von 25 Sgr. fällig (je angefangenen Thaler 1/2 Sgr.)
    Die Paketgebühr wurde nach Gewicht einzeln bestimmt (2 Pfennige je angefangenes Pfund je Entfernungsstufe), also
    2 Pfennige * 9 Pfund * 10. = 180 Pfennige = 15 Sgr jeweils für ein Paket.
    Somit ergibt sich :
    1500 Sgr. Postvorschuß + 2 Sgr. Zoll + 25 Sgr. ProCura + 2 * 15 Sgr. Paketgebühr = 1557 Sgr. insgesamt.

    Eine Erklärung für die Notierung der 50 1/2 habe ich nicht.

    Die Besonderheiten sind hier:
    Korrektur des Postvorschußes in den Maximalbetrag laut Postvereinsvertrag
    Erhebung von Zoll
    Keine fortlaufenden Paketzettelnummern.

    Vielleicht kann jemand an Hand der Paketzettel den Verwendungszeitraum besser einschätzen.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    P.S. ich ärgere mich immer mehr, dass ich nicht doch mehr geboten habe...

  • Hallo in die Runde, hallo Magdeburger und Kevin,

    erst heute habe ich dieses Thema MS Postgeschichte entdeckt....

    erstmal @Kevin, ein ganz grosses Danke schön für die tollen Stücke und Beschreibungen!!...mit 14Jahren zu wissen, dass Du für MS Prüfer werden willst-Meine Hochachtung!! :):)

    Magdeburger, ein tolles Stück mit profunder Beschreibung, Deinen Ärger kann ich verstehen, aber Du weisst ja: alles kommt wieder ^^

    Nachsatz: Kann einer von euch zwei evtl. noch etwas zur Verwendugszeit der GA sagen, spricht etwas dafür oder dagegen, dass Sie in 1866 verwendet wurde? Ich suche da immer noch an einer Lösung.
    Der Deutsche Krieg 1866

    Vielen Dank.

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • Guten Abend,

    ich habe eure Beträge erst jetzt gesehen :sleeping: :sleeping: :pinch: !
    Ich danke euch für eure positiven Rückmeldungen über mein Vorhaben!
    Morgen oder übermorgen werde ich mit dem Thema hier fortfahren, vor lauter Schweiz habe ich ganz vergessen hier weiterzumachen!
    Ich wünsche euch allen einen frohen Rutsch ins neue Jahr!


    LG


    Kevin

  • Ich wünsche euch allen einen frohen Rutsch ins neue Jahr!


    Liebe Freunde,

    den Wünschen des lieben @Kevin schliesse ich mich für alle Freunde der gepflegten PO hier im Forum an, ein gutes und gesundes 2015 wünsche ich euch :):)

    Viele Grüße auf ein gutes 2015!! :)

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • Hallo Kevin

    ich wünsche dir und natürlich auch allen anderen ein erfolgreiches 2015.

    Persönlich würde ich mich freuen, wenn sich noch einiges zum Beleg klären lassen könnte.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf