Post nach und von den Glashütten in Böhmen, vor allem Kreuzhütte

  • Lieber bayern klassisch,
    Da bin ich froh, dass du schnell Ersatz gefunden hast. Und einen "7.A."-Stempel hat er auch noch. Das sollte wohl hier tatsächlich für "Abend" stehen, oder?

    Liebe Grüße von maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Lieber maunzerle,

    ja, das Jagdglück war mir hold gewesen.

    Du hast natürlich Recht - 7.A. hieß 7 Uhr Abends. Eine Parallele zur bayerischen Sondertype der Halbkreisstempel sehe ich da schon.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    und wieder ging mir ein nettes Briefchen ins Netz - Wien, 1.8.1854 per Klentsch an J. A. Ziegler in die Kreuzhütte. Am 2.8. war er in Prag (Bahnpost Prag 3) und einen Tag später in Klentsch, womit ihn auch Ziegler in Händen gehalten haben dürfte.

  • Liebe Freunde,

    lange war es still hier um dieses hochspannende Thema, bis das Auktionshaus Fischer etwas feil bot, das ich nicht liegen lassen konnte: Einen Brief an die Friedrichshütte!

    Geschrieben in Nabburg am 9.8.1856 vom dortigen Advokaten N.N. war er an Anton Ziegler gerichtet "in Friedrichshütte in Böhmen Post Waldmünchen".

    Der Expeditor in Nabburg verwechselte an diesem Tag oben mit unten und stellte den 8 / 10 ein, statt des 10.8., wie es wohl richtig gewesen wäre.

    Mit 3x war er nach dem Tarif innerbayerisch vom 1.7.1850 korrekt frankiert (Nabburg - Waldmünchen = 39 km, also unter 12 Meilen).

    Auch wenn er auf die Angabe "Waldmünchen" verzichtet hätte, wäre er für die nächste böhmische Post in Klentsch noch immer unter 10 Meilen im Postverein gewesen, aber die Leitung um Waldmünchen herum wäre zeitaufwändig gewesen und von Kletnsch aus wäre er auch nicht schneller auf die Friedrichshütte gekommen, als so.

  • Liebe Sammlerfreunde,

    hierzu folgender Beleg:
    Drucksache von Wunsiedel nach Franzbrunnhütte
    (Post Waldmünchen). Franzbrunnhütte liegt in
    Böhmen / Österreich und ließ ihre Post nach Wald-
    münchen (Bayern) postlagernd senden. Abgesandt
    wurde die Drucksache am 7. September 1889. Sie
    lief über Furth im Wald nach Waldmünchen.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber VorphilaBayern,

    ein toller Neufund - diese Hütte kannte ich bisher gar nicht und ich hoffe, mal einen aus der Kreuzerzeit nach dorthin zu sehen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber VorphilaBayern,

    Vielen Dank für's Zeigen dieses hübschen Belegs.

    Liebe Grüße von maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • ...vor allem sollte man da eines nicht übersehen:

    Die verwendete Mi-Nr 54A (kleine Zähnungslöcher, breite Zahnbrücken) in einer für die Schwierigkeit deren Perforation mehr als vorzüglichen Erhaltung...

    + Gruß

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Guten Abend,
    ich hab für euch paar Bilder aus Tschechischen Internet ..
    ein paar Produkte sich anzuschauen aus diesen B. Glashüten. Herstellungsjahr: 1400,1579,1605 und 18 Jahrhundert.
    LG F

  • Hallo Filigrana,

    vielen Dank für das Anschauungsmaterial. :P

    Ich nehme die Nrn. 2 - 4. 1 gefällt mir nicht so gut.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Bist gierig! Haha :D

    Hier ein passende Text zur gezeigten Produkten (mit Google Übersetzer):

