Beiträge von nordlicht

    Hallo allerseits,

    bei diesem Brief aus Rüdenhausen nach Itzehoe (Holstein) aus dem Jahre 1849 komme ich mit den Taxierungen nicht klar. Es müsste doch noch der Postvertrag zwischen Dänemark und Thurn&Taxis aus 1848 anwendbar gewesen sein, aber wie wurde dann das Franko berechnet und warum reichte es nicht aus?

    Viele Grüße
    nordlicht

    Moin,

    dass es eine Überschneidung der beiden Stempel "APENRADE" und "AABENRAA" gab, halte ich für ausgeschlossen. Denn die Stempel mit dänischer Inschrift wurde 1864 gerade wegen der dänischen Inschrift vorrangig ausgetauscht und sollten sicherlich nicht weiter benutzt werden.
    Leider sind im Stempel Handbuch auch andere zeitliche Überschneidungen genannt, die es so nicht gegeben hat. Das kann schnell passieren, wenn über Jahrzehnte Stempeldaten von verschiedensten Arge-Mitgliedern zusammengetragen wurden: Ein undeutliches Stempeldatum falsch interpretiert oder auch ein Stempel von der Post falsch eingestellt und schon ist eine falsche Verwendungszeit manifestiert ...

    Viele Grüße
    nordlicht

    Hallo DSBerlin,

    Gratulation, ein Dreierstreifen der MiNr. 10 auf Brief ist ziemlich selten.
    Generell sind Briefe mit der Ausgabe MiNr. 10 bis 12 unterschätzt. Die Marken waren zunächst nur ca. 2 1/2 Monate in Schleswig und Holstein sowie 4 1/2 Monate in Lauenburg gültig. Auf Brief sind nicht viele erhalten geblieben.

    Der Laufweg lässt sich nicht mit Sicherheit sagen, aber vieles spricht für die schnelle Bahnverbindung über Hamburg (obwohl dort dann kein Postamt Spuren hinterlassen hat).

    Viele Grüße
    nordlicht

    Guten Morgen,

    bei der Transkription dieses Textes habe ich Probleme mit dem markierten Wort.
    Wenn ich das Übrige richtig interpretiere, kommt als Verb für die Redewendung "auf die Finger ..." nicht viel in Frage, aber ich komme nicht darauf. Gibt es hier im Forum eine Idee?

    "so haben wir doch bey dergleichen zu niedrigen Angaben immer
    den Nachtheil, daß man uns vorerst tüchtig auf die Finger
    ??? und daher haben wir für die letzten Packen nun sogar
    175 [Mark] verzollen müßen. Eine Uhrsache hieran war auch,
    daß andere Häuser ..."

    Viele Grüße
    nordlicht

    Moin,

    ganz toller Brief!
    Es waren nicht nur keine passenden Marken in Schleswig Holstein vorhanden, sondern es konnte auch nicht passend bar bezahlt werden. Da musste man sich etwas einfallen lassen 8)
    Die krumme Gebühr in Schilling ergab sich "zufällig", weil zunächst die dänische Gebühr (2 Skilling) für Stadtbriefe übernommen wurde.

    Viele Grüße
    nordlicht

    Noch eine Ergänzung: Zeitlich befindet sich der Brief in einer Übergangsphase von der dänischen zur holsteinischen Verwaltung im Jahre 1864 (Krieg mit Dänemark). Daher ist der Brief noch in dänischer Währung bezahlt und es gab zwar schon holsteinische Marken, aber nicht im Gegenwert von Silbergroschen. Die Gebühr von 5 Sgr (Vertragswährung) = 6 2/3 Schilling hätte also nur überfrankiert dargestellt werden können.

    Hallo,

    was für ein schöner Brief !!!
    Aber die Taxierungen sind mir noch nicht ganz klar. Das ist ein einfacher Brief zum Postvereinstarif, also 12 Kreuzer, weil unfrankiert. Und das hat dann jemand zurückgerechnet auf 3 1/2 Sgr !?

    Viele Grüße
    nordlicht

    Hallo Altsax,

    nun ist bei mir der Groschen erst komplett gefallen, da ich den folgenden Satz zu meinem Brief umgekehrt verstanden hatte:
    "Das läßt den Schluß zu, daß man den Brief zwar in Sachsen nicht als portofrei betrachtete, wohl aber im preußischen Postbezirk."

    Und da Herr Schmidt ein holsteinischer/preußischer Postangestellter war, gab es also weder in Preußen noch in Sachsen eine Portofreiheit. Damit war die 1 Ngr Frankatur nur "Wunschdenken" des Absenders.

    Der Reco-Brief ist klasse!

    Viele Grüße
    nordlicht