• Lieber Ralph,

    ..du liegst mit deiner Annahme sicher richtig.

    Neben der staatlichen Post, gab es ja noch das Oberpostamt der Kleinen Post (Stadtpost), mit den dazugehörigen Unterämtern. Wobei die Unterämter meist, durch Privatleute betriebene Briefsammlungen, waren.

    Von der staatlichen Post kann ich mit Sicherheit sagen, dass ab 1849 ein Postamt am Bahnhof betrieben wurde. Ich vermute aber, aufgrund der bekannten Stempel, dass es neben dem Oberpostamt zumindest noch ein staatliches Postamt gab.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Lieber Franz,

    danke für deine wertvollen Informationen - dann habe ich doch einiges von dir gelernt. :thumbup::thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Sammlerfreunde,

    ein dreifacher Frankobrief vom 18.5.1824, von Wiener Neustadt (NÖ) nach Wien.

    Der Absender zahlte 6 Kreuzer Franko.

    Siegelseitig wurde eine rote 2 notiert (vermutlich 2 Kreuzer Botengebühr).

    Wofür die 5. vorne unten steht kann ich nicht sagen.

    Brieftarif vom 1.6.1817 bis 31.7.1842 = 6 Kreuzer (1 1/2 Lot) Entfernung bis 3 Posten.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Lieber Franz,

    ein sehr schöner Brief - wie immer bei dir. Die 5 ist sicher nicht postalisch - eher eine Geschäftszimmer-Nummer der Absenderbehörde.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Franz,

    ich glaube, dass dein Brief in der 1. Gewichtsstufe lag. Daher wurde rückseitig das Franco vom 2 Kr. C.M. angeschrieben. Man kann schon an der Rötelfarbe erkennen, dass das Frankokreuz und und die rückseitige Taxierung die selbe Farbe ist.

    Die vorderseitige "6" dagegen ist viel dunkler. Diese Ziffer wurde erst in Wien angeschrieben. Es sind mehrere Briefe mit dieser Taxierung bekannt. Es wird vermutet, dass es sich um einen Pauschalsatz für einen Briefbund, der über die Wiener Stadtpost zugestellt wurde, handelt.

    Als Beispiel habe ich dir einen Brief aus dem badischen Bruchsal von 1827 angehängt, bei dem die selbe "6" angeschrieben wurde. Hierbei kann es sich um kein Porto handeln.

    Grüße

    Karl

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Franz

    Hier kannst du auch etwas über diese Briefe lesen, ab Post 30 für die Briefe nach Wien.

    nils
    5. März 2012 um 20:28

    Viele Grüsse

    Nils

  • Liebe Sammlerfreunde,

    vielen herzlichen Dank :thumbup::thumbup: da habe wieder ich etwas dazugelernt.

    Mir sind die 2 Kreuzer schon ungewöhnlich vorgekommen, da der Tarif vom Land in die Stadt normalerweise 3 Kreuzer betrug, aber das mehrere Briefe zusammengefasst wurden und der Botenlohn für das ganze Bündel auf einem Brief notiert wurde, war mir bisher nicht bekannt.

    Liebe Grüße

    Franz

  • aber das mehrere Briefe zusammengefasst wurden und der Botenlohn für das ganze Bündel auf einem Brief notiert wurde, war mir bisher nicht bekannt.

    Lieber Franz,

    das hatten wir schon. Ich meine daß Ralph dazu schon was geschrieben hat. Es könnte allerdings vor deiner Zeit gewesen sein. Wenn du mehrere Briefe an einen Empfänger hättest, würdest du deinen Botenlohn vermutlich auch nur auf einem Brief vermerken.

    liebe Grüße

    Dieter

  • Hallo Sammlerfreunde,

    ein doppelter rekommandierter Frankobrief (1 Lot) von Leoben nach Meran (Tirol), vom 13.1.1821

    Der Absender bezahlte 24 Kreuzer CM Franko + 4 Kreuzer Rekogebühr

    Siegelseitig durch eine rote 28 notiert

    Vermerk: Gegen Rezepisse

    Aufgaberezepissen waren bis 1842 nicht in der Rekogebühr enthalten

    Die vom Absender zu zahlende 2 Kreuzer Rezepissengebühr wurde niemals notiert

    Aufgabestempel "V: LEOBEN" .

    Das Schreiben wurde mit 15 Kreuzer versteuert.

    Briefgebühr vom 1.6.1817 bis 31.7.1842 = 24 Kreuzer ( 1 Lot) Entfernung über 18 Posten.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Lieber Dieter,

    vielen herzlichen Dank für deinen Hinweis :thumbup::thumbup:( habe den Bruchstrich und die 4 leider nicht gesehen).

    Normalerweise wurde unter dem Bruchstrich die Rekogebühr notiert,in diesem Fall 4 Kreuzer.

    Demnach fiel der Brief in die nächste Entfernungsstufe, nicht, wie in die von mir angenommen Entfernung von 16 - 18 Posten, sondern in die Entfernung über 18 Posten, und damit kostete der Brief 28 Kreuzer + 4 Kreuzer Rekogebühr, also insgesamt 32 Kreuzer.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Liebe Sammlerfreunde,

    hierzu folgender Portobrief von Innsbruck nach Meran vom 24. August 1818. Siegelseitig Ankunftsstempel, ich denke vom 26. August. Porto 6 Kreuzer. Ich denke, der Brief lief nicht über Bozen nach Meran, sonst wäre kein Botenlohn angefallen ( 2 1/2 Kreuzer C.M.), sondern von Innsbruck nach Nassereith. Von da mit dem Oberinntaler Boten bis Finstermünz und von da vom Vinschgauer Boten bis Meran. Für beide Boten fielen gesamt 2 1/2 Kreuzer C.M. Botenlohn an. Von Nassereith bis Meran war keine Poststelle. Erst 1823 wurden Postämter im Vinschgau eröffnet.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber Dieter,

    nein. 1818 gehörte alles zu Österreich. Wenn er über Bozen nach Meran gelaufen wäre, dann wäre kein Botenlohn angefallen, denn Bozen und Meran hatten Postämter. Dann hätte ein Porto von 6 Kreuzer C.M. bis Meran ausgereicht. Also denke ich, daß er mit dem Oberinntaler ab Nassereith bis Finstermünz - und Vinschgauer Boten ab Finstermünz nach Meran ging und dabei fiel ein Botenlohn von 2 1/2 Kreuzer C.M. an.

    Liebe Grüße,

    Hermann