    Böhmerwald zusammen mit Erz und Lausitzer Gebirge Beskiden Bereiche und diesen Bergen gehören zu den ältesten Zentren der Glasproduktion in den böhmischen Ländern und die erste schriftliche Erwähnung des Böhmerglasherstellung aus der Mitte des 14. Jahrhunderts stammen. Die ersten Glasbläser kamen Böhmerwald in der Regel von Bayern, in dem mehrere Glashütten im 13. Jahrhundert dokumentiert. Dazu gehören i Engelshütt Dorf, das einen Abstecher ist nur 11 km von Nyrsko und die Handelsroute, die durch und Nyrsko ging zu schließen. Es ist daher möglich, dass die tschechische Seite des Böhmerwaldes waren die ersten Glashütten in der Ende des 13. Jahrhunderts. Was soll das Produktionsprogramm, die älteste Glashütte, kann nicht genau dokumentiert werden, aber es ist wahrscheinlich, dass in erster Linie weitgehend páteříky hergestellt ist - Perlen. In der zweiten Hälfte der Glasmacher des 14. Jahrhunderts wurden auch in Klatovy belegt. Nach der großen Pest im Jahre 1380, die Hussitenkriege und die darauf folgende Wirtschaftskrise gab es eine Krise in des Böhmerwaldes Glas. Es scheint, dass um 1420 hiesigen Glashütte wurden slaking, aber schon um 1430 der böhmische páteříky wieder Gegenstand lebhafter Handel und über den Nürnberger Kaufleute Španělska..V in Zentralböhmerwald auf Kašperskohorsku exportiert werden, im 15. Jahrhundert, zwei Glashütten bekannt. Im Jahre 1461 ernannte ihn eine Glashütte in der Rück Lhota (heute wahrscheinlich Glashütte), aber das war schon im Jahre 1489 verlassen und 1494 dokumentiert Glashütte von Mochov (es wird noch im Jahr 1564 vorgesehen). Metrtl von Mochov 1494 erhielt die Erlaubnis, eine Glasfabrik für weitere Čachrov bauen. Dies ist wahrscheinlich die Glashütte im Jenseits, die dort bis zum Dreißigjährigen Krieg arbeitete. Die wichtigsten Produkte šumavských Glashütten im 15. Jahrhundert waren erneut vor allem pateříky sowie das Glas in den Fenstern und Rädern auf einem kleinen Maßstab Hohlglas. Während der Herrschaft von Vladislav Jagiello mit der steigenden Nachfrage nach Glas und dem Ausbruch der edlen Business im 16. Jahrhundert reflektiert auch in der wachsenden Zahl von Glashütte. Glashütte, die große Mengen an Brennholz und Kaliproduktion notwendig geworden ist eine der Möglichkeiten, um Aristokratie des Reichtums Holz im Wald zu monetarisieren. Am Böhmerwald, die Anzahl der Glasfabriken im 16. und den ersten Jahrzehnten des 17. Jahrhunderts vervielfacht. Neben älteren Glashütte in Mochov und im Jenseits vor 1560 bekannt, beispielsweise Glashütte von Brunst und zwei Glashütten bei Stach, vor 1578 in der Glashütte einfügen. Zwei oder drei Glashütten existierte Zejbiše - Javorna. Kurz vor dem Dreißigjährigen Krieg arbeitete auf dem Gebiet der Wald tzv.Královského etwa zehn Glashütte. Auf Kašperskohorsku Quellen erwähnen die 1566 zwei Glashütte in Svojše und 1580 werden von zwei anderen Glashütten in Vogelsang (Podlesí) unterstützt. Alle diese Glashütte produziert wohl nur pateříky und lief die Familie Glaser. Im frühen 17. Jahrhundert páteříky in einer Vielzahl von Farben hergestellt. Die Hütten wurden páteříky meist in Fässern und in jedem Fass transportiert war in der Regel bis zu 200.000 páteříků.Na Forman ein Auto, um etwa 4-5 Barrel normalen Vertrags war 2-8 sudů.Výroba Handels passen und daher ging in Millionen Stücke und ein Glasmacher kann pro Tag bis zu dreitausend páteříků produzieren. Glashütte und Glas Siedlungen wurden vor allem in den Wäldern in der Nähe der Handelswege gebaut. Wenn sklárna erschöpft umliegenden Wald, an einen neuen Standort in der Regel über den Bergen. Für jede Glasfabrik besaß kleine Betriebe, die an entfernten Standorten gesichert Grundnahrungsmittel. Nach dem Verlassen Glasmacher in vielen Bereichen geschaffen gerodeten landwirtschaftlichen Siedlungen. Alte Glashütte und rief die Namen einiger dieser Siedlungen - Skláře, Glashütten, alte Hütten usw. Geschäftskorrespondenz šumavských, ihren Reichtum und hohe Sozialprestige bezeugen skelmistrů. Glasmacher waren dann in der Regel als Künstler akzeptiert...

