Österreich-Frankreich

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Ein Markenbrief kann ich auch zeigen. Dieser Brief lief von Brody nach Paris und ist von der bekannten Rotschild Korrespondenz.

    22.5.1866 abgeschickt und 28.5. angekommen. Der Brief lief über Lemberg, Wien und Bayern und Strasbourg Richtung Paris. Wie so oft bei diese Briefe sieht man ein roten Rötel der ein Art Quittung ist. Geht hier nur über eine Marke, was ich aber nicht als wertmindern ist weil es ein Teil der Briefverkehr ist obwohl bei Empfänger gemacht.

    Der Franko bei diese Briefe war also 25 Neukreuzer. Interessant ist auch der blaue Franko Stempel.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    ich finde den Brief sehr schön (hätte ich auch genommen), zeigt er doch den Mitte 1866 typisch orangen Strasbourger Transitstempel und wenn er ein paat Tage später gelaufen wäre, hätten wir schon Krieg gehabt. Man kann also hier an den Laufzeiten erkennen, wie es kurz vor Kriegsausbruch noch gut lief mit der Bahnpost.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Österreich - Frankreich und vice versa

    1. Faltbrief ohne Inhalt ab Landskrongasse Wien abgestempelt am 3.8.75 nach Paris in die rue d’Antin 15 an Frederic Grieninger. Nach einem Brief an diesen Empfänger habe ich fast 8 Jahre lang gesucht. Frederic Grieninger, gebürtiger Wiener, war Bankier. Ich gehe davon aus dass es sich um ein privates Schreiben handelte denn sein Bruder betrieb ein Geschäft in der Judengasse welche nur wenige Meter von der Landskrongasse entfernt ist. Der Brief lief im Transit über Deutschland ging bei Strassburg/Avricourt über die Grenze, GÜ Stempel in blau AUTR .3. AVRICOURT. Der Brief war bis zum Empfänger bezahlt und mit 25 Kreuzer frankiert. Der Postvertrag vom 1857 (1.1.1858.) sah eigentlich 60 cts bzw 14 Kreuzer vor (je 7 pro Land). Um aber der Währungsreform von 1858 Rechnung zu tragen wurden die Österreichischen Portosätze im November 1858 angepasst ( 13+12)

    2. Dieser Brief ging ab Paris nach Wien an den Geschäftsmann H. Grieninger ( den Bruder) in der Judengasse 11. Abgestempelt in Paris am 16 sept 73. Frankiert mit 60 cts gemäß dem Tarif vom Januar 1858. Auf der Rückseite befindet sich ein Eingangsstempel vom 18 (Wien ?). Einen Grenzübergangs /Transitstempel gibt es hier nicht.

    Hoffe meine Beschreibung passt

    Phila-Gruß

    Lulu

  • Liebe Lulu,

    ich glaube dir unbesehen, dass du für dieses Pärchen lange hast suchen müssen, obwohl Korrespondenz zwischen Österreich und Frankreich nicht selten ist.

    Der blaue Stempel auf deinem ersten Brief sieht zwar aus, wie ein Grenzübergangsstempel, war aber der Ankunftsstempel von Paris (Nummer 3!), weil Wien ein eigenes Briefpaket nach Paris schloß, welches über München, Augsburg, Stuttgart, Strasbourg und Avricourt lief. Immerhin ein Brief von Österreich über Bayern, Württemberg und dem Deutschen Reich nach Frankreich, also ein 5 Länder Brief.

    Obwohl der Ende 1875 zur Zeit des UPU geschrieben wurde, trat Frankreich erst zum 1.1.1876 diesem bei, so dass die transitleistenden Postverwaltungen von Österreich intern nach Gewicht der monatlichen Sendungen eine Entschädigung erhielten, die auf den Briefen nicht zu sehen ist.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • @BK

    dass er in Paris abgestempelt wurde habe ich mir fast schon gedacht. Nur habe ich nicht an Briefpakete gedacht. Deine Erklärung habe ich mir ausgedruckt und dem Paar beigelegt

    Leitwege

    mir gefallen die beiden auch. Allerdings kommt nur einer in die Sammlung.

    Phila-Gruß

    Lulu

  • Hallo zusammen,

    heute möchte ich einen Brief aus Mailand (1856 noch zu Österreich gehörend) nach Thann im Elsaß/Frankreich zeigen.

    Gekauft habe ich ihn vor allem aufgrund des roten Via di Chiasso-Leitwegstempels aus Mailand.

    Gelaufen ist der aus Mailand, Como, Chiasso, St.Gotthard, Flüelen, mit dem Schiff nach Luzern, Olten, Basel ( roter K2 -Auriche Beau Fr.1 de Bale), Mühlhausen, Thann.

    2 Fragen zu diesem Brief:
    der rote Zweizeiler oben mittig, wer kann ihn entziffern? und der schwarze Taxstempel 10, das sind wohl 10 Decimes, ca.30 Kreuzer?

    Viele Grüsse
    Christian

  • Hallo Leitwege,

    "dopo la partenza" = Nach Postabgang und mit 10 Dec. knapp 30x liegst du natürlich richtig (paritätisch 28,5x rheinisch).

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen,

    heute zeige ich einen ähnlichen Brief wie aus #40.

    Am 02.10.1853 aus Mailand/Österreich nach Paris. Gelaufen über Como, Chiasso, St.Gotthard, Luzern, Basel, angekommen in Paris am 05.10.1853.

