• Liebe Freunde,

    Versuch der Rekonstruktion der Laufwege einer Postkarte aus Rödelsee vom 3.5.1910.

    Aufgabe mit 10 Pfg. korrekt frankiert an Fräulein Martha Eggerking Glion sur Montreux Hotel Belvedere, Schweiz. In Glion kam die Karte am 4.5. an, doch gab es Probleme mit der Zustellung.

    Die Anschrift wurde gestrichen und statt deren nun Pension Victoria Stresa notiert, wo die Karte am 5.5. auch ankam.

    Quer wurde notiert: Pension Seehof Lugano Paradiso und am 7.5. kam die Karte dort auch an. Aber auch das half nicht weiter, denn wiederum wurde sie weitergeleitet nach c/o Cocles Office Luzern (??), wo sie am 9.5. einschlug.

    Leider wieder daneben und mit roter Tinte ging es dann zur letzten Anschrift c/o Oberstleutnant Ballin Reichsgrafenstrasse Freiburg im Breisgau, wo sie, wann kann ich nicht erkennen, wohl final angekommen sein dürfte. 5 Adresse findet man nicht jeden Tag, schon gar nicht von einem Kleinstort wie Rödelsee.

    Der Text ist rein privater Natur und gibt wenig Erhellendes preis.

  • Lieber Ralph,

    fünf auf Streich. Da hat sich die Bayerisch-Schweizer-Italienisch-Deutsche Reichspost aber ganz schön ins Zeug gelegt.

    Der auf der Karte abgeschlagene Stempel

    CARCIANO CHIGNOLO (VERBANO) / * (NOVARA) *

    vom 5.5.1910 deutet darauf hin, dass die Karte auch auf einer der Borromäischen Inseln vorbeigeschaut hat.

    besten Gruß

    Michael

  • Lieber Michael,

    vielen Dank für diese Info - hatte den Stempel nicht sicher interpretieren können, um so besser jetzt. :)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    das Fräulein war aber flott unterwegs. Da nicht nachtaxiert wurde war anscheinend jedes Mal bekannt, wohin sie weitergereist war. Immerhin waren auch 3 Postverwaltungen beteiligt.

    Ein interessantes Stück!! :):thumbup:

    Dieter

  • Hallo Ralph,

    soooo klein ist Rödelsee heutzutage nicht mehr. Ich war erst am Donnerstag dort zum Essen und habe mir ein vorzügliches Schäufala einverleibt. Rödelsee liegt ca. 2 Kilometer von Iphofen entfernt.

    Gruß, Siegfried

  • Hallo Siegfried,

    darauf hätte ich jetzt auch Lust - schick mal ein Schäufela vorbei hier, wenn es so gut ausschaut, wie das (und die besten Gasthäuser gibt es eh in Bayern, ganz ohne Frage).

    Aber ein kleines Örtchen war es trotzdem, trotz guter Küche!

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    Pälzer zeigt hier unter # 12 eine 5 Pfg. Postkarte, die unterfrankiert in die CH lief - allerdings mit 15 Rappen Nachporto (12,5 Centimes aufgerundet), während meine 13 Centimes Nachporto zeigt, aber auf 10 Cent. abgerundet wurde. Kennt jemand die Gründe?

  • Hallo Axel,

    ich bin blind ... danke für den Hinweis, welcher Trottel auch immer die abgenommen hat.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Guten Morgen in die Runde,

    nachfolgenden Beleg, der den Weg in meine Sammlung gefunden hat, möchte ich gerne zeigen:

    10 Pfg. Wappen auf Postkarte (rs. Gemälde/Jagdszene - keine postalischen Vermerke) von Wörth am Rhein vom 27. September 1913 über Bahnpost Ludwigshafen/Karlsruhe nach Bern in der Schweiz. (Ankunft 30. September 1913)
    Da die Wappenausgabe jedoch bereits seit 1. Juli 1912 ungültig war, wurde die Karte prompt mit 20 Pfg. Nachporto belegt.
    In Bern war der Empfänger aufgrund "ungenügender Adresse" (zweisprachiger Aufkleber) nicht zu ermitteln, so dass die Karte an den Absender zurückgesandt wurde und dieser letztendlich die 20 Pfg. Nachgebühr zu bezahlen hatte.

    Rätsel gibt mir noch der rote, vierzeilige Rahmenstempel aufgrund seiner Unleserlichkeit auf.
    Soweit ich entziffern kann, müsste es ein Stempel sein, der in Bern angebracht wurde und aus dem die Begründung für die Unzustellbarkeit zu ersehen ist.
    Hat zufällig jemand eine deutliche Abbildung des Stempels ? Vielen Dank im Voraus für Mithilfe.

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser

  • Hallo Schorsch,

    Es ist nötig, dass auf allen Postsendungen nach Bern die genaue Adresse des Empfängers (Straße und Hausnummer) angegeben wird.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • ... ja den habe ich leider nicht - aber vlt. einer unserer geschätzten Schweizer Kollegen?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • PS: @Moderator - kann man bitte die Überschrift des Threads ergänzen? "Postkarten Bayern-Schweiz" ? Andernfalls ist die Ankündigung unter "Letzte Beiträge" wenig aussagekräftig. Vielen Dank :) :thumbup:

    Hallo Schorsch,

    ich habe mir das angeschaut, Du hast doch bereits die richtige Einordnung zu Deinem Beleg getroffen, d.h. unter dem Oberordner Bayern - CH im Weltpostverein und dort in den Unterordner Postkarten. Ich könnte das jetzt ändern, weil ich den Ordner aufgemacht habe, dann müssten aber alle anderen egal wo ihre Unterordner wie bspw. Briefe, Paketkarten, Einschreiben etc. mit einem entsprechenden Zusatz versehen, was ich jetzt ehrlich gesagt nicht für zwingend nötig sehe. Da gäbe es ganz andere Baustellen...

    Schönen Gruß

    Tim

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo in die Runde,

    einen Beleg möchte ich zeigen, wie man ein ganz "schnödes" 20 Pfg. Briefporto der ersten Gewichtsstufe in die Schweiz auch darstellen kann:

    Ein waagrechtes Paar der 10 Pfg. Wappen (Franz beruhige Dich - keine weite Welle... ^^ ) mit einem sauberen (und nicht gerade häufigen) Halbkreiser Muggendorf vom 2. Juli (1882) nach St. Gallen.
    Der Brief hat als "Sahne obendrauf" rückseitig noch eine Ortsansicht, bei der ich jedoch auf den ersten Blick keinen Zusammenhang zu Muggendorf herstellen kann. Kennt zufällig jemand den abgebildeten Ort ?

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser

  • Hallo Schorsch,

    das müsste tatsächlich Muggendorf sein, ich kenne den Ort recht gut, weil ich da alle zwei Wochen beruflich unterwegs bin, seit 40 Jahren. Allerdings stimmen einige Gebäude nicht ganz, so z. B. der Turm von St. Laurentius, der in Wirklichkeit viel schlanker ist. Aber bei solchen Abbildungen wird ja gerne idealisiert oder Sehenswürdigkeiten, die eigentlich weiter auseinander liegen, werden zusammengestellt. Jedenfalls ein superschöner Brief, das ist wirklicher Luxus !

    Liebe Grüße

    Franz

    weite Welle