    "Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben."
    W. v Humboldt

  • Liebe Freunde,

    heute zeige ich einen Brief von Johann Anton Ziegler höchstselbst, den er am 17. Okt. 1856 an seine eigene Niederlage (hat nichts mit dem Sport zu tun) nach Wien in der Blutgasse schickte.

    Er muss diesen Brief nach Abgang seines österreichischen Boten geschrieben haben, denn der Poststempel von Klentsch weist den 18.10.1856 aus. Frankiert wurde er mit einer 9 Kr. CM Marke für einen einfachen Brief über 20 Meilen innerösterreichisch.

    Man bedenke: Hätte er den Brief seinem bayerischen Boten übergeben, wäre eine bayer. 9 Kr. grün frankiert worden, die fast 2 Kr. rheinisch weniger kostete, also die tatsächlich verwendete. Ob der Brief dadurch schneller bei seiner Firma in Wien war, lässt sich schwer ermessen.

    Jedenfalls lief er über Prag (19.10.) am 20.10. in Wien ein und war also recht zügig dorthin gelangt.

  • Lieber bk,
    Auch optisch ein Schmankerl! Danke für's Zeigen!

    Liebe Grüße von maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Lieber maunzerle,

    vielen Dank. :)

    Wenn man sich den Text durchliest, mit getrennter Rechungslegung bei der Kreuzhütte und dort in Wien, ist das schon interessant, dass die Niederlage so behandelt wurde, wie eine Fremdfirma.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    weil es mir noch an Material für eine 3. Großseite zu den Hütten mangelt, habe ich mir diese Oberrosine gegönnt, die herzallerliebst daher kommt.

    Geschrieben von J. A. Ziegler am 2.1.1868 auf der Kreuzhütte, war er an Paul Ziegler in Deffernik bei Eisenstein in Österreich gerichtet und mit 5 Nkr. treffend als Fernbrief bis 1 Loth am Folgetag in Klentsch frankiert.

    Hätte er den Brief im bayerischen Waldmünchen aufgegeben, hätte er nur 3x rheinisch gekostet, was ca. 15% günstiger war. Aber das spielte bei dem mehrfachen Millionär Ziegler nicht die ganz große Rolle ...

  • Liebe Sammlerfreunde,

    auf den ersten Blick hat der nachfolgend gezeigte Brief absolut nichts mit diesem Thema zu tun. Er wurde 1872 aus Italien (Genua) nach Wien geschickt. Er ist keine Schönheit, aber ich habe ihn vor einiger Zeit für wenig Geld gekauft, weil es sich um einen Brief der 2. Gew.-St. handelt, frankiert mit 2 x 40 Cent. Als ich ihn jetzt in meine Sammlung eingeordnet habe, fiel mir die Anschrift auf. Ins Deutsche übertragen lautet sie: "Herren Söhne des Johann Anton Ziegler / Wien / Österreich". Der zumindest teilweise erhaltene Inhalt des Briefes bestätigte meine Vermutung. Er ist in Italienisch geschrieben. Nur ein einziges deutsches Wort kommt vor "Spiegelglas". Damit ist klar, dass der Brief doch in einem gewissen Zusammenhang zu den Glashütten im Böhmer Wald steht.

    Beste Grüße
    Jürgen

  • Lieber Jürgen,

    da hast du ja ein Adlerauge gehabt, als du den ausgegraben hast. Ziegler hatte ja eine Dependance in Wien (s. vorherige Briefbeispiele), von daher passt er gut hier herein.

    Jetzt fehlt nur noch einer aus Italien nach der Kreuzhütte - Post Waldmünchen, dann schnalle ich ab. :D

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    Jetzt fehlt nur noch einer aus Italien nach der Kreuzhütte - Post Waldmünchen, dann schnalle ich ab. :D

    ein derartiger Brief - 1862 aus Novara nach Kreutzhütte - war im April bei der Viennafil Auktion im Angebot (Los-Nr. 731). Ich wurde allerdings überboten, er wurde nach meiner Erinnerung bei 160,00 € zugeschlagen.

    Beste Grüße
    Jürgen

  • Hallo,
    nach Kreuzhütte dürften die Briefe bis 1890 adressiert sein, wo hier Ziegler als Pächter diese Hütte produziert. Das Dorf existiert nicht mehr lang ohne diese Fabrik..hier eine der Spätere Bilder..
    Und freut mich auf eure weitere Briefe.
    LG A