• Briefpost-Rückschein von Offenbach an der Queich, vom 2. AUG 1906, an das kgl. Bezirksamt Eichstätt.

    Inhaltlich ging es um die Besetzung des Kaminkehrerbezirkes Kipfenberg.

    Unterschrieben ist der Rückschein von der Ehefrau des Kaminkehrers.

    Zu erwähnen ist noch der Einschreibezettel ohne Ortsangabe, ist hier die Bezeichnung Aushilfs- oder Notzettel die beseere?


    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich

    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • ... haftet dieser Zettel authentisch auf dem Rückschein? Prima vista hätte ich da so meine Zweifel ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Ralph,

    Zweifel sind der zukünftige Fortschritt.

    Ich habe nochmals größer gescannt, und im Durchlicht eigentlich keine Zweifel.

    Aber eigentlich lässt natürlich die letzten 2% offen, hilfreich wäre zu wissen ob der Zettel in die Zeit passt.

    Ablösen werde ich diesen Zettel aktuell nicht, wer kann weitere "Zettel" oder Rückscheine aus dieser Zeit zeigen?

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich

    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • Hallo Ulrich,

    schön ausgedrückt!

    Weder innen, noch außen, gibt es einen Vermerk über eine Recommandation. Da nicht meine Zeit, kann ich den Thread nicht vollpflastern mit Belegen, aber ab 1868 (so meine Beobachtung) sind viele Rückscheine uneingeschrieben, für die frühe Pfennigzeit dürfte das auch gelten (Franz fragen, der weiß alles ab 1876).

    Aber die Diskussion ist offen, in der Pfennigzeit wird die Forschung ja nicht immer einfacher ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Enrico,

    wenn einem Aufgeber ein Einschreiben allein nicht genügte, sondern er nach einem rechtlich verwertbaren Nachweis über die Zustellung für sich selbst verlangte, konnte er seiner Postsendung einen Rückschein beigeben lassen. Dieser wurde nach der Zustellung beim Adressaten vom Abgabe- ans Aufgabepostamt zurückgeschickt und dem Aufgeber ausgehändigt. So hatte er einen Beleg für seine Unterlagen.

    Damit war allerdings nur belegbar, dass der Adressat (oder ein Mitglied seines Haushalts oder eine bevollmächtigte Person) den Brief erhalten hatte, nicht aber, dass er vom Inhalt Kenntnis genommen hatte. Zu diesem Zweck wurde 1872 der Postbehändigungsschein eingeführt, den 1879 die Postzustellungsurkunde ablöste.

    Viele Grüße aus Erding!

    Achter Kontich wonen er ook mensen!

  • Hallo, Entschuldigung für meine Frage. Hatte aus Versehen die 1. und 2. Seite übersehen.

    Aber den Beleg hochladen, ist ja auch nicht verkehrt.

    Und vielen Dank noch für Deine Erklärung, Erdinger.

    Viele Grüße

    Enrico

  • Hallo zusammen,

    auf der Gärtner-Auktion letzte Woche gab es ein bemerkenswertes Ergebnis oder besser gesagt "Nicht-Ergebnis". Ein Posten mit 175 Retour-Recepissen, alle mit Nr. 39 frankiert und gepr. Helbig wurde bei Ausruf 350 € nicht verkauft. Das wären bei Untergebot ca. 2€ pro Stück. Wenn man bedenkt, dass solche Rückscheine noch vor wenigen Jahren bis zu 100 € brachten, kann man gut sehen, dass auch vergangene Raritäten durch Massenfunde schnell zu Ladenhütern werden können. In diesem Fall werden die Prüfgebühren sicher evtl. künftige Erlöse übersteigen.

    weite Welle

  • Lieber Franz,

    kaum zu glauben, dass da der weitsichtige Handel nicht zugeschlagen hat - 400 oder 500% Gewinn sind offenbar nicht mehr als Anreiz ausreichend, wenn ein bisserl Arbeit dazu kommt, oder war der Zustand der RR sehr schlecht? Solche Mengen dürften doch eher aktenfrisch sein ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen,

    das Stadtrentamte Augsburg sendete am 04.01.1907 einen eingeschriebenen Brief gegen Rückschein, an die "Fabrique de glace de Benèt Etienne et Henri" nach Marseille in Frankreich.

    Aus dem Inhalt geht hervor:

    "Betreff: Gerichtskosten - Rückstände

    In Ihrer im Jahre 1900 beim königl. Oberlandesgerichte Augsburg anhängig gewesenen Prozesssache gegen die Maschinenfabrik Riedinger in Augsburg sind Sie noch mit den hierfür erwachsenen Gerichtskosten im Rückstande, welche 271 Mark 20 Pf betragen.

    Sie werden hiermit aufgefordert diesen Betrag innerhalb drei Wochen portofrei anher zur Einzahlung zu bringen.

    Sollte Einzahlung nicht erfolgen, so müsste diplomatische Beitreibung eingeleitet werden, was Ihnen nur höhere Kosten verursachen würde."

    Ankunft am 07.01.1907 und nicht akzeptiert - Vermerk Rückseite: "Nicht akzeptiert durch Herrn Benèt [...] welcher erklärte, dass dieser die Firma verlassen hat."

    ...daher zurückgesandt nach Augsburg - Ankunft am 09.01.1907.

    Des weiteren wurde der Rückschein zwangsläufig vom Empfänger nicht ausgefüllt und so wie er war mit zurückgesandt. - offensichtlich war dieser mit Klammern am Brief befestigt worden.

    Viele Grüße,

    Augsburger

  • ... DAS ist mal ein Traum von Postgeschichte! :love: :love: :love:

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.