    Der rote "via di Chiasso" ist 2x abgeschlagen, auf der Vorder-und Rückseite, "sicher ist sicher". :D

    Diesen Stempel habe ich jetzt 3x gesehen, immer wenn die Briefe nach Frankreich gehen, gibt es den Stempel auch auf Briefen nach Deutschland. Wenn jemand einen solchen besitzt, bitte zeigen. :P

    Viele Grüsse
    Christian

  • Hallo Leitwege,

    auf Briefen nach Bayern von mir Fehlanzeige!

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bayern klassisch,

    ich könnte mir vorstellen, dass Briefe nach Bayern und Württemberg nur über Chiavenna, Splügen und Chur Richtung Norden liefen.

    Die Post nach Baden und Taxis und weiter bzw. nach Frankreich über Chiasso, Gotthard, Luzern, Basel. Dann wären natürlich nur auf diesen Briefen der Stempel "via di Chiasso". Dazu bräuchte man jetzt z.B. Briefe aus/über Mailand nach Baden um zu sehen ob hier dieser Stempel vorhanden ist.

    Eine weitere Theorie wäre, dass nur auf Briefen nach Frankreich dieser Stempel ist, vielleicht zur Unterscheidung zu einem anderen Laufweg nach Frankreich , z.B, über Genua mit dem Schiff nach Frankreich.

    Sind nur Vermutungen, was meinst Du dazu? ^^

    Viele Grüsse
    Christian

  • Hallo Leitwege,

    Zitat

    Die Post nach Baden und Taxis und weiter bzw. nach Frankreich über Chiasso, Gotthard, Luzern, Basel. Dann wären natürlich nur auf diesen Briefen der Stempel "via di Chiasso".

    es stellt sich ja einem immer auch die Frage, warum ein Stempel abgeschlagen wurde. Es kann sein, dass es die Intention eines Vertrages war, die ihn notwendig erscheinen ließ, oder aber es gab, wie du angeschnitten hast, mehrere Möglichkeiten der Leitung, die u. U. unterschiedliche Gebühren nach sich ziehen konnten, so dass man ihn als Unterscheidungsstempel ansehen könnte. Ich will und kann das hier nicht ausschließen, weil mir der postgeschichtliche Hintergrund fehlt, halte es aber prinzipiell für möglich.

    Zitat

    Eine weitere Theorie wäre, dass nur auf Briefen nach Frankreich dieser Stempel ist, vielleicht zur Unterscheidung zu einem anderen Laufweg nach Frankreich , z.B, über Genua mit dem Schiff nach Frankreich.

    Das wäre natürlich auch möglich, aber dazu müssten man den Vertrag bzw. die Verträge studieren, in die seine nachgewiesene Verwendung fiel. Zwar waren die Lokalitäten zwischen der Schweiz und Frankreich von denen über das Mittelmeer zu Frankreich ein paar Hundert Kilometer entfernt und in Frankreich prinzipiell die Grenzeingangspoststelle für die Taxierung zuständig, aber auszuschließen ist es a priori nicht.

    Wir werden das Auftauchen weiterer Briefe abwarten müssen, ehe wir hier weiterführende Aussagen machen können. Aber es gibt ja schlechtere Situationen im Leben. ^^

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    netter Brief der 2. Gewichtsstufe (über 10 bis 20g) aus Wien vom 17.6.1862 nach Nantes. Österreich sah tatenlos zu, wie er über Bayern, Württemberg und Baden geschlossen nach Paris lief (wo er den Stempel AUTR. 3 STRASBOURG erhielt und mit dem 2. Gewicht richtig mit 16 Decimes taxiert wurde. Am selben Tag noch (!) kam er beim Empfänger an. Respekt ihr Franzosen, das war klasse.

  • Hallo bk,

    an dieser Stelle stellvertretend für insgesamt vier heute von Dir neu eingestellte Belege: Kompliment, was Du da zusammengetragen hast. Und wie ich sicher bin: für kleines Geld! ;)

    Gruß

    HOS

  • Lieber HOS,

    wie Recht du hast - ich bedanke mich an dieser Stelle nochmals für das nette Geschenk. :):P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde

    Obwohl dieser Leitweg nicht der häufigste ist (Eingangsstempel VdL 3 Punkte ist auch nicht viel aber immerhin), ist es nicht der Leitweg der mich neugierig gemacht hat.

    Also von Triest in Österreich 9. Dezember 1862 geschickt und 13. Dezember in Nice, Frankreich angekommen. Man konnte hier vielleicht eine geschlossene Sendung erwarten, aber so war es also nicht. Auf jeden Fall nicht von Triest aus.
    Rückseitig gibt es einen Nebresina Stempel. Vielleicht normal bei diese Briefe? So wie so finde ich es merkwürdig dass es dieser Stempel dort gibt. Es gibt sicher eine gute Erklärung dazu, aber welche? Das hat mich neugierig gemacht.

    Nebresina ist ein kleiner Ort ausserhalb Trieste, und ist heute Aurisina genannt. Wie ich es kenne war der Bahnstrecke den ganzen weg von Triest aus geöffnet, so ein "Umkartierungsstempel" ist wohl dann vielleicht ausgeschlossen?

    Sonst - ein normaler einfacher Portobrief wo der Empfänger 8 Decimes bezahlen musste.

    Viele Grüsse
    Nils